Audere Semper: Unterschied zwischen den Versionen

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Paris – Die junge, attraktive und sehr unerfahrene Journalistin Claudine LeFevre hat eine Volontariatsstelle bei Paris Match erhalten und soll als Assistentin des bekannten, gut gebauten und braungebrannten Rémi Serge die Modewochen in Rom begleiten. Im Zuge ihrer Recherche über Rom entdeckt sie in einem alten, verstaubten Buch aus dem 18. Jahrhundert einen lädierten Zettel mit einem handschriftlichen Vermerk. Von diesem fühlt sie sich persönlich angesprochen. Die Botschaft dieses Fragmentes gibt Rätsel auf und zieht Claudine in den Bann:
 
Paris – Die junge, attraktive und sehr unerfahrene Journalistin Claudine LeFevre hat eine Volontariatsstelle bei Paris Match erhalten und soll als Assistentin des bekannten, gut gebauten und braungebrannten Rémi Serge die Modewochen in Rom begleiten. Im Zuge ihrer Recherche über Rom entdeckt sie in einem alten, verstaubten Buch aus dem 18. Jahrhundert einen lädierten Zettel mit einem handschriftlichen Vermerk. Von diesem fühlt sie sich persönlich angesprochen. Die Botschaft dieses Fragmentes gibt Rätsel auf und zieht Claudine in den Bann:
  
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Hier endet der Hinweis. Was hat das zu bedeuten? Wer ist R? Rémi etwa? Schon lange hat sie einen Blick auf den Beau geworfen. Aber wird er sie überhaupt beachten? Sie ist doch noch so jung, so unerfahren. Spontan kontrolliert sie den Sitz ihrer Haare im Spiegel.
 
Hier endet der Hinweis. Was hat das zu bedeuten? Wer ist R? Rémi etwa? Schon lange hat sie einen Blick auf den Beau geworfen. Aber wird er sie überhaupt beachten? Sie ist doch noch so jung, so unerfahren. Spontan kontrolliert sie den Sitz ihrer Haare im Spiegel.
  
Eine Woche später fliegt sie mit dem heimlich Angebeteten in die ewige Stadt. Hier wird sie das Gefühl nicht los, seit ihrer Ankunft beobachtet zu werden. In der Hotellobby begegnen ihr merkwürdige Menschen. Das Abenteuer beginnt.  
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Eine Woche später fliegt sie mit dem heimlich Angebeteten in die ewige Stadt. Hier wird sie das Gefühl nicht los, seit ihrer Ankunft beobachtet zu werden. In der Hotellobby begegnen ihr merkwürdige Menschen. Das Abenteuer beginnt.
  
 
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Version vom 9. Januar 2009, 18:07 Uhr

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Die Zeiten, in denen Frauen verständnislos auf den Bildschirm des Rechners starrten und Informatiker als Menschen von einem anderen Stern betrachteten, sind endgültig vorbei. Grund genug für das Software-Haus ARS Movandi ein Spiel, das auch weibliche Akteure anspricht, auf den Markt zu bringen. Sollte es sich zu einem wirtschaftlichen Erfolg entwickeln, dürfte der sich Markt für eine bislang wenig angesprochen Zielgruppe öffnen und eine Revolution der rechnergestützten Spiele ins Rollen bringen. Der Homo ludens der Zukunft könnte dann weiblich sein!

Short Cut

Claudine, die Unschuld in Person, muss sich in einer männerdominierten Welt durchsetzen.

Paris – Die junge, attraktive und sehr unerfahrene Journalistin Claudine LeFevre hat eine Volontariatsstelle bei Paris Match erhalten und soll als Assistentin des bekannten, gut gebauten und braungebrannten Rémi Serge die Modewochen in Rom begleiten. Im Zuge ihrer Recherche über Rom entdeckt sie in einem alten, verstaubten Buch aus dem 18. Jahrhundert einen lädierten Zettel mit einem handschriftlichen Vermerk. Von diesem fühlt sie sich persönlich angesprochen. Die Botschaft dieses Fragmentes gibt Rätsel auf und zieht Claudine in den Bann:

Audere semper! Audentem fortuna iuvat. Va ... Fontana di Trevi, gehe nicht über Los und suche nach.dem Antlitz des Tiberius. So wirst Du Dein Glück finden in den ..men von R... Fac id quot est humanitatis tuae!

Hier endet der Hinweis. Was hat das zu bedeuten? Wer ist R? Rémi etwa? Schon lange hat sie einen Blick auf den Beau geworfen. Aber wird er sie überhaupt beachten? Sie ist doch noch so jung, so unerfahren. Spontan kontrolliert sie den Sitz ihrer Haare im Spiegel.

Eine Woche später fliegt sie mit dem heimlich Angebeteten in die ewige Stadt. Hier wird sie das Gefühl nicht los, seit ihrer Ankunft beobachtet zu werden. In der Hotellobby begegnen ihr merkwürdige Menschen. Das Abenteuer beginnt.

Szenario

Geschichtliches Hintergrundwissen rund um das Imperium Romanum zur Zeit 300 nach Jesu Geburt wird dem Nutzer dieses Abenteuerspieles abverlangt. Darüber hinaus sind Kenntnisse in Schmink- und Modefragen von Vorteil. Aktuelle und antike Accessoire-Trends der Lederbranche (Handtaschen, Schuhe, Gürtel, Lendenschurze) sowie Informationen rund um Gladiatorenkämpfe, Laufmaschenprobleme und römische Machtstrategien erhöhen die Chancen, bei diesem Spiel weiterzukommen.

Man gelangt über immer neue Mitteilungen in andere Stadtteile Roms, lernt interessante Menschen kennen und erobert Level für Level. Im Gegensatz zu ähnlich gestrickten Spielen muss man hier keine Gegenstände (Schwert, Pokal, Herz usw.) sammeln, sondern Informationen. Man befragt Menschen, manchmal auch Tiere oder in Stein gehauene Monumente und erhält neue Auskünfte. Diese Sätze, die einem in den wichtigsten romanischen Sprachen mitgeteilt werden, können wichtige Botschaften enthalten. Sie werden bei Bedarf gespeichert und später wiederverwendet. Die Kunst bei diesem Spiel liegt darin, herauszufinden, welche Sätze wichtig und welche unwichtig sind. Ein begrenzter Speicherplatz für zwölf Informationen schränken den Spieler ein und zwingen ihn, frühzeitig zu selektieren.

Grafik & Sound

Eine ansprechende, esoterisch angehauchte Grafik, die durch kleine Video-Einspielungen aufgelockert wird, sorgt für Spielspaß von der ersten Minute an. Wohltuend erkennt man, dass die bei anderen Spielen dieses Genres vorhandenen Klassiker wie Elfen, Blutrausch-Szenen, Kobolde oder Hinrichtungen fehlen. So erhält der Spieler ein stimmiges Gesamt-Konzept, bei dem man sich realistisch in das Spielgeschehen und in die Figur der Claudine hineinversetzen kann. Die grafischen Umschaltungen vom antiken Rom in die brodelnde, moderne Metropole gelingen mühelos und werden keinesfalls als störend empfunden.

Die Spielfiguren sprechen in Originalsprache, während je nach Einstellung ein Fenster den Text anzeigt, mittels Übersetzungswerkzeug auch in der jeweiligen Landessprache. Per Tastendruck kann das Fenster auch verborgen bleiben. Ebenso können die Fragen über die Tastatur oder über ein Mikrophon mit Kopfhörern dran eingegeben werden. Somit dient AUDERE SEMPER auch als multilinguales Sprachtraining.

Enervierend ist der Wechsel der Musik, die sich jedem Bildschirmwechsel anpasst und bei den antiken Szenen Gregorianische Gesänge, beim neuzeitlichen Rom jedoch pulsierende italienische Diskomusik ausstrahlt. Glücklicherweise ist die Musik über Ctrl-M zu- oder abschaltbar.

Fazit

AUDERE SEMPER ist nicht für Spieler geeignet, die sich aufs Spielen indizierter Splatter-Games eingeschossen haben, auch wenn der Titel als Aufforderung für sie genauso gilt und daher zur Irritation führen kann. Wer jedoch über ein Maß von Sensibilität und Einfühlungsvermögen verfügt, wer sich als Frau versteht oder ernsthaftes Interesse an römischer Geschichte, romanischen Sprachen oder dem römischen Modezirkus hat, findet mit diesem Spiel eine hochspannende, topaktuelle und supernette Freizeitbeschäftigung.

Spielkritik

Nachfolgend aufgezeichnetes Telefongespräch zweier LAN-Partyabhängigen geben Kenntnis über eine Möglichkeit, wie AUDERE SEMPER seine Spieler nicht erreicht.

Battle-Lord: wählt die Nummer seines Freundes War God.
War God: „Jaaa?”
B: „Hi, Worgodd! Ich bin’s, Battle-Lord.“
W: „Hi, Bettellord. Was gibt’s?“
B: „Voll geil. Ich hab hier bei Nadine ein neues Spiel entdeckt. Audere Semper oder wie man das ausspricht. Jetzt will sie wohl auch noch spielen, oder so. Aber nich an mein PC, das sach ich dir.“
W: „Und, schon installiert?“
B: „Nee, bin grad dabei. Is ja nur eine CD.“
W: „Worum geht’s denn da? Ich kenn das Spiel gar nicht.“
B: „Keine Ahnung. Irgendwas mit Römern, oder so. Gladiatoren und all so’n Scheiß.“
W: „Klingt ja geil, Alter!“
B: „So, er lädt jetzt hoch. Hmm, komische Bilder...“
W: „Wieso hat Nadine denn jetzt Lust zu Spielen? Die hat doch dauernd gemeckert?“
B: „Keine Ahnung. Vielleicht gab’s das Spiel ja bei ner Tupper-Party? So! Is installt. Ma sehn. ... ... ...Ach du Scheiße.“
W: „Was is?”
B: „Verfluchte Kacke. Da muss man ja total viel Lesen. Auch das noch.“
W: „Is da keine Obtschn-Taste?“
B: „Warte ma. Doch, hier. Hmm...hm...a...hm...ach so...ja, ja...ich glaub, ich hab’s.“
W: „Und?“
B: „..........“ Spielt und flucht eine Weile vor sich her. War God wartet geduldig. Er weiß, dass man sich erst in ein neues Spiel eindenken muss und da er ein Head-Set benutzt, hat er die Hände frei, während des Telefonats ein paar Runden Retro-Doom zu spielen. Battle-Lord meldet sich wenig später wieder zu Wort.
B: „Also. Ich bin hier ne Tussi und irgendwie in Rom. In so’ nem Hotel. Komische Typen hängen hier rum. Ich knall die ma ab. Ma sehn, was passiert....Scheiße. Ich hab gar keine Waffe. Jetzt kommt einer auf mich zu. Mist. .... .... .... Was? Der Typ labert mich an. Aber auf italienisch -?- oder so. Ach so, hier steht’s ja auf deutsch. Also. Ich soll zum Fontana di Trevi. Keine Ahnung, was das ist.“
W: „Ich glaub, das ist so was wie das Kolosseum oder so.“
B: „Meinst Du?“
Nach einer halben Stunde ist das Lernziel weit entfernt. Battle-Lord gibt entnervt auf.
B: „So ein Scheiß Spiel. Ich bin hier jetzt irgendwie immer noch in Rom, aber auf ner Modenschau. Mit Laufsteg und so. Hab immer noch keine Waffe. Karate und so geht auch nicht. Ich hab keinen Plan, was ich hier machen soll.“
W: „Warum köpf st Du nich erstma ’n Bier?“
B: „Hab ich doch schon. Bringt auch nichts. Ich hau in’n Sack. Ein Scheiß-Spiel mit totaler Scheiß-Mucke!“
W: „Counter-Strike??“
B: „Yepp!“

AUDERE SEMPER verschließt sich demnach Spielergruppen, denen ein schneller Einstieg in das Spielgeschehen, ein schneller Lernerfolg und eine gewisse Anzahl von Waffen wichtig ist. Mit Bedacht wählten die Produzenten hier eine Plattform, die die Barbarisierung und Verrohung herkömmlicher Spiele umgeht. Es ist ein Spiel, deren Autorinnen eine spezielle Zielgruppe fest anvisiert hat: die Bildungselite, Frauen, Cross-Dresser und Verängstigte.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso