Spiegelwelten:Hinterwalder Rentenkrieg
Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 30.01.2011
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Hinterwalder Rentenkrieg | ||||||||||
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Einsatz von Valiumgeschossen gegen das fernostfriesische Expeditionskorps (hier im Tiefschlaf kurz nach dem Angriff) | ||||||||||
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Der Hinterwalder Rentenkrieg ist eine Auseinandersetzung zwischen dem Vereinigten Königreich Hinterwald und der von ihm abgefallenen Pensionistischen Republik Rentenwald. Kriegsfetischisten kommen mit der ihnen angeborenen Liebe zu ausführlichen Feldschlachten, Bodycounts und ausführlichen waffentechnischen Ergüssen bei diesem Konflikt allerdings weniger auf ihre Kosten als die Verfechter der Theorie, dass jedes Volk im Zuge seines Erwachsenwerdens mindestens einen veritablen Bürgerkrieg durchlebt haben muss. Zwar werden die Auseinandersetzungen mit vaterländischer Begeisterung bis zu ihrem bittersten Punkt ausgereizt, jedoch lassen sich gewisse pubertäre Züge nicht leugnen. Hier bewerfen sich Jungs mit Lehmklumpen und haben daran auch noch ordentlich Spaß.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeplänkel
Ursachen
Zentralereignis für die Entstehung der Pensionistischen Republik Rentenwald ist der Beinahezusammenstoß von Ozeanien und Alter Welt am 14. November 2010, in dessen Zuge auch Hinterwald kurzfristig evakuiert wurde. Nachdem klar war, das beide Welten zur neuen Spiegelwelt verschmolzen waren, kehrten auch die Bewohner Hinterwalds in ihre Heimat zurück, wo sie feststellen mussten, dass zwar das Land den Dimensionscrash relativ unbeschadet überstanden hatte, die alte ozeanische Zeitrechnung jedoch abhanden gekommen war. Dies bedeutete jedoch auch, dass die Bewohner Hinterwalds ohne irgendein Zutun rein formal um ca. 208 Jahre gealtert waren, wodurch selbst Säuglinge plötzlich Rentenansprüche von fast einhundert Jahren rückwirkend geltend machen konnten. Alle Appelle des geschäftsführenden Generaldekans Esra Lynchhausen, doch bitte auf dem Teppich zu bleiben und die Sache praktisch anzugehen, blieben ungehört: Die für ihre Sturheit und Akribie bekannten Hinterwalder beharrten auf ihren Ansprüchen.
Die zu diesem Zeitpunkt kaum handlungsfähige Notregierung (die Hauptstadt Quadratl war wenige Tage zuvor zusammen mit dem Großkanzler Solon Winckelzug in einem K-Raum-Riss verschwunden, der durch eine ungewollt erzeugte Briefbombe hervorgerufen worden war) stand den Forderungen der sich nun herausbildenden Gruppierung der Pensionisten weitgehend hilflos gegenüber, wozu die nach der Zusammenführung der Welten recht aufgeladene spiegelweltpolitische Lage maßgeblich beitrug.
Unabhängigkeit
Wenngleich es dem Vereinigten Königreich Hinterwald gelang, in dieser kritischen Phase eine Mitgliedschaft in der ZORNIG zu erlangen, lieferte eine eigentlich banale Verbalauseinandersetzung zwischen dem Franzoséland und Hinterwald den Anlass zum Austritt der südlichen Provinzen des Vereinigten Königreiches aus dem Staatenverbund. Der geschäftsführende Generaldekan Esra Lynchhausen musste öffentlich klarstellen, dass Hinterwald weder Archivbomben besitzt noch herstellen kann – zusammen mit dem Eingeständnis einer ziemlich desolaten militärischen Verfassung bot dies den Pensionisten die Möglichkeit, am 25. November 2010 ungestraft ihren neuen Staat auszurufen.
25. November 2010: Meldung des Hinterwalder Nachrichtensenders Schlimme Zeiten Witwenthal, Hinterwald (SZ). Der seit dem Verschwinden der Hauptstadt Quadratl und dem Beinahe-Crash der Welten schwelende Konflikt um die Anerkennung der aus der allgemeinen Zeitumstellung resultierenden Rentenansprüche der Hinterwalder (auf dem Papier sind diese um etwa 208 Jahre gealtert und damit theoretisch samt und sonders rentenberechtigt) erreichte in den frühen Morgenstunden einen vorläufigen Höhepunkt. Vom Fenster des Querqueller Altersheims „Die besten Jahre“ (ehemals ein Jugendzentrum gleichen Namens) aus verkündete Solomon Hasenpfooth aka Häuptling Rauchendes Hirn den Austritt des südlichen Hinterwalds aus dem Vereinigten Königreich und die Gründung der Pensionistische Republik Rentenwald. In seiner mehr als einstündigen Rede prangerte Hasenpfooth die Methoden des Zitat „Regimes“ an, dass gegen die Zitat „völlig legitime Besetzung von Straßen, Bahnen und öffentliche Gebäude durch vorbildliche Marodeure…äh, Bürger zu Zwecken der Erpressung der Regierung“ schlussendlich sogar mit Gewalt vorgegangen sei, wobei sich einer der Pensionisten genannten Aktivisten durch Polizeigewalt einen Fingerknöchel verstaucht habe. Derlei Zitat „maßlose Tyrannei seitens der Ordnungskräfte“ könne man, so Hasenpfooth weiter, nicht einfach hinnehmen, dagegen müsse man sich wehren. Daher löse er den von den Pensionisten besetzten Süden aus dem Vereinigten Königreich: „Der Staat ignoriert unsere völlig berechtigten Forderungen seit mehr als einer Woche – mehr als Beschwichtigungen und Polizeischikanen bekommen wir nicht. Es wird Zeit, diesen unerträglichen Zustand zu ändern: wenn uns der Staat nicht ernst nimmt, dann machen wir eben unseren eigenen Staat.“ |
Auf die leider nicht dokumentierte Gründungserklärung der Pensionistischen Republik folgte als erste öffentlichkeitswirksame Aktion des neuen Separatisten-Nachrichtensenders Der jüngste Bericht das verbale Äquivalent knallender Korken zu Silvester.
25. November 2010: Antrittsrede des ersten Präsidenten (selbstgewählt) der Pensionistischen Republik Rentenwald Liebe Rentner! Auch wenn Sie mich sicherlich schon kennen (ich war mit öffentlichen Auftritten ja nie geizig), darf ich mich Ihnen nun doch noch einmal persönlich vorstellen: Mein Name ist Häuptling Rauchendes Hirn vom Stamme der, äh... nun ja, vielleicht kennen Sie mich ja auch als Solomon Hasenpfooth. Ich bin ihr Präsident. Vielleicht erinnern Sie sich nicht daran, mich gewählt zu haben - das wäre gut möglich, denn ich habe es vorgezogen, mich selbst zu wählen. Man kann leider nie in fremde Köpfe hineinschauen (zugegeben, es ist schon möglich, aber ziemlich unappetitlich), und ich war mir nicht sicher, dass Sie die richtige Entscheidung treffen würden. Ich war daher so freundlich und habe Ihnen die Arbeit abgenommen: da ich mir sicher war, dass ich mich wählen würde, erschien mir die Auslassung unsicherer Zwischenschritte als sinnvoll. Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass das nun ein Ende hat. Das Bescheißen übernehmen nun ich und meine Kumpels - sie kennen uns aber wahrscheinlich nur unter unserem Gangnamen Die Regierung. Der neue Staat mit seiner neuen Regierung hat für Sie eigentlich nur Vorteile, von denen ich aber einen ganz besonders herausstellen möchte: Die Renten sind sicher! Sie sind so sicher, das niemand an sie herankommt - auch Sie nicht. Wir haben ein totsicheres Versteck dafür gefunden, und soviel Mühe Sie sich auch geben: Sie werden sie nicht finden können. Wenn Ihnen der Kopf nun schon von all dem "Sie" und "sie" schwirrt, sollten Sie das als Zeichen des Himmels ansehen: vergessen Sie's, ohne unsere Zustimmungen kommen Sie nicht an die Renten heran. Allerdings sollen Sie auch nicht leer ausgehen, immerhin rückt das Weihnachtsfest näher. Ich habe Ihnen deshalb eine wunderschöne neue Staatsflagge gegeben, auf die Sie stolz sein und für die sie bei Gelegenheit den Heldentod sterben können. Eine Fahne ist nämlich eine tolle Sache: Sie kostet mich fast nichts, sie macht Sie stolz und sorgt dafür, dass die anderen neidisch zu uns aufschauen. Sie sehen: uns allen ist geholfen. In diesem Sinne wünsche ich uns und Ihnen eine wundervolle Zeit in unserem wundervollen Staat, und ich versichere nochmals: Die Renten sind sicher! |
Auslöser des Krieges
Der Rest des Vereinigten Königreiches reagierte relativ verhalten auf den Austritt des Südens. Insgeheim nahm man wohl an, dass es Solomon Hasenpfooth und seinen Pensionisten nicht gelingen werde, das Rentenproblem zu lösen, so dass man eigentlich nur abwarten müsste, bis der neue Staat seinen mickrigen Lebensfunken wieder aushauchen würde. Bei den Pensionisten führte die mangelnde Beachtung und Würdigung ihres Gründungsaktes zu ziemlicher Verärgerung und teilweise auch deprimierten Gesichtern – irgendwie hatte man gehofft, den Loyalisten mit dem Austritt einen gehörigen Tritt in die Weichteile zu verpassen, stattdessen bekam man ein Schulterzucken.
27. November 2010 (10:00) Präsident der Pensionistischen Republik Rentenwald sagt: Ich bin die Rampensau! Querquell, Pensionistische Republik Rentenwald (DJB). Präsident Hasenpfooth zeigte sich bei seiner heutigen Frühstücksansprache mehr als verärgert darüber, dass das Vereinigte Königreich Hinterwald und auch der Rest der Spiegelwelt bislang keine hysterischen Reaktionen auf die Unabhängigkeitserklärung seines Landes gezeigt haben. Nach einigen einleitenden Worten, in denen er dem Volk Rentenwalds erneut versicherte, wie glücklich es sich schätzen könne, wandte sich der Präsident mit folgenden Worten an den Rest seiner Amtskollegen: |
Letzteres zeigte Wirkung - wenn auch nicht die beabsichtigte. Kurz nach seiner ruppigen Rede wurde Hasenpfooth Opfer eines Attentats, ausgeführt von einem Fernostfriesen. Die Motive des Mannes selbst wie auch mögliche Hintermänner sind bis heute unklar, da es den pensionistischen Sicherheitskräften nicht gelang, den Attentäter dingfest zu machen. So gelang es diesem, sich in ein Schnellrestaurant in Querquell zu retten, wo er gegen Ende des Krieges von fernostfriesischen Spezialeinheiten befreit wurde.
27. November 2010 (12:00) Meldung SNC: Attentat auf "Häuptling rauchendes Hirn" Pensionistische Republik Rentenwald, 27. November 2010. Kurz nach seiner Rede vor nicht mal einer Stunde wurde das Staatsoberhaupt der kürzlich ausgerufenen Rentnerrepublik Rentenwald Opfer eines Attentats. Nachdem er Fernostfriesland und Hinterwald in seiner Rede verbal attackiert hatte, stürzte ein Fernostfriese sich mit einer gespitzten Feder auf ihn. "Rauchendes Hirn" wurde lachend und irgendwie auch weinend ins Sanatorium gebracht, ist jedoch nicht lebensgefährlich durchgekitzelt worden. Der Fernostfriese, der aufgrund seines Übergewichtes Gleichgewichtsstörungen hatte, verbarrikadiert sich momentan in einem Schnellrestaurant. Die Polizei wartet, bis er auf die Toilette gehen muss; die Kundentoilette des Schnellrestaurants ist zur Zeit wegen Reinigung gesperrt. Nun wird darauf gewartet, wie Fernostfriesland und die internationale Gemeinschaft reagieren. |
Der Norden reagierte wiederum vergleichsweise zurückhaltend auf das Attentat. Zwar versetzte man die eigenen Truppen in Alarmbereitschaft, unterließ aber weitere Schritte. Allerdings schien den führenden Köpfen im Restkönigreich zu diesem Zeitpunkt klar zu sein, dass der Süden das Attentat nutzen werde, um den Konflikt weiter anzuheizen.
27. November 2010 (13:00) Meldung Schlimme Zeiten: Reaktion des Vereinigten Königreiches (Rest) Querquell, abtrünnige Republik Rentenwald | Witwenthal, Vereinigtes Königreich Hinterwald. Nachdem der selbsternannte Präsident der so genannten Pensionistischen Republik Rentenwald nach einer saugroben Rede am Morgen Opfer eines fernostfriesischen Attentats wurde und mit ernsten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, erklärte der Rentenwalder Generalstabschef Schmulik Dakota dem Vereinigten Königreich Hinterwald den Krieg. Generaldekan Esra Lynchhausen versetzte die Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Aus Hauptquartier des Hinterwalder Heeres drangen bislang keine Informationen nach draußen, jedoch geht Schlimme Zeiten davon aus, dass im Falle des Ausbruchs von Kämpfen (und angesichts der Rentenwalder Entschlossenheit, jeden Anlass für einen Krieg zu nutzen, ist dies wahrscheinlich) der kommandierende Generaldekan die Generalmobilmachung gegen den Süden anordnen wird. Schlimme Zeiten fordert als autorisierte Stimme der Nation: |
Verlauf
27. November 2010 Schlimme Zeiten meldet: Bürgerkrieg! Rentnerrepublik bricht bewaffneten Konflikt vom Zaun!
Querquell, abtrünnige Republik Rentenwald | Witwenthal, Vereinigtes Königreich Hinterwald. Nachdem der selbsternannte Präsident der so genannten Pensionistischen Republik Rentenwald nach einer saugroben Rede am Morgen Opfer eines fernostfriesischen Attentats wurde und mit ernsten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, erklärte der Rentenwalder Generalstabschef Schmulik Dakota dem Vereinigten Königreich Hinterwald den Krieg. Generaldekan Esra Lynchhausen versetzte die Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Aus Hauptquartier des Hinterwalder Heeres drangen bislang keine Informationen nach draußen, jedoch geht Schlimme Zeiten davon aus, dass im Falle des Ausbruchs von Kämpfen (und angesichts der Rentenwalder Entschlossenheit, jeden Anlass für einen Krieg zu nutzen, ist dies wahrscheinlich) der kommandierende Generaldekan die Generalmobilmachung gegen den Süden anordnen wird. Schlimme Zeiten fordert als autorisierte Stimme der Nation: |
27. November 2010 (19:30) Erklärung der Südregierung Querquell, Hauptquartier der Republikanischen Armee. Das am Morgen auf Präsident Hasenpfooth aka Häuptling Rauchendes Hirn verübte Attentat steht offenbar im größeren Zusammenhang einer fernostfriesischen Offensive. Vom Krankenbett aus verkündete der Präsident (der nach eigenen Angaben noch immer ein leichtes von der morgendlichen Attacke herrührendes Kribbeln verspürt): "Wir werden diese zurückgebliebenen Bettnässer auf ihre widerliche Insel zurückprügeln. Dieser Grüßaugust von einem Kaiser kann froh sein, wenn er in einem Stück wieder zu Hause ankommt." |
28. November 2010 Schlimme Zeiten meldet: Bürgerkrieg endet in Union der geballten Fäuste Witwenthal, Hinterwald. Auf die aufwühlenden Ereignisse des letzten Tages folgte eine ebenso spannende Nacht, die völlig überraschend mit einem Friedensschluss zwischen dem abtrünnigen Süden und dem Vereinigten Restkönigreich Hinterwald endete. Beide Seiten bemerkten in einem akuten Anfall von gesundem Menschenverstand, dass es so nicht weitergehen kann. Salomon Hasenpfooth, Präsident der erst kürzlich gegründeten Pensionistischen Republik Rentenwald und Opfer eines fernostfriesischen Attentats lief in der letzten Nacht Gefahr, Opfer eines zweiten Angriffs zu werden, diesmal von regulären fernostfriesischen Truppen, die bis ins Zentrum von Querquell vordrangen. Die Angreifer verwüsteten die Innenstadt und brannten dabei auch den Süd-Nachrichtensender Der Jüngste Bericht nieder. Allerdings gelang es Hasenpfooth, sich an Bord eines Königlich-Hinterwaldischen Zerstörers zu retten, der inmitten des allgemeinen Chaos in einer Nach-und-Nebel-Aktion im Hafen der Stadt einlief. An Bord befand sich Esra Lynchhausen, der Kommandeur der Nordtruppen. Dem Zesrtörer gelang es unbehelligt, nach Witwenthal zu entkommen. Einstweilen genießt jedoch die Zurückdrängung der Fernostfriesen oberste Priorität. Die Vereinigten Streitkräfte von Nord- und Südhinterwald zogen in der Nacht fasst die Hälfte aller verfügbaren Truppen (ca. 20.000 Mann) im Krisengebiet zwischen Witwenthal, Undingen und Querquell zusammen. Besonders aktiv zeigte sich die Luftwaffe, die die mutmaßlichen Stellungen der Fernostfriesen wiederholt mit Valiumraketen beschoss, und so für ein Einschlafen der Gegner sorgte. So gelang es mehreren mit hochkonzentriertem Kaffee vor dem Einnicken geschützten Spezialeinheiten, bedeutende Gebietsgewinne zu verzeichnen. Mehrere hundert Fernostfriesen wurden schnarchend in ein Kriegsgefangenenlager verbracht – von den anderen hört man nichts. |
Bilanz