Sub:Die Weisse Hölle vor dem Weissen Haus/3

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Das Geräusch schien aus der dunkelsten Ecke des Kellers zu kommen. Angstvoll klammerte sich Mary an John fest, während sich die beiden mit der Laterne in der Hand durch das heillose Gerümpel vortasteten.

"Ich glaube, es kommt aus dem großen Korb da vorne" zitterte Marys Stimme kleinlaut.
"Du meinst den großen Korb, den Jacqueline von ihrer Indien-Reise mitgebracht hat`?"
"Ja...Sieh nur! Ich glaube, darin bewegt sich etwas. Vielleicht ist noch eine Schlange drin oder so.
"Wäre immerhin typisch für Jackie – sich was zu kaufen ohne reinzuschauen was drin ist. Also wenn da wirklich noch eine Kobra in dem Korb haust, sollten wir das arme Tier befreien" versuchte John betont mutig zu klingen.

Sie tasteten sich an den Korb heran, aus dem es tatsächlich drohend raschelte. JFK fasste all seinen Mut zusammen, griff den Deckel und öffnete ihn.

Eleanor.jpg

Drei gellende Schreie erschütterten das Kellergewölbe.
Johns Herz pochte wie ein Dampfhammer; Fassungslos starrte er auf den Korb aus dem sie mit zornigem Blick kerzengerade herausragte: Eleanor Roosevelt, die Witwe von Franklin Delano Rossevelt, dem ehemaligen Präsidenten.

"Was machst Du denn hier, Jack?" zischte Eleanor wütend. "Schleichst Du neuerdings unschuldigen Damen in dunkle Keller nach?"
"Was zum Teufel machst Du in meinem Korb, in meinem Keller, verdammt?" ärgerte sich Kennedy.
"Mein Korb", "Mein Keller" - Oooh, typisch Jack, denkt mal wieder nur an das, was ihm ist!"
"Na schön, der Korb gehört Jacqueline und das Weiße Haus genaugenommen dem Steuerzahler. Aber das ist noch keine Antwort auf meine Frage".

Eleanor versuchte aus dem Korb zu klettern und nahm dazu die diversen Wäschestücke aus ihrem Haar. "Ich habe nach meiner Unterhose gesucht. Ich muss sie vergessen haben, als ich aus dem Weißen Haus so überstürzt ausziehen musste, damals. Ich dachte mir schon, dass deine raffgierige Frau sie eingesackt hat, darum wollte ich hier danach suchen".
"Ich glaube kaum, dass Jackie Deine Unterhosen klaut" gab Mary zu bedenken.
"Genau. Ich wundere mich, dass Du es nötig hast, wegen eines Schlüpfers in mein Haus einzubrechen" fügte John Kennedy hinzu.
"Es ist nicht Dein Haus. Aber es ist meine Unterhose und eine ganz besondere noch dazu" konterte Eleanor.
"Na, kriech endlich da raus!" wurde JFK ungeduldig. "Es ist kalt. Gehen wir nach oben. Dort wirst Du mir einiges zu erklären haben."

Tag 4

Präsident Kennedy ist seit Tagen von der Idee beunruhigt, Vizepräsident Johnson halte sich noch irgendwo im Weißen Haus auf.
Das Anwesen ist völlig eingeschneit und die Hypothese, dass dadurch auch Schwarz-Besucher im Haus festsitzen könnten, wird durch den Fund der Eleanor Roosevelt in einem Korb im Kellergewölbe unterstützt.

Heute hat sich John vorgenommen, eben diese Affäre zu klären und dazu Eleanor Roosevelt recht formal zum Tee in den ovalen Salon gebeten.
Unterstrichen wurde der formelle Charakter des Gespräches durch die Anwesenheit Mondlichts, einem Haremsmitglied, auf die John bestanden hatte. Seine Rolle als "Anstandsherr" erfüllte der blonde Junge auf sehr überzeugende, ja geradezu anmutige Weise, indem er etwas abseits der Beiden in einem großen Sessel saß und quiltete.

Auch John war wieder eine perfekte Augenweide. Jedes noch so kleine Haar saß genau da wo es hingehörte. Der seidenweiche Stoff seines Anzuges umschmeichelte elegant seinen Körper und er duftete distinguiert nach diesem kaum greifbaren, aber umso verführerischen Parfum, welches ihn als Hauch vom Nichts umgab.

"Passen Dir die Kleider meiner alten Amme?“ fragte John F. mit geheuchelter Anteilnahme als er sah, wie sich Eleanor in der viel zu engen Bluse quälte.
"Diese Misses Coolidge hat eine Figur wie ein Besenstiel. Einfach furchtbar" grollte Eleanor und versuchte vergeblich ihren Rock so zurecht zu zupfen, dass er sie nicht in den Bauch kniff.

"Da du nach eigenen Angaben Rund 12 Tage in den selben Klamotten in unserem Keller gehaust hast, musste ich die Sachen in die Wäsche geben lassen" rechtfertigte sich der Präsident.
"Wie würde es Dir gefallen, wenn die Zofen und Diener anderer Leute Deine Unterwäsche begutachten könnten? Du hast meine Privatsphäre aufs Gröbste verletzt, Jack!"

"So wie Du meine" verteidigte sich John: "Du bist in mein Haus eingebrochen, nur um nach einer verlorenen Unterhose zu suchen, obwohl Du mich auch direkt hättest ansprechen können, oder jemanden aus dem Hofstaat." "Es ist nicht Dein Haus, es gehört dem Steuerzahler! Ich habe hier auch mal gewohnt und somit noch immer eine Art Hausrecht."
"Lassen wir das" seufzte Kennedy "Sag mir nur was es mit dem Slip den du vergessen hast, auf sich hat."
"Dieses Unterhose" begann Eleanor feierlich "dieser Slip hat Geschichte geschrieben.
"Sie hat was?"
"Die Hose hat..."
Doch da unterbrach ein spitzer Schrei Mondlichts Eleanors Ausführungen...

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