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− | {{Diverses:Entscheidungsgeschichte:Nachricht_aus_der_Zukunft|[[Datei:Regen am Zugfenster.jpg|thumb]]Es war ein regnerischer Tag, als Matthias Abends mit dem Zug nach Hause fuhr. Nachdenklich stöberte er in den Dateien des alten Galaxy S5, das er gerade hatte mitgehen lassen. Dafür, dass es schon seit ca. drei Jahren in Gebrauch war, wie man dem Aufnahmedatum der ältesten Bilder entnehmen konnte, merkte man keinerlei altersbedingte Mängel. Gerade, als sich Matthias gedankenverloren in der Frontkamera des Smartphones betrachtete und seine mittellangen, dichten schwarzen Haare und seinen leichten Dreitagebart bewunderte, ploppte mitten auf dem Display eine Nachricht auf. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Diebstahl ist keine Lösung.}} stand da in Fettschrift. Geschockt schaute er sich um, auf der Suche nach der Quelle des Vorfalls. Vielleicht hatte ihm ja einer der Fahrgäste einen Streich gespielt? Doch er war alleine im Abteil. Panisch deaktivierte er alle Datenverbindungen und beruhigte sich wieder. Erneut widmete er sich seinem kleinen Kommunikationsteufel. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Das bringt nichts. Ich komme nicht von außen}} las Matthias leise vor, nachdem das Display wieder aufleuchtete und die nächste Nachricht erschien. Das musste er einmal verdauen. Nach kurzer Überlegung öffnete er die Notitzapp und schrieb: "{{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Wer bist du und was willst du von mir?}}". Ohne Verzögerung kam die Antwort: {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Das tut jetzt nichts zur Sache, mach alles, was ich dir sage und ich verrate dich nicht}} las Matthias. {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Soweit kommt’s noch, ich bin ein freier Mann!}} schrieb Matthias, löschte es wieder und schrieb stattdessen {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Okay... Was willst du von mir?}}. Prompt kam die Antwort. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Geh nach Hause, wo du alleine bist.}} {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Woher willst du wissen, dass ich alleine lebe und nicht zufälligerweise in einer Großfamilie lebe?}} tippte Matthias trotzig und sogleich erschien "{{Sub:CSS-Loader|zukunft|Woher könnte ich das wissen? Hast du denn eine Großfamilie?}}" auf dem kleinen Bildschirm. {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Nein.}} antwortete Matthias. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Gut, dann ab nach Hause.}} leuchteten die Buchstaben auf. „Nun gut, da wollte ich ja sowieso hin.“ dachte sich Matthias und steckte das Handy in seine Tasche. <br> | + | {{Diverses:Entscheidungsgeschichte:Nachricht_aus_der_Zukunft|[[Datei:Regen am Zugfenster.jpg|thumb]]Es war ein regnerischer Tag, als Matthias Abends mit dem Zug nach Hause fuhr. Nachdenklich stöberte er in den Dateien des alten Galaxy S5, das er gerade hatte mitgehen lassen. Dafür, dass es schon seit ca. drei Jahren in Gebrauch war, wie man dem Aufnahmedatum der ältesten Bilder entnehmen konnte, merkte er keinerlei altersbedingte Mängel. Gerade, als sich Matthias gedankenverloren in der Frontkamera des Smartphones betrachtete und seine mittellangen, dichten schwarzen Haare und seinen leichten Dreitagebart bewunderte, ploppte mitten auf dem Display eine Nachricht auf. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Diebstahl ist keine Lösung.}} stand da in Fettschrift. Geschockt schaute er sich um, auf der Suche nach der Quelle des Vorfalls. Vielleicht hatte ihm ja einer der Fahrgäste einen Streich gespielt? Doch er war alleine im Abteil. Panisch deaktivierte er alle Datenverbindungen und beruhigte sich wieder. Erneut widmete er sich seinem kleinen Kommunikationsteufel. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Das bringt nichts. Ich komme nicht von außen}} las Matthias leise vor, nachdem das Display wieder aufleuchtete und die nächste Nachricht erschien. Das musste er einmal verdauen. Nach kurzer Überlegung öffnete er die Notitzapp und schrieb: "{{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Wer bist du und was willst du von mir?}}". Ohne Verzögerung kam die Antwort: {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Das tut jetzt nichts zur Sache, mach alles, was ich dir sage und ich verrate dich nicht}} las Matthias. {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Soweit kommt’s noch, ich bin ein freier Mann!}} schrieb Matthias, löschte es wieder und schrieb stattdessen {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Okay... Was willst du von mir?}}. Prompt kam die Antwort. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Geh nach Hause, wo du alleine bist.}} {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Woher willst du wissen, dass ich alleine lebe und nicht zufälligerweise in einer Großfamilie lebe?}} tippte Matthias trotzig und sogleich erschien "{{Sub:CSS-Loader|zukunft|Woher könnte ich das wissen? Hast du denn eine Großfamilie?}}" auf dem kleinen Bildschirm. {{Sub:CSS-Loader|gegenwart|Nein.}} antwortete Matthias. {{Sub:CSS-Loader|zukunft|Gut, dann ab nach Hause.}} leuchteten die Buchstaben auf. „Nun gut, da wollte ich ja sowieso hin.“ dachte sich Matthias und steckte das Handy in seine Tasche. <br> |
| Matthias ging allerdings nicht direkt nach Hause, er wollte noch die anderen Dinge verkaufen, welche er erbeutet hatte. Drei Stationen später stieg er aus und legte den kurzen Weg bis zu einer Seitengasse zu Fuß zurück. So wie eigentlich immer stand auch diesmal die selbe, leicht bekleidete Frau dort, lässig an die dreckige Ziegelwand gelehnt, und säuselte: „Na, mal wieder Bock auf ne Runde?“. „Nein, heute nicht“ erwiderte Matthias und öffnete eine Seitentür. „Wie du willst, Süßer.“ ertönt es in einem leicht gekränkten Unterton. Eine nicht ganz so süffisante Stimme empfing ihn. „Und, was hast du mir heute mitgebracht?“, raunzte ihn der schäbig aussehende Typ hinter dem Tresen an und offenbarte seine von Pestilenz und Verrrotung gezeichneten Zähne, mit denen er Matthias kalt angrinste.|Intro|Start|Verkaufen|Ein intelligentes, selbstständiges Handy... Das wird mir ordentlich Zaster einbringen!|Behalten|Ach, ich behalte es mal, hab ja genügend anderes zu verkaufen.}} | | Matthias ging allerdings nicht direkt nach Hause, er wollte noch die anderen Dinge verkaufen, welche er erbeutet hatte. Drei Stationen später stieg er aus und legte den kurzen Weg bis zu einer Seitengasse zu Fuß zurück. So wie eigentlich immer stand auch diesmal die selbe, leicht bekleidete Frau dort, lässig an die dreckige Ziegelwand gelehnt, und säuselte: „Na, mal wieder Bock auf ne Runde?“. „Nein, heute nicht“ erwiderte Matthias und öffnete eine Seitentür. „Wie du willst, Süßer.“ ertönt es in einem leicht gekränkten Unterton. Eine nicht ganz so süffisante Stimme empfing ihn. „Und, was hast du mir heute mitgebracht?“, raunzte ihn der schäbig aussehende Typ hinter dem Tresen an und offenbarte seine von Pestilenz und Verrrotung gezeichneten Zähne, mit denen er Matthias kalt angrinste.|Intro|Start|Verkaufen|Ein intelligentes, selbstständiges Handy... Das wird mir ordentlich Zaster einbringen!|Behalten|Ach, ich behalte es mal, hab ja genügend anderes zu verkaufen.}} |
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Version vom 25. Juli 2017, 22:52 Uhr
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Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 25.07.2017
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Wenn du Rechtschreibfehler findest oder andere Kleinigkeiten ändern möchtest, ist das kein Problem. Nimm aber bitte keine größeren Änderungen vor, ohne dich mit dem Autor vorher abzusprechen.
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Dies ist eine interaktive Geschichte. Diese Geschichte spielt in der Zukunft und wie ja allgemein bekannt ist, ist sich jeder seines Glückes Schmied. Von daher bestimmst du die Handlung und somit die Zukunft dieses Artikels. Immer wieder wirst du vor Entscheidungen gestellt, die die Geschichte verändern... du entscheidest also, wie die Story weitergehen soll. Natürlich kannst du auch alle Storylines durchlesen, die Geschichte nochmal von vorne anfangen und andere Antworten anklicken, aber das bleibt dir überlassen.
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Es war ein regnerischer Tag, als Matthias Abends mit dem Zug nach Hause fuhr. Nachdenklich stöberte er in den Dateien des alten Galaxy S5, das er gerade hatte mitgehen lassen. Dafür, dass es schon seit ca. drei Jahren in Gebrauch war, wie man dem Aufnahmedatum der ältesten Bilder entnehmen konnte, merkte er keinerlei altersbedingte Mängel. Gerade, als sich Matthias gedankenverloren in der Frontkamera des Smartphones betrachtete und seine mittellangen, dichten schwarzen Haare und seinen leichten Dreitagebart bewunderte, ploppte mitten auf dem Display eine Nachricht auf.
Diebstahl ist keine Lösung. stand da in Fettschrift. Geschockt schaute er sich um, auf der Suche nach der Quelle des Vorfalls. Vielleicht hatte ihm ja einer der Fahrgäste einen Streich gespielt? Doch er war alleine im Abteil. Panisch deaktivierte er alle Datenverbindungen und beruhigte sich wieder. Erneut widmete er sich seinem kleinen Kommunikationsteufel.
Das bringt nichts. Ich komme nicht von außen las Matthias leise vor, nachdem das Display wieder aufleuchtete und die nächste Nachricht erschien. Das musste er einmal verdauen. Nach kurzer Überlegung öffnete er die Notitzapp und schrieb: "
Wer bist du und was willst du von mir?". Ohne Verzögerung kam die Antwort:
Das tut jetzt nichts zur Sache, mach alles, was ich dir sage und ich verrate dich nicht las Matthias.
Soweit kommt’s noch, ich bin ein freier Mann! schrieb Matthias, löschte es wieder und schrieb stattdessen
Okay... Was willst du von mir?. Prompt kam die Antwort.
Geh nach Hause, wo du alleine bist. Woher willst du wissen, dass ich alleine lebe und nicht zufälligerweise in einer Großfamilie lebe? tippte Matthias trotzig und sogleich erschien "
Woher könnte ich das wissen? Hast du denn eine Großfamilie?" auf dem kleinen Bildschirm.
Nein. antwortete Matthias.
Gut, dann ab nach Hause. leuchteten die Buchstaben auf. „Nun gut, da wollte ich ja sowieso hin.“ dachte sich Matthias und steckte das Handy in seine Tasche.
Matthias ging allerdings nicht direkt nach Hause, er wollte noch die anderen Dinge verkaufen, welche er erbeutet hatte. Drei Stationen später stieg er aus und legte den kurzen Weg bis zu einer Seitengasse zu Fuß zurück. So wie eigentlich immer stand auch diesmal die selbe, leicht bekleidete Frau dort, lässig an die dreckige Ziegelwand gelehnt, und säuselte: „Na, mal wieder Bock auf ne Runde?“. „Nein, heute nicht“ erwiderte Matthias und öffnete eine Seitentür. „Wie du willst, Süßer.“ ertönt es in einem leicht gekränkten Unterton. Eine nicht ganz so süffisante Stimme empfing ihn. „Und, was hast du mir heute mitgebracht?“, raunzte ihn der schäbig aussehende Typ hinter dem Tresen an und offenbarte seine von Pestilenz und Verrrotung gezeichneten Zähne, mit denen er Matthias kalt angrinste.
- Ein intelligentes, selbstständiges Handy... Das wird mir ordentlich Zaster einbringen!
- Ach, ich behalte es mal, hab ja genügend anderes zu verkaufen.
- zurück
„Dieses Handy hier behauptet, aus der Zukunft zu sprechen. Das ist doch einen Zusatz wert, eh?“ fragte Matthias den Typen, als er das S5 über den Tresen wandern ließ. Aber dieser grunzte nur „Pff, Bullshit, glaubste ja wohl selber nich. Gleicher Schrott, gleicher Preis.“ Damit war das Thema beendet.
In den nächsten paar Tagen geschah besonders Wenig von Interesse, erst am Sonntag, fünf Tage darauf, berichteten plötzlich alle Medien von einem Wurmloch, durch das
eine Person verschwunden sei
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Nicht geschafft!
Du hast auf diese fantastische Geschichte verzichtet, in der vagen Hoffnung, etwas mehr Kohle zu erhalten..?
- Nochmals von Vorn
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„Heute nur drei alte Handies und diese wunderhübsche, brandneue, beinahe unbenutzte Geldbörse hier. Aus echtem Leder!“ antwortete Matthias, während er das S5 klammheimlich in der Hosentasche verschwinden ließ. „Und was ist mit dem da?“ fragte der Tresenmann und zeigte in auf eben die Tasche, in welcher Matthias gerade sein Telefon untergebracht hatte. „Nein, das behalte ich.“ erklärte Matthias und bekam ein lachendes „Gehört sicher einer ganz besonderen Frau!“ zur Antwort. „So etwas banales ist es nicht“, erwiderte Matthias entrüstet, nahm sein Geld, verließ den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich.
Zwei Stunden später kam er Zuhause an und starrte sofort wieder auf das flimmernde Display. Das hat echt lange gedauert. stand dort, doch Matthias wischte es mit einer flinken Bewegung der Finger vom Bildschirm. Aus einem tief stehenden Regal in der kleinen Küche nahm er sich eine Büchse Ravioli, leerte den Inhalt auf einen Teller und stellte ihn in die Mikrowelle. Wer muss schon Kochen, wenn man über das Wunder der Fertignahrung verfügt? Während er geistesabwesend den sich drehenden Ravioli zuschaute, ergriff er aus einem Impuls heraus Handy und öffnete die Notiz-App. Und jetzt? tippte er gelangweilt in die leeren Zeilen und richtete seinen Blick nun auf den Zähler auf der alten Mikrowelle. Als keine Antwort kam, tippte er Sagst du mir jetzt mal, wer du bist? hinein und wartete. Als Antwort erschien ein Das wirst du mir nicht glauben, sparen wir uns das also auf dem Bildschirm, doch damit gab sich Matthias nicht zufrieden. Er schrieb, inzwischen leicht genervt: Raus mit der Sprache! in das immer länger werdende Textdokument. Ich komme aus der Zukunft und habe gerade das Selbe Smartphone wie du in der Hand. Der Datentransfer ist ausgesprochen Komplex und zerstört dabei glorreich die Spezielle wie Allgemeine Relativitätstheorie des guten, alten Einsteins. Es hat etwas mit negativer Masse, der Krümmung, oder besser gesagt, Verkrümmung der Raumzeit und der Tatsache, dass Quantenverschränkung ohne Bezug auf den relativen Standort in erwähnter Raumzeit zu einer verlustfreien Reaktion möglich ist, zu tun. Dadurch, und durch den Fakt, dass ein paar Bytes einfach zu übertragen sind, kann dieser Text effektiv durch die Zeit transportiert werden, zu dir, der diese Nachricht liest, bevor sie überhaupt geschrieben worden ist! erklärte die darauffolgende Systemnachricht. Glaub ich dir tatsächlich nicht - Sag ich doch.
Kurz darauf, eine neue Nachricht mit neuen Informationen. Matthias las sie gespannt. Ich erkläre dir alles später, von Angesicht zu Angesicht, das geht besser als per Text. war allerdings alles, was er an Informationen erhielt.
Nein, ich lasse mich doch nicht von Jemandem herrumkommandieren, der behauptet, aus der Zukunft zu kommen. Du gehörst allenfalls in die geschlossene Anstalt, solange du keinen Beweis hast. tippte Matthias energisch. Sogleich kam die fragende Antwort: Ahja, und wie? - Matthias antwortete: Rück mal die Lottozahlen für morgen raus. Das erspart mir Konversationen mit geklauten Handys aus der Zukunft. und wartete ab. Matthias erschrak, als, gerade als er darüber nachdachte, was er mit dem ganzen Geld anstellen würde, eine lange Nachricht auftauchte: Um das mal Klarzustellen: Erstens kommt das Handy nicht aus der Zukunft, sondern ich. Zweitens kann ich die dir nicht nennen. Aber ich kann dir gerne sagen, wer morgen gewinnen wird!. Das bringt mir nichts, außerdem will ich nicht ohne Profit bis morgen warten. Nenne doch einfach die Fußballergebnisse von heut' Abend, dann glaube ich dir vielleicht. Matthias schrieb dies und verharrte trotzdem in seinem Gedankenspiel über das Geld und wie viel er wohl auf das Resultat wetten sollte. Wie schon so oft zuvor erschrak er, als das Handy plötzlich zu leuchten anfing. 3:2 ist das Resultat, 3 Rote Karten, die Tore geschehen bei Minute 17, 23, 54, 72 (Elfmeter), 79 und 85 und morgen knackt ein gewisser Herr T. Peter im Lotto den Jackpot. Ich gebe dir außerdem noch einige Koordinaten von einer Stelle auf einem Berg, ganz in der Nähe, bitte komm morgen um 9 Uhr da hin. stand auf dem Bildschirm. Matthias gab sich damit zufrieden. Das mit dem Lottogewinner hätte sich der Zukunftsfuzzi zwar Matthias's Meinung nach sparen können, aber er wollte es nicht hinterfragen. Den Rest des Abends kam keine weitere Nachricht mehr, einzig die Koordinaten und ein angehängtes PDF. In diesem stand der Befehl, Matthias solle das Handy am nächsten Tag in das Schließfach mit der Nummer 936 am Hauptbahnhof deponieren. Er könne es nicht mitnehmen, da "sie" nicht wissen, was passiere, wenn genau das selbe Objekt zur selben Zeit zwei mal existiere. Vermutlich nichts, was Matthias gefallen würde. Weiter stand, Matthias solle den Rest des Blattes erst lesen, wenn er bei den Koordinaten angekommen sei und das PDF deswegen ausdrucken. Gelangweilt schaute er schließlich um 19 Uhr das Spiel und stellte voller Erstaunen fest, dass all die Prophezeiungen zutrafen. "Die Lottozahlen waren ja natürlich zu viel verlangt." dachte Matthias mürrisch und ging danach leicht deprimiert zu Bett. Allerdings konnte er lange nicht einschlafen, er dachte stundenlang an den vermeintlichen Zukunfts-Typen. Er war sich nicht sicher, ob er jetzt am nächsten Tag tatsächlich früh aufstehen sollte, nur um diesen bescheuerten Berg hochzusteigen. Am nächsten Morgen stand er trotzdem brav vor dem Schließfach und ließ eine Münze in den Münzschlitz gleiten. Die Koordinaten zeigten auf eine kleine Bergwiese nahe eines kilometertiefen Abgrundes, fand Matthias heraus, als er diese in die Karte des Galaxy tippte, ehe er es im Fach ablegte. Nachdem er sich kurz Zeit nahm, in einer öffentlichen Bibliothek das PDF auszudrucken, das er zuvor auf einen USB-Stick kpiert hatte, beeilte er sich, den Bus zu erreichen, der ihn zu dem Berg bringen sollte. Matthias merkte schnell, dass er zu lange keinen Sport mehr betrieben hatte. Nach circa 30 Minuten kam er mit feuerrotem Kopf die letzten paar Meter hochgehechelt, während er wie ein Rentner schnaufte, den man ohne Krückstock die Treppe hochgeprügelt hatte. Er gewährte sich eine Pause, damit sich sein Puls wieder um 200 Einheiten absenken konnte und schickte sich danach an, Wald zu durchqueren. Schließlich kam er zu der Wiese, die er herausgesucht hatte und gönnte sich erneut ein Päuschen, das fünfte in einer Reihe. Endlich entfaltete er das gefaltete Blatt Papier auf.
Erstens: Er solle den Schlüssel vom Schliessfach gut verstecken. Gesagt, getan, versteckt. Und zwar in einem schützenden Plastiksack, zwischen einigen Steinen. „Hoffentlich finden den nicht irgendwelche Geocacher“ dachte sich Matthias frohen Mutes, als er mit dem letzten Stein das Loch schloss. Er nahm das Blatt erneut zur Hand.
Hallo Matthias, wir haben dich für unser Zeitreiseexperiment auserwählt. Lege dieses Handy morgen in das Schließfach mit der Nummer 936 und nimm den Schlüssel zu den Koordinaten mit. Das ist alles, was du heute wissen musst, drucke dieses Dokument aus und lese es erst wieder, wenn du die Koordinaten erreicht hast.
Wenn du folgende Zeilen liest, solltest du also schon oben sein, wenn nicht, höre sofort auf zu Lesen! Das Handy hat die Zeit bis zu uns offensichtlich überstanden, da du ansonsten keinerlei Nachrichten erhalten hättest. Verstecke also bitte den Schlüssel irgendwo in den Felsen, wo wir finden können. (PS: Gratulation, war ein gutes Versteck)
Wir erklären dir jetzt, wie das Ganze von Statten gehen wird:
Um Punkt 9 öffnen wir hier für 15 Sekunden ein Zeitportal. Das kannst du dir wie eine Kugel vorstellen, die, dank des Arbeitsweise der Quantenmechanik, eine Verzerrung der Raumzeit ermöglicht, die dich in einen Zustand der Fluktuation erhebt und in unsere Zeit bringen sollte. 73% Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. "Warum eine Kugel und kein Loch" fragst du? Naja, wir leben in einer dreidimensionalen Welt. Ein Kreis ist die dimensionsgleiche Version des Loches im Papier, das du sicher aus Beispielen mit dem Biegen und dem durchgesteckten Bleistift kennst, und eine Kugel die dimensionserhöhte Version. Also erschrick nicht und habe keine Angst, die Reise per Zeitportal (Wurmloch respektive) sollte die sicherste Art zu reisen sein. Zu 73% zumindest. Da ein Fettkloß von Mensch (nicht persönlich gemeint) allerdings viel mehr Aufwand zu transferieren birgt, ist die Praxis noch etwas... unausgereift. Aber das kommt noch, und da trittst du ins Spiel. Wir haben die Chance auf garantierten auf 3 Prozent eingestuft, aber ich denke, dieses Risiko solltest du eingehen können, immerhin wärst du damit der erste Zeitreisende der Geschichte! Schlussendlich lassen wir dich entscheiden, solltest du ins Wurmloch gehen, landest du genau an der selben Stelle, nur viele Jahre in der Zukunft in unserem Labor, das wir an diesen Koordinaten errichtet haben. Wir wünschen dir viel Glück und hoffen, dass wir uns bald von Auge zu Auge sehen können. (Wir kennen inzwischen das Ergebnis... Wie machte man bei euch noch? Achja. ;-) )
Die Uhr zeigte 8:57, Matthias hatte also noch 3 Minuten Zeit zum überlegen. Wütend über die Tatsache, dass diese Spinner das Risiko zuvor unerwähnt gelassen hatten, dachte er nach, ob er tatsächlich in das Wurmloch gehen sollte
- In der Gegenwart bleiben. Sicher ist sicher
- Ab in die Zukunft!
- zurück
Matthias kam sich verarscht vor. „Von dem Risiko hätten die mir gerne mal früher sagen können!“ dachte er sich erbost und starrte auf das Blatt. Er konnte sich angenehmeres Vorstellen, als in irgendeinem Zeit-Raum-zerstörenden Loch zerrissen zu werden, oder was auch immer ihm alles darin widerfahren kann. Er überlegte sich gerade, wie es wohl wäre, wenn er danach für immer in diesem Loch gefangen wäre, ohne Essen, ohne Wasser und eventuell sogar ohne Luft, als die Kugel sich vor ihm öffnete. „Nein, diese Zukunftsarschlöcher können mich mal!“ rief er der Kugel entgegen, zerknüllte das Blatt und warf es in besagtes Portal, worin es verschwand. So schnell die Kugel erschienen war, so schnell verschwand es auch wieder und Matthias starrte auf die Stelle, wo er gerade noch das Papier reingeworfen hatte. Plötzlich fühlte er sich ein wenig einsam, so ganz alleine auf dem Berg. Immerhin würde er so schnell wohl nichts mehr von den Zukunftsleutchen hören. So begann er, den Berg wieder herrunterzusteigen und dachte dabei darüber nach, was wohl passiert wäre, wäre er in die Kugel gestiegen. Nach fünf Minuten Weg fiel ihm siedend heiß wider ein: „Warte, der Schlüssel ist ja noch da oben! Oh, ich muss wissen, was mit dem Handy passiert ist!“ und er machte sofort eine Kehrtwende und rannte den Berg wieder hoch. Offensichtlich waren noch keine beutehungrigen Geocacher vorbeigekommen, denn der Schlüssel befand sich noch immer im Felsen versteckt. Voller Spannung lief Matthias wieder den Berg hinunter, er konnte es kaum erwarten, das Handy wieder aus dem Schließfach zu nehmen. Endlich erreichte er den Fuß des Berges und er nahm sogleich den Bus zum Bahnhof, wo er sein Schließfach wiederfand und das Handy unversehrt entnahm. Voller Spannung schaltete er es ein. Er wollte die Nachrichten nochmals durchlesen. Als er aber die SMS-Applikation startete, staunte er nicht übel. Vor seiner Reise war ihm aufgefallen, dass alle Nachrichten in einer SMS zwischengespeichert wurden, der Absender war er selbst, nur das Datum stimmte natürlich nicht. Aber jetzt blickte er auf gähnende Leere, es war, als hätte er die Nachrichten nie bekommen. Weder in der Notiz, noch in der SMS-Sicherung. Verwirrt öffnete er der den Dateibrowser und suchte das PDF, aber auch das war weg. Matthias war perplex, hatten die Zukunftsmenschen etwa alle Beweise gelöscht? Würde sein Handy wohl bald explodieren, wie die Smartphones in Action-Filmen oder, wahrscheinlicher, wie das Nachfolgemodell Galaxy S7? Er konnte sich nicht dazu aufraffen, den Tag produktiv zu verbringen. Klar, es bestand die hohe Chance, an frische Handies zu gelangen. Vielleicht sogar an welche, die sprechen konnten, oder an ganz alte Modelle, diesmal aus der Vergangenheit. Doch eine merkwürdige Depression lag über ihm wie ein schlieriges Miasma. Auf dem Heimweg dämmerte es ihm schließlich... Er hatte den Schlüssel wieder aus den Felsen entfernt, die Zukuntsleute hatten ihn gar nicht finden können und die Geschichte mit den Nachrichten aus der Zukunft hatte gar nie stattgefunden, jetzt, wo er den Lauf der Zeit geändert hatte. Mit einem seltsamen Gefühl in der Brust starrte er aus dem Fenster. Er hatte die Zeit verändert, er hatte die Zukunft verändert und zugleich auch die Vergangenheit. Befand er sich jetzt in einem Paralleluniversum? War er in einem anderen Universum etwa in das Wurmloch gesprungen? Er wusste es nicht, er wusste nur, hätte er nochmals die Wahl, könnte er nochmals zu seiner Entscheidung zurück, dieses mal würde er springen.
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Nicht geschafft!
Du hast auf die Geschichte verzichtet, weil du Angst hattest... Zum Glück kannst DU die Zeit ja zurückdrehen.
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Um Punkt 9:00 öffnete sich tatsächlich eine mysteriöse Kugel vor seinen Augen. „Na gut, was soll's. Geronimo!“ dachte sich Matthias und streckte seine Hand in die pulsierende Kugel, aber er fühlte nichts besonderes. „15 Sekunden “ erinnerte sich Matthias, gab sich einen Ruck und stieg nun ganz in das inzwischen zwei Meter große Loch, das bereits wieder zu schrumpfen begann. Die Berglandschaft wurde sofort durch eine bedrückende, klinische Umgebung ersetzt, statt frischer Bergluft atmete er jetzt stickige Laborluft, statt Vogelzwitschern hörte er das jubilieren mehrerer Leute, die ihn fasziniert anschauten und laut "Willkommen in der Zukunft!" riefen. Matthias war vollends perplex. Seine Vermutung, seine chronische Übermüdung habe inzwischen schon zu Halluzinationen geführt, war wie weggeblasen. Das Einzige, was er hervorbrachte, war ein ehrfürchtiges: „Oh mein Gott“. „Gott? Was ist das schon wieder für ein Jugendwort?“ fragte ein Mann. Sie waren alle mi weißen Laborkitteln bekleidet und wirkten wie stereotypische Wissenschaftler. Matthias Verwirrung nahm dadurch keinen Abbruch. „Lass mich dir vorstellen. Ich bin Jan, ich war es, der dir die Nachrichten geschickt hat. Schau, da drüben liegt das Handy, das du versteckt hast!“ sagte der Wissenschaftler, der ihn zuvor am lautesten begrüßt hatte und zeigte auf einen Tisch, der ein paar Meter entfernt stand. „Also, Freunde: Hier haben wir den Grund, warum Apple voriges Jahr konkurs anmeldete. Deren Smartphones haben nie so lange überlebt, wie jenes Galaxy. Die konnten auch keine sprichwörtliche Bombenstimmung schaffen, wenn wir verstehen.“ lachte ein anderer Wissenschaftler. Matthias trat zum Tisch und betrachtete das Handy. Es war verrostet, der Bildschirm leicht zersprungen und allgemein wirkte es recht lädiert, aber trotzdem, es war unverkennbar. „Tatsache, das ist meines.“ stellte Matthias verwundert fest. Er fasste etwas Mut und wandte sich den erwartungsvollen Wissenschaftlern zu. „Also, was ist denn in der Zwischenzeit alles so geschehen?“ fragte Matthias. „Ist Half Life 3 schon rausgekommen?“. „Ja, gerade heute Morgen“ scherzte Jan und zwinkerte ihm zu. Matthias, der nicht wusste, ob dies ein Scherz war oder das der Realität entsprach, wunderte sich beunruhigt, wie viele Jahrtausende er wohl in die Zukunft gereist war. Er verscheuchte diesen finsteren Gedanken uns sprach weiter. „Jetzt mal im Ernst, wie ist die Zukunft. Sieht es halbwegs ok aus, oder ist wirklich alles den Bach runter gegangen?“. „Bei weitem nicht!“ meinte Jan. „Wir sind inzwischen komplett auf Elektromotoren umgestiegen, nicht nur bei Autos. Die Autos können übrigens noch immer nicht fliegen“ meinte er und zwinkerte erneut. „Du musst unbedingt mal eine Autobahn sehen. Es muss für dich beeindruckend aussehen, wenn selbstfahrende Autos in einer riesigen Schlange mit exakt 120 km/h und je zwei Metern Abstand über die Autobahn rasen. Der letze Stau ist Jahre her, Unfälle gehören auch der Vergangenheit an.“ „Und der Strom kommt aus Fusionsenergie?“ fragte Matthias. „Nein, Atomkraftwerke sind inzwischen enorm sicher. Seitdem du ins Portal gegangen bist, gab es keinen einzigen Zwischenfall mehr. Aber Fusionsenergie wird die Atomenergie wohl in ein paar Jährchen ablösen. Wir haben schon jede Menge Helium-3 auf die Erde geholt“ antwortete Jan. Matthias kannte sich natürlich nicht sonderlich gut mit theoretischer Physik aus, aber Fusionsenergie aus Helium-3 kannte er noch aus dem Chemieunterricht und Anno 2207. „Und was sagen denn die ganzen Grünen, wie Greenpeace, die wollten die doch zurückbauen?“ hakte er nach. „Naja, seitdem die in die Wälder gegangen sind, um sich an Bäume zu ketten und in Baumkronen zu leben, haben wir nicht mehr so viel von denen gehört.“ antwortete Jan und führte nach einigen Sekunden fort: „Ich geb's zu, wir haben inzwischen ziemlich viel Land zugebaut. Die Luft ist trotzdem viel sauberer als zu deiner Zeit, dank des Atomstroms.“
„Freut mich für euch.“ meinte Matthias, „aber wofür braucht ihr mich jetzt?“. „Nun, unser Zeitreiseexperiment ist offensichtlich geglückt, aber das war erst der erste Teil. Wir müssen dich doch wieder zurückschicken.“ antwortete Jan. Einer der anderen Wissenschaftler meinte: „Das ist aber erst in einige Monaten möglich, wir müssen wieder Energie sammeln. Zeitportale sind unglaublich energiehungrig. Unsere Kollektoren müssen die Batterien komplett aufladen, ehe wir erneut die Realität zerstören.“ „Das dauert so lange?“ fragte Matthias verwirrt und Jan erklärte zugleich: „Naja, jetzt, wo bereits ein Smartphone eine höhere Rechenleistung besitzt als die Supercomputer zu deiner Zeit, oder ein menschliches Gehirn, braucht man nun mal auch viel mehr Strom. Die aktuellen Batterien können ein tausendfaches an Energie aufnehmen, die "deine" Energiespeicher vertragen könnten, das dauert nun mal seine Zeit.“ „Ach komm, jetzt stellt euch nicht so an. Aperture Science hat das auch geschafft, was sollte daran schon kompliziert sein?“ scherzte Matthias schlecht und schaute frech zu Jan. „Ok, erstens: Aperture Science ist nicht real, sieht man übrigens auch in Half Life 3“ sagte Jan und zwinkerte. „Zum Zweiten: Ach, das ist eh zu kompliziert, ausser du kennst negative Raumkrümmung und negative Geschwindigkeiten“. Sofort meldete sich Matthias zu Wort „Negative Geschwindigkeit heisst abbremsen, oder?“ und schaute erwartungsvoll zu Jan, den er gerade unterbrochen hatte. „Naja, einigen wir uns darauf, es ist kompliziert und es ist energiehungrig darum das monatelange Sammeln von dem vielfachen der Strommenge, die in deiner Zeit weltweit an sagen wir mal einem Tag verbraucht wird“. Matthias gab sich erst mal zufrieden und erwiderte „Okay okay, ich merke schon, ihr seid uns echt vorraus, ihr habt sicher auch schon ein zweites Elysium da oben im Weltraum erbaut, oder?“. „Noch nicht ganz, aber in zehn Jahren sind die Bauarbeiten abgeschlossen.“ erwiderte Jan schelmisch. „Er scherzt, so weit sind wir noch lange nicht.“ erklärte einer der hinteren Wissenschaftler und lachte leise. „Kommen wir zurück zum Thema“ unterbrach Jan. „Du bist jetzt bei uns und der nächste Rückreisetermin ist erst in einigen Monaten, aber keine Angst. Wir haben schon alles geregelt. Du erhälst einen Pass, ein wenig Geld und ein besonderes Medikament namens Contra-Telomer. In deiner Zeit nannte man so etwas "Anti-Aging", und du ahnst ja nicht, wie wörtlich wir diesen Begriff genommen haben. Und da wir auf Wortspiele stehen, benennen wir es nach den Dingen, die angehalten werden. Die Telomere.“ Matthias verstand nur Bahnhof und so lautete seine geistreiche Antwort lediglich: „Hä?“, worauf Jan zugleich wieder in seiner Erklärerrolle versank und wie ein Lehrer runterleierte:
„Zusammengefasst, deine Zellen teilen sich, dabei geht aber immer das hinterste Stück deiner DNA kaputt. Damit deine DNA nicht plötzlich aufhört, funktionstüchtig zu sein, hängen am Ende der Chromosomen die Telomere. Die sind Kopien der schon vorhandenen DNA und dürfen also gerne verloren gehen, wordurch die eigentliche DNA geschützt wird. Naja und wenn du alterst, werden diese Telomere immer kleiner, bis sie aufgebraucht sind und die Zelle stirbt, und genau das verhindern wir mit dem Medikament.“ Während er erklärte, zeichnete er ein großes X auf ein Blatt mit einem blauen Aufsatz an allen Enden und fuchtelte wild mit dem Stift herum. „Verstehe ich immer noch nicht.“ meinte Matthias und zuckte mit den Schultern. „Musst du auch nicht, Hauptsache du alterst nicht“ lachte Jan und fügte hinzu: „Also, gehen wir zu deinem Hotel. Dort kriegst du alles, was du brauchst. Ich habe bereits ein Auto gerufen.“ „Habt ihr etwa kein eigenes? So ein superschnelles Auto mit Homekino?“ fragte Matthias enttäuscht und verlor ein wenig seines sonst untypischen Elans. „Die stehen zu geschätzten 90 Prozent der Zeit in der Garage. Öffentliche Verkehrsmittel sind, nun, sehr öffentlich geworden. Laut unseren Aufzeichnungen waren eure Öffis Eigentum des Staates, hier, in unserer Zeit, bevorzugt man die Variante des "Privatautos auf freiwilliger Basis". Das bedeutet, jeder erhält ein Auto, wenn er eines benötigt. Leasing! Einfach und effizient! Schließlich hat sich die Bevölkerung seit 2024 bereits verdreifacht.“ Als sie das hochgesicherte Labor über etliche Umwege verließen und im Freien ankamen, stand tatsächlich schon ein modern wirkendes, schnittiges, graues Vehikel bereit. Kaum waren sie eingestiegen, fuhr es sofort los. Auf dem Weg erklärte Jan: „Wir haben einige Sponsorings aufnehmen müssen, darum wirst du einmal am Tag von einem Kamerateam ausgefragt werden. Sie werden sehr erpicht darauf sein, zu erfahren, wie es in der Vergangenheit so war und wie dir die Zukunft gefällt. Tut mir leid.“ Er drückte auf einen Knopf im Tisch, der in der Mitte der Sitze angebracht war. Sofort flackerte ein dreidimensionales Bild über dem Tisch auf und Matthias konnte von oben in eine Küche schauen, in der gerade ein Koch ein kompliziertes anmutendes Gericht erklärte. Beinahe alle erwähnte Zutaten sagten Matthias rein gar nichts. „Geil, richtiges 3D-Fernsehen!“ frohlockte Matthias. „Ja, aber pass bloß auf. Wenn dich diese sensationsgeilen, ungebildeten, wissenschaftsverachtenden Journalisten“ - Jan spuckte das Wort förmlich aus - „dich interviewen, dann wird der Zuschauer alles sehen können. Was du tust, wie dein Zimmer aussieht, wie deine Reaktionen ausfallen, du kannst nichts verstecken.“ erklärte Jan, zwinkerte und drehte den Raum auf dem Tischchen demonstrativ um 180 Grad. Fünf Minuten später erreichten sie bereits das Hotel. Ihr Auto fuhr direkt weiter, nachdem die Beiden ausgestiegen waren. Sowie sie die Hotellobby betraten, erklang eine angenehme, weibliche Stimme: „Willkommen Matthias, lassen Sie mich in ihr Zimmer führen.“, woraufhin eine helle Linie an der Hotelwand erschien, die zu den Zimmern führte. Nachdem sie den Fahrstuhl verlassen hatten und in Matthias neues Zimmer traten, fragte Jan: „So, Matthias, was ist denn deine Lieblingsfarbe?“. „Schwarz“ antwortete Matthias. „Und ich weiß, dass das keine Farbe ist“. Kaum waren seine Worte ausgesprochen, änderte sich das sterile Weiß der Wände in ein dunkles Schwarz. „Uhh, magic! Perfekt!“ rief Matthias fröhlich. „Nein, Science“, korrigierte Jan, „Da ich das Zimmer gebucht habe, habe ich Zugriff auf den Raumcomputer, ich muss nur an die Farbe und mein Chip im Gehirn vermittelt das ans System, vioala, schwarze Wände!“. „Ist ja zu geil“ stiess Matthias aus und sprang vor Aufregung von einem Bein aufs andere. „Kann man damit auch ins Internet?“ fragte Matthias mit erwartungsvollen Augen und betrachtete gespannt die Wand des Zimmers. „Ja, kann man, wir haben eigentlich immer Zugriff auf kostenloses Internet, sofern du deine persönlichen Daten hinterlegst, damit nicht irgendwelchen anonymen Web-Terroristen das Hotel hier hacken können“ antwortete Jan und fragte dann demonstrativ „Soll ich was für dich googeln?“. „Okay, sag mir etwas zur Stupidedia“ verlangte Matthias und beobachtete gespannt, wie Jan die Augen schloss und wenige Sekunden später wieder öffnete. „Satirewebsite, ähnlich wie Wikipedia, 2004 vom User Uebel gegründet, 2018 vom Netz genommen, nachdem ein gewisser Obsidian Administratorenrechte bekam und alles den Bach runter ging“ leierte Jan runter und schaute dann stolz den völlig überwältigten Matthias an. Nachdem dieser seine Worte zurückgefunden hatte, fragte er „Google gibt's immer noch?“. „Klar, die haben sich viel besser gehalten als Apple. Seitdem sie ihr Mittel gegen jede Art von Krebs veröffentlichten, ist sie die einflussreichste Firma der Welt geworden. Sie haben auch an fliegenden Autos gearbeitet, nachdem sie mit ihrem selbstfahrenden Auto den Durchbruch gemacht haben, dieses Projekt haben sie aber wieder aufgegeben, fliegende Autos sind zu wenig effizient, um einen klaren Mehrwert zu haben.“ antwortete Jan in einer Geschwindigkeit, als hätte er auch das eben aus den unendlichen Weiten des Internets gesogen. „Zurück zu den Gehirn-Chips“ fuhr Matthias fort, „Was ist denn, wenn man einen Virus bekommt, hacken sie dann dein Gehirn und steuern dich fern?“. Während er das fragte, machte er Roboterhafte Bewegungen und blickte dann wieder zu Jan, der lachte, „Zum Glück nicht, nein, der Chip liest zwar Inputs aus dem Gehirn und zeigt die Antworten, indem es sich an den Sehnerv anknüpft, aber es hat keinen Schreibmeachnismus verbaut. AUsserdem benutzt es eine 512bit-Verschlüsselung, die ist unknackbar“. Matthias schaute Jan skeptisch an, „512 Bit verschlüsseln mit einem Mikrochip, das nehm ich dir jetzt nicht ab“. „Nicht der Chip liefert die Power, das Gehirn macht das, unser menschliches Gehirn hat enorm viel Leistung“ erklärte Jan tippte Matthias auf den Kopf und während er das Wort Gehirn erwähnte. „Ey, lass das!“, beschwerte sich Matthias. Jan nahm die Hand wieder zurück und fuhr fort „Ach ja, aproppos Chip, du kriegst jetzt auch so einen, ohne den wärst du hier aufgeschmissen. Da du aber nur einen Monat hier bist, lohnt es sich nicht, den jetzt irgendwo unter die Hand oder in dein Gehirn zu implantieren, du kriegst eine kleine Karte, ähnlich wie eure Kreditkarten“. „Ach, unter der Haut habt ihr auch Chips?“, fragte Matthias, „ihr seid ja alles Cyborgs.“ „Ja, fancy, oder?“ grinste Jan und unter seinem Handgelenk blinkte ein Smiley auf. „Ist natürlich auch Hirn-gekoppelt, und da es auf deine einzigartigen biologischen Daten zugreift, brauchst du nicht mal ein Passwort“ führte Jan fort und der Smiley verschwand wieder. Jetzt drehte Jan sich um und aus der vorher schwarzen Wand kam plötzlich ein Schrank hervor, auf den Jan jetzt zeigte, „Wir haben jede Menge Kleider für dich, zieh dich erst mal um. Ich lass dich jetzt erst mal in Ruhe, richte dich also ein.“ Matthias trat zum schrank und untersuchte ihn. Dafür, dass er unzählige Jahre in die Zukunft gereist war, sah der Schrank gar nicht so besonders aus. Matthais nam sich einen Satz schneeweisser Kleidung und trat vom Schrank weg. „Du kannst das Zimmer übrigens auch per Sprache steuern, falls du willst. Musst du auch früher oder später, denn das Bett ist aus Platzgründen auch in der Wand“ erklärte Jan und schloss den Schrank über seine Gedanken, sodass dieser zurück in die Wand gleitete. Matthais bestaunte gespannt , wie die Schranktüren sich schlossen und komplett eins mit der Wand wurden, sodass man nicht mal hätte erraten können, dass sich da ein Schrank versteckt. Jan hatte sich inzwischen zur Tür gedreht, die sich daraufhin öffnete „Also, wir sehen uns in einer Stunde wieder, ich komm dann mit dem Kamerateam“. Schon trat er durch die Tür, die sich hinter ihm wieder schloss. Matthias entschied sich, nach all den aufregenden Neuerungen und seiner Zeitreise erst mal zu duschen und sagte laut und deutlich „Duschen!“. „Hallo Matthias, basierend auf meiner Messung ihres Körpers ich empfehle ihnen eine 37,6 Grad warme Dusche“ erklang die Stimme, die er aus der Lobby kannte und die Tür, zu der offensichtlich das Badezimmer, begann aufzuleuchten. „Okay, GLaDOS“ sagte Matthias und betrat das Badezimmer, worauf die Duschbeleuchtung anging und die Dusche in ein angenehmes Licht hüllte.
- Diese Wald-Veganer können mich mal
- Sie haben recht, ich sollte den Wald retten
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