Diverses:Kochen "Frei Schnauze": Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 27. November 2006, 15:27 Uhr

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Jeder Mann kennt diese Situation: Die Mutter ist außer Haus oder du bist sogar schon ausgezogen, du hast Hunger, hast wenig Zeit, kein Rezept ist zur Hand und der einzige Kochtopf ist verdreckt. Was nun, denkt jetzt der einfache Bürger (auf Bürgerinnen trifft dies höchstwahrscheinlich nicht zu). Die Lösung: Kochen frei Schnauze. Diese außerordentlich simple Methode garantiert ein gelungenes Gericht in kürzester Zeit. Kochen frei Schnauze ist die ultimative Lösung für alle kochspezifischen Frage und Aufgaben.
Doch wie funktioniert Kochen frei Schnauze? Was muss man beachten? Welche Gefahren verbergen sich auf dem düsteren Weg der Intrigen? Um diesen Fragen eine Antwort zu geben, ist hier ein kleiner Leitfaden am Beispiel:
Bohnen mit Kartoffelpührée und Frikadellen.
Viel Spaß!

Erste Vorbereitungen

Mjam mjam! Das kriegt doch wohl jeder hin! Auch sie!

Die Hauptzutaten gekauft? Dann fangen wir an!

Hygienemaßnahmen

Wie Mutter damals oder gestern noch sagte: "Halt die Goschen! Und wasch dich mal!" Mit diesem Motto beginnt unser Kursus: Hände waschen! Dazu braucht man ein Stück Seife und Wasser. Wenn die Hände ganz nass sind, wird die Seife mit rhytmischen Auf- und Abbewegungen in den Händen gerieben. Danach muss man nochmal die Hände nässen, bis der tiefbraune Schaum weg ist. Jetzt müssen die Hände getrocknet werden. Ein Handtuch ist da eine große Hilfe. Ist kein Handtuch zur Hand, kann ersatzweise auch das verdreckte T-Shirt zur Trocknung dienen.

Zutaten sammeln

Nach dem Waschen überlegt man sich, was wohl zur Zubereitung des vorab gewählten Gerichts benötigt wird. Die erste Frage stellt sich auf: Wird das Gericht eher herzhaft oder süß? Bei herzhaften Speisen werden Salz und Pfeffer, sowie andere Gewürze bevorzugt, bei Süßspeisen Zucker, Honig oder Marmelade. Die erste Entscheidung ist gefordert: Bohnen mit Kartoffelpührée und Frikadellen... süß oder herzhaft? Entscheiden wir uns für süß! Also kommen Zucker, Honig und Marmelade auf den Tisch. Schokolade ist auch gut. Alle Töpfe, Schüsseln und sonstige Behälter werden ebenfalls ausgepackt. Nun können wir anfangen.

Lasst das Kochen beginnen

Die erste Hürde, eine Bohne. Was werden wir daraus zaubern?

Anfängern ist zu empfehlen, jeden einzelnen Teil des Gerichts nacheinander anzugehen, daher wird nun jeder Schritt einzelnd beschrieben.

Bohnen

Die Bohnen sind gekauft, jetzt fängt das Kochen an. Es gibt kein Drehbuch, kein Rezept. Bei einem genaueren Blick auf die Bohnenschoten bemerken wir Stängel, die bei Muttis Bohnen nicht dort waren. Die müssen ab. Dazu häufen wir die Bohnen, legen sie auf die Brotschneidemaschine und fangen an, mit dem automatischen Brotmesser die Stängel abzutrennen. Das geht schnell. Fertig. Jetzt erstmal abschmecken. Pfui! Da muss noch was getan werden. Kochen ist die Lösung! Schnell einen Topf genommen, die Bohnen reingetan, den Herd auf die höchste Stufe gedreht. Doch nach ein paar Minuten werden ein paar Bohnen schwarz! Sie brennen! Schnell, Wasser! Kein Wasser in der Nähe... Wodka tut's auch... gut, der Brand ist gelöscht. Erste Hürde überstanden. Nach weiteren Minuten nehmen wir die Bohnen aus der rußigen Wodkabrühe. Abschmecken... hmmmm! Schön knusprig! Schmeckt nach Alkohol! Das ist ja toll! Die Bohnen sind fertig!

Kartoffelpührée

Das wird hoffentlich einfacher als die Bohnen. Eine Packung Kartoffelpührée wurde besorgt, leider können wir das Rezept auf der Rückseite nur noch bruchstückhaft entziffern, da ein weißer fellartiger Schimmelpilz die Schrift verdeckt. Wir nehmen eine Schüssel und streuen das Pulver hinein. Schmeckt doch schon mal wie Kartoffelpührée. Ist nur etwas trocken. Etwas Wasser kann nicht schaden. Leider ist der Wasserhahn nicht ohne Weiteres zu erreichen, also wird wieder der Wodka genommen. Lecker! Wir entscheiden uns nun für etwas Zucker und Honig, damit der Farbton derselbe bleibt. Noch ein Schuss Wodka! Fertig! Schmeckt auch einigermaßen. Wieder eine Hürde überwältigt. Jetzt kommen die Frikadellen.

Frikadellen

So sieht's aus! Lecker, lecker, Frikadelle!

Frikadellen sind aus Fleisch, das weiß der Mann. Hackfleisch ist besorgt, jetzt geht es an's Formen. Irgendwie sind diese Kugeln aus Fleisch noch nicht so braun, wie sie sein sollten. Was ist braun? Richtig! Schokolade! Die wird in kleine Stücke gerieben und unter das Hack gemengt. Nächstes Problem: Die Kugeln fallen auseinander. Da muss also nachgeholfen werden. Leim tut da seinen Zweck bestimmt gut. Na also, klappt doch prima! Mit Zucker und Butter garniert sehen die Frei-Schnauze-Frikadellen sehr lecker aus. Also ran ans Abschmecken! Wie? Schmeckt nicht? Was fehlt denn? Ach, die sind zu saftig? Na dann... Mehl dazu? Was sagt ihr? Sägemehl? Na gut... so, und jetzt schön kneten! Und wieder Kugeln formen. Lecker. Fertig, ihr habt es tatsächlich geschafft. Euer erstes selbstgemachtes Gericht! Das muss gefeiert werden. Also müsst ihr nun noch das Servieren lernen.

Das Servieren

Das Servieren ist nun die letzte, alles entscheidende Aufgabe, die euch noch bevorsteht. Das Gericht sollte möglichst appetitlich ausschauen. Tut es das nicht? Ehrlich? Oh...



Dann schmeiß es weg und bestell' dir eine Pizza! Der Kurs ist geschlossen! Vielen Dank für ihre Teilnahme.

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