Burn-Out-Syndrom

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Das Burn-Out-Sysndrom (deutsch: Brenn-aus-Erkrankung; türküsch: Bürnütsündrüm) ist die Allzweckwaffe der überforderten Gesellschaft. Wo früher geklozt wurde, wird heute gejammert. Grundsätzlich leidet fast jeder Erwerbstätige an Burn-Out, egal, wie leicht der Job ist. Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an Burn-Out zu "erkranken" mit steigender Belastung sogar abnimmt. Heißt: Jede Tippse bekommt früher oder später Burn-Out, während der Chefarzt einer Ebola-Intensivstation quasi immun ist. Auch lange Arbeitszeiten oder Unvereinbarkeit von Job und Familie entfalten eine schützende Wirkung. Wer LKW auf der Langstrecke fährt, 3 Wochen am Stück für'n Appel und'n Ei auf dem Bock sitzt, seine Familie kaum sieht und seine Freizeit auf Autobahn-Rasthöfen verbringt, muss sich quasi keine Sorgen machen. Wer jedoch eine gut bezahlte Teilzeitstelle mit 50% home-Office-Anteil in Gleitzeit, mit 5 Minuten Fußweg zum Kindergarten des Sprößlings bekleidet, sollte achtsam bleiben. Einen Weg in den Burn-Out gibt es für diese Spezies immer, man muss es nur wollen.

Der Normalfall

Der Normverlauf einer Burn-Out-Erkrankung stoppt für gewöhnlich kurz vor dem Burn-Out selbst. Das ist sehr praktisch, denn dann kann der Betroffene DInge sagen, wie: "meine Güte, ich bin kurz vorm Burn-Out", ohne sagen zu müssen: "Nein, ich kann heute Nachmittag nicht mit ins Freibad, ich leide an einer endogenen Depression, die mir mein LEben wirklich zur Hölle macht". Das ist ungemein praktisch, sichert es der Drama-Queen doch einerseits die Bewunderung der Mitmenschen, andererseits bleibt man von gesellschaftlichen Ereignissen nicht ausgegrenzt, denn man ist ja nur "kurz vor" dem Burn-Out. Das Burn-Out-Syndrom gereicht just auf Parties dem Darsteller dazu, möglichst viel ungeteilte und hingebungsvolle, weil gleichzeitig bewundernde und mitleidige Aufmerksamkeit auf eine einzige Person im Raum zu lenken: SICH SELBST. Ist das Brennglas erstmal auf auf diese eine wichtigste, weil absolut unentberhliche Person feinjustiert gibt es in puncto Selbstdarstellerei kein Halten mehr. Feinsäuberlich werden Kollegen, Chefs und Kantinenpersonal einer gründlichen Abhandlung unterzogen um später zu dem unausweichlichen Schluss zu gelangen, dass das alles Idioten sind. Vorlaute Zwischenrufe, die die mentale Stabilität des Burn-Outianers in Frage stellen ("reiß Dich mal zusammen", oder "ich mach beruflich das Gleiche und sooo hart ist das auch nicht"), werden mit ohrenbetäubend lauten Fake-Handytelefonaten überdröhnt. Natürlich mitten im Raum, sonst verpasst es noch jemand. Auch die Idee, die manchmal von außenstehenden ignoranten Pfeifen vorgetragen wird, der Betroffene könne ja mal Urlaub machen, wird kathegorisch abgelehnt. "Urlaub?! Ich werde überall gebraucht, und zwar IMMER!"

Der Erstfall

Natürlich ist der Normalfall nicht der Normalfall, denn es gibt auch die ernste Variante. Bitte frühzeitig zum Arzt gehen. Für alle anderen gilt: reißt euch mal zusammen!


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