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(Johann)
(Die Zubereitung)
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An ihrer Seite befindet sich ein Partner ihres Vertrauens, der in dieser luftig-lockeren vor Freundlichkeit und Nickligkeiten aufgedunsenen Atmosphäre den Vorlacher für schlechte Wortspiele stellt. Er stellt aber nicht nur den Flachwitzeritis-Claqueur für humoristische Anwandlungen dar, sondern wird gern selbst als Schießbudenfigur, wenngleich auch mit verklärendem Hentai-Charakter für den beißenden Spott mißbraucht, um einen Basispunkt für die Souveränität und Überlegenheit der Fernsehköche bilden zu können. Dies wurde dem als "Schulhofprinzip" bekannte Konzept mittelmäßig aussehender junger Damen entlehnt, sich mit noch häßlicheren Freundinnen abzugeben, um selbst Eindruck schinden zu können. Unter den Blinden ist der Einäugige halt König und unter den Campingkochern die Einbauküche auf Abstottern. Nur böse Zungen berichten davon, dass die Lückenbüßer Idealbilder für Johann oder Horst darstellen, also so, wie sie gerne selbst wären.
 
An ihrer Seite befindet sich ein Partner ihres Vertrauens, der in dieser luftig-lockeren vor Freundlichkeit und Nickligkeiten aufgedunsenen Atmosphäre den Vorlacher für schlechte Wortspiele stellt. Er stellt aber nicht nur den Flachwitzeritis-Claqueur für humoristische Anwandlungen dar, sondern wird gern selbst als Schießbudenfigur, wenngleich auch mit verklärendem Hentai-Charakter für den beißenden Spott mißbraucht, um einen Basispunkt für die Souveränität und Überlegenheit der Fernsehköche bilden zu können. Dies wurde dem als "Schulhofprinzip" bekannte Konzept mittelmäßig aussehender junger Damen entlehnt, sich mit noch häßlicheren Freundinnen abzugeben, um selbst Eindruck schinden zu können. Unter den Blinden ist der Einäugige halt König und unter den Campingkochern die Einbauküche auf Abstottern. Nur böse Zungen berichten davon, dass die Lückenbüßer Idealbilder für Johann oder Horst darstellen, also so, wie sie gerne selbst wären.
  
Nimmt man beispielsweise die von der Nachrichten-Papageienstange geholte Gundula Gause, die von Horst geholt wurde, um das Programm "zu bereischern". Zunächst soll wohl schon allein der Umstand Eindruck schinden, die mit ihrem Claus Kleber als unzertrennlich geltende burschikose Meisterin des künstlichen bzw. künstlerischen Lächelns allein vor die Kamera bekommen zu haben. Die stets hochkonzentriert blickende Zettelhalterin schafft es als einzige Frau der Welt, mit heruntergezogenen Mundwinkeln zu lächeln. Ob es eine einklagbare Berufskrankheit oder ein seltsam verhaltener Restcharme  ist, bleibt ungeklärt. Jedenfalls scheint sie abseits der Nachrichtensoufflierei in einer zwanghaften Gegenbewegung zur üblichen Motorik jede Information in sich aufzusaugen, was jedenfalls ihre Mundbewegungen suggerieren, wenn sie dem Lichterschen Kanaillenkölsch zuhört. Geübt im Freischwimmerbecken fernsehtüchtigstem Vorzeigedeutsch, aber eben nicht mit Dialogen vertraut, kaut sie ihre Antworten portionsweise heraus. Trotzdem wirkt sie so viel überlegter gegenüber dem ungestüm scheinenden Horst. In seiner Bauernschläue hat Horst aber für ein geklärtes Hauptterrain gesorgt: die Dame kann ja überhaupt nicht kochen! Ein Refugium, in das er sie stets zurückziehen könnte, wenn ihm innerhalb kürzester Zeit sekundäre Konjugationen in ihrer perfekten Anwendung, wo Horst noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz weiß, um die Ohren geflötet werden.
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Nimmt man beispielsweise die von der Nachrichten-Papageienstange geholte Gundula Gause, die von Horst geholt wurde, um das Programm "zu bereischern". Zunächst soll wohl schon allein der Umstand Eindruck schinden, die mit ihrem Claus Kleber als unzertrennlich geltende burschikose Meisterin des künstlichen bzw. künstlerischen Lächelns allein vor die Kamera bekommen zu haben. Die stets hochkonzentriert blickende Zettelhalterin schafft es als einzige Frau der Welt, mit heruntergezogenen Mundwinkeln zu lächeln. Ob es eine einklagbare Berufskrankheit oder ein seltsam verhaltener Restcharme  ist, bleibt ungeklärt. Jedenfalls scheint sie abseits der Nachrichtensoufflierei in einer zwanghaften Gegenbewegung zur üblichen Motorik jede Information in sich aufzusaugen, was jedenfalls ihre Mundbewegungen suggerieren, wenn sie dem Lichterschen Kanaillenkölsch zuhört. Geübt im Freischwimmerbecken fernsehtüchtigstem Vorzeigedeutsch, aber eben nicht mit Dialogen vertraut, kaut sie ihre Antworten portionsweise heraus. Trotzdem wirkt sie so viel überlegter gegenüber dem ungestüm scheinenden Horst. In seiner Bauernschläue hat Horst aber für ein geklärtes Hauptterrain gesorgt: die Dame kann ja überhaupt nicht kochen! Ein Refugium, in das er sie stets zurückziehen könnte, wenn ihm innerhalb kürzester Zeit sekundäre Konjugationen in ihrer perfekten Anwendung und einer üppigen Vielzahl von Relativpronomen, bei denen Horst noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz weiß, um die Ohren geflötet werden: "Relativsätze sind doch Sätze, wobei das Wort "Relativ" vorkommt....also....relativ gut durchgebraten...relativ kalt....relativ teure Zutaten" - klar!
  
 
Daneben steht der Mann, dessen pseudowissenschaftlich aufgezogene Dokumentationen vor allem über Hitler vor Neugier, textlich vor einer immer wieder von ihm selbst erwähnten Distanz und inhaltlich mit obsoleter Duzfreudigkeit, konstruiertem Insiderwissen und Sensationssüchtigkeit strotzen. Man kennt das von halbgaren Tierdokus, wo man halb angewidert von der Wildheit und Brutalität, und halb bewundernd beeindruckt von der Freiheit und Kraft, das Auge vom zukünftigen Zootier nicht abwenden kann.
 
Daneben steht der Mann, dessen pseudowissenschaftlich aufgezogene Dokumentationen vor allem über Hitler vor Neugier, textlich vor einer immer wieder von ihm selbst erwähnten Distanz und inhaltlich mit obsoleter Duzfreudigkeit, konstruiertem Insiderwissen und Sensationssüchtigkeit strotzen. Man kennt das von halbgaren Tierdokus, wo man halb angewidert von der Wildheit und Brutalität, und halb bewundernd beeindruckt von der Freiheit und Kraft, das Auge vom zukünftigen Zootier nicht abwenden kann.

Version vom 5. August 2010, 13:41 Uhr

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Existentielle Bedürfnisse treiben in der medialen Zubereitung manchmal seltsame Blüten. Das, was bereits vor Jahrzehnten an sexistischem Unwitz und dümmlicher Selbstbeweihräucherung aus dem TV verdrängt gewesen zu sein schien, überlebt scheinbar unbeschwert in den Nebelschwaden des Kochnischen-Programms. Dabei ist es nicht nur der Inhalt, der schon längst das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, auch die Protagonisten sind fern des anderweitig propagierten guten Geschmacks. Und keinen stört es, am wenigsten das grenzdebile Publikum, das wie eine Wal-Mart-Belegschaft nach der allmorgendlichen Gehirnwäsche begeistert jeden Dünnschiss beklatscht, wenn er nur vorher konkludent als lustig gekennzeichnet wurde.

Horst

Horst, bekennender Mundart-Hausschwein-Flüsterer und schielender Anbeter von "Läckerschän" mit zwei oder vier Beinen hat sich bereits vor Urzeiten dem modernen Trend unterworfen, sich als Hygieneregel einen riesigen Bart wachsen zu lassen, damit die Speicheleinflugschneise auf 0 reduziert wird. Da ist das eine oder andere Härchen, das in der Suppe landet, leicht zu verschmerzen, verdirbt den Brei nicht und gehört ja eigentlich zum Geschäft. Ob der Horst aber vielleicht auch nur aus Faulheit diese Popelbremse trägt, bleibt unklar und - mit dem zugehörigen Weichgaumengeplapper - unerträglich.

Johann

Wenn einer ohne Punkt, Komma und auch tieferen Zusammenhang spricht, ist das der Johann. Maschinengewehrartig reiht er grinsend Halbsatz an Halbsatz, die er oft mit österreichischer Höflichkeit im Klangkörper Horsts ersticken lässt. Es ist aber auch sehr praktisch, wenn man nicht verstanden wird und sich rechtzeitig ducken kann, um das Sößchen weiter zu bearbeiten Faule Tomaten will doch keiner! Aus Bequemlichkeit hat er sich meist schon geduckt. Er leiert seine Stimme fast immer aus dieser konzentrierten Stellung, aber in Vorzeige-Österreichisch, mal leiser und mal lauter herunter. Dabei gewinnt sie aber einen beschwörerischen Grundton, wenn es um die perfekte Zubereitung der gerade verwendeten Zutat geht, wer vorgestern in seinem Restaurant war, wo glückliche Kühe herkommen und dass er in ca. 37 Minuten mit dem Hubschrauber zum nächsten Sektgrillfrühstückchen vis a vis der Loreley oder zum Kaviardessoussnack bei Rach im Hamburger Tafelhaus oder zum pfundigen Pfifferlingssteak in gekühlter Joghurtsoße an Kressepotpourrie in das Wolfsburger „Aqua“ zu Sven Elverfeld unterwegs sein wird. Die verbleibende Zeit zur Selbstproduktion ist gering und Lichters präkopulatives Gehabe zu geräuschvoll, um Gelegenheiten verstreichen lassen zu können.

Das Programm

Das Programm ist denkbar einfach, denn anders als bei vielen anderen Fernsehkonzepten tun die Darsteller das, was sie können bzw. so verkaufen können, als könnten sie es. Dabei streicht Johann seine Segel mit der Farbe der hauswirtschaftlichen kölschen Unbedarftheit vor der unheilvollen Aura von Michellin-Kampfsternen Johanns und konzentriert sich auf vermeintlich einfache und leckere Rezepte. Gern vernachlässigt er etwas die Optik wie auch den regelmäßigen Austausch des Probierlöffels. Essen müssen eh die andern. Und es ist ja vor allem LECKER! Da kann man einiges verschmerzen. Da puhlt man sich gern auch mal ein Barthärchen aus dem Zwiebelkartoffelbrei mit Kasseler Braten und braunem Sößchen: das kommt der Mitnahmementalität des Publikums entgegen: Mensch, für 20 Euro ne Karte zur Kochshow und dann noch satt werden!!

Johann, der zweieiige Zwilling von Horst, ist hingegen der Quotengourmet der Sendung. Er hat jahrelang versucht, „läckar Zwiebelsuppe“ „fein Bratkartöffelschön mit Härring“ oder „Amerikana als Lollipoppp“ herzustellen, aber das Fleisch ist willig und der Geist so schwach: Er schafft es einfach nicht, einfach zu kochen. Aus dieser Dialektik bezieht diese Sendung ihren zweifelhaften Reiz. Da, wo Horst lustig Pfeffer und Salz aus dem Handgelenk über die Speisen schüttet, garniert Johann sich fast zu Tode, da wo Horst „enn bisschen Pappricka“ noch „drumrum“ legt, „weil ett besser aussieht“, setzt Johann mit dem Pürierstab an und umkränzt zwanghaft die kross angebratenen Rindfleischmedaillons mit geflochtenen Strängen Petersilienkartoffelbreis. Er kann seine pervertierte Ausbildung nicht so leicht abschütteln wie der Horst sein Gewürzhändchen über dem Paprikahähnchen. Für ihn gibt es kein schwarz und weiß mehr, kein „baba“ und kein „lecker“, sein Geschmacksempfinden ist in den Ewigen Gourmet-Jagdgründen von „grünlich“ bis „hintergrund-pikant“ „obstig-exquisit“ und „eigentlich hervorragend bis auf die kleine Härte im Anbiß“ entschlafen. Bei Horst gibt es neben "läcker!" - auch auf die Kochpartnerin anwendbar! - nur „richtisch dursch“, „kernisch“, „Lust auf mehr“ „reinsetzbar“, aber genausowenig wie bei Johann das Geschmacksempfinden bei „peinlich“.

Ob die Macher dieses ungleiche Gespann bewusst als Doppelladung für masochistische Fremdschäm-Gelüste bzw. als eine Komplettlösung für Küchenfahnenflucht beider Läger anbieten, darf in Frage gestellt werden, ist aber praktisch: Falls einem die kölschen Frikadellen zu doof sind, kann man sich schnell als Gourmetfreund ausgeben, der es ja noch nie wirklich mit der "einfachen Küche" gehabt hätte und wenn einem das dentale Lächeln des Alpenweißkittels zu albern ist, kann man sich bequem auf die kölsche Gastfreundschaft bei Rotwurst und Zwiebelringen beziehen und den Arsch der Partnerin betatschen.

Die Zubereitung

Da die Paarung also gegensätzlicher nicht sein könnte, geht man gut gerüstet in den Kampf – mit einem Rezept, dass mit kölscher Banalität Gourmetraffinesse die Show stehlen soll und einem Fünf-Sterne-Menü, das Lichters Gekoche in den Dunstkreis einer Mc-Donalds-Küche zu bringen vermag. Natürlich scheint alles nicht ernstgemeint, im Magen kommt eh alles zusammen, so wie man ja zusammen lacht und die doofen Witze haben ja keinen satirischen Fallstrick. Doch blickt man in diese verbissenen, verschwitzten Gesichter, beginnt man an der Leichtigkeit dieser Fernsehkost zu zweifeln.

An ihrer Seite befindet sich ein Partner ihres Vertrauens, der in dieser luftig-lockeren vor Freundlichkeit und Nickligkeiten aufgedunsenen Atmosphäre den Vorlacher für schlechte Wortspiele stellt. Er stellt aber nicht nur den Flachwitzeritis-Claqueur für humoristische Anwandlungen dar, sondern wird gern selbst als Schießbudenfigur, wenngleich auch mit verklärendem Hentai-Charakter für den beißenden Spott mißbraucht, um einen Basispunkt für die Souveränität und Überlegenheit der Fernsehköche bilden zu können. Dies wurde dem als "Schulhofprinzip" bekannte Konzept mittelmäßig aussehender junger Damen entlehnt, sich mit noch häßlicheren Freundinnen abzugeben, um selbst Eindruck schinden zu können. Unter den Blinden ist der Einäugige halt König und unter den Campingkochern die Einbauküche auf Abstottern. Nur böse Zungen berichten davon, dass die Lückenbüßer Idealbilder für Johann oder Horst darstellen, also so, wie sie gerne selbst wären.

Nimmt man beispielsweise die von der Nachrichten-Papageienstange geholte Gundula Gause, die von Horst geholt wurde, um das Programm "zu bereischern". Zunächst soll wohl schon allein der Umstand Eindruck schinden, die mit ihrem Claus Kleber als unzertrennlich geltende burschikose Meisterin des künstlichen bzw. künstlerischen Lächelns allein vor die Kamera bekommen zu haben. Die stets hochkonzentriert blickende Zettelhalterin schafft es als einzige Frau der Welt, mit heruntergezogenen Mundwinkeln zu lächeln. Ob es eine einklagbare Berufskrankheit oder ein seltsam verhaltener Restcharme ist, bleibt ungeklärt. Jedenfalls scheint sie abseits der Nachrichtensoufflierei in einer zwanghaften Gegenbewegung zur üblichen Motorik jede Information in sich aufzusaugen, was jedenfalls ihre Mundbewegungen suggerieren, wenn sie dem Lichterschen Kanaillenkölsch zuhört. Geübt im Freischwimmerbecken fernsehtüchtigstem Vorzeigedeutsch, aber eben nicht mit Dialogen vertraut, kaut sie ihre Antworten portionsweise heraus. Trotzdem wirkt sie so viel überlegter gegenüber dem ungestüm scheinenden Horst. In seiner Bauernschläue hat Horst aber für ein geklärtes Hauptterrain gesorgt: die Dame kann ja überhaupt nicht kochen! Ein Refugium, in das er sie stets zurückziehen könnte, wenn ihm innerhalb kürzester Zeit sekundäre Konjugationen in ihrer perfekten Anwendung und einer üppigen Vielzahl von Relativpronomen, bei denen Horst noch nicht einmal etwas von ihrer Existenz weiß, um die Ohren geflötet werden: "Relativsätze sind doch Sätze, wobei das Wort "Relativ" vorkommt....also....relativ gut durchgebraten...relativ kalt....relativ teure Zutaten" - klar!

Daneben steht der Mann, dessen pseudowissenschaftlich aufgezogene Dokumentationen vor allem über Hitler vor Neugier, textlich vor einer immer wieder von ihm selbst erwähnten Distanz und inhaltlich mit obsoleter Duzfreudigkeit, konstruiertem Insiderwissen und Sensationssüchtigkeit strotzen. Man kennt das von halbgaren Tierdokus, wo man halb angewidert von der Wildheit und Brutalität, und halb bewundernd beeindruckt von der Freiheit und Kraft, das Auge vom zukünftigen Zootier nicht abwenden kann.

Das deutsche Publikum und vor allem die rechtsextreme Szene, die ihn am Anfang als einen der ihren ansah, hat seiner Arbeit viel zu verdanken. Noch nie wurde man intimer mit Hitler und seinem Umfeld vertraut gemacht. Noch nie war man besser informiert, um mit diesem Wissen auf Burschenschaftsabenden oder nach DVU-Podien zu prahlen. So wie Gundula mit roboterhaftiger Homogenität an ihrem Sessel klebt und emotionslos auch über den finalen Atomschlag berichten könnte, so scheint Guido als Post-Wochenschau-Mitarbeiter, der die offizielle NS-Berichterstattung in eine Big-Brother-Atmosphäre zu tauchen versteht.

"Ist der, der sich beruflich tagsüber in solch abartigen Bunkerkellergewölben und perversen Gedankengebäuden aufhält und reichlich Überstunden macht, überhaupt noch lebensfähig? " fragt man sich. Antwort: Na klar! Solange ihm ein Fernsehkoch zur Seite steht!

Beispiel

Gundula und Führers erster Fernseh-Biograph Guido Knopp stehen also als Seitenaufprallschutz neben den Hauptdarstellern und stellen ihre Rezepte vor:

Gundula: "Ich kann gar nicht kochen, mein Mann und meine Kinder finden das aber toll. So bleiben wir ohne Diät schlank und rank" *lächel*
Horst: "Tja, da soll man meinen, watt macht die dann hier? Aber...."
Johann murmelt: "Besser nicht kochen als schlecht kochen!"
BRÜLLER!
Gundula: "Ich hab ja nie Zeit...!"
Horst mit einem "Jetzt sag Deinen Satz auf"-Blick, die tastende Hand um ihre Hüfte schlingend: Ja, ja, Jundula, bis auf....."
Gundula: "Richtig! Ich kann Farfalle mit Gorgonzolasoße" - sich lächelnd aus dem eisern-geilen Griff Horsts befreiend
Johann murmelt mit abgeknicktem Nacken: "Sonst nichts? Wovon leben Deine Kinder?"
Gundula: "Gut, manchmal gibts auch Cornflakes und diese leckeren Scheiben..."
Horst: "Trocken Brot macht Wangen rot! Hamse Dir die jetzt weggeschminkt?
BRÜLLER
Johann lautlos lächelnd wartet darauf, seinen Gast vorstellen zu können.
Horst:" Johann, willste noch was sagen?"
BRÜLLER!
Johann: "Ja, gäh, stell Dir vor, ich hab auch einen Gast"
Horst: "Datt ibbt ett doch nett", zwinkert zum Publikum...
BRÜLLER!
Johann: "Ja, doch, ich freu mich sehr, dass er da ist, es ist Guido Knopp, Professor, Professor Doktor Guido Knopp, er hat Zeit gefunden mit uns etwas Leckeres zu kochen. Wir werden eine Zuckermelonensuppe mit geeistem Pfefferjoghurt und Tandoori-Spießen und Lammstelzen im Bohnen-Kräuter-Sud zubereiten. Das ist ganz einfach, Wichtig ist einfach nur, sich an ein paar kleine Dinge zu halten, erster Punkt Qualität!, zweiter Punkt, wenn Obst verwendet wird, wie bei unseren Schattenmorellen, immer sauber abtropfen lassen, sonst hat man so eine Matsche. Immer wieder sieht man so etwas. Es ist schrecklich. Nun nehmen wir Pfefferkörner, hier, so, eine Handvoll, die nehmen wir und rösten sie in einer Pfanne an und dann - ohne Fett natürlich - "
Horst: "Lecker?!!! Dass iss ja mein Terräng (Terrain)"
BRÜLLER!
Johann: "HähähähähähähähäHähähähähähähähäHähähähähähähähäHähähähähähähähä"
BRÜLLER!
Guido scheint nicht zu verstehen, warum die Leute lachen, lächelt aber.
Gundula:"Und ich kann einen Kuchen backen"
Horst: "Jaja, Jundula, nu kochen wir erst mal...später können wir immer noch andere Sachen machen (dicker Zwinkerer)..."
BRÜLLER!
Das scheint Gundula nicht zu verstehen.
Guido hat bis jetzt kein WOrt gesprochen, lächelt aber immer noch.
Johann: Na...Guido (testet unsicher-höflich, ob Guido das schnell vor der Sendung vereinbarte "Du" wirklich nichts ausmacht)...was kochst Du zuhause selbst? Inweiweit kann man Dich hier belasten?"
Guido - wie von einem Werbeplakat grinsend: "Ich komme nur in die Küche, um zu essen und den Müll rauszubringen! Wenn man mir etwas erklärt, muss man gedudldig sein, ich bins aber auch" (läßt die Arme schlaff herunterhängen)
Johann: "Ah...verstehe!"
BRÜLLER!
Guido: "Si...Du verstehst das? Meine Frau aber nicht, darum muss ich ja auch immer den Müll..."
Horst hineinplappernd: "Ja, dann könnt ihr Eusch ja die Hand geben! Nä, Jundula?!"
Johann ergreift die Hand Gundulas.
BRÜLLER!
Johann: "So, jetzt machen wir mal weiter. Es ist ja furchtbar mit Euch. Guido, Du bereitest mal diese Zuckermelone vor, die wird aufgeschnitten (gibt sie Guido in die Hand, der sie einfach teilen will) - ABER! HALT! Doch nicht so! (Guido wird Messer und Melone aus der Hand gerissen) Das sieht doch nach nichts aus! Gib mal her (Gelächter)! Denken Sie immer daran, meine Damen und Herren, das Auge isst mit, sogar unabhängig vom Inhalt. Da kann ich ein Lied von singen!. Also, Sie nehmen das Messer und setzen es oben an und ZACK schneiden ein zackenförmiges Muster hinein, sehen Sie zu, dass die Zacken immer gleich lang sind, damit das sauber aussieht und nehmen Sie zuhause bloß ein scharfes Messer, so Guido, zack zack! Wenn Du das gemacht hast, hebst Du vorsichtig den "Hut" der Melone ab, legst ihn beiseite, wir brauchen für die Melonensuppe ja das Mark, das kratzt Du vorsichtig mit dem Löffel (legt ihn ihm hin wie ein Lehrer den Füller) aus den beiden "Hälften" hinaus"
Horst: "Wenn man Johann so sieht, glaubt man janischt, datt der so authoritär sein kann!"
Johann: "Mach weiter!"
BRÜLLER!
Gundula wie ein Schulmädchen in einem japanischen Film fragend: "Mach ich das richtig so?"
Sie schmilzt gerade Crème fraîche und Gorgonzola in einer Pfanne und natürlich angesichts Horsts Komplimente...dahin...
Horst: "Du machst alles rischtisch, Jundula!"
BRÜLLER!
Horst: "So - jetzt tun wir wass Milsch und Brokkoliwasser dabei, um den Geschmack zu verfeinern!"
Gundula etwas entsetzt: "Das mach ich zuhause aber nie so!"
Johann grinst.
Horst: "Du nicht, WIR ja!"
BRÜLLER!
Horst prüfend in den Topf sehen: "So, Jundula, bis datt datt jetzt fertisch ist, kümmern wir uns um die Kartoffeln, sie sind jeschält, jewaschen, liebe Zuschauer..."
Johann: "Du auch?"
BRÜLLER!
Horst geht nicht darauf ein:" So Gundula, Du nimmst jetzt diese Zwiebeln und schneidest sie in kleine Ringe. Guck, so!" (macht noch gefühlte 5 Minuten weiter)
Gundula: "Du bist ja fertig!"
BRÜLLER!
Horst: "Ha! Nee, nee, ich hab hier ja noch ein paar, zu früh gefreut! Und weilde so fresch warst, schütte ich die Kartoffeln ab und Du stampfst sie - Guido, das machste aber toll"
Guido hält sich zäh-bemüht an die Aushöhlanweisungen Johanns, die dieser ewig grinsend kaum merklich scharf im Auge behält.
Guido lächelt weiter und füllt das ausgehölte Melonenmark in die Joghurtbecher, während Johann Guido das erste mal aus dem Auge läßt und sich zu den Lammstelzen herumdreht.
Johann: "Lammstelzen, meine Damen und Herren, sie sind von mir mit den Gewürzen, Suppengemüse, Sternanis, Pfeffer, Koriander, alles zerstoßen, grob zerstoßen, eingerieben worden. Wie das hier duftet! Wir haben einen Schnellkochtopf, mit Öl, nicht zuviel, in dem wir die Stelzen anbraten werden, worauf man achten muss, nur kurz auf große Flamme stellen..."
Horst:"Stelzen?"
Johann: "Ja, bei uns sagt man Stelzen und bei euch Haxen oder was weiß ich" (lacht künstlich)
Horst: "Nee, Haxn sagt man nur im Ausland!"
BRÜLLER!
Ein Raunen geht durchs Publikum, denn während der Lach- und Denkpause hat Guido wie beim Kindergarten-Kochtag die zuvor noch vor den Augen bedeutungsvoll langsam hin- und hergedrehten hohlen Melonenhälften dem Mülleimer überantwortet.

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