Diverses:Moby Dick: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kapitel 11 Die Bestattung ==
 
== Kapitel 11 Die Bestattung ==
Vor der Theke stand an einem improvisierten Altar ein Mann ganz von Blubber. Seine fleischigen Hände bildeten speckige Wülste an der Thekenkante und sein schädel lag fast eingebettet in einem Speckdepot, das anscheinend ein Hals sein sollte. Doch seine Augen waren rege und zuckten wie quecksilber von hier nach dort. "So lasst uns denn unserem Bruder gedenken, der der Habgier Opfer war und betet zu Gott, aufdass er seine Mörder strafe. Und betet weiter dass der Herr auch morgen seinen Willen hier auf Erden geschehen lässt, vielleicht durch einen Schiffskoch." Da wurde mir aber ganz blümerant: "Wie kommt der jetzt auf Schiffskoch?" dachte ich und "Was hat das mit Mord zu tun?" Dann kam Bewegung in die ganze Truppe und der Fleischberg, der so gewaltig war, dass er ein leichterer Bruder von Gottfried Fischer hätte sein können, wälzte sich auf die Gasse. Die Derben folgten ihm und so pilgerten auch Queebeck und ich hinterdrein zum mitternächtlichem Strand. Je näher wir dem strand kamen um so aufdringlicher wurde ein beißender Gestank, der an die Unterhosen von Boris Becker erinnerte. Dort angekommen wurden wir enttäuscht, denn nicht der rotblonde Besenkammerrist, sondern ein riesiges Fleischgebilde lag am Strand und verströmte einen Verwesungsgestank. "Bruder Wal," hob der Dicke an, "mit zermalten Hörorganen liegst Du vor uns, Deines lebensspendenen Fluidums, beraubt, auf dem Trockenen. Dein Leben ausgehaucht wie tausende, die bei reichen Japanern und Norwegern auf den Tellern landen. Wir aber, deine Brüder, werden nicht eher ruhen, bis deine Nachfahren in Sciherheit leben." Und dann zückten alle Anwesenden bis auf Queebeck und ich, kleine Esslöffel und -nein, sie verspeisten den Kadaver nicht, sondern hoben in einem irrem gollumistischen Tun eine grube aus und wälzten den Pottwal, denn so einer war es, hinein.
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[[Datei:Mobydickfischer.jpg|thumb|right|220px|Der weiße Wal.]]
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Vor der Theke stand an einem improvisierten Altar ein Mann ganz von Blubber. Seine fleischigen Hände bildeten speckige Wülste an der Thekenkante und sein Schädel lag fast eingebettet in einem Speckdepot, das anscheinend ein Hals sein sollte. Doch seine Augen waren rege und zuckten wie Quecksilber von hier nach dort. "So lasst uns denn unserem Bruder gedenken, der der Habgier Opfer war und betet zu Gott, aufdass er seine Mörder strafe. Und betet weiter dass der Herr auch morgen seinen Willen hier auf Erden geschehen lässt, vielleicht durch einen Schiffskoch." Da wurde mir aber ganz blümerant: "Wie kommt der jetzt auf Schiffskoch?" dachte ich und "Was hat das mit Mord zu tun?" Dann kam Bewegung in die ganze Truppe und der Fleischberg, der so gewaltig war, dass er ein leichterer Bruder von Gottfried Fischer hätte sein können, wälzte sich auf die Gasse. Die Derben folgten ihm und so pilgerten auch Queebeck und ich hinterdrein zum mitternächtlichem Strand. Je näher wir dem strand kamen um so aufdringlicher wurde ein beißender Gestank, der an die Unterhosen von Boris Becker erinnerte. Dort angekommen wurden wir enttäuscht, denn nicht der rotblonde Besenkammerrist, sondern ein riesiges Fleischgebilde lag am Strand und verströmte einen Verwesungsgestank. "Bruder Wal," hob der Dicke an, "mit zermalten Hörorganen liegst Du vor uns, Deines lebensspendenen Fluidums, beraubt, auf dem Trockenen. Dein Leben ausgehaucht wie tausende, die bei reichen Japanern und Norwegern auf den Tellern landen. Wir aber, deine Brüder, werden nicht eher ruhen, bis deine Nachfahren in Sciherheit leben." Und dann zückten alle Anwesenden bis auf Queebeck und ich, kleine Esslöffel und -nein, sie verspeisten den Kadaver nicht, sondern hoben in einem irrem gollumistischen Tun eine grube aus und wälzten den Pottwal, denn so einer war es, hinein. Bevor diese symbolträchtige Zeremonie beendet war, suchten Queebeck und ich lieber das Weite.
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[[Datei:Pottwaltot.jpg|left|220px|Die Trauergemeinde begann mit Esslöffeln ein Grab auszuheben.]]  
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Kapitel 14 Die pequod begenet der Jungfrau
 
Kapitel 14 Die pequod begenet der Jungfrau
 
Kapitel 15 Der Schwanz
 
Kapitel 15 Der Schwanz

Version vom 27. April 2013, 13:05 Uhr

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Der Pottwal. Oder in englisch: "The Sperm Wahle".

Nennt mich Iglomael. Und hört die Geschichte über den weißen Wal und über die Natur der Menschen.

Kapitel 1 Schemen

Ich war grad Pleite. Konto gepfändet und ein neues konnte ich nicht eröffnen, wegen der Schufa. Und ich musste weg, die Steuerfahndung saß mir im Nacken und das Bundesverwaltungsamt wollte das Bafög-Darlehen zurückerstattet haben. Und die Schnauze voll hatte ich sowieso. Und zwar dermaßen, dass ich wünschte, jeder x-beliebige, dem ich auf der Straße begegnete, hätte sie auch voll, die Schnauze oder wenigstens war mein Wunsch unbändig, sie ihm zu stopfen. In solchen Phasen, wenn auch die Milz sich meldet und die Leber "Nachschub" schreit, dann suche ich mir etwas in Kanada, wie das Holzfällen. Oder mich zieht es auf eine Ölplattform. Oder sonstwo auf See. Und auch jetzt hatte das Schiksal, oder als gebürtiger aber nicht richtig gläubiger Jude könnte ich maroche sagen, zugeschlagen und sah für Iglomael eine Walfangreise vor. Und natürlich... es ist mutet schon seltsam an, wenn ein schwuler deutscher Jude auf Walfang will.

Kapitel 2 Die Reisetasche

Ich packte meine Reisetasche und nahm mit... eine Zahnbürste.
Ich packte meine Reisetasche und nahm mit... eine Zahnbürste und drei Unterhosen.
Ich packte meine Reisetasche und nahm mit... eine Zahnbürste, drei Unterhosen und einen Zahnstocher.
Ich packte meine Reisetasche und nahm mit... doofes Spiel.


Kapitel 3 Die Kirche

Queebeck und ich suchten uns diese Kirche aus. Sie schien geeignet, denn das Dach sieht aus wie eine Harpune.

Von Frankfurt aus ging es mit der prall gepackten Reisetasche und einem ebenso prallen Seemannssack mit dem Intercity nach Hamburg, dort suchte ich vergebens nach einem Isländer und als ich von den substitutiven Griechen die Nase voll hatte, heuerte ich auf einem Kreuzfahrtschiff nach Island an.
Nun... das Anheuern war nicht ganz so gelaufen, wie sich ein Reeder so etwas vorstellt. Ich half beim Verladen der Vorräte und dann habe ich das Schiff halt nicht verlassen; ich bin auch schon Früher mit der KVB schwarz gefahren. Nach zwei Tagen an Bord hatte ich zarte Kontakte zu den phillipinischen Putzmännern geknüpft und mich durch Schrubben der Toiletten und Leeren der Spucknäpfe beliebt gemacht. So kam es, dass der Oberputzman eines Tages sagte: "You sleep... (im Sinne der Leserschaft übersetze ich simultan ins Deutsche:) Du schlafen wollen? Hier, Koje groß genug. Teilen mit Queebeck!" Besagter Queebeck war ein Ureinwohner aus kanada, also ein Apache und gleichzeitig Friseur auf dem Kreuzfahrer. Quebeck versuchte Skalps zu verkaufen. Die Haarreste vom Frisieren zwirbelte er dabei mit einem Gummiband zusammen, bis er dicke Haarbälle erhielt. Mit Küchenabfällen bastelte er daraus dann kopfähnliche Gebilde. Seine Kunst kam nicht an, im Bett war er aber gut.
So schipperten wir bis nach Island und landeten im Hafen Helguv an. Dort war meine Reise auf dem Kreuzfahrer zu Ende, denn mich dürstete nach Walfangabenteuern und der Kreuzfahrer hatte keine Harpune an Bord, einzig Queebecks Haarnadeln muteten wie Fischfanggerät an. So mag es nicht verwundern, dass mich dieser außergewöhnliche Apache bei meiner Suche nach einem Walfänger begleitete. Nun stellt man sich vor, dass auf Island zu Hauf stramme kerle mit geschulterten Harpunen die Straßen bevölkern. Weit gefehlt. Wir suchten vergebens und hatten Langeweile. So überlegten wir, ob wir nicht heiraten sollten.

Kapitel 4 Biographisches

Die Kirche war geschlossen und so hatten Queebeck und ich Zeit, uns über unsere Zukunft aber auch über unsere Vergangenheit klar zu werden. Queebeck war als Kind geboren, während ich früher eine Karnevalls-Kamelle war. So kam es mir jedenfalls vor, denn mein Vater war Karnevalsprinz und meine Mutter Tochter eines Muhezzins, was lag also näher, dass sie mich zu einem Rabbi zur Aufzucht gaben? Nach der Schule besuchte ich zunächst eine Bäckerlehre, doch das Mehl war mir zu weiß und ich studierte daraufhin Philosophie und Erdkunde. Einen ähnlichen Werdegang hatte Queebeck vorzuweisen. Nachdem er General Custer am Little Big Horn vernichtend geschlagen hatte, ging er zu einem tüchtigen Meister in eine Friseurlehre, studierte Voodo an der Volkshochschule und heuerte dann auf einem Kreuzfahrtschiff an. Dort traf ich Ihn, als er Voodopuppen aus Haaren von Jürgen Klopp bastelte.

Kapitel 5 Das Schiff

Während wir so erzählten, kamen mir leichte Zweifel und ich war froh, dass die Kirche geschlossen war. Konnte ich als Jude einen Voodo-Zauberer heiraten? Welche Relegion sollten die Kinder annehmen, die wir bekommen (von Putin abkaufen) würden? Dann kam mir das Schiksal zur Hilfe und zwar in Form eines Norwegischen Walfangschiffes. Die Norweger fangen ja Wale zu Forschungszwecken. Die Wale müssen für die Forschung getötet und gegessen werden, erst dann kann man sie erforschen. So machen es die Japaner übrigens auch. Das Schif hieß Dingens und hatte eine kleine Forschungsfabrik an Bord. Ich erfuhr bei den Allwissenden von Wikipedia, dass die Wale gleich auf dem Schiff in Konservendosen gesteckt werden und da ich ein recht konservativer Mensch bin, hatte ich die besten Voraussetzungen, dass dieses Forschungsschiff mich aufnehmen sollte.


Kapitel 6 Ritter und Knappen

Ich wurde für die Kombüse angeheuert und Kochte am ersten Tag "Armen Ritter" und dazu reichte ich einen Knappen altes Brot. Dann stachen wir in See.


Kapitel 7 Ahab

Die Stimmung an Bord war außergewöhnlich. Wer wie ich das ursprüngliche mag, den Geschmack nach Salz, die Gischt die vor dem Bugspriet aufschäumt, gleich einer Explosion tausender und abertausender Wassertropfen, die schneidende Kälte des Ostwindes und den Geruch der Männer nach Abenteuerlust, Langeweile oder schierer existenzieller Angst, der liegt mit einer Erwartung in der Koje und fiebert jedem neuen Tag entgegen. Doch schien es, bereits als wir die Küste am Horizont verschinden sahen, dass sich ein jeder am Jetzt festklammerte, den vergehenden Tag versuchte festzuhalten obschon verbens wie das Klammern an fließendem Wasser vergeblich ist. Doch ergaben sich die Männer bald einem mir für mich zunächst nicht fassbaren Schiksal. Doch bald schon wusste ich warum. Am dritten Tag, Queebek und ich standen mittschiffs und um uns herum Gruppen und Trauben der anderen Matrosen. Da sah ich zum ersten mal den Käptn. "Das ist er," stieß Queebek hervor und blickte dabei erschrocken auf seine Füße, denn obschon fast geflüstert blickte der gemeinte in unsere Richtung. "Männer," sprach Ahab in die Runde, denn genau so hieß der Käptn, "bald sind wir in den Fanggewässern, das Sonar wird uns die Beute aus den Tiefen an die Oberfläche treiben, fette Pottwale werden im Dienste der Wissenschaft und zur Freude unserer Konten in wildem Tanz zur Kakophonie des Sonars vor unseren Harpunen umherirren. Und wir werden Zuschlagen." Und damit drehte er sich zur Brücke und Verschwand im inneren des Schiffs, woher er kam.

Kapitel 8 Erste Nachtwache

Die Männer wurden unruhig. Wir schienen Nahe der Fangründen zu sein, Tag und Nacht wurden Wachen eingeteilt. Für die Backbordtopwestseite, die Steuerbordachternsüdseite, die Nornordsteuerbordwestseite und auch für die Süduntenkielseite (seeehr feucht!). Bald war auch ich mit der Wache dran. Nachts, wo ich dich Farbenblind bin. Und cih weiß nicht, was es war. Doch trieb mich etwas, wob es das Nordlicht war, ich weiß es nicht... Es trieb mich scheinbar genau auf die brücke und dort schaltete ich das Sonar aus, drehte mich um und wandte mich meiner Wache zu, als wenn nichts gewesen wäre.

Kapitel 9 Moby Dick

Beim Wachwechsel in der Früh spricht der erste Maat Stareback: "Das Sonar wurde abgeschaltet. Dadurch hatten die Tiere Gelegenheit, sich neu zu orientieren. Sie haben sich in den Morgenstunden auf und davon gemacht. Aber sind sie nach Norden oder Süden? Nach Osten oder Westen?" Und mit einem Blick zum Käptn... "Käptn Ahab, welchen Kurs sollen wir einschlagen?" "Nach Hause!" sagt Ahab und niemand wagt nachzufragen. In der Nacht stehe ich an der Reling und fange Wortfetzen auf, die durch das geöffnete Bullauge auf die jetzt ruhige See hinauswehen: "Es war Sabotage..." so spricht der erste Maat, "das Sonar schaltet sich nicht versehentlich selbst ab." Und mit einem Unterton, wie man ihn von Irren hören kann, antwortet Ahab: "ER war es, dieser Teufel!" Die erstaunte Gegenfrage von Bareback konnte ich nicht verstehen aber Ahab schrie mit sich überschlagender Stimme: "Er kann überall sein wo er will und kann in jedem von uns sein, vielleicht sogar in Dir! Dieses Monster, Moby Dick!"

Nicht viel hätte gefehlt, wenn Harpunier Doggy weiß wie sein Rollkragen geworden wäre.

In der Früh' nahm ich Doggy, den zweiten Harpunier mit in meine Kombüse, reichte ihm ein üppiges Frühstükck mit Ei und Schinken und fragte ihn, ob er jemals etwas von Moby Dick gehört hätte. Doggy wurde unter seiner dunklen Haut weiß wie Kalk, in der Mischung ergab das einen Milchkaffe, der mich an Starbucks erinnerte. "Dieser Mann bringt Unglück über uns Walfänger," raunt mir Doggy zu, bekreuzigt sich und eilte durch die Kombüsentür fort. "Christen und ihr Aberglaube," denke ich fast laut und wende mich meinen Aufgaben zu. Heuite Mittag gibts Strammen Max.

Kapitel 10 Der Geisterspaut

10 Tage nach dem Auslaufen lag die Dingens wieder im Hafen von Helguv. Die Stimmung der Männer war bedrückt und der ein oder andere heuerte ab. Ahab ließ kein Wort mehr vernehmen. Icvh ließ ihn schmollen, den Blödmann, und blieb jedenfalls an Bord. ich schnitze für mich und Queebeck kleine Phallusse (oder heißt das Phallen?) aus Kartoffeln, die ich dann kochte. Beim kochen zerfallen die Schnitzwerke leider und Queebeck lachte sich darüber kaputt. Jedenfalls hatten wir eine schöne Zeit an Bord und schoben Müßiggang.

Bis wir eines Abends, es war eigentlich schon Nacht, von einem Landgang an der Küste entlang auf dem Heimweg waren. Da schwebte plötzlich, in hellem, milchigem Weiß vor dem dunklen Abendhimmel, ein senkrechter Strich aus Gischt über dem Strand, wenige Sekunden nur und dann fiel der Spuk in sich zusammen wie die Spaut, manche sagen auch Blas, eines Wales. Verwundert wandten wir uns in diese Richtung und gingen gerade mal eine Minute, als ein erneuter Spaut in den Himmel zischte, aber landeinwärts und ein Wal, obschon Säugetier, spaziert selten durch die Gassen der Hafenstädte. Von Furcht und Neugierde gleichsam angestachelt, wenden wir uns der Richtung zu, aus der wir den Geisterspaut letzmals sahen.

Auch diese Robbe dachte bis zu letzt, dass Wale nicht an Land gehen...

Wir gelangten in einen Teil des Städtchens, der uns bisher wundersamerweise fremd war. In der Gasse war nur ein Haus beleuchtet und Laute drangen durch die angelehnten Fenster nach Außen. Durch einen Fensterspalt war ein großer Raum zu erkennen mit ein paar derben Tischen und Stühlen, die von ebenso derben Menschen besetzt waren. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich in einen Bereich des Raumes, der von unserer Position aus nicht einzusehen war. Doch wir konnten hören: "Und der Herr wird jene, die aus Habgier handeln, strafen und die mildtätigen werden Eingang ins Himmelreich erhalten." "Eine Predigt," vermuteten Queebek und ich wohl richtig. Wir sahen uns an und verstanden uns blind, denn noch immer waren wir nicht getraut. So saßen wir bald an einem hinteren Tisch, genauso derb wie der Rest der Bagage.

Kapitel 11 Die Bestattung

Der Geistliche.

Vor der Theke stand an einem improvisierten Altar ein Mann ganz von Blubber. Seine fleischigen Hände bildeten speckige Wülste an der Thekenkante und sein Schädel lag fast eingebettet in einem Speckdepot, das anscheinend ein Hals sein sollte. Doch seine Augen waren rege und zuckten wie Quecksilber von hier nach dort. "So lasst uns denn unserem Bruder gedenken, der der Habgier Opfer war und betet zu Gott, aufdass er seine Mörder strafe. Und betet weiter dass der Herr auch morgen seinen Willen hier auf Erden geschehen lässt, vielleicht durch einen Schiffskoch." Da wurde mir aber ganz blümerant: "Wie kommt der jetzt auf Schiffskoch?" dachte ich und "Was hat das mit Mord zu tun?" Dann kam Bewegung in die ganze Truppe und der Fleischberg, der so gewaltig war, dass er ein leichterer Bruder von Gottfried Fischer hätte sein können, wälzte sich auf die Gasse. Die Derben folgten ihm und so pilgerten auch Queebeck und ich hinterdrein zum mitternächtlichem Strand. Je näher wir dem strand kamen um so aufdringlicher wurde ein beißender Gestank, der an die Unterhosen von Boris Becker erinnerte. Dort angekommen wurden wir enttäuscht, denn nicht der rotblonde Besenkammerrist, sondern ein riesiges Fleischgebilde lag am Strand und verströmte einen Verwesungsgestank. "Bruder Wal," hob der Dicke an, "mit zermalten Hörorganen liegst Du vor uns, Deines lebensspendenen Fluidums, beraubt, auf dem Trockenen. Dein Leben ausgehaucht wie tausende, die bei reichen Japanern und Norwegern auf den Tellern landen. Wir aber, deine Brüder, werden nicht eher ruhen, bis deine Nachfahren in Sciherheit leben." Und dann zückten alle Anwesenden bis auf Queebeck und ich, kleine Esslöffel und -nein, sie verspeisten den Kadaver nicht, sondern hoben in einem irrem gollumistischen Tun eine grube aus und wälzten den Pottwal, denn so einer war es, hinein. Bevor diese symbolträchtige Zeremonie beendet war, suchten Queebeck und ich lieber das Weite.

Die Trauergemeinde begann mit Esslöffeln ein Grab auszuheben.

Kapitel 14 Die pequod begenet der Jungfrau Kapitel 15 Der Schwanz Kapitel 16 Der Überzieher Kapitel 17 Ahabs Bein Kapitel 18 Mitternacht auf der Back Kapitel 19 Die Jagd, erster Tag


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