Ökologie
Inhaltsverzeichnis
Entstehung der Glaubensgemeinschaft
Im „Buch Müsli“ steht geschrieben, dass Joschka vom heiligen Birkenstock durch ein einschneidendes persönliches Erlebnis bereits in jungen Jahren zum gläubigen Ökologen wurde. Noch völlig berauscht vom abendlichen Genuss magischer Pilze begegnete ihm eines frühen Morgens der Geist der ewigen Nachhaltigkeit. Dieser erlaubte ihm einen Blick in seine geweihte Müslischale, um in die Zukunft zu sehen. Die sah er wohl nicht, war aber von der Vielfalt und Komplexität der schleimigen Essensreste in der Schale sowie vom fröhlichen Treiben der Würmer und Maden im halbverdauten Getreide derart tief beeindruckt, dass es sein Lebensziel wurde, als Made im Müsli leben zu können.
Mit der normalen menschlichen Lebensweise war dieses Ziel natürlich nicht vereinbar. Ursprüngliches Ziel der Gemeinschaft um den heiligen Joschka war daher zunächst die vollkommene Müslifizierung des Menschen. Die konnte nur durch eine neue, auf möglichst große Schlampigkeit ausgerichtete Haushaltslehre (griech.: „oikos“ für „Haus“ und „logos“ für „Lehre“ = Ökologie) erreicht werden, die erst Jahrhunderte später die religiösen Praktiken der Selbstkompostierung hervorbrachte. Nur etwa 10 Prozent der gläubigen Ökos praktiziert heute noch die rituelle Selbstkompostierung. Alle anderen suchen nach neuen Formen der rückstandlosen Selbstentsorgung, um eine Leben danach als Made im Müsli führen zu können.
Glaubensgrundsatz
„Kompostiere deinen Nächsten wie dich selbst und erlange vollkommene Nachhaltigkeit“, lautet der zentrale Glaubenssatz der Anhänger der Ökologie, auch umgangssprachlich als „Ökos“ bekannt.
Richtungen der Ökologie
Die jahrhundertelange Suche nach neuen Methoden der Selbstentsorgung oder Selbstkompostierung brachte eine ganze Reihe von religiös-ökologischen Splittergruppen hervor. Bekannt sind unter anderem:
Die Pflanzenökologen
Sie sind nach wie vor der Überzeugung, dass nur die konsequente Selbstbegrünung zu einer vollkommen unbelasteten Selbstauflösung führen kann.
Die Bodenökologen
Die Anhänger dieser Glaubensrichtung graben sich schon zu Lebzeiten in unterschiedliche Bodensubstrate ein, um über den meditativen Anblick der Radieschen von unten zur nachhaltigen Erleuchtung zu gelangen.
Die Humanökologen
Auch als Autökologen bekannt, betreibt diese Richtung die rituelle Selbstverdauung, angeregt durch spezielle Müslimischungen, die angeblich bereits im „Buch Müsli“ beschrieben waren. Die ursprünglichen Kapitel dieses Buches gelten bis heute allerdings als verschollen.
Die chemischen Ökologen
Dabei handelt es sich um die wohl innerhalb der Ökologie umstrittenste Richtung, denn „Die Chemischen“ schrecken zur Erreichung ihrer religiösen Ziele nicht davor zurück, synthetisch hergestellte Lösungsmittel zu Einsatz zu bringen, um das oberste Ziel der Ökologie zu erreichen.
Die 9 Gebote der Ökologie
- Finde deinen Weg zur bleifreien Selbstentsorgung und erlange Erleuchtung im großen Geist der Nachhaltigkeit.
- Schütze die Natur und kompostiere Dich selbst.
- Vergiss den Atomstrom – nimm den aus der Steckdose.
- Gedenke des autofreien Alltags, dass du ihn heiligest.
- Du sollst kein Plastik statt Jute verwenden, auch wenn’s auf der Haut juckt.
- Du sollst nicht in Erdöl baden, denn unsere Ressourcen sind begrenzt.
- Du sollst kein gespritztes Gras rauchen.
- Schütze das Klima, hör auf zu atmen und lass Blumen sprechen.
- Du sollst nicht begehren deines Nächsten Biotop, denn im ewigen Kompost sind alle Ökos gleich.
Pilgerfahrt
Zur Erlangung absoluter Nachhaltigkeit ist jeder Ökologe dazu verpflichtet, einmal in seinem Leben eine Pilgerfahrt ins Haeckel-Gebirge zu unternehmen, um dort am Fuße des Birkenstocks (ein 2.550 Meter hoher Gebirgsstock) am traditionellen Müsli-Mal teilzunehmen. Ältere Ökologen, die bereits ein gewisses Reifestadium erreicht haben, werden im Anschluss an das dreitägige Trockenfutter-Ritual von Anhängern der Bodenökologie bis zum Hals in sorgsam kultivierte Komposthaufen eingegraben und sieben Tage lang von Humanökologen mit speziellen Müslimischungen versorgt. Schon nach kurzer Zeit wird der gläubige Pilger von Visionen beglückt, die - so wird behauptet - jenen des Joschka vom heiligen Birkenstock sehr ähnlich sein sollen. Mancher Gläubige soll bei dieser Prozedur sogar schon madig geworden sein.
Die heiligen Stätten der Ökologie
Zentrale Pilgerstätte ist der Birkenstock im Haeckel-Gebirge an der deutsch-polnischen Grenze. Hier befindet sich angeblich auch der geheime Aufbewahrungsort der heiligen Müslischale. Weitere wichtige Stätten sind:
- Der Club of Rome (Italien), ein Nachtclub in Italien und regelmäßiger Schauplatz religiöser Kundgebungen gegen das ökonomische Wachstum.
- Das Kyoto-Atoll (Japan), Ort einer legendären Religionskonferenz bei der das 8. ökologische Gebot ausführlich diskutiert und schließlich für madig erklärt wurde.
- Die Ruinen von Macchu Picchu (Peru), Schauplatz der ersten vollkommen rückstandsfreien, also ökologisch vollkommen korrekten Selbstentsorgung eines ganzen Volkes.
- Der Gore-Tempel in Washington D.C. (USA), Geburtsort von A. A. Gore, einem Nachfahren von Joschka vom heiligen Birkenstock und berühmter Prediger des Ökologieglaubens und Erfinder des Gore-Tex.
- Madegasgar (Indischer Ozean), Ort schrecklicher Folterungen von Glaubensanhängern der Ökologie: Hier wurden aus Deuschland importierte Maden mit Gas gar gekocht und anschließend als vermeintliche Öko-Delikatesse "Made in Germany" wieder zurück nach Deutschland exportiert - ein ökologischer Skandal.
- Jurassic Parc (Costa Rica), ein Ort vollkommen intakter Ökologie - auch aus Sicht der ebenso freilaufenden wie fleischfressenden Dinosaurier.