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Sauerland-Gruppe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Infiltrationsdrehbuch)
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*23-30 Jahre alt (''"Falls sie nicht abgeschoben werden, können sie wenigstens noch einige Jahre in die Rentenkasse einzahlen!"'')
 
*23-30 Jahre alt (''"Falls sie nicht abgeschoben werden, können sie wenigstens noch einige Jahre in die Rentenkasse einzahlen!"'')
  
In jedem Fall sollte der nicht nur typisch deutsche Argwohn, sondern eben der weltverschwörerische Charakter dadurch unterstreichen, dass es sich um in Deutschland bestens integrierte Ausländer handeln müsse. Machenschaften, -wenn man denn Pläne, zu denen es ja nur gekommen war, auch zu Machenschaften zählen möchte - werden bekanntlich erst dann zu üblen machenschaften, wenn es sich um staatliche Adoptionen, um Quasi-Söhne der eigenen Integrationspolitik handele, die genau in die Hand beißen, die sie ernährt oder auch nicht.
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In jedem Fall sollte der nicht nur typisch deutsche Argwohn, sondern eben der weltverschwörerische Charakter dadurch unterstrichen werden, dass es sich um in Deutschland bestens integrierte Ausländer handeln müsse. Machenschaften, -wenn man denn Pläne, zu denen es ja nur gekommen war, auch zu Machenschaften zählen möchte - werden bekanntlich erst dann zu üblen machenschaften, wenn es sich um staatliche Adoptionen, um Quasi-Söhne der eigenen Integrationspolitik handele, die genau in die Hand beißen, die sie ernährt oder auch nicht.
  
 
Für die Zeit ihrer Terrortätigkeit war für die realen Mitglieder die Abschiebung ausgesetzt, aber das ist nur ein Grund dafür, warum die Mitglieder der Sauerland-Gruppe auf offiziellen Fotos meist bester Laune waren. Man bekam Einkaufsgutscheine für "verdächtige" Materialien, wie Salpeter oder Wasserstoffperoxid für den Sprengsatz oder den Zwischenhandel mit arabischen Männern, deren Frauen so gerne blond wären, Sprit für die Brandbombe oder das Auto, Waschpulver, Zahnpasta und -stocher für "Rohrbomben" und hatte ein fast sorgenfreies Leben.
 
Für die Zeit ihrer Terrortätigkeit war für die realen Mitglieder die Abschiebung ausgesetzt, aber das ist nur ein Grund dafür, warum die Mitglieder der Sauerland-Gruppe auf offiziellen Fotos meist bester Laune waren. Man bekam Einkaufsgutscheine für "verdächtige" Materialien, wie Salpeter oder Wasserstoffperoxid für den Sprengsatz oder den Zwischenhandel mit arabischen Männern, deren Frauen so gerne blond wären, Sprit für die Brandbombe oder das Auto, Waschpulver, Zahnpasta und -stocher für "Rohrbomben" und hatte ein fast sorgenfreies Leben.

Version vom 8. Dezember 2010, 02:54 Uhr

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Die Sauerland-Gruppe ist ein gutes Beispiel dafür, wie dumm jemand sein kann, der sich Terrorist nennt, so dass sich das Projekt sogar als Trainingsobjekt mit Erfolgsgarantie für die oft gescholtene deutsche Polizei eignete. Nominell seien zwar besonders dumme Täter auch besonders gefährlich. Das hat aber nicht immer nur mit der Wahl einfacher funktionierender und damit durchschlagenderer Waffen zu tun, sondern ist im Ergebnis mit den verwegen-verzweifelten Taten eines verwundeten bzw. geistig behinderten Bären im Kampf gegen eine Übermacht von Jägern vergleichbar.

Das Dilemma mit der inneren Sicherheit

Das Schreckbild: Es hagelt Bomben, quasi ohne Vorwarnung durch den deutschen Wetterdienst

Sogar bei flächendeckenden Zuständen der Ruhe und Befriedung, wie der Inneren Sicherheit, ist jemand unzufrieden. Je realistischer diese sich am Erwartungshorizont verantwortlicher Verschwörungsbeschwörer, politkampferprobter Angstzweifler oder hinterfotzigen Massenvernichtungswaffen-Fakern in Geheimdiensten abzeichnet, je sicherer also die Republik zu werden scheint, je unsicherer wird damit die Existenzberechtigung der Gefährdungsflüsterer und Atomwaffenmarktbeschreier. Hier handelt es sich also um eine Art systembedingter Zielkonflikt, der sich mit der Erreichung ein und desselben Zustandes - eben der Sicherheit - einstellt, auch nur von Sicherheitsleuten erkannt und bei der Entlassung dieser auch so - von ihnen - empfunden wird. Doch dann wäre es für sie zu spät. Und für alle. Genauso, als wenn man die Bedrohung durch verdächtige Handköfferchen mit arabischen Schriftzeichen, spitzen Nagelfeilen, Shampoofläschchen mit glitzerndem Inhalt, scharfen Wegwerfrasierern oder mitgebrachter Kamelbutter vernachlässigte und gar als lebensstandardnotwendige Anhängsel der Industriegesellschaft ansähe. Man kann sich daher lebhaft vorstellen, wie dankbar Kasperle ist, wenn das Krokodil dann doch auftaucht; Bei einer Paketbombe aus dem Jemen oder als die Kofferbomber von Köln dann doch nicht verreisen wollten.... Kölle Alaaf! "Schaut her, wir sind hier und haben aufgepasst" - auch wenn es eher ein Zufallsfund war - und "Das Böse ist immer und überall"! Letzteres ist ohnehin nicht zu bestreiten, genauso wenig, wie auch arabische Männer Utensilien zur Morgentoilette brauchen, Damen aus Nordafrika Flugpost aufgeben und überhaupt gebrochen inländisch Sprechende auf die Idee kommen, in das vakante Land einzureisen. Doch nicht immer waren die Zeiten dieser suspekten Belegschaft in Bundesdiensten so rosig wie heutzutage.

Terminologie und geschichtliche Einbettung

Der Begriff des Terrorismus wurde vor 1970 in Deutschland stets synonym für die Begrifflichkeit „Tourismus“, vor allem im Alpenland, verwendet: Fremde reisen ein, verursachen Flurschäden und verschwinden wieder, ohne sich um die Schäden zu kümmern. Bei älteren Bevölkerungsanteilen sowie ökologischen Gruppierungen existieren beide Termini mit gleicher Wertigkeit heute noch nebeneinander.

Der deutsche Spätherbst

Bei der übrigen Bevölkerung trat der Terrorismus als eigenständiger Begriff erst mit den ersten Anschlägen der RAF ins Bewusstsein. Er zeigte sich in eher unauffälligem Konsumverhalten, Fremdfinanzierung und bewaffneter Anarchie. Dies führte zu einem Nachfrageüberhang auf dem Arbeitsmarkt für Beschäftigungen im Sicherheitssektor und ist ein Grund für den teilweise noch heute spürbaren Kostendruck und die sparsame Vergabe von Beamten-Planstellen. Denn auch der gerissenste Terrorist wird irgendwann einmal geschnappt und der Staat beschäftigt sich mit der Rechteverwertung an den Inhaftierten. Die Polizei hingegen war nach durchgehender Beschäftigung durch Entführungen von Politikern und RAF-Reisen nach Jerusalem - nur mit Managerstühlen - a la Beckurts und Herrhausen ab den 90iger Jahren zunächst einmal auf eine Art Schlechtwettergeld angewiesen, zumal sich einige Probleme, namentlich die in München-Stammheim, von allein erledigt hatten. Schließlich hatte für das BKA definitiv die Zeit aufgehört, wo dicke Hawaiianer Schnulzen spielten.

Was kann nach 9/11 schon noch kommen?

Die einstmalige Differenzierung des Terroristen zum geflügelten Wort „Gast aus der Fremde“ kehrte sich in eine Annäherung der beiden Begriffe fast bis zur Schattengleichheit an, als sich die Rauchschwaden um zwei Symbole für nationale Selbstherrlichkeit gelegt hatten. Wie ein Phoenix aus der Asche erstand eine neue Qualität der Existenzberechtigung für globalen Argwohn gegenüber Flugreisenden. Die Hoffnung starb eben nicht zuletzt, sondern immer noch nicht und sorgte genährt durch Massenhysterie für satte Budgets und wiederum für Flugtickets, diesmal aber in die Fremde, um „den Terroristen“ zu fangen, wer auch immer das gewesen sein mochte. Innerorts wartete man auf einen zweiten und dritten Schlag und das überall, doch dieser kam einfach nicht. Madrid und London sind eben keine deutschen Städte. Wer half zur Profilierung von Profilern, wer sorgte für den Donnerschlag eines positiven Medienechos?

Die Nachfrageseite

Durch Supervisionen sollen diverse Misserfolge psychisch verarbeitet werden. Es macht die passierte Sache nicht besser, hilft aber zu vergessen, ist also in der Wirkung mit Alkohol zu vergleichen. Polizisten dürfen nicht im Dienst trinken, deshalb..

Die Geis(s)el der Polizei

Durch leidige Erfahrungen in der Vergangenheit musste die Polizei nämlich trotz akribischer Schulungen des fest eingestellten Personals, bestens eingerichteter Hundetrainingsplätze und hochmotivierter Motorradfahrer-Pyramiden im Rahmen freizeitlicher Rahmenveranstaltungen feststellen, dass sich tatsächlich nicht alles voraussehen und damit auch nur begrenzt trainieren lässt. Die Grundsituation ist also als durchaus tragisch zu bezeichnen, wenn sich der Geiselnehmer Mahmut Schlachmichtot nicht wie Kollege Schmitz die Hand mit der Waffenatrappe in den Rücken drehen oder sich durch Aufforderungen, das Spiel aufzugeben, weil doch alles keinen Sinn hätte, nicht beeindrucken lässt. Sicherlich lernt man durch Artefakte in der Vergangenheit wie das Münchner oder das Gladbecker Geiseldrama hinzu, jedoch scheitert die direkte Übernahme empirischer Daten, wenn keine Sportler festgesetzt wurden oder etwa kein Zugriff auf ein von den Bankräubern in Köln lässig geparktes Auto möglich ist.

Funkemariechen Arno

Bei Erpresser Arno Funke, dem Dagobert Duck der Verbrecher-Gilde, wechselte sich Licht mit Schatten ab. Das echte polizeiliche Problem mit dem Übeltäter ergab sich erst auf unangenehmste Art und Weise, als Dagobert das Geld aus der ersten erfolgreichen Erpressung ausgegangen war. Nach jeder folgenden, gescheiterten Übergabe-Aktion wurde der Polizei immer wieder aufs Neue klar, dass sie ja - wie immer - noch nie solch einen Fall gehabt hätte. Sie vertraute aber auf das Gesetz der großen Zahl, dass der Täter schon irgendwann einen Fehler machen würde und behielt nach der 30. versuchten Geldübergabe Recht. Wertvolle Statistiken konnten nun weiterverwendet werden.

Stadtrundfahrt Winnenden und fast wieder zurück

Winnenden war auch ein Sonderfall. Fast erstmalig in der Republik bewaffnete sich ein verklemmter Halbwüchsiger und stattete der verhassten Ex-Schule einen Besuch ab, um Dinge abzurechnen, die sich nur bei ihm aufgelaufen hatten. Tatenlos musste die Polizei mit zusehen, wie sich der nachfolgend polizeideutsch "Störer" genannte Ex-Schüler nach seinem Amoklauf wortwörtlich zu Fuß entfernte. Dem Rattenschwanz von Mord, Totschlag und Verwüstung folgend, mündete seine Hatz schließlich nach dreißigfacher Polizeiverstärkung im sich selbst zugefügten Kugelhagel. Doch kein Rambo, aber fast! Genauso schnell wie das Wort "Störer" in den ständig aktualisierten Protokollen hätte Anwendung finden können, war es auch schon wieder hinfällig geworden. Wieder konnte man es höchstens im Präteritum anwenden!

Laborbedingungen

Mögliche Vorbilder der Sauerländer

Dalton-Brüder

Schon als die Öffentlichkeit über die winzige Terror-Gehirnzelle der "Sauerländer" ohne deren Wissen umfassend in Zeitung und Fernsehen informiert wurde, suchte man nach bedeutenden Vorbildern für diese Heimstatt des Bösen. Nur wenige Vereinigungen kamen in Frage, denn kriminelle Energie bedeutet nicht immer auch kriminelle Intelligenz. Zum einen waren da die Dalton-Brüder Ende des letzten Jahrhunderts in den USA, die die Aufruhr während eines Banküberfalls als fixe Größe ansahen, so dass ein gleichzeitiger zweiter Banküberfall das Risiko der Festnahme angeblich nicht erhöhe. In direkter Anwendung des ökonomischen Maximalprinzips, mit gegebenen Mitteln - gerade wichtig, wenn man mittellos ist - das Maximum herauszuholen, teilten sie daher ihre Gruppe auf zwei Banken auf und praktizierten so Arbeitsteilung in Reinkultur. Außerdem vermieden sie zusätzliche Reisekosten, die mit der Anreise zur zweiten Bank verbunden gewesen wären und nutzten die vermeintliche Gunst der Stunde und den mit diesem Paukenschlag eingeläuteten Überraschungseffekt. Kurze Zeit später konnten Eiskrem essende Halbwüchsige mit deren Leichen auf Fotos posieren.

Gründungsmitglieder

Die Polizei der Länder

Ein möglicher Beischläfer

Nach bescheidenen terroristischen Aktionen auf deutschem Boden war der polizeiinterne Ruf nach einer Möglichkeit, das über die Jahre durch Fehlverhalten in wichtigen Fällen beschädigte Image reparieren und sich darüber hinaus endlich als wirksame Waffe gegen staatsbedrohenden Terrorismus qualifizieren zu können, markerschütternd geworden. Sowieso schon immer hatte man neidisch das Einschreiten der nur formal der Polizei zugeordneten GSG9 betrachtet. Entgegen der Hackordnung sollte nicht nur die Bundespolizei einen Imagegewinn verbuchen. Auch der normale Verkehrspolizist sollte mal an der Aufklärung der staatsfeindlicher Machenschaften, der gemeine Polizeipsychologe anstatt in feierabendlichen Urschreigruppen mit finsterem siegesgewissem Blick künftigen Guantanamo-Urlaubern gegenübersitzen können. Das grundsätzliche Problem war nur, das Ganze der deutschen Bevölkerung glaubhaft "herüberbringen" zu können und daher bediente man sich allgegenwärtiger Klischees. Denn dank Vorbereitung durch US-amerikanische Außenpolitik, die immer noch einen bärtigen Hasen aus einem Erdloch zu zaubern verstand und der Presse, die aus verwackelten Aufnahmen irakischer Puffs aus der Luft Atomraketenbasen herbeifaselten, versprach das Projekt, trotz penetranter Stereotypie kein Misstrauen zu verursachen.

Spielort

Klar war, dass das Sinnbild eines alle betreffenden Problems durch eine zentrale Lage gestützt werden musste. Abstimmungsreihen gingen durch die Hierarchien der Polizeibehörden der Länder und des Bundes. Dummerweise beachtete man auf ostdeutscher Seite nicht, dass eigene Wünsche auf einen Standort der Terrorzelle auf ehemaligem DDR-Gebiet von vornherein zum Scheitern verurteilt waren, da man aus westdeutscher Sicht einen leichten Überhang von 11:5 Bundesländern hatte. Man hatte tatsächlich auf eine Art interne Demokratie gehofft und war zum Opfer des Wessi-Denkens in freilich abstrusester Art geworden. Zerknirscht nahm man wahr, dass man einen Zirkel um die ehemalige BRD geschlagen hatte und machte das für viele Deutsche im Kontext besonders brisante, friedlich schlafende Sauerland als Hort für die Schläfer ausfindig.

Das BKA

Hier der Chemikalienhändler POM Schmitz in einer besseren Zeit - kurz vor dem Examen inmitten seiner Spaß-Combo

Ohne Schirmherrschaft des BKA konnte man - aus deren Sicht - die Landespolizei so wie sonst eigentlich auch nichts machen lassen. Bei Terrorismus hört der Spaß nämlich auf. Trotz Zickenterror mit dem LKA trat eine geheime Kommission von BKA-Spezialisten zusammen, die noch nicht einmal auf der inoffiziellen Gehaltsliste auftauchten und plante das weitere Vorgehen. Man wählte als Protagonisten ursprünglich für die Abschiebung bestimmte Ausländer, deren Aussehen und Gestalt sich über Durchschnittswerte bestimmten, die sich aus den Steckbriefen der letzten zehn Jahre ergaben (in Klammern die Kommentare der Beamten):

In jedem Fall sollte der nicht nur typisch deutsche Argwohn, sondern eben der weltverschwörerische Charakter dadurch unterstrichen werden, dass es sich um in Deutschland bestens integrierte Ausländer handeln müsse. Machenschaften, -wenn man denn Pläne, zu denen es ja nur gekommen war, auch zu Machenschaften zählen möchte - werden bekanntlich erst dann zu üblen machenschaften, wenn es sich um staatliche Adoptionen, um Quasi-Söhne der eigenen Integrationspolitik handele, die genau in die Hand beißen, die sie ernährt oder auch nicht.

Für die Zeit ihrer Terrortätigkeit war für die realen Mitglieder die Abschiebung ausgesetzt, aber das ist nur ein Grund dafür, warum die Mitglieder der Sauerland-Gruppe auf offiziellen Fotos meist bester Laune waren. Man bekam Einkaufsgutscheine für "verdächtige" Materialien, wie Salpeter oder Wasserstoffperoxid für den Sprengsatz oder den Zwischenhandel mit arabischen Männern, deren Frauen so gerne blond wären, Sprit für die Brandbombe oder das Auto, Waschpulver, Zahnpasta und -stocher für "Rohrbomben" und hatte ein fast sorgenfreies Leben.

Der Chemikalienhändler

Vielleicht ein Hintermann? Jedenfalls kann man nur so unschuldig lächeln, wenn man etwas auf dem Kerbholz hat

Der einzige Nachteil für sie war, die Dinge des alltäglichen Terrorbedarfs nur über einen polizeilich abgesegneten Mann abwickeln zu dürfen und auf Schlecker, Lidl und Co. verzichten zu müssen. Die Wahl war auf einen "erfolglosen Chemiestudenten" gefallen (ein Polizeiobermeister), womit später auch seine Arglosigkeit erklärt werden sollte, über Jahre hinweg eine halbe Tonne gefährlicher Stoffe über das Internet verkauft zu haben. Er hatte sein Fach eben nicht gelernt. Und Dummheit wird bekanntlich immer ausgenutzt. Für das Erklärungsgebäude war ein weiterer Pfeiler mit zwei Meter dickem Fundament in sauerländischen Boden gesetzt worden.

Nebenrollen und mutmassliche Hintermänner

Angstschweiß auf die Stirn jedes braven Bürgers treibt schon eine halbgare Andeutung möglicher Drahtzieher und Hintermänner, erst hiermit wird die Blase aus Angst und Argwohn zum alltagsbegleitenden Problem aufgeblasen und kann dann elegant durch die Streuung einiger Nachrichtenfetzen aufrechterhalten werden. Fotos dieser Verschwörungsverschwörer sind dabei das Salz im Informationsmeer für und gegen den ständig wachsenden Wissensdurst des gemeinen Bürgers. Dabei fiel auf, dass die Polizei ihre Arbeit richtig gut machte und nur einwandfrei lizensierte Bilder den Zeitungen darbot und darauf achtete, dass der Abgelichtete hierzulande nahezu unbekannt ist, wie im Falle Ashfaq Husseins, einem Dichter der Urdu-Sprache als „Hintermann“ der Sauerland-Gruppe.

Die Presse

Der V-Mann, perfekt geschminkt

Der Clou der Idee war, die Zuschauer quasi live an der Infiltration der Sauerländer teilnehmen und damit den „Ermittlern“ bei der Arbeit zusehen zu lassen. Dieser „Schulterblick“ ist außer bei „Toto und Harry“ bei der Polizeiarbeit sonst eher die Ausnahme. Nur wenn sich Geiselnahmen über viele Stunden unnötig lang hinziehen, weil freie bzw. Brückentage der Polizisten nicht untereinander abgesprochen wurden, Navis versagten oder der Störer partout nicht mit den Freunden und Helfern „zusammenarbeiten“ will, gibt es eine Abkehr von der kargen Medienkost für den heimischen Fernsehabend oder die morgendliche Zeitungslektüre zwischen Marmelade und Ei. Daher war Vorsorge zu treffen, den Zuschauer nicht mit zu drastischer Üppigkeit der präsentierten Insiderinformationen misstrauisch zu machen, wo man doch wacklige Polizeivideos und "Kein Kommentar"-Kommentare von Polizeisprechern gewohnt war.

Wichtig schien dem BKA-Präsident die kontinuierliche Berichterstattung, dabei half nicht nur die Ausstattung der Polizei mit professionellen Digitalkameras, die allerdings nicht von den altersschwachen Polizeirechnern ausgelesen werden konnten, sondern zur Redaktion einer linksrheinisch ansässigen Zeitung gebracht werden mussten. Auch unverfängliche Interviews durch Verbindungsmänner waren für die Außenwirkung eine raffinierte Verfeinerung des PR-Angebots. Diese wurden mit den Terrorzellengenossen geführt und dabei durch mindestens eine Person als "Informant" an die Polizei "weitergegeben". Diese Interviews wurden großflächig in überregionalen Zeitungen abgedruckt - Glück" für die Polizei, dass die Terroristen diese Zeitungen eben offensichtlich nicht lasen.

Infiltrationsdrehbuch

Die im Rahmen der Ablauforganisation mit den Terminen verknüpften Aktionen hatten für viele Bedienstete in Erwartung verdienten Lobs den Charakter eines Weihnachtskalenders. Oder einer sauerländischen Kuh, die aufgrund perfekt geschaffener Voraussetzungen als selbstgezüchtetes Individuum, ohne das es ausschlagen könnte, glücklich und doof grasend fast endlos gemolken werden konnte, solange man nicht begann, auf ihr zu reiten.


5.08.2007

Zwei Fässer mit Wasserstoffperoxyd in Garage entdeckt!
(Bild unserer Asservatenkammer)

10.08.2007

Zwei Fässer mit Wasserstoffperoxyd durch Waschpulver ersetzt, Kostenübernahme klären!

011.08.2007

Kollege Schmitz braucht dringend Rhetorikkurs für diverse Zeitungsinterviews!!

11.08.2007

Endlich Wochenende!

12.08.2007

Zwei litergrosse Behältnisse mit weißem Pulver aus Küche entwendet, Analyse ergab, dass es sich um Zucker und Salz handelte

13.08.2007

Kollege Wagner hat sich Fuss im Vorgarten der Familie Terror verstaucht - Arbeitsunfall? Proben fällt aus...

17.08.2007

13:52 Uhr: Frau verließ Wohnung...GV?

19.08.2007

Einkaufszettel der Sauerland-Gruppe gefunden, wird noch analysiert, nachfragen...

21.08.2007

Salz und Zucker zurückgestellt, damit es nicht auffällt

25.08.2007

Schwiegermutter kommt am Wochenende - Bärbel anrufen, dass ichs heute wohl nicht mehr schaffen werde.


Ein nicht bestätigtes Mitglied während eines Sonntagsausflugs nach der Abschiebung: Mit der Person ganz links ist er weder verwandt noch verwaffenbrüdert (Polizeifoto)

Die Vorgesetzten erfuhren nur manchmal Tadel, wenn sie ihrer Phantasie allzu freien Lauf ließen, also der Eindruck suggeriert wurde, dass die Polizei bei den Terroristen geradezu ein und aus gehe: „Realistisch bleiben, meine Herren!“ wurde daher in unregelmäßigen Abständen von übergeordneten Vorgesetzten in Telefonhörer gebrüllt. Dann besann man sich wieder, tauschte Salpeter mit Zucker aus und wechselte Wanzen, wenn die Sauerland-Gruppe urlaubte und das tat sie oft!

Spannungskurvengeschwindigkeit

Nachtrag

Die „Terroristen“ sind nach dem Abenteuer ihres Lebens jedenfalls gut in ihren Heimatländern angekommen. Die zur Verfügung gestellten Handys durften sie behalten und werden manchmal dazu genutzt, die anderen Mitglieder des einst zusammengewürfelten Haufens zu kontaktieren: Keine Angst, nur um sich gegenseitig großartige Geschichten darüber zu erzählen, was sie alles erlebt hätten, wenn sie tatsächlich Terroristen gewesen wären.

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