Stefanie Heinzmann
Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 30.07.2010
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So aufgeräumt wie ein Schweizer Berghof, so sauber wie die Kunden-Papierkörbe in einer Schweizer Bank und sonst so ruhig wie die Küche eines Schweizer Restaurants. So prägnant ist das Image der Legoland-Blues, Jazz-, Gospel-, R&B- und Soulsängerin „Schoki-Steffi“ Heinzmann.
Inhaltsverzeichnis
Anfang ohne Ende
Dabei sollte es sich urspünglich ja nicht über den Schweizer Kanton Wallis hinaus entwickeln. Schon herzlich froh in typisch Schweizer Bescheidenheit begann ihre bundesdeutsche mediale Geschichte mit der bösen Antwort Stefan Raabs auf „Deutschland sucht den Superstar“ und dessen Projekt „DSDSDABRTLRTLZOSATEATGKWEWANAMWEUCI“ (Deutschland sucht den Superstar der auch bei RTL, RTKII oder Sat 1 auf Toilette gehen kann, wann er will, aber nicht abdrücken muss, weil er unglaublich cool ist).
Grund war Raabs promiskuitives Verhalten gegenüber schlechten Gags und tiefen Schubladen, weil er weiß, dass dies in umgekehrter Proportionalität umso höhere Einschaltquoten bringen wird. Ein Erfolgsprinzip, mit dem Mario Barth Fußballstadien füllt.
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Erfolgsrezept von "DSDSDABRTLRTLZOSATEATGKWEWANAMWEUCI"
Ein möglicher Durchhänger wurde damit vermieden, dass nicht etwa untalentierte Teenies in Mikrofone kreischten, sondern nur ausgebildete Sangeskünstler mit einem Vorzeigeabitur, einer lupenreinen Studien- oder Berufskarriere und mindestens fünf gesprochenen Sprachen zugelassen wurden, die das 25. Lebensjahr nicht überschritten haben durften.
Der einzige Bewerber Max Buskohl musste sich vor dem Trau-Altar auf seiner zweiten Fernseh-Hochzeit mit der Erfahrung nur einer Hochzeitsnacht (bei eben "Deutschland sucht den Superstar") von RTL alimentiert zurückziehen. Nach langer verzweifelter Suche fand man eine kleine Schönheit hinter den sieben Bergen, wo sich manches noch rein und beschaulich zu entwickeln weiß, ohne dass man je vorher davon gehört hatte. Oft wird einem erst im nachhinein klar, dass man in der Vergangenheit gar nicht ahnen konnte, wie gut es einem ging.
Zutat:Promotion statt Diffarmierung
Dieses Prinzip implizierte eben nicht eine Schnellbefriedigung des menschlichen Rudelführerdrangs durch Unterdrückung anderer, sondern sollte jedem, der den Schlüssel zum Aufnahmestudio in sich trug, einen Plattenvertrag garantieren, an dem Stefan Raab nur unwesentlich beteiligt war. So produzierte er diesmal keine lachenden Dritten, sondern bleckte sie nach Plattenverkäufen beim Erhalt von Gema-Gebühren selbst.
Kochen mit Stefanie
Der Anspruch der kleinen lieben Stefanie, auch als Soulsängerin anerkannt zu werden, war und ist nicht ganz leicht zu erfüllen. Durch das niedliche Sauberfrau-Image gestört, könnte auch eine noch so großartige Stimme nicht das kompensieren, was sich beispielsweise ein Wilson Pickett oder eine Dusty Springfield über ihre (allerdings kurzen) Jahre weg- oder hinzugesoffen, -gekokst, oder -gedrückt haben. Gemeinhin unterstellt man zwar den Schweizern schon viel geradezu magisches Talent, aber wenn es über Kuckuksuhren, handgemachten Käse oder Bankgeheimnisse hinausgeht, hat das Wirken der kleinen Stefanie im Räderwerk der Musikindustrie vor diesem Hintergrund selbst mit dem Zusatz "Popsängerin" den Beigeschmack eines Kinderpornos.
Man nehme
und gebe
garniere es
und wenn man keine Lust, selbst zu kochen, hat
dann schaut man sich einfach ein Gericht aus einem fremden Kochbuch an: Covern ist das Stichwort. Doch Covern ist nicht einfach Kopieren; das Bemühen, eigene Unkreativität dadurch zu kaschieren, dass man dem zu covernden Song einen individuellen Anstrich gibt, nimmt der moderne Hörer in der Regel sehr dankbar auf. Dies haucht Leben in einen Produktkreislauf ein, dessen Erfolgszyklus von dem des ursprünglichen Originals gegen unendlich verlängert werden kann. Im Zeitablauf entstehen in regelmäßigen Intervallen neue Derivate und lassen nicht nur bei Unbedarften schließlich die Frage im Raum stehen, wer letztlich die Idee hatte.
Doch die individuelle Note muss stimmen, niemand würde glauben, dass das Derivat von Stefanie ist (so weit ist man schon), wenn das Werk nicht die Merkmale "Legoland", "Sauberkeit", "Ordnung", "Unschuld" und "Unverbrauchtheit" aufweist. So erschrickt der treue Stefanie-Fan zwar schon mal bei der Schweizer Wahl auf einen gecoverten Metallica-Song, atmet aber beruhigt durch, wenn er feststellen darf, dass die Zeilen nun genau so süß, sauber und korrekt wie die Stefanie sind:
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