La Défense

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Als Frankreichs Staatspräsident François Mitterand sich mal wieder anhören musste, er sei kleinkariert, beschloss er, diesen Vorwürfen offensiv entgegenzutreten. Offensiv entgegentreten, das hieß diesmal nicht, Invasion in irgendeiner afrikanischen Ex-Kolonie, sondern Mitterands Lieblingslaster : Bauwahn. Um um nicht kleinkariert zu wirken, setzte er einer einer neuen Hochhaussiedlung ein ein riesiges Quadrat in die Mitte. Wie auch für die Hochhaussiedlung drum herum, gilt das eiserne Gesetz François Mitterands : Wer rund baut, wird rund gemacht.

Das riesige Quadrat in mitten der anderen riesengroßen Quadrattürmen nennt man heutzutage Arche de la Défense (ja, das spricht man wirklich so aus), und ist wahrscheinlich das bekannteste Wahrzeichen der französischen Hauptstadt, das nicht in Paris liegt.

Da es in Paris mit sofortiger Guillotinierung bestraft wird, ein Haus zu bauen, dass auch nur 37/140 der Höhe des Eiffelturms einnimmt, musste man die Hochhaussiedlung La Défense außerhalb der geheiligten Pariser Stadtmauern aufbauen. Außerdem werden runde Formen in la Défense bekanntlich mit dem Tod bestraft, auch das passt nicht in eine Stadt, die sich bekanntlich aus 20 Arrondissements zusamensetzt.

Und da steht sie nun, außerhalb der Stadt, ein Meisterwerk aus quadratischen Glastürmen, quadratischen Betontürmen, quadratischen Glastürmen und, naja, noch ein paar quadratischen Glastürmen. Und einem riesengroßen quadratischen Bogen.

Geschichte

Hier würde man gerne eine Geschichte erzählen. Aber diese neumodischen Hochhaussiedlungen haben leider keine wirkliche Geschichte. Im 19. Jahrhundert, als Baron Hausmann die ganze Stadt mit seinen Kalksteinhäusern überzog, da erreichte die Skyline ungefähr die Höhe eines Grashalms.

Grashalme sind schön, vor allem, um drüberzumarschieren, die wehren sich nämlich nicht. Das dachten sich die Deutschen auch, und marschierten von hier aus nach Paris. Da stellten sich einige mehr oder minder tapfere Franzosen (die Zahlen schwanken zwischen 10 und 20) ihnen in den Weg. Da dies aber so heldenhaft war und Frankreich eh wenig zu feiern hatte nach dem Krieg, baute man ihnen eine riesige Statue, die einer Frau mit Gewehr. Diese hatte damals riesige Ausmaße, 5 Meter hoch. Heute überragt sie kaum das Parkhaus.

Mittlerweile war man im 20ten Jahrhundert angelangt, und Paris war schon wieder eingenommen worden – aber auch wieder befreit worden, und wieder, ohne den geringsten Schaden genommen zu haben. Ein Anderer Freind bedrohte Frankreichs friedfertige Hauptstadt : der Kapitalismus. Der ästhetisch wohlgebildete Franzose sieht darin vor allem ein großes Problem: Anders als die katholische Kirche baut sich der Kapitalismus nämlich nicht gotische Kirchen als Tempel, sondern quadradische, glitzernde Elfenbeintürme. Allerdings nicht aus Elfenbein, sondern aus Glas. Die ssoll bekanntlich Transparenz vortäuschen.

So etwas geht nicht, kein Gebäude darf höher sein als der Eiffelturm, und kein Gebäude darf den Montmatretouristen den Blick auf die Innenstadt verwehren, und kein Hochaus darf die Dreharbeiten zu Amelie stören. Und so beschloss man, die Hochhaussiedlung, die mehr Türme hat als Westminster Abbey und die Houses of Parliament zusammen, auf diese Wiese mit der La-Defense-Statue zu bauen. Wo sie jetzt immer noch steht.

Konzept

Mitterand ließ für sein Prestigprojekt die besten Architekten und die innovativsten Baumeister nach Paris komen, um etwas bahnbrechend Neues zu schaffen. Das Konzept war einfach : Ich bau 'nen Turm, du baust nen Turm, er baut 'nen Turm, wir bauen 'nen Turm, ihr baut 'nen Turm, sie alle bauten einen Turm. Nur in der Mitte lassen wir Platz, der Mitterand wird schon irgendwas größenwahnsinniges in die Mitte bauen. Und genau das tat er : Nachdem er sich schon im technisch anspruchsvollen Pyramidenbau versucht hatte, ließ er nun einen riesigen Marmorkasten in die Landschaft stellen. Mit einem großen, natürlich quadratischen Loch in der Mitte. Dies hatte nur einen Zweck : Bei Militätparaden sollen Flieger druchfliegen können. Unten führte eine steile Treppe nach oben, auch das hatte nur einen Zweck: Der Bogen sollte für deutsche Panzer unerklimmbar sein.

Und da steht sie jetzt, diese gigantomanische, neuzeitliche Version des Triumphbogens, inmitten so unglaublich vieler anderer, wahnsinnig inspirierender anderer Gebäude.

Galerie der kreativsten La-Défense-Gebäude


Linktipps: Faditiva und 3DPresso