Stupidedia:Adventskalender 2016/15

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Monty Python Gott.jpg

Halt ein, oh Besucher dieser Seite!

Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle, politischen Ansichten oder sogar beides verletzen, sofern du überhaupt eines davon hast. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, geh zurück in deine Filterbubble oder lies bitte hier weiter.

Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels.

Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia

Heilige Handgranate.jpg
Gehen schon beim Lesen auf die Barrikaden: Menschen, die einfache Lösungen für Probleme wollen, die nicht existieren (rechts) und Menschen, die tl;dr-Plakate anfertigen (noch weiter rechts).

Das christlich-jüdisch-westliche Abendland ist nicht dem Untergang geweiht.
Und während 50% der Leute, die den ersten Satz lesen, jetzt einen Puls von 180 haben, weil sie beim letzten Mal AfD, NPD oder CDU gewählt haben und der These überhaupt nicht zustimmen können, sich bereits Fackeln anzünden und "Wir sind das Volk"-Rufe auf den Lippen haben, sagen sich 40% der Leute "bitte was" und der Rest verschickt diesen Text in ihrer queer-feministischen, mit Sternchen gegenderten Filterbubble sowie den mit AES-Verschlüsselung chiffrierten Telegram-Gruppen. Und die Stupidedia-User stöhnen, dass jetzt irgendein Scheiß mit Gendertheorien, Political Correctness und unverhohlenem Sozialismus kommt.

Nicht wirklich christlich

An Weihnachten geht's doch um so einen mit Bart. Ob Jesus oder der Weihnachtsmann...sind doch alle dieselben.

Weihnachten ist ein großes kommerzielles Trara: Kauf Geschenke für deine Liebsten, futter hier und da zwanzig Pakete Dominosteine über die Ferienzeit verteilt und sieh zu, dass du schön überrascht tust, wenn zum wiederholten Male die Tanne brennt, weil Oma immer noch auf die klassischen Kerzen steht. Letztlich aber wirkt dies wie eine große kommunistische Umverteilungsaktion der SED, denn jeder beschenkt sich gegenseitig und einige bekommen mehr zurück als andere. Na sowas. In der Vorweihnachtszeit darf man sich dann mit Weihnachtsfeiern umherschlagen, den Feinden eines jeden sozial verschlossenen Menschen: Dort nicht aufzutauchen ist wie eine soziale Ächtung. Sich vollstopfen mit Kartoffeln, Grünkohl und Pinkelwurst oder mit irgendwas anderem, was man in der Mitte oder im Süden Deutschlands so isst. Unsere Freunde in Österreich und der Schweiz seien auch nicht vergessen, aber da habe ich noch weniger Ahnung.
Aber warum eigentlich alles? Nur, weil Jesus geboren wurde? Klar. Aber denken wir an Jesus, wenn wir Geschenke kaufen, Marzipan verspachteln oder die Feuerwehr ob des mittlerweile nun brennenden Sofas rufen? Die meisten Menschen in Deutschland glauben doch sowieso nicht daran, dass der Sohn Gottes in einem Stall irgendwo in Betlehem geboren wurde, sondern sind agnostisch, atheistisch oder Anhänger des Fliegenden Spaghettimonsters.
Trotzdem glauben einige, dass durch die ganzen Einwandernden und Flüchtlinge der islamische Glauben Überhand nimmt. Dass sie sich irgendwie, irgendwo, irgendwann mal ihnen anpassen müssen. Der Glauben an ihre bisherige Kultur, einen bärtigen Propheten anzubeten, der obendrein auch noch von einer US-amerikanischen Firma erfunden wurde und ohne irgendwelche Visa oder gar überhaupt einer Einreisegenehmigung oder Pilotenlizenz im deutschen Luftraum schwebt, in fremde Häuser einbricht und nicht identifizierbare Pakete liegen lässt, in denen alles mögliche drin sein könnte, ist unverletzlich. Gut, in einigen Gegenden ist es statt dem Weihnachtsmann dann das Christkind (das technisch gesehen unter vierzehn Jahre und damit noch nicht strafmündig wäre), aber gewisse Leute würden es trotzdem an der deutschen Grenze abknallen, wenn es nicht hörig ist.
Aber es sei nunmal Tradition in Deutschland, an so etwas zu glauben. Und die Leute, die hier her kommen, haben sich gefälligst an diese Relikte des Christentums anzupassen. Alles andere sei eine komplette Realitätsverweigerung. Safe Spaces, also sichere Zonen, in denen die religiösen Gefühle nicht verletzt werden dürften, darf es nicht geben. Die Leute sollen erwachsen werden.

Safe Spaces

Rechter Safe Space: Jegliche Kritik unerwünscht, Presse nicht zugelassen, jeder soll sich sicher fühlen (außer die, gegen die demonstriert wird. Die können weg).

...bitte was?
Pöbelnde besorgte Bürger wollen anderen erklären, sich der Realität anzupassen, sie wahrzunehmen und sich nicht in Safe Spaces zu flüchten, sobald es ihnen unangenehm wird, aber gehen jeden Montag in Dresden auf die Straße, hören einem vor den deutschen Strafverfolgungsbehörden nach Südafrika geflüchteten und mittlerweile auf Teneriffa wohnenden Kleinkriminellen zu, der ruft, dass man das Abendland retten müsse? Wie oft findet man Nachrichten im Internet, in denen berichtet wird, dass sich Eltern aufregen, dass die Weihnachtsfeier an den Schulen plötzlich nicht mehr Weihnachtsfeier heißt, sondern - wie schon seit Jahren - Lichterfest? Wie sehr haben sich Leute aufgeregt, dass die fiktive, überhaupt nicht religiöse Figur namens "Weihnachtsmann" in einer US-amerikanischen Mall plötzlich von einem Schwarzen dargestellt wird? Es scheint fast so, als wollen sie ihre pseudo-religiösen Gefühle nicht verletzt sehen, als bräuchten sie...ja, als bräuchten sie einen Safe Space. Einen sicheren Raum, in dem sie weiterhin eine Monokultur predigen können, basierend auf einer Religion, der sie offiziell gar nicht angehören, beschützend gegenüber Leuten, die sich trotz ihres muslimischen Glaubens daran freuen, wie schön (und häufig ohne jeden christlichen Bezug) der Garten von Nachbars Müller eigentlich strahlt. Dank seinen Flak-Scheinwerfern haben drüberfliegende Flugzeuge schon versucht, dort zu landen.
Diese Realitätsverweigerer sollten eigentlich mal ihre Augen öffnen und raus aus ihrer Filterbubble kommen, damit sie sehen, wie die Wahrheit wirkli-
Hoppla, jetzt klinge ich ja schon selbst wie Beatrix von Storch.

Weihnachten ist das Höchste der Gefühle

Wenn Weihnachten vorbei ist, ebben auch die Diskussionen wieder ab, wie man Weihnachten eigentlich wirklich zu nennen hat - Heilig Abend. Alles andere, der erste und der zweite Weihnachtsfeiertag, sind Boni, die es sonst nur in sehr wenigen anderen christlich-jüdisch-westlichen Ländern der Welt gibt. Zu Ostern, dem eigentlich höchsten Feiertag des Christentums (wer hätte das gedacht?), regen sich dann alle wieder auf, dass es an Karfreitag ein Tanzverbot gibt. Und plötzlich steht christlich sein doch gar nicht mehr so hoch im Kurs.

Aber keine Sorge: Solange selbst der renommierte Spiegel noch Berichte über die Footballleaks aus dem Nichts heraus mit Bibelvergleichen einleitet, ist das Abendland nicht mal ansatzweise bedroht.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso