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== Martha Wiegandts pädagogische Baumschule ==
 
== Martha Wiegandts pädagogische Baumschule ==
Die Fahrt zum Treffpunkt vor der Schule verlief in eintönigem Schweigen und war immerhin kurz. Als sie ankamen, war noch keiner da, einmal abgesehen von einem kleinen, stark pummeligen Jungen, der einen Helm trug und dessen Jacke voller Leuchtaufkleber war. Begleitet wurde er von seiner Großmutter und einem Rucksack, in dem er zur Not auch hätte übernachten können. Marlin sah seinen Sohn irritiert im Rückspiegel an, dieser zuckte mit den Schultern und ließ den Finger an der Schläfe kreisen. Coral stieg aus, stellte sich möglichst weit abseits von seinem Mitschüler an eine Wand und verschränkte in der Morgenkühle die Arme. Die Großmutter sah kurz zwischen ihrem Enkel und Coral her und lief anschließend zum Lada, um dort an die Scheibe zu klopfen. Marlin sah erschrocken von seinen Handflächen auf und kurbelte die Scheibe herunter. „Wie heißt er?“ „Was?“ „Wie heißt Ihr Sohn?“ Völlig überrumpelt von der Kontaktfreudigkeit schwieg Marlin und sah die Dame mit großen Augen an. „Meiner heißt Benjamin. Und da steht mein Enkel.“ „Aha.“ „Das ist Linus.“ „Ach ja.“ „Er ist neu hier an der Schule.“ Marlin fasste sich langsam und versuchte, der Dame etwas entgegenzusetzen. „Coral.“ „Kohl? Das sagt meine Enkelin auch immer.“ „Coral. Englisch für Koralle. So heißt mein Sohn.“ „Ein guter Name muss mindestens drei Silben haben. Deshalb haben ich und mein guter Andreas unsere Kinder auch Benjamin und Sophia genannt.“ „Warum stehen Sie jetzt hier?“ „Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass Sie im Halteverbot stehen.“ Die Frau sah so aus, als wollte sie noch etwas sagen, also kurbelte Marlin die Scheibe hoch und legte den Rückwärtsgang ein. Kurz danach bremste er scharf, als er im Rückspiegel die Lehrerin erblickte.
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Die Fahrt zum Treffpunkt vor der Schule verlief in eintönigem Schweigen und war immerhin kurz. Als sie ankamen, war noch keiner da, einmal abgesehen von einem kleinen, stark pummeligen Jungen, der einen Helm trug und dessen Jacke voller Leuchtaufkleber war. Begleitet wurde er von seiner Großmutter und einem Rucksack, in dem er zur Not auch hätte übernachten können. Marlin sah seinen Sohn irritiert im Rückspiegel an, dieser zuckte mit den Schultern und ließ den Finger an der Schläfe kreisen. Coral stieg aus, stellte sich möglichst weit abseits von seinem Mitschüler an eine Wand und verschränkte in der Morgenkühle die Arme. Die Großmutter sah kurz zwischen ihrem Enkel und Coral her und lief anschließend zum Lada, um dort an die Scheibe zu klopfen. Marlin sah erschrocken von seinen Handflächen auf und kurbelte die Scheibe herunter. „Wie heißt er?“ „Was?“ „Wie heißt Ihr Sohn?“ Völlig überrumpelt von der Kontaktfreudigkeit schwieg Marlin und sah die Dame mit großen Augen an. „Meiner heißt Benjamin. Und da steht mein Enkel.“ „Aha.“ „Das ist Linus.“ „Ach ja.“ „Er ist neu hier an der Schule.“ Marlin fasste sich langsam und versuchte, der Dame etwas entgegenzusetzen. „Coral.“ „Kohl? Das sagt meine Enkelin auch immer.“ „Coral. Englisch für Koralle. So heißt mein Sohn.“ „Ein guter Name muss mindestens drei Silben haben. Deshalb haben ich und mein guter Andreas unsere Kinder auch Benjamin und Sophia genannt.“ „Warum stehen Sie jetzt hier?“ „Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass Sie im Halteverbot stehen.“ Die Frau sah so aus, als wollte sie noch etwas sagen, also kurbelte Marlin die Scheibe hoch und legte den Rückwärtsgang ein. Kurz danach bremste er scharf, als er im Rückspiegel die Lehrerin erblickte, eine junge blonde Frau, die äußerst motiviert wirkte. Das durfte sie, schließlich war sie noch neu. Allerdings wirkte sie nicht so, als wolle sie sich in nächster Zeit noch wegbewegen. Daher seufzte Marlin, nahm sich seine Zigarettenschachtel und stieg aus dem Auto aus, nicht ohne sich noch den Kopf am Türrahmen zu stoßen. Verärgert rieb er sich den Kopf, tastete nach seinem Feuerzeug, steckte sich eine Tabakstange in den Mund und zündete sie an. Dachte er so. Das Feuerzeug ging in den Generalstreik und wollte auch nach mehr als zehn Versuchen keine Flamme herausrücken. Marlin drehte sich zur Lehrerin um, die ihn spöttisch beäugte und bemühte sich um ein freundliches Lächeln. „Haben Sie vielleicht Feuer?“ „Ich bin Nichtraucherin“, entgegnete diese tadelnd. Marlin packte die Zigarette weg und machte sich ans Einsteigen. Für seine Lehrerin war das Gespräch aber noch nicht vorbei: „Sie sind der Vater von Coral, nehme ich an?“ „Ja.“ „Lohse. Haben Sie sich Ihren Sohn schon einmal angeschaut?“ Marlin warf einen kurzen Seitenblick auf seinen Sohn, der sich immer noch abseits der langsam wachsenden Schülertraube befand. Der dickliche Linus befand sich im Mittelpunkt und wurde von einem Jungen mit rattenartigem Gesicht herumgeschubst. Seine Großmutter hatte sich ein anderes Opfer gesucht und schien wohlwollend zu betrachten, wie toll ihr Enkel mit den anderen "spielt". Marlin setzte sich halb ins Auto und sah traurig zur Lehrerin hoch. „Er sieht genauso aus wie sie, wissen Sie.“ Fragend machte die Lehrerin den Mund auf, musste aber zurückweichen, als Marlin die Autotür zuschlug und rabiat erneut den Rückwärtsgang bemühte, um noch rechtzeitig zu seiner Arbeit zu kommen.<br />
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Coral sah semiinteressiert hoch, als sein Vater den Motor aufheulen ließ und hätte beinahe gelacht, als er das dämliche Gesicht sah, das Frau Lohse machte. Aber auch nur beinahe. Sie schien sich aber schnell zu fangen, stellte sich auf einen dekorativ dahingerotzten Betonblock und erhob die Stimme: „Alle mal herhören!“
 
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Version vom 22. Januar 2015, 11:17 Uhr

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