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== Die Schleife heute == | == Die Schleife heute == |
Version vom 5. Dezember 2007, 23:12 Uhr
Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 05.12.2007
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Inhaltsverzeichnis
Früh- und Davorgeschichte
Da Weihnachten noch vor dem Rad erfunden wurde, sah man sich dem gewaltigen Problem gegenüber, dass Berge von Geschenken in den Höhlen herum standen, aber nur sehr aufwändig zu den zu Beschenkenden befördert werden konnten.
Der Begriff für die üble Schlepperei von Weihnachtsgeschenken war dem Geräusch entlehnt, das durch das Ziehen oder vor sich her Drücken der meist sehr schweren Steinpostkarten und –Verpackungsmaterialien über dem Boden auf ungebahnten Wegen entstand: das „Schleifen“.
Sein nicht überlieferter Erfinder war gegen alles, was so gegen Ende des Jahres herumstand und aufgrund zu großer Sperrigkeit und/oder zu großem Gewicht nicht oder nur schwer befördert werden konnte. Weil er die Verwandtschaft auch nicht jedes Mal einladen wollte, damit diese sich die obligatorischen Geschenke abholt und dies wohlmöglich mit stundenlangen Besuchen verbindet, kam er auf die geniale Idee, Lianen um die zu befördernde Sache zu schlingen und sie auf der oberen Seite miteinander zu verknoten.¹
In den Freiraum zwischen Paket oder Steinpostkarte und Schleife wurde die Hand geschoben und der Gegenstand konnte so viel bequemer von einer Höhle zur anderen geschleift werden.
Alsbald verlagerte sich der Name des Vorgangs auf den Namen des Hilfsmittels – das erste substantivierte Verb war geboren: Die Schleife.
Der Sinneswandel im Laufe der Zeit
Leider verlor die Schleife mit dem Einsatz moderner Beförderungsmethoden, nämlich im Zuge der
*Erfindung des ersten Rades (um 4000 vor Chr.) und der *Erfindung des zweiten Rades (um 3000 vor Chr.)
ihren eigentlichen Sinn.
Dies wurde insbesondere nach der Erfindung des zweiten Rades beobachtet, weil mit nur einem Rad noch vieles umkippte und zum Schleppen geschleift werden musste.
Doch je üppiger Weihnachten gefeiert werden konnte, desto edler wurden zwar die Stoffe gearbeitet, aber umso unbrauchbarer waren sie für den eigentlichen Verwendungszweck. Anfangs wurden noch Naturfasern, wie z. B. Hanfseile, die nach ihrem Einsatz bei der Weihnachtsfeier immer noch geraucht werden konnten, genommen. Später wurden sie aus feineren Stoffen wie gewalzten Seidenraupen, verwobenen Pferdewimpern, Brokat oder Toon gefertigt.
Schließlich begann man im Mittelalter auch besonders kostbare, also edle und reiche Menschen, vor allem Mitglieder der Regierungen und auch Geistliche mit Schleifen für Weihnachten zu schmücken; ein Brauch, der über die Jahrhunderte aber nicht mehr nur noch zu diesem Anlass vollzogen wurde und heute gar zu einem Teil der Alltagsbekleidung geworden ist.
So erfuhr die Schleife eine ähnlich sinnentleerende Geschichte wie die des Hühnereis hin zum Fabergé-Ei und entwickelte sich letztlich allenfalls zu einem schmucken Beiwerk eines Weihnachtsgeschenkes, das allerdings psychologisch nicht zu unterschätzen ist.
Sie erzählt jedoch keine Geschichten mehr von Schweiß und Blut, von Hautabrieben, die sich in früheren Zeiten in den Fasern der Schleife fanden.
Die Schleife heute
Psychologische Bedeutung
Man hat mittlerweile festgestellt, dass heutzutage etwa mit der gleichen Energie Schleifen hergestellt werden, wie in der Früh-, Vor und Dazwischenzeit die eigentlichen Geschenke.
Sie ist zu einem Ausdruck des weihnachtlichen Zeitgeistes einer konsumierenden Bevölkerung, zu einem Hilfsmittel für die perfektionierte Oberfläche, für den Schein des Inhaltes unter ihr geworden, sie blendet den Beschenkten mit edler Verarbeitung und kunstvollen Knoten und lenkt vom stumpfen Inhalt ab.
So fungiert die Schleife angesichts der immensen Retourenzahlen von Weihnachtsgeschenken nach den Feiertagen und vielen von falschen oder unpassend empfundenen Geschenken, von Enttäuschungen ausgehenden Ehe- und Familienkriegen als wichtiges Attribut der heutigen Wegwerfgesellschaft und erhält auf diese Weise ihren ursprünglichen Sinn in abstrahierter Form fast zurück.
Religiöse Bedeutung
Schleifen werden oft auch als ein wichtiges religiöses Symbol am Ende eines jeden Christenlebens verwendet und stellen damit ein Gegengewicht für die weihnachtliche Verwendung dar, wo sie ja letztlich nichts anderes als Attribute einer Geburtstagsfeier sind.
Die Trauerschleife charakterisiert einerseits die immer noch bestehende Verbundenheit zwischen den Lebenden und dem/der Toten, allerdings durch die Wahl feinster Stoffe auch die Zerbrechlichkeit menschlicher Bande.
Kritiker dieser Philosophie - die "Reli-Realos" - gehen allerdings davon aus, das sich die Verbundenheit allenfalls bis zum Sechswochenamt und/oder der Auszahlung der Erbschaft fortsetze und ihren religiösen Wert faktisch verloren habe. Allein weihnachtliche Schleifen bekräftigten die unter Lebenden und Lebensbejahenden vor dem Hintergrund des Geburtstages eines Religionsstifters den Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Menschen. Kritiker dieser Philosophie - die "Re-Reli-Realos" - meinen, an diesen Festtagen nur die Verbundenheit zwischen Lebenden und toten Gegenständen feststellen zu können.
Auf der anderen Seite deutet die Trauerschleife aufgrund ihrer leichten Entflechtbarkeit als eine Art "geplatzter Knoten" auf das Ende der irdischen Qualen und das kommende Himmelreich hin.
Das Schleifen
Auch die Schleifentechnik hat sich stark gewandelt. Wurden zur Weihnachtszeit früher sämtliche Geschenke von Hand – nicht nur durch die Gegend – geschleift, hat diese Funktion in den allermeisten Haushalten der Winkelschleifer für eckige oder der Exzenterschleifer für runde Geschenke übernommen. Daher ist der Absatz dieser Geräte zur Weihnachtszeit auch am höchsten.
um den Kopf des Schleifers und das Geschenk herum gezogen. Dies wird gemäß der gewünschten Anzahl entsprechend oft wiederholt. |
Je kleiner die Schleifen sein sollen, je höher muss die Drehzahl sein! |
Mythologie
Schon früh hatten sich Sagen gebildet, nach der eine wunderschöne Frau das wegen der schweren Arbeit berüchtigte Schleifen zur Weihnachtszeit still und heimlich erledigte. Man ging von einer feengleichen Erscheinung aus, die in der Nacht vor dem heiligen Abend ins Haus eindrang und alle Geschenke mit viel Liebe und Geschick schleifte und diese zu den glücklichen Beschenkten brachte: Die Schleif-Fee.
Tatsächlich gibt es in der Vergangenheit viele Beispiele für ein nicht erklärbares Geschleiftsein von Geschenken. Die Männer konnten nicht glauben, wie so viel Arbeit neben der eigentlichen Hausarbeit erledigt werden konnte. Daher gingen sie davon aus, dass es ihre Ehefrauen nicht gewesen sein konnten.
Sonderformen
Schleifen um des Schleifens willen
Der Arbeitsalltag von Polizisten wird oft vom Schleifendienst beglückter und ihre Mitmenschen "beglückende" Weihnachtsmänner oder solchen, die es werden wollen, geprägt. Hier kommt die Schleife bzw. das Schleifen entgegen dem Trend zum ursprünglichsten Sinn zurück.
Schleifen um der Schleifen willen
Eine puritanische Weihnachtsbewegung – die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Zwei Weihnachtstage - forderte eine Abspaltung des Weihnachtsgeschenkes von der Schleife, da sie im ersteren nur ein böses verweltlichtes Konsumsymbol sah und nur durch die Schleife an sich den Charakter eines absichtslosen symbolischen Schenkens idealisiert erfüllt sah.
So wurden von Anhängern dieser Glaubensrichtung zu Weihnachten nur noch Schleifen verschenkt.
Die Warteschleife
Für die "Just for Fun"-, also die Kundenservice-Abteilungen, stehen aufgrund ihrer unternehmensinternen Geltung und der wirtschaftlichen Lage immer weniger Geld zur Verfügung. Verschärfend kommt hinzu, daß das Kundenselbstbewusstsein trotz der zu Recht vernachlässigten Betreuung - weil Weihnachten nicht abgeschafft zu werden droht - ständig ansteigt, was unternehmensintern Gegenstand vieler Recherchen ist. Jedenfalls muss immer weniger Personal] auf immer mehr Rückfragen und Reklamationen aufgeteilt werden.
Diese Engpaßsituation nimmt gerade zur Weihnachtszeit dramatische Formen an. Was man jedoch schon erfolgreich im Informationsbereich überfüllter Supermärkte praktiziert, übernimmt man sinngemäß nach dem Staudamm-Prinzip einfach auch für die telefonische Variante dieses Phänomens.
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Nachfragen werden dramatischer intoniert. |
„Einen Moment, der nächste freie Mitarbeiter wird sich um Sie kümmern!“ |
„Dieser Artikel wäre ohnehin erst wieder Weihnachten 2008 lieferbar“ |
Die ganze Prozedur ist allerdings hinfällig, wenn man in der ersten Phase die Frage: „Möchten Sie eine Bestellung vornehmen?“ mit „Ja“ beantwortet.
Schematisch kann man sich die Warteschleife also wie eine „Reise nach Jerusalem“ in der Arztpraxis an einem Montagmorgen vorstellen, die nur sehr zögerlich abgebaut wird. Es sei denn, man ist Privatpatient.
Besondere Schleifen
Siehe auch
1) Es ist derzeit in der Weihnachtsforschung heftig umstritten, ob abgenutzte Lianen die Vorgänger für das Lametta (Mehrzahl von "Lamm") waren.
für Schleife Diesem Artikel wurde die unfassbare Ehre zuteil, zunächst von einer Mehrheit der ehrenwerten Leser zum absoluten Hammer gewählt und anschließend von der Mehrheit der Diktatoren zum Goldpokalartikel erklärt zu werden. Somit gehört dieser Artikel zur absoluten Elite und ist daher Staatseigentum! |