Sachdiskussion: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:DVD.jpg|right|thumb|370px|Eine Sachdiskussion ist am Werk und verwirrt die Sinne. Sehr schön erkennt man, wie wertvolle Informationen eingesogen und völlig entstellt wieder ausgespien werden.]]
Der Begriff '''Sachdiskussion''' (kurz SD) ist ein Kofferwort aus den Einzelwörtern ''sagen'' und ''disk'' (englisch "Scheibe"). Er bezeichnet den Nachfolger der Harddiskussion (siehe auch [[Schlägerei]]) und der Compactdiskussion (Anweisung von oben), der inzwischen alle alternativen Datenträger in der EDV (gemeinhin IT-Profis genannt) ersetzt hat durch ein solides Gespräch unter Laien (sprich Vorständen, Controllern und Revisionisten). Dieses Gespräch stiftet Verwirrung, indem es alles gespeicherte Wissen in eine lange Reihe von überflüssigen, meist vorgesetzten Nullen verwandelt.
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Der Begriff '''Sachdiskussion''' (kurz SD) ist ein Kofferwort aus den Einzelwörtern ''sach'' (köllsch "sag mir mal bitte") und ''disk'' (englisch "Scheibe"). Er bezeichnet den Nachfolger der Harddiskussion (siehe auch [[Schlägerei]]) und der Compactdiskussion (Anweisung von oben), der inzwischen alle alternativen Datenträger in der EDV (gemeinhin IT-Profis genannt) ersetzt hat durch ein solides Gespräch unter Laien (sprich Vorständen, Controllern und Revisionisten). Dieses Gespräch stiftet Verwirrung, indem es alles gespeicherte Wissen in eine lange Reihe von überflüssigen, meist vorgesetzten Nullen verwandelt.
  
 
== Etymologie ==
 
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Die Verwendung des englischen Begriffs ''disk'' für "Scheibe" ist hysterisch gewachsen und bezieht sich auf die Zielscheiben beim Sportschießen, deren konzentrische Ringe die hierarchischen Strukturen in einem Unternehmen darstellen. Sie zeigen plastisch auf, dass die obersten Chefs (die innersten Ringe) nur selten Nachteile erfahren, wenn etwas schief geht, während die Weisungsempfänger (äußere Ringe) oftmals regelrecht zerfetzt werden.
 
Die Verwendung des englischen Begriffs ''disk'' für "Scheibe" ist hysterisch gewachsen und bezieht sich auf die Zielscheiben beim Sportschießen, deren konzentrische Ringe die hierarchischen Strukturen in einem Unternehmen darstellen. Sie zeigen plastisch auf, dass die obersten Chefs (die innersten Ringe) nur selten Nachteile erfahren, wenn etwas schief geht, während die Weisungsempfänger (äußere Ringe) oftmals regelrecht zerfetzt werden.
  
Das Wort "sagen" bezeichnet eine neumodische Vorgehensweise mit dem Bestreben, innerhalb einer vorher festgelegten Gruppe von fachfremden, aber weisungsbefugten Personen eine einvernehmliche Lösung für ein bis dato unwichtiges oder gar unbekanntes Problem festzulegen. Die eigentliche Kernfunktion obliegt dabei den im Hintergrund agierenden SekretärInnen, diversen Stäben und persönlichen Referenten, welche die Mitglieder der Sachdiskussion in geeigneter Weise fehl- und überinformieren, damit diese nicht aus Versehen das sorgfältig austarierte System infrage stellen, mit dessen Hilfe jeder Mitarbeiter zwingend seine persönliche Stufe der Unfähigkeit erreicht. Die Köllsche Ausdrucksform ('''''sach''' et doitlicha, meen Jong''), auf die die Sachdiskussion Bezug nimmt, wird gemeinhin erklärt mit dem Köllschen Klüngel als Vorbild für eine SD.
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Das Wort "sagen" bezeichnet eine neumodische Vorgehensweise mit dem Bestreben, innerhalb einer vorher festgelegten Gruppe von fachfremden, aber weisungsbefugten Personen eine einvernehmliche Lösung für ein bis dato unwichtiges oder gar unbekanntes Problem festzulegen. Die eigentliche Kernfunktion obliegt dabei den im Hintergrund agierenden SekretärInnen, diversen Stäben und persönlichen Referenten, welche die Mitglieder der Sachdiskussion in geeigneter Weise fehl- und überinformieren, damit diese nicht aus Versehen das sorgfältig austarierte System infrage stellen, mit dessen Hilfe jeder Mitarbeiter zwingend seine persönliche Stufe der Unfähigkeit erreicht.  
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Die Köllsche Ausdrucksform ('''''sach''' et doitlicha, meen Jong''), auf die die Sachdiskussion Bezug nimmt, wird gemeinhin erklärt mit dem Köllschen Klüngel als Vorbild für eine SD. In diesem wie in jenem Fall beeinflussen nicht das Fachwissen oder der gesunde Menschenverstand das Ergebnis, sondern je nach Position in der Hierarchie wahlweise die persönliche Selbstbedienungsmentalität oder die Schmeichelei gegenüber denjenigen Menschen, von denen man sich für die Zukunft noch Vorteile erhofft.
  
 
== Vorgehensweise ==
 
== Vorgehensweise ==
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Eine SD wird gemeinhin einberufen von einem für das Unternehmen an hoher oder höchster Stelle verantwortlichen Angestellten, der auf diese Weise seinen schon im Vorhinein feststehenden Planungen die höheren Weihen der sachlichen Richtigkeit verleihen will. Als teilnahmeberechtigt gelten neben den Fachleuten, die voller Verzweiflung Einwände erheben aber kein Gehör finden werden, insbesondere die Entscheidungsträger, die auf der Grundlage von fundierten Eingaben und Analysen Pläne entwerfen, die unter keinen Umständen von Nutzen für das Unternehmen oder gar die Mitarbeiter sein werden. Wäre dies anders, dann hätte der Kapitalismus inzwischen vermutlich auch Kuba und Nordkorea von seinen Vorzügen und seiner moralischen wie auch humanitären Überlegenheit überzeugt und säße nicht täglich aufs Neue auf der Anklagebank.
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Nach der Begrüßung legt der erste Diskussionspartner eine Powerpointdokumentation auf, die wie eine Art Gehirnwäsche funktioniert, um krtische und vielleicht sogar berechtigte Anmerkungen zuverlässig zu verhindern. [Spiegel-Artikel] Schon an diesem Punkt gibt es erste qualitative Unterschiede in der Art der Sachdiskussionen: nämlich bei der Auswahl an Getränken für die Zuhörer. Diese reicht von Kaffee, Tee, Wasser, Säften und Limonaden über zumindest Wasser mit viel Kohlensäure, damit man nicht so viel trinkt und andauernd aufs Klo rennt, bis hin zu ... nichts, der Zuhörer sitzt auf dem Trockenen und schnappt wie ein Fisch nach Sauerstoff und nach Leben. Die Qualität der SD beeinflusst häufig auch die Quanität, indem eine gelungene SD genutzt wird für die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungsen und Kontakte im Unternehmen (siehe [[Tratsch]]) oder aber die misslungene SD akute Todes- und Krankheitsfälle in der Familie der Mitarbeiter befördert, welche ein sofortiges Aufbrechen derselben erfordern.
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Nach dieser Einleitung wird auch eine bislang erfolgreiche SD nicht gelingen, wenn nicht regelmäßig kleine und manchmal auch größere Pausen eingelegt werden, um die volle Teilnahmslosigkeit der Betroffenen gegenüber unzureichenden und kontraproduktiven Maßnahmen zu erhalten. Der Kernpunkt  der SD - nämlich das offene Gespräch aller - kann erst dann angegangen werden, wenn jeder Querdenker eliminiert und jeder Mitdenker narkotisiert worden ist. Hierzu bedarf es einer feinen Austarierung von Eintönigkeit und Überforderung, welche auch die intelligentesten Menschen konfrontiert mit dem Gefühl von Ausweglosigkeit und Dankbarkeit für den Feierabend (egal um welchen Preis).
  
 
== Geschichtliche Entwicklung ==
 
== Geschichtliche Entwicklung ==

Version vom 22. Juni 2009, 22:36 Uhr

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Eine Sachdiskussion ist am Werk und verwirrt die Sinne. Sehr schön erkennt man, wie wertvolle Informationen eingesogen und völlig entstellt wieder ausgespien werden.

Der Begriff Sachdiskussion (kurz SD) ist ein Kofferwort aus den Einzelwörtern sach (köllsch "sag mir mal bitte") und disk (englisch "Scheibe"). Er bezeichnet den Nachfolger der Harddiskussion (siehe auch Schlägerei) und der Compactdiskussion (Anweisung von oben), der inzwischen alle alternativen Datenträger in der EDV (gemeinhin IT-Profis genannt) ersetzt hat durch ein solides Gespräch unter Laien (sprich Vorständen, Controllern und Revisionisten). Dieses Gespräch stiftet Verwirrung, indem es alles gespeicherte Wissen in eine lange Reihe von überflüssigen, meist vorgesetzten Nullen verwandelt.

Etymologie

Die Verwendung des englischen Begriffs disk für "Scheibe" ist hysterisch gewachsen und bezieht sich auf die Zielscheiben beim Sportschießen, deren konzentrische Ringe die hierarchischen Strukturen in einem Unternehmen darstellen. Sie zeigen plastisch auf, dass die obersten Chefs (die innersten Ringe) nur selten Nachteile erfahren, wenn etwas schief geht, während die Weisungsempfänger (äußere Ringe) oftmals regelrecht zerfetzt werden.

Das Wort "sagen" bezeichnet eine neumodische Vorgehensweise mit dem Bestreben, innerhalb einer vorher festgelegten Gruppe von fachfremden, aber weisungsbefugten Personen eine einvernehmliche Lösung für ein bis dato unwichtiges oder gar unbekanntes Problem festzulegen. Die eigentliche Kernfunktion obliegt dabei den im Hintergrund agierenden SekretärInnen, diversen Stäben und persönlichen Referenten, welche die Mitglieder der Sachdiskussion in geeigneter Weise fehl- und überinformieren, damit diese nicht aus Versehen das sorgfältig austarierte System infrage stellen, mit dessen Hilfe jeder Mitarbeiter zwingend seine persönliche Stufe der Unfähigkeit erreicht.

Die Köllsche Ausdrucksform (sach et doitlicha, meen Jong), auf die die Sachdiskussion Bezug nimmt, wird gemeinhin erklärt mit dem Köllschen Klüngel als Vorbild für eine SD. In diesem wie in jenem Fall beeinflussen nicht das Fachwissen oder der gesunde Menschenverstand das Ergebnis, sondern je nach Position in der Hierarchie wahlweise die persönliche Selbstbedienungsmentalität oder die Schmeichelei gegenüber denjenigen Menschen, von denen man sich für die Zukunft noch Vorteile erhofft.

Vorgehensweise

Eine SD wird gemeinhin einberufen von einem für das Unternehmen an hoher oder höchster Stelle verantwortlichen Angestellten, der auf diese Weise seinen schon im Vorhinein feststehenden Planungen die höheren Weihen der sachlichen Richtigkeit verleihen will. Als teilnahmeberechtigt gelten neben den Fachleuten, die voller Verzweiflung Einwände erheben aber kein Gehör finden werden, insbesondere die Entscheidungsträger, die auf der Grundlage von fundierten Eingaben und Analysen Pläne entwerfen, die unter keinen Umständen von Nutzen für das Unternehmen oder gar die Mitarbeiter sein werden. Wäre dies anders, dann hätte der Kapitalismus inzwischen vermutlich auch Kuba und Nordkorea von seinen Vorzügen und seiner moralischen wie auch humanitären Überlegenheit überzeugt und säße nicht täglich aufs Neue auf der Anklagebank.

Nach der Begrüßung legt der erste Diskussionspartner eine Powerpointdokumentation auf, die wie eine Art Gehirnwäsche funktioniert, um krtische und vielleicht sogar berechtigte Anmerkungen zuverlässig zu verhindern. [Spiegel-Artikel] Schon an diesem Punkt gibt es erste qualitative Unterschiede in der Art der Sachdiskussionen: nämlich bei der Auswahl an Getränken für die Zuhörer. Diese reicht von Kaffee, Tee, Wasser, Säften und Limonaden über zumindest Wasser mit viel Kohlensäure, damit man nicht so viel trinkt und andauernd aufs Klo rennt, bis hin zu ... nichts, der Zuhörer sitzt auf dem Trockenen und schnappt wie ein Fisch nach Sauerstoff und nach Leben. Die Qualität der SD beeinflusst häufig auch die Quanität, indem eine gelungene SD genutzt wird für die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungsen und Kontakte im Unternehmen (siehe Tratsch) oder aber die misslungene SD akute Todes- und Krankheitsfälle in der Familie der Mitarbeiter befördert, welche ein sofortiges Aufbrechen derselben erfordern.

Nach dieser Einleitung wird auch eine bislang erfolgreiche SD nicht gelingen, wenn nicht regelmäßig kleine und manchmal auch größere Pausen eingelegt werden, um die volle Teilnahmslosigkeit der Betroffenen gegenüber unzureichenden und kontraproduktiven Maßnahmen zu erhalten. Der Kernpunkt der SD - nämlich das offene Gespräch aller - kann erst dann angegangen werden, wenn jeder Querdenker eliminiert und jeder Mitdenker narkotisiert worden ist. Hierzu bedarf es einer feinen Austarierung von Eintönigkeit und Überforderung, welche auch die intelligentesten Menschen konfrontiert mit dem Gefühl von Ausweglosigkeit und Dankbarkeit für den Feierabend (egal um welchen Preis).

Geschichtliche Entwicklung

Die SD wird heute nur noch verwendet als Medium für Datenverluste und Betriebsprobleme in der IT-Branche. Die Sachdiskussion wurde 1567 erstmals vom englischen Forscher Hans Emmenegger aus Wien in Deutschland verwendet. Die Sachdiskussion, kurz Sachdiskussio. (oder lat. sachdiskionareussio), wurde ausgemustert als die schweizer Käse-Armee diese auf die Liste des Bösen setzten und sie so legal ausrotten konnten.


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