Sub:Geschichte Griechenlands (von der Frühzeit bis zum Mittelalter)

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Nach neuesten historischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Ursprünge der griechischen Geschichte doch nicht im Dunkeln liegen! Allerdings hilft ein Blick in die teils verworrenen, teils unwirklich schönen Geschichten aus der griechischen Mythologie, um zu verstehen, was damals vor sich gegangen ist. Es liegt auf der Hand, dass diese Geschichten ja nur Geschichten aus der realen Geschichte sind. Auch Götter bleiben deren Kinder, allerdings Kinder der von Ihnen selbst erschaffenen Zeit. In deren Wandel durchliefen sie immer wieder Entwicklungsstadien, die als Art Leitbild für das Schicksal der jeweiligen Anhänger dienten. Gemein mit ihrem Volk war und ist ihre Ambivalenz, angesiedelt zwischen der Magie größter Lebensfreude und besonderer Tragik. So ist Hephaistos ein häßlicher und humpelnder Zwerg, aber auch angesehener Fachidiot auf dem Spezialgebiet Verhüttungstechnik. Seher, wie Teiresias als Halbgottpriester, der Zeus in den Freuden der Transsexualität unterrichtete und so manches Frauengeheimnis dabei lüftete, wurden mit traumhafter Sicherheit mit irdischer Blindheit gestraft. Der familiäre Zusammenhalt darf mit Fug und Recht als desaströs angesehen werden aber die Libido der männlichen Gottheiten dafür als legendär (manchmal auch im Sinne unbewiesener Geschichten). Kein anderes Göttergeschlecht war in der Unendlichkeit der Zeit - vorher oder nachher - fruchtbarer. Nymphen, Titanoiden, Danaiden, Argonauten, Astronauten, Odysseeessayisten und Alkaloiden sprudelten wie der unvermeidliche Wein aus den Schößen hervor: große Helden, die zu ihrem Andenken gar Sternennebel besingen ließen und auch viele kleine, die bereits mit der (Namens-)besetzung eines Bachlaufs zufrieden waren. Die Schönheit der griechischen Göttinnen war sprichwörtlich.

Die mythische Zeit

NEIN, Zeus, es ist NATÜRLICH kein Altersheim, der Ruhesitz Sitz der griechischen Götter (2007)

Kurz nach der Erschaffung der Welt, man nimmt an, um ca. 3000 Jahre v. Chr., hat sich Griechenland aus niemand Geringeres als aus sich selbst herausgeboren, quasi als Selbstbefruchtung. Der ganze Erdkreis, auch Gaia genannt, war also schon glückliche Mutter Griechenlands, bevor sie ihren Sonn Uranos in Ermangelung anderer männlicher Gottheiten ehelichte und zahlreiche weitere Nachkommen zeugte.

Inzucht und Ordnung

Wie im Adel blieb man bei der Familienplanung weitgehend unter sich, mit dem Makel behaftet, dass die gewaltige Potenz zu abstrusen Missbildungen führte, die nicht mehr mit verspielten, neuen Froscharten oder schicken Naturkatastrophen kompensiert werden konnten. Die Pille war allenfalls als steinernes Artefakt bekannt und war als regulierendes Produkt der sexuellen Selbstbestimmung für die Göttin des Hauses vollkommen unbekannt. So wurden in Fließbandarbeit neben einigen gesunden Gottheiten auch Einäugige wie die Zyklopen oder auch die sogenannten Hekatoncheiren geboren, Gestalten mit jeweils 50 Köpfen und hundert Händen. Letztere wären mit ihrer unschlagbaren Produktivität beispiellos geblieben, wurden aber doch von ihrem Vater im wahrsten Sinne des Wortes abgrundtief gehasst. Gleich nach der Niederkunft wurden sie in den Hades, bzw. die Hölle, die Unterwelt, in den Schoß der Erde - es ist alles der gleiche Ort, so viel Platz ist da unten nicht! - verbannt. Gaias Lieblingssohn Kronos sollte schließlich der bedeutendste Nachkomme Uranos werden. Sie überredete ihn mit dem Geschenk, in die Hochzeit mit seiner Schwester einzuwilligen, am Alten eine Geburtenkontrolle zu installieren. Damit arbeitete sie vielleicht auch einer stillen Opposition Kronos gegenüber seinem Vater zu, was sich zum Teil mit dem Wegsperren der Geschwister begründen läßt. In vielen schriftlichen Stellen lassen sich auch Hinweise darauf finden, dass Kronos ein Muttersöhnchen gewesen war. Jedenfalls war es ein schneller Schnitt an einer unauffälligen Stelle, der bei einem Mondspaziergang Uranos durchgeführt wurde - freilich mit Schnickschnack wie einem Stern für jede Spermie begleitet - und weitere Nebengötter waren fortan nicht mehr möglich. Uranos ward das Schlimmste passiert, was einem Unsterblichen passieren kann, die Lebensfreude ward auf ewig verdorben. Gaia rieb sich die Hände und konnte sich nun ganz auf die Erziehung der Kinder konzentrieren.

Zeus als Prinzregent

Auch der spätere, so unwissend deklarierte Göttervater Zeus entstammte einer kinderreichen patriarchalisch geprägten Familie, als Sohn aus der Verbindung zwischen Kronos und Rhea. Die klassische Großfamilie mit kompletten väterlichen und großväterlichen linien führte langsam zu Platznöten auf dem Olymp. Es musste eine schnelle und effiziente Lösung zur Beseitigung der Wohnungsnot gefunden werden. Denn erst viel später sollte die Ein-Kind-Ehe des sehr erfolgreichen Christengottes ein neues Kapitel schreiben, wie die noch unverbindlichere Adoption Mohammeds im islamischen Glauben. Dadurch waren schließlich keine göttlichen Kunstgriffe wie der einer jungfräulichen Empfängnis mehr nötig. In Zeitnot musste eine Lösung improvisiert werden, die nur aus heutiger Sicht etwas unschlacht wirken mag. So zog es Hausherr Kronos vor, in cholerisch geprägter Stimmung die im Haushalt verbliebenen Kinder einfach zu verspeisen. Doch die Mutter war zu sehr Familienmensch, um dieses Vorgehen lange zu dulden, obwohl damals bereits Kinder allein durch bloße Willensäußerung, Handauflegen oder ein kräftiges Gewitter ohne Schwangerschaft per direkt geboren werden konnten. Schließlich war Zeus an der Reihe. Als Camouflage par excellence, als erstes Gyros der Geschichte wurde für Kronos ein Stein in eine Decke eingewickelt und dies als sein Sohn Zeus präsentiert. Kronos war zufrieden, hatte sich wie damals unter Göttern nicht unüblich als seinen eigenen Nachfolger bestimmt und wusste nichts von der kleinen Höhle, die Opa Uranos mit heller Stimme seiner Schwiegertochter Rhea als Versteck empfohlen hatte. Erst der volljährige Zeus sollte den Mut besitzen, gegen seinen Vater aufzubegehren. Wieder ging es in einen Kampf gegen einen "alten Sack" - und dies sogar mit der Unterstützung dessen eigener verleugneten Geschwister! Zunächst aber infiltrierte Zeus die Umgebung des Herrschers, das er vor achtzehn Jahren verlassen hatte. Mit Hilfe seiner Mutter, die für Kronos mittlerweile ein ganzes Gebirge kleingebröckelt und in Tüchern angerichtet hatte, um die folgenden Kinder zu schützen, meisselte er die "Pille für danach" aus Granitgestein (vermutlich alpenländischer Feldspat). Sollte der Streich gelingen, würde Zeus politische Karriere wie die eines jeden Kronprinzen vorgezeichnet sein, dessen Mutter die Zukunft des Landes in der Herrschaft ihres Sohnes sieht. Er war kein griechischer Prinz Charles. Kronos regierte nicht mehr, sondern reagierte nur noch. Und kotzte unter anderem die bereits verschluckten Kinder wieder unversehrt aus, was auf eine sehr langsame Verdauung schließen läßt. Aber die Freude ward noch größer: die zukünftigen Baumeister der Antike hätten endlich genug Material für die Umsetzung göttlicher Appartements.

Umbruch, Aufbruch und Abbruch

Bei Kronos hielt sich die Freude in Grenzen. So zettelte er einen langwierigen Erbfolge-Prozess gegen seine eigenen Kinder an. Schließlich hatte er sich selbst als Alleinerben eingesetzt und widersetzte sich den Pflichtteil-Forderungen. Nachdem alle rechtlichen Wege ausgeschöpft waren und die hauseigenen Orakel ewig gleich wie zerkratzte Langspielplatten das erzählten, was die Götter hören wollten, folgten endlich Handgreiflichekiten. Die wiedervereinten Geschwister sicherten dabei zwar stets ihren Kasten (den hauseigenen Tempel) gegen ihren konterstarken Vater ab, der allerdings einen starken Sturm hatte. Alles lief auf ein Unentschieden heraus. Es roch nach einer Einwechslung, gar nach einer Neuverpflichtung.

Immer noch schmorten die einst verachteten Hundertarmigen und Kyklopen in einem Billiglohnland (das heutige Rumänien?). Mittlerweile hatten sie sich aus Langeweile sogar selbst Blitze geschmiedet, mit denen sie Wolken jagten und Helme in derartiger Übergröße, dass der Träger von außen unsichtbar blieb. Zeus zeigte guten Willen und sorgte für eine Ausreisegenehmigung, die damals schwerer zu bekommen war, als heutzutage unberührt durch den amerikanischen Zoll zu kommen. Nach der Befreiung der ideenreichen Erbonkel und -tanten traten diese als gütige Paten Zeus auf und unterstützten ihn durch Einschüchterungsmanöver des Gegners mit ihren muskulösen Körpern. Auch Quantität kann vor Qualität überzeugen, wenn man genug davon zu bieten hat - immerhin hatte ein Hektoncheräer zweihundert Bizeps pro Mann!

Kronos sah seine Unterlegenheit schnell ein, nachdem er durch die plötzlichen Ausweichbewegungen noch die Hälfte seiner Verbündeten zugekotzt bzw. mit Felsen übersät hatte (das Frühstück?) und versuchte fortan, Zeus ein väterlicher Freund zu sein. Zeus trank mit ihm wohl noch einige Versöhnungs-Drinks, nutzte aber die Gunst der Stunde und schiffte den besoffenen Paps Richtung Elysium ein, wo er heute noch glücklich leben soll. Die moderne Forschung vermutet, dass so die Inselgruppe der heutigen Balearen genannt wurde.

Er hatte fortan mit seinen Geschwistern als leibhaftige Riester-Rentenversicherung für den Fortbestand seiner Eltern zu sorgen, wohlwissend, dass deren Unsterblichkeit diesen Job zur Herausforderung machte. Als Alleinherrscher hatte er zwar die Oberhoheit über die göttlichen Kollegen, die auch Geschwister, zum Teil gleichzeitig auch Geliebte und wie seine Schwester Hera sogar Ehepartner waren. Doch einigen Vorteilen wie verkürztes Werben, unnötiges Vorstellen bei den Schwiegereltern, unkompliziertes gemeinschaftliches Wohnen oder wenig Ärger mit der Mitgift standen auch Nachteile entgegen. Die einst titanenhafte Potenz auf dem Olymp ward im Angesicht seiner allzu vertrauten Ehefrau deutlich geschrumpft, die ohnehin nur mit wenigen weiblichen Reizen ausgestattet war. Neben den leidlichen Symptomen einer Zweckehe trat zudem Zeus Vorliebe für schöne Menschenfrauen immer deutlicher hervor. In alter Tradition wusste er zwar die anvisierten Schönheiten zunächst in Gestalt von Widdern mit goldenen Hörnern oder diamantenem Meeresschaum zu becircen, doch die Versprechen hielt er nicht ein. Unter Göttern lässt sich zwar noch einiges geheim halten. Im Zusammenspiel mit Erdlingen wird fauler Zauber aber wie schlechtes Handwerk offenbar wie eine Bahnhofsdurchsage. Der Fluch seiner Leidenschaft ließ ihn regelmäßig erektil dysfunktionieren: "Ich kann nicht, wenn mir die Familie dabei zusieht!" Irgendwann hatte er aber den Regenbogen heraus und begattete die Bezauberten so schnell, dass es nicht einmal die Verwandtschaft mitbekam. Jungfrauen soll damals untersagt worden sein, am Meer nackt zu baden oder sich gleich von jedem Adler in die Lüfte ziehen zu lassen. Für das olympische Erbgut hatte diese Humanophilie allerdings fatale Folgen, denn im Ergebnis schlief sich der Chef immer weiter hinunter. Dadurch war die demoskopische Entwicklung vorgezeichnet: Halbgötter paarten sich mit Halbgöttinnen, Halbhalbgötter mit Menschen. So sollte es immer weiter gehen bis man für die heutige Population feststellen kann, dass der klassische Grieche zwar frisch wie aus einer Metaxa-Werbung entsprungen immer noch geradezu göttlich aussieht, es aber lange nicht mehr ist.Vorlage:Ref


Im Gegensatz zu seinem Privatleben (das es offiziell natürlich nicht gab) teilte Zeus die Regierungsgeschäfte mit taktischem Kalkül auf:


Das göttliche Parlament

Name Besonderheit Sinnspruch Amt
Aphrodite Die Göttin aller damals bekannten Begierden wusste die unglücklichen Fälle unbürokratisch an ihre Schwester Artemis weiterzuleiten. Aber Homer schrieb schon: "Einzig der reiche Kelch der Liebe ist imstande, auch das Böse für immer zum Schweigen zu bringen!" Nur vordergründig scheint dies aus dem Zusammenhang gerissen zu sein, da Homer eigentlich die Ehe von Finanzbeamten persiflierte. Die typisch olympische Tragik zeigte sich darin, dass die mehrfache "Miss Olymp" als Verkörperung sinnbildlicher Schönheit zwar immer viel Liebe verteilte, doch nie zur emotionalen Ruhe fand. Nach ihrer Amtszeit machte sie sich mit einer Dessouskette selbständig. "Liebst Du Deinen Liebsten viel, zeig es ihm beim Erziehungsspiel!" Drogenbeauftragte
Apollon Zuständig für Licht, Dunkelheit, alle vier Jahreszeiten, das Gesundheitswesen und für all das, wozu sich Zeus zu fein war, war er froh, seine Leidenschaft, die Musik und den Gesang, zu seinem Beruf gemacht zu haben. Er erfand die musikalischen Presslinge, um bis zu dreifach komprimiertes Liedgut in der ganzen Welt verbreiten. Der ideelle Wert schien groß, der tatsächliche verschwindend gering. So konnte damit von späteren Generationen kaum Geld verdient werden. Wurden später von Notenblättern abgelöst, da diese auch schwieriger zu kopieren waren. "Bindet mich wieder los, sonst sing ich weiter!" Kultusminister
Ares Das ursprüngliche Problemkind Heras und Zeusses Ares diente den griechischen Göttern vor allem zur brutalen Durchsetzung egoistischer machtpolitischer Interessen und war der "Mann fürs Grobe" im Olymp. Später wurde er durch Mars abgelöst, viel später zu den verbotenen Kriegswaffen gelistet, dann diente er der Abschreckung, um schließlich seine Entspannung im Ruhestand zu finden. - ließ lieber Taten sprechen - Kriegsminister (heutige Bezeichnung wäre Verteidigungsminister)
Artemis Feministin. Gründete das erste Frauenhaus überhaupt und machte es zur eigenen Wohnung, in der sie sich vor allem vor den Angriffen auf ihre Jungfräulichkeit selbst schützte. "Der Mann ist der Untergang für die Menschheit!" Umwelt- und Familienministerin
Athene Wird meist mit dem Narrenkäppchen dargestellt, da man den Frauen damals noch keine Kompetenz in dieser Männerdomäne zutraute, aber mit der Besetzung leben musste. "Männer würden Eulen kaufen!" Ministerin für Forschung und Technik.
Demeter Quasi als griechische Inge Meysel Jungfrau, Mutter und Großmutter der Nation. Je nach Belieben konnte sie die Statur wechseln. Das Geheimnis Ihrer Diät vermarktete sie später in einer eigenen Verkaufsgesellschaft, die mit ihren Produkten völlig neue Erkenntnisse aus einem ganzheitlichen Verständnis der weltbestimmenden Kräfte heraus verkaufte - mit gesalzenen Preisen aufgrund des globalen Lieferservices. "Euer bißchen Korn könnt ihr mir auch opfern!" Landwirtschaftsministerium
Hephaistos Setzte sich erfolgreich gegen Zeus Widerstreben durch, auf Fernwärme aus dem Hades umzustellen. Geburtsammer der schönen Athene. "Am Höllenfeuer wird nicht gespart!" Minister für Energie und Schwerindustrie
Hera Einmal im Amt, bewies sie sehr viel göttliches Sitzfleisch. Die Merkel unter den griechischen Gottheiten wurde erst durch ihren Sohn Hephaistos zur Vernunft gebracht. Hatte einmal im Jahr, also regelmäßig Sex mit ihrem Gatten und jungferte sich danach selbst zurück. Das konnte Zeus Weibergeschichten nicht verhindern. "Komm Du mir nach Hause!" Zeus geachtete Schwester, aber wenig geliebte Gattin. Mit androgynen Merkmalen ausgestattet versuchten böse Zungen einen Kontext zwischen ihr und einem geheimnisvollen "Onkel aus Delphi" herzustellen.
Herpes Heiratete schon früh die Tochter des Weltenstützers Atlas, wollte aber nicht in den schwiegerväterlichen Betrieb einsteigen. Nachdem Herpes eine Postlehre im Olymp gemacht hatte, macht er sich selbständig und fiel vor allem durch die Erfindung allerlei Gadgets auf, darunter Lippenbläschen. Insgeheim soll er seine Ausgangssituation bei der Brautwerbung durch die Erfindung die Astronomie optimiert haben, die zum Inkrafttreten der Keplerschen Gesetze und damit zu Arbeitslosigkeit seines Schwiegervaters führte. "Willst Du Dir was holen?" Postminister
Hestia Die Schwester Zeuses sicherte sich schon früh das Amt, das den wohl existenziell wichtigsten Bereich des Gotteskunden zum Gegenstand hat: den heimischen Kochtopf. Um es sich ja nicht mit ihr zu verscherzen, bekam Hestia immer die besten Stücke, noch vor dem Familienvater patriarchalichster Mittagstische. "Was gibts heute?" Ernährungsministerin
Poseidon Zeus Bruder war wegen seines cholerischen Gemüts berühmt und berüchtigt. Zeus sorgte daher auch seinem Volk zuliebe mit der Wahl seines Amtssitzes für günstige ergonomische Rahmenbedingungen seiner Behörde. Die für ihn von Hephaistos gefertigte Version des Managerspiels "Kugelstoßpendel" als Erdstoßpendel kam erst später. "Ich gehe hoch!" See-, Fischerei- und Minister für Naturkatastrophen
Zeus Bundespräsident Bundeskanzler

Der Götterbote Herpes kann wohl auf eine der wechselvollsten Karrieren im Olymp zurückblicken. Als Hochbegabter in den damals freilich noch überschaubaren Geisteswissenschaften "Philosophie (Sekundarstufe I)" und "Mythologie (Grundstufe)" war sein Tun in fataler Weise gleichermaßen von List wie auch Liederlichkeit bestimmt, was ihn im Ergebnis oft auf der Stelle treten ließ. Da wo ein Entlarvter normalerweise keine andere Chance mehr gehabt hätte, als die Verfehlung zuzugeben, war er aber imstande, selbst Zeus hereinzulegen. Dieser Art von Versuchungen konnte er nur selten widerstehen. Seine Ausreden gelten als legendär, seine Verfehlungen als wahrhaft göttlich.

So ist ein Beispiel aus seiner Jugendzeit überliefert, als er den Schminkkoffer des eitlen, aber auch etwas naiven Poseidon stahl (Sinnspruch: "Meerwasser tut meinem Teint nicht gut"). In unvorstellbarem Zorn ließ Poseidon die Erde erbeben, in der Hoffnung, dass sich dadurch alle Taschen leerten und andere geheime Verstecke, etwa in Höhlen, offenbarten. Als auf diese Weise der Diebstahl Herpes offenkundig wurde, berichtete dieser von Zeus Auftrag, ihm zu seinem Geburtstag nachträglich ein Paket zuzustellen. Herpes wusste um die zum Staatsgespräch gewordene Vergeßlichkeit Zeus und konnte von dessen eifriger Zustimmung zum Lügenmärchen ausgehen, um weiteres Gerede zu vermeiden. Dieses Päckchen sei nun durch das Erdbeben leider verloren gegangen. So wollte er wenigstens seinen Schminkkoffer hübsch einpacken lassen. Die Geste zählt, nicht, was geschenkt wird! Somit hatte Herpes eine unwahrscheinliche Geschwindigkeit entwickelt: noch vor dem Diebstahl des Koffers hatte Herpes ihn bereits befördert!! Zeus sollte schließlich zustimmen, sorgte aber dafür, dass Herpes fortan die Sendungsverfolgung einführte.

Gott sein ist nicht schwer, göttlich sein dagegen umso mehr

Trotz Zeus unzähliger Liebschaften und über die Zeit doch vielen Nachkommen aus oft sehr kurzen Zusammentreffen fiel seine außerordentliche Liebe ausgerechnet - oder vielleicht gerade deswegen - auf einen Sohn, der nun gerade gar keine göttlichen Eigenschaften in sich trug. Zwar von großer, starker Gestalt, aber mit einem Gesicht, das eigentlich nur seine Mutter und einem Geist, das nur ein Nachhilfelehrer lieben konnte, wuchs Herakles in der Obhut seiner Mutter Alkmene auf. So zornig die unfreiwillige Stiefmutter Hera war und sogar ein SEK für Geburtsabhilfe mit der Göttin Eileithyia (die heißt wirklich so!) auf die Erde sandte, so ausgesprochen nachsichtig und gütig hielt Zeus seine Hand über ihn. Alles verzieh er ihm und unterstützte ihn bei dessen Existenzgründung. Vielleicht stand auch etwas Größenwahnsinn der Entschlossenheit Pate, Herakles gar zum Herrscher der alten und klugen bzw. altklugen Griechen zu machen. Dann war aber die momentane Tätigkeit Herkulesses als Schweizer, aber nicht im Sinne eines verschwiegenen Bankiers, sondern als Viehknecht im Stall eines gewissen Rinderbarons eher ungünstig für den politischen Lebenslauf. Dazu brauchte es in der damaligen Zeit vor allem Heldentaten. Aber "Stallgeruch" des Heldentums aufzuschnappen, verbunden mit schwerer Arbeit, hatte Herakles wohl falsch verstanden.

In Herakles Jugendzimmer hatte Zeus einen Stierkopf herumliegen sehen, mit dem dieser im Hotel "Mama" noch als Mittdreißiger Verwandte "erschreckte". "Irgendwann muss doch etwas aus dem Jungen werden", hatte Zeus noch im Ohr, als er seinen ungeliebten und nur widerwillig akzeptierten Sohn Hephaistos anwies, dessen Defizite mit einem unbesiegbaren Schwert, einer Tarnkappe und eines schmucken Schildes (ohne Fuchsschwanz) zu kaschieren. Der Schmied, gerade wieder in eifersüchtigster Missgunst befangen, adressierte falsch und ließ über Herpes Perseus die Gegenstände bringen.

Schließlich erschuf Zeus den kretischen Stier und ersann als Prequel eine wahre Räuberpistole, die Herakles mit Hilfe des Tiers gar zum Stammvater machen sollte, um die Rolle der Griechen nicht nur zu erklären, sondern heldenhaft zu verklären. Gleichwohl war dies auch ein Zugeständnis an sein Sicherheitsdenken: schließlich kommt ein kretischer Stier immer aus Kreta, bewegt sich also auf einer beschaulichen Insel, nah am kretischem, aber weitab von kritischem Geist, der wohlmöglich Dinge ins rechte Licht setzen könnte, um damit die Nachwelt zu verunsichern. Er konnte also nicht viel falsch machen, als er sich daran machte, den Stier zu fangen, um ein neues altes Volk zu gründen.

Zuhause im Glück

Herkules bezog eine schicke Maisonette in Strandnähe, um dort in allgemeiner degenerativer Haltung billigen Vergnügungen nachzugehen, bis Zeus den Single-Palast irgendwann mit Hilfe von ägyptischen Hilfsarbeitern fertiggestellt haben sollte. Dabei verkannte er, dass die Nordafrikaner in ihrer Kultur außer flachen eingeschossigen Nutzbauten zwar sicher kolossale Sakralbauten zu errichten wussten, die aber nur von Toten zu bewohnen waren. So blieb es bei einer gewaltigen Bauruine, von der aus Herkules künftig zu seinem Ausbildungsplatz reisen sollte. es war eine Lehre vorwiegend forst- und landwirtschaftlicher Natur, in deren Verlauf er Obsternten einbrachte, Wildschweinschäden beseitigte, die Herde mit dem aus dem Hades entliehenen Zerberus hütete und noch in der schlimmsten feierabendlichen Verkehrs-Hydra rechtzeitig vor dem nemëischen Löwen ein Hirschkalb einfing, das für den heimischen Genpool extrem wichtig zu sein schien. Der kretische Stier blieb bei allen Beschwerden des Azubi-Alltags sein Lieblings-Haustier, das er zu vielen Reisen als Schoß-Stierchen in seiner Korbtasche mit sich führte.

Da Zeus da Bauprojekt nie aufgegeben hatte und oft nächtens noch seine Arbeiter gängelte(sein Zornesschrei: „Knossos!!“ sollte weltberühmt werden), sprudelte es auf der Baustelle nahezu täglich neue unbekannte Gesichter. Es bildete sich so eine Gesellschaft, die zwangsläufig von Männern dominiert wurde und die für die nachfolgenden Generationen einen Modellcharakter darstellte: man arbeitete unter Männern bis in den frühen Morgen unter sich, verbrachte Herren-Feierabende und schlief schließlich miteinander im Männerwohnheim. Die Demoskopie der kleinen Insel lebte von der Werbung neuer Arbeitskräfte, die ein gefühltes Leben lang „auf Montage“ waren. Das griechische Volk der ersten Stunde ward geboren.

Falsche Freunde

Herkules machte wider Erwarten eine gute Figur bei seinem Streben nach Heldentum. Null Fehltage. Zeus sah das Wirken seines Sohns in der minoischen Großküche und dessen zarte Bemühungen um Auslandserfahrung in der allabendlichen Kommunikation mit großem Wohlwollen. Trotzdessen seine Entwicklung durch Heras ständige Interventionen (Verstecken des Stieres, Mobbing am Arbeitsplatz durch das Einblenden von Déjà-vus beim kleinen Einmaleins) aus Rache etwas zurückgeblieben war, sollte Herkules trotz tobender Stürme mit allen Schiffen seiner Bodyguards sicher im mykenischen Hafen auf dem Peloponnes anlanden.

So wie Verwandte gleichzeitig echte Freunde sein können, können echte Verwandte auch falsche Freunde sein. Herkules bot dem residierenden Cousin Eurystheus in Mykene seine Dienste an. Dieser aber verwies ihn an einen geheimnisumwitterten "lieben Onkel aus Delphi", der etwas von einem göttlichen Auftrag faselte etwas verdutzt war, denn er hatte eigentlich einen deutlich jüngeren Griechen erwartet. Herakles hingegen hatte sich über die Weisung gewundert, am verabredeten Treffpunkt vollkommen entkleidet erscheinen zu müssen. Vielleicht waren die durch Zeus Herold vorab übermittelten Worte etwas zu ungelenk, obwohl sich Herakles stets Mühe gab, auch richtig verstanden zu werden. "Onkel Christos" schickte ihn und sein Heer an Arbeitslosen in eine Stadt der heutigen Türkei namens Troja, in der Eurystheus seine schlimmsten Feinde wusste. Deren Stadtsäckel sollte durch Herkules Streiter fiskalisch überanstrengt werden. Fehlende infrastrukturelle Mittel für die Aufnahme einer solchen Mengenmenge würden die Mauern bald sturmreif werden lassen.

Mit großer Freude traf Herakles mit einem kleinen Begleitbaillon auf seine beiden Onkel Poseidon und Apollon, die bereits in Diensten des ortsansässigen Königs arbeiteten, allerdings unter den Bedingungen litten. Man mochte sich fragen, warum sie sich so plagten, anstatt sich im Olymp verwöhnen zu lassen. Es war die schöne Menschentochter des Königs namens Häresie, die beide vollständig verrückt gemacht hatte. Sie bescherte König Laomedon unschlagbare Wettbewerbsvorteile und einen schlanken Verteidigungshaushalt, solange er in der Lage war, seine Tochter vor dem göttlichen Zugriff zu schützen. Insgeheim konnte sie sich für keinen der beiden entscheiden: in einem kristallenen Palast in der Tiefsee zu leben, war sicher einige Zeit lang göttlich, aber auf Dauer langweilig. Und Apollons Handeln war zu sehr von Eifer bestimmt: ständig pflegte er zu bekräftigen, dass er der der Gott der Musik sei. Das antike Radio wäre also vermutlich zum dauereingeschalteten Volksempfänger mutiert. Das taktische Kalkül des ehrgeizigen Vaters nahm sie daher dankbar auf und machte es werbenden Herrn ohnehin gern sehr schwer. Sie wollte nicht leicht zu haben sein.

So wurde Herakles bestimmt, den berühmten, besonders engmaschig hergestellten Keuschheitsgürtel der Amazonen von deren Führerin Hippolyte zu erlangen, wollte er weiterhin unter der Gunst des Königs bleiben. Trotz familiärer Bande machte sich Herakles auf, das Artefakt auf der Webpräsenz der Amazonen abzukaufen. Er konnte nicht ahnen, dass er ihn geschenkt erhielt, da die kämpferischen Frauen aus gelebtem Männermangel kein Interesse mehr an solch mittelalterlichem Gerät hatten.

Der trojanische Krieg

Poseidon und Apollon, die bei Zeus Rückkehr immer noch wie blöd an den Gräben und der schönen Königstochter herumgebaggert hatten, wandten sich bei dessen Rückkehr in großem Zorn gegen den verräterischen Herakles, der nur seine Befehle gehabt hatte. Zeus als Herakles Vormund beauftragte die im Notdienst schmollende Göttin der Liebe, Aphrodite, seinem Sohn zu helfen. Herpes bekam schöne Augen gemacht und sorgte dafür, dass ein guter Teil des heraklidischen Heeres innerhalb kürzester Zeit vor den Toren Trojas stand. Mit Liebe besiegt man sogar das Böse, dann reicht es gegen Götter allemal. So waltete Aphrodite mit einer Spur grimmigen Humors ihres Amtes und ließ die gegen 5000 Mann starke Truppe sich in die beiden Gottheiten verlieben. Da der Weg zum Olymp abgeschnitten war - Hephaistos hatte ein neues Schloss in die Pforte eingebaut - kamen die beiden Hübschen mit dem Sturzregen plötzlicher Begehrlichkeiten gar nicht klar. Sie suchten Zuflucht hinter den Toren der Stadt, verrammelten sie tüchtig und baten den feixenden König um Asyl, während die liebeshungrigen Streiter gegen die Mauer anrannten und nach ersten Misserfolgen mit der Belagerung begannen.

Herakles hatte die anfänglich finstere Stimmung, mit der er in der Stadt von den beiden Göttern erwartet wurde, wie immer nicht bemerkt. Die psychologische Legasthenie sollte auch hier der Schutzpanzer des Einfältigen sein. Man konnte ihm nicht böse sein und die zurückgehaltenen Zornesausbrüche erwiesen sich kurze Zeit später, als sich verzweifelte Hoffnung auf seine stählerne Kraft und Kondition breit machte, als enorm praktisch. Die verwandtschaftlichen Bande gegenüber seinen Onkeln ignorierte er genauso wie er mit seinem Pflichtgefühl gegenüber dem Hausherrn haderte, den erworbenen Gürtel an die Häresie auszuhändigen. Die junge Dame schient tatsächlich "leckerer als Mamis Pfannengyros" zu sein! Der König sah seine wertvollste Investition in Gefahr und drohte Herkules mit einer vertragsrechtlichen Auseinandersetzung vor Gericht, die für ihn im Falle einer Niederlage ein Arbeitsverbot als Held zur Folge gehabt hätte.

Die Göttin der Zwietracht, Eris, hatte dem bisherigen Geschehen befriedigt zugeschaut. Herkules stand wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg und konnte sich nicht für den treuen Dienst am Arbeitgeber entscheiden, Häresie fand den ihr vom Vater versprochenen Gürtel "unmöglich", Laomedon ließ den besten Juristen der Stadt ausfindig machten und die beiden Götter hassten die Tuchfühlung mit dem Volk, die sich anzubahnen drohte.

Auf Befremden stieß jedoch Eris Beobachtung, wie einträchtig sich die beiden Götter hinter Herakles breiter Brust vor handgreiflichen Avancen der Fans versteckten. Sie warf als Zaungast einen goldenen Dolch mit der Aufschrift "Für meinen Schatz - erobere mich, wenn Du kannst" in das Zentrum der Belagerten. Da brach ein großer Streit unter ihnen aus, wem das offensichtliche Geschenk der Häresie gegolten hätte. Dieser war es nur Recht, steigerte dies ihren Marktwert zusätzlich. Dankbar huldigte sie ihrer Lieblingsgottheit Eris (die sie allerdings so gern wie ihre Kleider wechselte) und versprach, ihr ewig zu followen (was bei der damaligen Lebenserwartung ohnehin nicht besonders lange gewesen wäre). Die Kontrahenten beharkten sich hinter den Mauern gegenseitig im Häuserkampf, und konnten die sie Bestürmenden nur mit Sedcards aus immer kleiner werdenden Restbeständen hinhalten.

Achilles, kein schlechterer Held als Herkules, freilich nur von einer Titanin namens Onassis geboren, war hinter den Gottheiten dessen härtester Konkurrent. Der Gram, in der Gunst der Götter stets etwas gegenüber seinem strahlenden Widersacher und Zeussohn benachteiligt worden zu sein, hatte sich über die Jahre zu Zorn und heimlichen Rachegelüsten gewandelt. Alles hatte er sich bitter erarbeiten müssen, hatte keine kretischen Stipendien erhalten, doch war er nicht auf den Kopf gefallen. Er verstand es, den Fokus wieder auf die Fans zu lenken, um den Endkampf mit Herkules herauf zu beschwören. Sein Vorschlag, für die minutenweise Zurschaustellung der Gottheiten auf den Zinnen Geld zu verlangen, machte das Leben der Angebeteten scheinbar etwas geordneter, ließ aber das Blut der letztlich unbefriedigten Fans weiter hochkochen, wie es eben nur ein Augenschmaus kann.

Mutter Onassis wusste durch den hausangestellten Seher des Apollon, Mopsos, dass ihr Sohn einst "auf dem Feld" fallen sollte. Ängstlich verschwieg sie ihm sein Schicksal, wollte es aber mit aller Macht verhindern. Deshalb ließ sie mit großem Eifer über den Kopf des Königs hinweg alle innerstädtischen Schrebergärten planieren und pflastern. Vergeblich: beim morgendlichen Ballspiel als Training für den bevorstehenden Endkampf wurde er als Mittelfeldspieler von den Beinen geholt und erlitt eine Sportverletzung an der Ferse. Für den Ausgang der Auseinandersetzung spielte er keine Rolle mehr.

Entscheidung auf der thrakischen Halbinsel

Die Belagerung dauert insgesamt gegen zehn Jahre, erst am Ende des letzten Drittels sollte die ersehnte Verstärkung durch den Rest des heraklidischen Heers eintreffen, das im Umland bereits Existenzen gegründet hatte (Aufbauprogramm Ost-Griechenland). Pikanterweise traf man jedoch in angeheitertem Zustand unter nachtruhestörendem Lärm vor den Toren Trojas ein und übersah das Belagerungsheer der friedlich schlummernden Liebestrunkenen. Ganz in der unbeschwerten Art ihres Herrschers klopften sie an das verriegelte Tor, um endlich Meldung über das bisherige Schicksal der Truppe tun zu können. Doch Zeus betrachtete kopfschüttelnd das Geschehen und hinterließ ihnen die Nachricht, dass nichts außer eigene Dummheit das Tor öffnen würde und eher einem Esel als ihnen Einlass gewährt würde. Am nächsten Morgen wurde unter dem Zimmermann Agamemnon ein riesiger hölzerner Esel gefertigt, der in der nächsten Nacht vor das Tor geschoben wurde. Nachdem man vielkehlig ein lautes "Ihhh Ahhh" hatte erklingen lassen und sich rasch versteckte, öffnete sich zögerlich das Tor. Ausrufe wie "Ein Zeichen der Götter!", "Ich bin doch nicht blöd" erschallten und rasch wurde die Mauer eingebrochen, um das riesige Vehikel in die Stadt zu bringen. Erst der insgeheim mit in die Stadt eingeschleuste Schadcode war in der Lage, endlich das Tor neben dem Mauerdurchbruch zu öffnen, damit die Amis, die Bel Amis, vereint durch das Tor in die Stadt gelangen konnten. Das war eine Wiedersehensfreude! Autogramm-Papyrus wurde ausgetauscht und "Meet and Greet the Greek Geek"s wurden eingelöst. Doch nur ein Stolperer eines Liebeshungrigen führte zum berüchtigten Dominoeffekt. Leute verloren das Gleichgewicht, Beine wurden weggerissen, Körper schoben sich übereinander und Arme reckten verzweifelt ins Leere ohne Halt. Das vorherige Lachen, Schmatzen, Quieken wandelte sich in Entsetzensschreie. Noch Tage wallte dieses groteske Meer in Form von Wellen Liebender nach, ohne dass man rettend hätte eingreifen können.

Der Held Aeneas wurde während des "Make Love not War"-Wars von seiner göttlichen Mutter Aphrodite als Mädchen verwandelt und gelangte daher unbeschadet aus dem (auch vor Begierde) brennenden Troja. Noch im Transit zum stiefelförmigen Exilland schwor er sich, einst wieder zurück zu kehren und sei es wieder im Frauenkostüm. Er sollte Recht behalten.

Die Nacht legte sich tiefer über die Kriegsschauplätze, da alle Menschen vor Liebe blind geworden oder - wie es shakespeariger nicht möglich wäre - für ihre Liebe gestorben waren. Und Herakles war es zu brenzlig geworden. Nicht nur, dass seine beiden Onkel nun Idole eines schwulen Kults geworden waren, König Eurystheus Oberflächlichkeit trat zu Tage, immer nur alles des lieben Geldes wegen initiiert zu haben und die kalte Eitelkeit der schönen Häresie, deren Ablehnung sogar Götter zum eigenen Geschlecht hin zu drehen vermochte. Er nahm sich einen Zentaur und war dabei, über die grünen Hügel Trojas neuen Fans zu entkommen. Man hatte sich von der sagenhaften Schönheit einer Königstochter aus Ätiolien erzählt, zu deren Werben er sich jetzt erst mutig genug erachtete. Der Weg dorthin war noch weit und der Hunger meldete sich. Mit sicherem Auge erfasste er einen stolzen Rehbock, der sich Haken schlagend in Richtung eines kleinen Waldstücks an einem creek begab. "Winnen tu ich", soll Herakles noch verbissen gestammelt haben. Er zog den exotischen Pfeil aus dem Köcher, spannte den Bogen bis zum Anschlag, zielte und schoss in vollem Ritt mit nahezu vollständig ruhendem Oberkörper. Doch nach halber Strecke kehrte der Pfeil um und traf ihn zwischen seine Augen. Hera hatte Zeus Pfeile aus geschnitztem australischem Wurfholz besorgt. Soweit alles dazu aus der Feder Homers.

Konsequenzen aus dem tranigen Krieg

(Überschrift 1) (Überschrift 2)
Hera
hatte bis zuletzt gehofft, mit der Erfüllung ihrer Rache an Herkules, dem unehelichen Sohn Zeus, doch letztlich auch etwas für ihre Ehe getan zu haben. Zurecht: die beiden lebten sich immer weiter auseinander.
Apollon
dieser ganze Menschenauflauf hatte ihm doch gefallen. Jährlich ließ er durch seine Priester Gottesdienste in viel zu kleinen Tempeln abhalten, was seine teils unverblümt gepriesene Eitelkeit weiter ausprägte.
Poseidon
Nach dieser für ihn umrühmlich ausgegangenen Geschichte (zehn Jahre ohn Erfolg gebaggert) hatte sich seine allgemeine Übellaunigkeit auf "Oberkante Unterlippe" verschlimmert. Fortan zeigte er sich nur noch bei Erdbeben persönlich an der Baustelle.
Zeus
zog sich nach dem Tod seines Lieblingssohns mehr und mehr aus der Politik zurück. Die nachfolgenden Halbgötter und Menschen sollten es besser machen.
Herkules
mausetot, aber nun wenigstens ein eigenes Sternzeichen.
Aeneas
Nachdem er zum Mann zurückverwandelt worden war, hatte er eine Menge Mühe, nicht nur zu seinem eigenen Ich, sondern auch so etwas wie Heimat zu finden. Stationen auf seiner langen Reise sind Athen, Theben, Äolien, Ganglien und Karthargo. Überall trat er als Saubermann und als Botschafter seines zerstörten Reiches auf. In Karthago traf er die schöne Dido. Trotz großer Liebe auf beiden Seiten entsagte er ihrem Verlangen selbstlos bereits nach kurzer Zeit aus Pflichtgefühl, um seinem inzwischen geborenen gemeinsamen Sohn ein gutes Vorbild zu sein. Die aus Gram an Selbstmord Gestorbene sollte er später wieder aus dem Hades zurückholen, um wirklich keinen auch noch so kleinen Makel an seinem Leumund zu zu lassen. Streber.
Agamemnon
Machte sich erfolgreich im nahen Mykene selbstständig, doch musste privat oft ins antike Lutetia (Paris) reisen, um dort als Schlichter in der Ehe seines Bruders mit der schönen Helena zu wirken.
Die Truppe Herkulesses
Die Mitstreiter des großen Halbgottes sollten mit vielfachen Tempelbauten ihren Glauben verbreiten, selbst dann glücklich werden zu können, wenn man in einen Gott verliebt ist. Vom Christentum später aufgenommen und den missionierenden Mönchen als frohe Botschaft verkündet.
Eurystheus
Eurystheus Schicksal ist ungewiss. Nach der Verwüstung Trojas wurde, nicht zuletzt wegen seiner Intrigen, erfolgreich ein Abwahlverfahren initiiert. Aufgrund alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten verließ er das Land Hals über Kopf. Legendär sind seine Worte vor Gericht, das er nicht anerkannte: "Ihr könnt mir alle mal den Isthmus herunterrutschen!"
Häresie
Sie wartet immer noch auf den Richtigen.

Die vorrömische Klassik

Das Dunkle Zeitalter

Allein gelassen in ihrer Bürgerlichkeit und mit unbändigem Fortpflanzungstrieb ausgestattet gewahrten die Hinterbliebenen des Tranigen Krieges, dass sie die "göttliche Lücke" in nur dieser einen Disziplin (s.o.) füllen konnten. In literarisch-philosophischer Sicht waren sie in einem Mittelmaß gefangen, kamen architektonisch nicht mehr über das erste Stockwerk hinaus und hatten über Spione erfahren, dass sie sogar in der Originalität und literarischen Qualität "Berühmter letzte Worte" von dahingeschiedenen germanischen Herrschern überflügelt worden waren. "Ich scheiß mich hier zu Tode, Diogenes" oder "Paracelsus, geh an die Wasser, mein Blut zu kühlen!" wollte niemand mehr hören. In dem ihnen verbliebenen elitären Bewusstsein gepaart mit unvergleichlicher Eitelkeit tat das besonders weh, machte aber in der Not besonders erfinderisch, um aus einem Nachteil einen Vorteil zu machen, ohne gleich aus Verlegenheit - wie die niedergehenden Pharaonen 1000 Jahre zuvor - mit neuen Schriftzeichen ihre durchschnittlichen Leistungen verschlüsseln zu müssen. Nach den abend- und theaterfüllenden Vorstellungen ihrer frühruheständischen Gottheiten konnte nur die angeregte menschliche Phantasie späterer Generationen helfen, ihrer Kultur weiterhin einen bleibenden Platz in der europäischen Geschichte zu sichern. Diesen an sich vulgären Vorgang, Jahrhunderte später Attraktivität für nicht Erbrachtes aber Vermutetes zu erheischen, leitete man mit einer gigantischen Zerstörungssucht ein. So beließen die Griechen in vielen Regionen kaum einen Stein auf dem anderen, Athen wurde gleich zweimal zerstört (1 Mal die Stadt an sich, ein Jahr später die Auffangläger). Man zerschlug Tonerzeugnisse, verbrannte die Bibliothek von Alexandria, in der zuletzt nur noch griechische Malbücher gelagert waren, amputierte die Gliedmaßen von Statuen und überlieferte in Schriftzügen nur Fragmente, ohne einen dezenten Hinweis auf den oder die Erbauer vermissen zu lassen.

So wurde dafür gesorgt, dass die wenig fruchtbare Nachfolgesaat göttlichen Wirkens von späteren Forschern nur noch fassungslos unter der Überschrift "Das Dunkle Zeitalter" getragen von der Anklage (gegen Unbekannt) "Himmel, was ist uns da wohl alles verloren gegangen" statuiert wurde. Das geschichtliche Dunkel wurde so von der Weinseligkeit der Forscher erhellt und belebt durch die wissenschaftliche Vorstellungskraft: "Wir haben nur sehr wenig, aber das ist klasse!" Nicht mehr die Begabung der Künstler/Schreiber/Handwerker sollte mehr maßgeblich für deren Ansehen sein, sondern die nachfolgender Generationen, die in gutem Glauben Meisterwerke rekonstruieren half. Mit stoischer Beharrlichkeit weisen die armlosen vandalierten Statuen auf die barmherzige Eventualität, die in jeder archäologischen Fundgrube mitschwingt:

  • "Das könnte ein Trinkkelch aus der griechischen Klassik sein!" "Nein, zu primitiv gestaltet!"
  • "Hosianna, wieder mal ein dorisches Kapitell - aber es sieht so neuzeitlich aus...C14?" "Kriegen wir eh nicht genehmigt...aber außerdem auch nicht nötig!"
  • "Oha, ist das der Kopf Xerxes?" - ...oder vielleicht doch der Schwippschwager eines thrakischen Dorfschmiedes, der sich darin noch nicht einmal selbst wiedererkannt hätte...der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Die poströmische Zeit

Um das Jahr 1000 v. Chr. sollte das Ende des altgriechischen Niedergangs durch den Spaziergang der Dorier durch Mittelgriechenland eingeläutet werden. In der frühen Forschung wurde diese Wanderung als eine Aneinanderreihung brutaler Akte der Unterwerfung angesehen, dem die alteingesessene Bevölkerung zum Opfer gefallen sein soll. Ganze Städte sollen durch die neuen Aggressoren, die ihr Werk mit Flächenbränden abgeschlossen hätten, niedergemacht worden sein. Wie neuere Ausgrabungen zeigen, ist eher das Gegenteil zu vermuten. Die Brände waren offensichtlich von den Dorern gelegt worden, um die Einheimischen abzuschütteln, wie verzweifelte Fluchtbewegungen z. B. in der Liegesituation dorischer Skelette rekonstruiert werden konnten.

Zahlreiche, in der Zwischenzeit gefundene Inschriftenfragmente auf Säulenbasen oder unter Giebelbildern von in dieser Zeit eigens gestifteten mykenischen Tempeln preisen die Schönheit der einwandernden Frauen und Männer als göttliches Geschenk - Marketenderinnen wie Priesterinnen, Kämpfer wie waffentragende Dienstknaben - und der sachlich immer gleichen Bekundung, diese Wendung im griechischen Einerlei als Auftrag, ein neues Volk zu gründen zu verstehen. Die Dorier hätten also besser einen weiten Bogen um Griechenland gemacht, um den kleinasiatischen Raum zu erkunden. Die Griechen als Borg der Geschichte gewährleisteten mit neuen frischen Blut, das nicht durch die Generationen gepflegten (göttlichen) Inzest oder gelegentliche Sklavenimporte verschnitten war, den Grundstock für neuen Erfolg, Anerkennung in Europa und aufgefrischter Furcht vor ihren Feinden.


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