Qualitativ: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 29. Oktober 2006, 02:38 Uhr

Qualitativ, der grammatikalische Kategorie

Der Qualitativ ist der fünfte Fall (Kasus). Neben den häufigeren Nominativ (Wer oder Was?-Fall), Akkusativ (Wen oder Was?-Fall), Dativ (Wem oder Was?-Fall) und Genitiv (Wessen?-Fall) ist der im Sprachgebrauch seltenste Fall der Qualitativ.

Zusammensetzung

Der Qualitativ bezeichnet im Gegensatz zu den anderen vier Kasus der deutschen Sprache ein Phänomen, das nicht ausschließlich grammatikalischer Natur ist. Er birgt ebenfalls eine inhaltliche Komponente.

Anwendung

Während die Fragewörter auf die anderen Kasus fallbestimmend wirken, kommt der Qualitativ bei folgenden Einzelfällen vor:
Was ist gut? Wer ist gut? Wen find ich gut? Wem geht's gut? Wessen Gut ist das?

Der adverbiale Qualitativ

Analog zur Standard-Anwendung (s.o.) hier also die Fragen: Wohin ist es gut? Wo ist das Gut? Warum ist es gut? Wann ist es gut?

Der Qualitativ der Entscheidung

Ist es gut?

Sonderform des Malativs

Hier fragt der Qualitativ nicht die oben in der Anwendung beschriebenen Fragestellungen, sondern deren direkte Umkehrung: Was ist schlecht? Wer isst schlecht? Wen find ich schlecht? Wem geht's schlecht? Wessen Geschlecht ist das? Isst er schlecht?

Berühmte Nutzer und Beispiele

• "Jetzt ist es gut" Marquis deSade zu einer unbekannten Domina
• "Ich find Dich schlecht!" Thomas Anders zu Dieter Bohlen
• "Ich find alles schlecht!" Günter Netzer
• "Ich find alles gut" Boris Becker
• "Über-ich ist gut" Siegmund Freud
• "Mir ist schlecht" Konrad Duden