Schalmay

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel befasst sich mit dem musikalischen Duktus der Geschichtchen des Westernvaters, zu seiner persönlichen Seite geht es hier lang.
Der Meister selbst gibt eine Schalmay zum Besten.

Die Schalmay auch Piff-Paff-Story, Westerngehopse, Kalamaia, ist eine Geschichte mit dem harmoniebedürftigen Winnetou und seinem lautstarken Old Shatterhand und chronisch auftauchendem Geballer aus voller Röhre. Sie besitzt meist sieben vorgefertigte Kapitel. Ein Extrakapitel für tief religiöses Geschwafel kann ebenfalls vorhanden sein. Der Spannungsbogen ist sehr prägnant, scharf und vor allem in der tiefen Lage mit nasal vorzutragen. Der Wahrheitsgehalt beträgt kaum nennenswerte Züge, wobei einmal richtig kräftig übertrieben wird. Die Kapitel sind mittels charismatischen Griffen chronologisch mit Ausnahme des harmlosen Vorwortes zum tiefsten Mondschein erzählbar. Bei dieser direkt angeblasenen Geschichte wird häufig eine Pirouette (Lippenstütze) zur Entlastung der Zuhörer getanzt. Die Schalmay hat orientalische Vorläufer, die im Iran und Zentralasien, Sornay und in der Türkei Zurna genannt werden, und taucht durch Mays Reisen im zentralen Asien nach und nach in Europa auf. Von Karl May wurde sie in Bierstimmung in den unterschiedlichsten Schuppen vor Gauklern und Haudegen vorgetragen und meist in Sopran bis Alt erzählt. Die gesammelten Schalmaybände sind bereits sehr unhandlich und benötigen sehr viel Stauraum. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Schalmayepisoden nacherzählt und nachgespielt. Neben der Wiedergabe von Authentizität des Autoren und der feinen Beobachtungsgabe wird die Schalmay vereinzelt auch als maßgebliches Instrument moderner Unterhaltung eingesetzt.

Literatur

  • Karl May: Wir Schalmayen der Welt. Volksoberen und Volkspfeifen. Verbreitung und Geschichte. Textband und Musikkassette Schwabe, Ernstthal 1842, ISBN 0-5555-1912-0

Weblinks


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