Diverses:Findet Emo

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Oha, der Artikel muss überarbeitet werden!Eingestellt am 11.08.2017

Dieser Artikel ist unlustig, inkohärent, platt wie ein Pfannkuchen oder noch nicht fertig. Vielleicht auch alles davon oder gar nichts, auf jeden Fall muss hier noch was gemacht werden.

Siehst du auch so? Klasse! Wie wäre es denn, wenn du dich darum kümmerst? Verbessere ihn, bau mehr Humor ein, schreib ihn zu Ende, mach einen guten Artikel draus! Ja, werter Unbekannter, genau du!

Mehr zu den Mängeln und vielleicht sogar Verbesserungsvorschläge findest du möglicherweise auf der Diskussionsseite des Artikels.

Dieser Kasten darf nur von Funktionären und Diktatoren entfernt werden.

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Es waren einmal: Ein glücklicher, sorgenfreier Mann namens Marlin, seine glückliche, schwangere Frau Cora und ein anemonengelbes Einfamilienhaus mit geschmackvoller Einrichtung und Fliegengittern vor den Erdgeschossfenstern. Ein jeder in diesem Dreibund erfüllte seine Aufgabe: Marlin war sorgenfrei, Cora war schwanger und das Haus... nun, es fing Fliegen. Das lief auch ganz gut, solange Marlin nur regelmäßig die Fliegengitter austauschte. Irgendwie schien dieses Haus Gewürm aller Art anzuziehen. So auch an einem Abend, Cora war im 8. Monat, als sich ein ganz besonderer Wurm an das Haus wagte. Markus Kutschke war sein Name, aber im Internet und für sich selbst hieß er Markus das Messer. Er sah ins Haus herein und sah eine glückliche Fischfamilie, zwei Leute, beim Abendbrot. Er zwickte sich kurz in den Arm. Nun saß ein glückliches Ehepaar an einem Tisch aus Walnußholz. Markus wusste das, da seine Großmutter Holzfällerin war. Er schnitt leise ein Fliegengitter auf, das für Geschmeiß seiner Größe doch zu fein war und betrat das Haus. Die Schuhe zog er aus, bevor er auf den Teppich stieg. Er war schließlich ein Mann mit Manieren. Unterdessen verließ Marlin das Wohnzimmer, um einem dringenden Bedürfnis nachzukommen. Wäre er vorher noch in den Flur gegangen, hätte er Markus kennengelernt. Dieser schlich sich leise ins Esszimmer und kratzte sich verwirrt am Kopf. Nun war da nur noch eine Frau, die ihn dann auch erstaunt anstarrte. Rätselhafterweise war das einzige, was sie sagte: "Du bist ja gar nicht Werner". Vielleicht hätte sie das gerne noch ausgeführt, jedoch wurde sie von Markus daran gehindert, als er sie ermordete. Dieser steckte das Messer ein, nahm sich das fertiggeschmierte Brot von Marlin und ging. Insgesamt war es für ihn ein erquicklicher Abend. Der nächste Morgen war durchaus weniger erfreulich, da er Roggenmischbrot gegessen hatte und sich nun seine Weizenallergie meldete. Marlin hingegen fand das ganze nicht allzu amüsant. Er rief den Notarzt, weinte, betete und durchlebte alle Phasen des Wahnsinns. Doch darum geht es in dieser Geschichte nicht.

Jahre später

Viel Zeit war nun seit jenen Vorfällen vergangen und alles schien mit jedem Tag einen Touch grauer. Das Haus strahlte zwar noch in seinem Anemonengelb, aber Fliegen fing es schon lange nicht mehr. Nicht, weil keine mehr dagewesen wären. Nein, es kümmerte sich einfach niemand mehr um die Fliegengitter und so geschah es, dass Marlin und sein kleiner Sohn des Nachts von Albträumen und Insekten geplagt wurden. Auch das Esszimmer verwahrloste. Vielleicht wegen des Blutflecks, der einfach nicht aus dem Parkett zu bekommen war. Vielleicht, weil dort Fotos der lächelnden Cora hingen. Vielleicht aber auch, weil es keine Anlässe gab, an denen gefeiert oder auch nur gut gegessen wurde. Denn in diesem Haus gab es keine Gäste. Was hätten sie auch suchen sollen? Lachen? Gespräche? Wenigstens Geräusche? Fehlanzeige. Das Haus war still.
Marlin hatte, als sein Sohn, den er Coral nannte, ein Jahr alt wurde, seine Anstellung gewechselt und arbeitete seitdem beim technischen Support eines namhaften Softwareentwicklers. Mit seinem alten Beruf wurde er einfach nicht mehr fertig. Tagtäglich wurde er von dort an mit dem untersten Abschaum der Mittelschicht konfrontiert, der den Unterschied zwischen Ein- und Ausloggen oder eine Kostenrückerstattung nach AGB 7.2 aus ihm herausbrüllen wollte. Auf Marlins Gesicht gruben sich tiefe Falten zwischen die Augenbrauen und auf die Stirn, die jedesmal tiefer wurden, wenn morgens der Wecker klingelte.
Coral hingegen blieb faltenfrei in den ersten zwölf Jahren seines Lebens. Er war sehr still und vor allem sehr traurig. Die Liebe, die er verdiente, bekam er nicht, die Stille, die er bekam, verdiente er nicht. Mit ungefähr zehn Jahren begann er, sich schwarz zu kleiden und ein halbes Jahr später kaufte er sich seine erste Rasierklinge. Marlin wunderte sich leicht, schließlich wuchs dem Jungen kein einziges Haar an der Wange. Letztendlich war es ihm aber auch egal.
Coral schnitt sich traditionell nur in einen Arm. Er nannte ihn seine Glücksflosse. Schon bald wurden die Narben an seinem Arm unübersehbar. Marlin übersah sie jedoch schlichtweg, einfach weil er es so wollte. Er hätte sie wahrscheinlich auch so nicht sehen können, saß er doch den Großteil seiner Freizeit vor einem Spiegel, guckte sich in die matten Augen und ließ eine Zigarette zwischen seinen Fingern verrauchen.
Und es begab sich so, dass Coral in jenem Sommer, in dem er zwölf war, von der Grund- zur weiterführenden Schule wechselte. Schnell merkte er, dass diese Menschen, die so begeistert dämliche Willkommensspiele spielten, genauso wenig sein Typ waren, wie jene, die in der alten Schule in den Pausen fröhlich Fangen spielten und mit funkelnden Augen Regenwürmer futterten. Und so kam es, dass er dem ersten Ausflug, der irgendwo in die Walachei gehen sollte, nicht wie viele seiner Mitschüler entgegenfieberte. Überraschenderweise brachte Marlin ihn zum Reisebus. Beide hätten das nicht nötig gehabt, aber das Sozialamt hatte ein paar Tage vorher einen geharnischten Brief geschrieben, der vor Wörtern wie "Sorgerechtsentzug", "Motivation" und "besorgniserregend" nur so triefte. Also staubte Marlin den rostbraunen Lada ab, der früher einmal clownsfischorange gewesen war und brauste davon. Eine Nachbarin sah ihnen nach und schüttelte verwundert ihre grauen Locken, verständlich, war es ihr doch gerade so vorgekommen, als wären zwei Fische an ihr vorbeigeschwommen. Als sie dies am Nachmittag ihren inzwischen erwachsenen Kindern erzählte, buchten diese für sie einen Platz in einem privaten Pflegeheim für senile Trottel.

Martha Wiegandts pädagogische Baumschule

Die Fahrt zum Treffpunkt vor der Schule verlief in eintönigem Schweigen und war immerhin kurz. Als sie ankamen, war noch keiner da, einmal abgesehen von einem kleinen, stark pummeligen Jungen, der einen Helm trug und dessen Jacke voller Leuchtaufkleber war. Begleitet wurde er von seiner Großmutter und einem Rucksack, in dem er zur Not auch hätte übernachten können. Marlin sah seinen Sohn irritiert im Rückspiegel an, dieser zuckte mit den Schultern und ließ den Finger an der Schläfe kreisen. Coral stieg aus, stellte sich möglichst weit abseits von seinem Mitschüler an eine Wand und verschränkte in der Morgenkühle die Arme. Die Großmutter sah kurz zwischen ihrem Enkel und Coral her und lief anschließend zum Lada, um dort an die Scheibe zu klopfen. Marlin sah erschrocken von seinen Handflächen auf und kurbelte die Scheibe herunter. „Wie heißt er?“ „Was?“ „Wie heißt Ihr Sohn?“ Völlig überrumpelt von der Kontaktfreudigkeit schwieg Marlin und sah die Dame mit großen Augen an. „Meiner heißt Benjamin. Und da steht mein Enkel.“ „Aha.“ „Das ist Linus.“ „Ach ja.“ „Er ist neu hier an der Schule.“ Marlin fasste sich langsam und versuchte, der Dame etwas entgegenzusetzen. „Coral.“ „Kohl? Das sagt meine Enkelin auch immer.“ „Coral. Englisch für Koralle. So heißt mein Sohn.“ „Ein guter Name muss mindestens drei Silben haben. Deshalb haben ich und mein guter Andreas unsere Kinder auch Benjamin und Sophia genannt.“ „Warum stehen Sie jetzt hier?“ „Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass Sie im Halteverbot stehen.“ Die Frau sah so aus, als wollte sie noch etwas sagen, also kurbelte Marlin die Scheibe hoch und legte den Rückwärtsgang ein. Kurz danach bremste er scharf, als er im Rückspiegel die Lehrerin erblickte, eine junge blonde Frau, die äußerst motiviert wirkte. Das durfte sie, schließlich war sie noch neu. Allerdings wirkte sie nicht so, als wolle sie sich in nächster Zeit noch wegbewegen. Daher seufzte Marlin, nahm sich seine Zigarettenschachtel und stieg aus dem Auto aus, nicht ohne sich noch den Kopf am Türrahmen zu stoßen. Verärgert rieb er sich den Kopf, tastete nach seinem Feuerzeug, steckte sich eine Tabakstange in den Mund und zündete sie an. Dachte er so. Das Feuerzeug ging in den Generalstreik und wollte auch nach mehr als zehn Versuchen keine Flamme herausrücken. Marlin drehte sich zur Lehrerin um, die ihn spöttisch beäugte und bemühte sich um ein freundliches Lächeln. „Haben Sie vielleicht Feuer?“ „Ich bin Nichtraucherin“, entgegnete diese tadelnd. Marlin packte die Zigarette weg und machte sich ans Einsteigen. Für die Lehrerin war das Gespräch aber noch nicht vorbei: „Sie sind der Vater von Coral, nehme ich an?“ „Ja.“ „Lohse. Haben Sie sich Ihren Sohn schon einmal angeschaut?“ Marlin warf einen kurzen Seitenblick auf seinen Sohn, der sich immer noch abseits der langsam wachsenden Schülertraube befand. Der dickliche Linus befand sich im Mittelpunkt und wurde von einem Jungen mit rattenartigem Gesicht herumgeschubst. Seine Großmutter hatte sich ein anderes Opfer gesucht und schien wohlwollend zu betrachten, wie toll ihr Enkel mit den anderen "spielt". Marlin setzte sich halb ins Auto und sah traurig zur Lehrerin hoch. „Er sieht genauso aus wie sie, wissen Sie.“ Fragend machte die Lehrerin den Mund auf, musste aber zurückweichen, als Marlin die Autotür zuschlug und rabiat erneut den Rückwärtsgang bemühte, um noch rechtzeitig zu seiner Arbeit zu kommen.
Coral sah semiinteressiert hoch, als sein Vater den Motor aufheulen ließ und hätte beinahe gelacht, als er das dämliche Gesicht sah, das Frau Lohse machte. Aber auch nur beinahe. Sie schien sich aber schnell zu fangen, stellte sich auf einen dekorativ dahingerotzten Betonblock und erhob die Stimme: „Alle mal herhören!“ Die Großmutter vom Muttersöhnchen Linus sah verärgert hin und widmete sich dann weiter ihrem Gespräch. Ansonsten blieb das ganze effektlos. Frau Lohse hob eine Augenbraue und rief noch einmal: „Heerhöören!“ Coral grub die Fingernägel in den Handballen und umarmte den Schmerz. Nun stieg sie vom Sockel, ging zu ihrem Polo, wühlte kurz im chaotischen Kofferraum und förderte ein Megaphon ans Licht. Nochmal auf den Sockel. „Wenn...“ sie stutzte kurz und legte einen Schalter um. „Wenn ihr mir bitte einmal zuhören würdet!“ Das Gemurmel erstarb und Samuel hörte auf, Linus durch die Gegend zu befördern, hielt ihn nur noch am Arm fest. Früher hatte Samuel einmal Coral als Zielobjekt seiner Hänseleien ausgewählt, hörte aber schnell auf, als er merkte, dass es Coral egal war, ob man ihn beschimpfte, bespuckte oder schlug. „Liebe Kinder, liebe Eltern! Heute fahren wir das erste mal als Klasse gemeinsam weg. Ich danke jetzt schonmal den Herren Fröhlich, den ääh... Eltern von Samuel.“ Samuel Fröhlich. Ein beschissener Name für ein hässliches Kind. Coral war der Meinung, dass Samuel sich so aufspielte, weil es ihn unsicher machte, dass seine Familie nicht dem üblichen Bild entsprach. „Deshalb hoffe ich, dass ihr euch alle noch an die Regeln erinnert, die wir letzte Woche gemeinsam aufgestellt haben.“ Augenrollen von den Kindern, beruhigtes Nicken von den Eltern, das Gedanken wie "Mensch, ist die kompetent." ausdrückte. Die Regeln waren allesamt für eine Schar Erstklässler geeignet, auf einem Gymnasium hätte man den Kindern etwas mehr Menschenverstand zutrauen können. Linus' Großmutter wollte etwas sagen und hob zu einer Frage an, aber Frau Lohse fuhr fort, ohne sich darum zu kümmern: „Der Reisebus hätte vor 15 Minuten hier sein sollen, steht aber wohl im Stau.“ Was auch sonst. „Wir werden das aufholen, indem wir die Toilettenpause überspringen. Das ist nur halb so wild, weil sich eine Toilette im Bus befindet. Trotzdem solltet ihr vorher alle noch einmal hier in der Schule hingehen.“ Der Platz leerte sich rasend schnell und auch Coral beeilte sich, möglichst früh anzukommen und möglichst kurz mit den Mitschülern in der Schlange zu stehen. Frau Lohse sah konsterniert hinterher und lernte, solche Appelle an das Ende einer Ansprache zu setzen.
Kaum waren die Toiletten leer, füllte sich der in der Zwischenzeit eingetroffene Bus. Coral wollte einen Sitznachbarn möglichst vermeiden und guckte demonstrativ böse. Das lief soweit auch ganz gut. Nur Linus bekam wie gewohnt weniger mit und ließ sich schwerfällig auf den Sitz neben Coral plumpsen. Dieser wollte Linus gerade unfreundlich anraunzen, er solle verschwinden, aber es war schon zu spät. Jeder mögliche Ausweichplatz war bereits besetzt. Sogar neben Frau Lohse saß jemand - Katharina die Klassenstreberin; und die redete schon jetzt unermüdlich auf die bedauernswerte Lehrerin ein, erzählte ihr wahrscheinlich gerade, wie toll sie selbst eigentlich ist. Keine Chance also für Coral. Obwohl,... ein Platz war noch frei: der neben Florian. Aber Linus dahin vertreiben? So sehr verabscheute er ihn auch wieder nicht. An Florian schienen sowohl die aktuelle Mode als auch alle anderen nennenswerten Erfindungen seit dem dunklen Mittelalter vorbeigegangen zu sein, zum Beispiel die Dusche oder der Buchdruck.
Wäre Coral wach gewesen, hätte er die Fahrt grausam unspektakulär gefunden, was seiner masochistischen Seite vielleicht sogar gefallen hätte. So hatte er jedoch einen verwirrenden Traum, in dem er per Gerichtsbeschluss dazu gezwungen wurde, Linus, der eine sprechende Katze war, zu ertränken.

Marlin hatte hingegen einen aufregenderen Vormittag erlebt: Auf der Arbeit führte er ein zähes Telefonat mit einem scheinbar des Deutschen nicht mächtigen Arbeitslosen, der eigentlich die Polizei rufen wollte, weil seine Nachbarn am helllichten Tag den Rasen mähten, sich aber verwählt hatte und nun gerne zu seiner linken Brustwarze beraten werden wollte, die irgendwie seltsam geformt war und neuerdings ein bisschen seltsam roch. Nachdem sich beide darauf geeinigt hatten, dass man damit zum Arzt gehen sollte und dass Marlin nicht Arzt, sondern IT-Support war, legte der Herr schließlich auf. Marlin sah auf die Uhr: 15:32 Uhr... Die Mittagspause war schon lange vorbei und sein Kaffee, bemerkte er, auch schon länger kalt. Auf dem Weg, sich einen neuen zu machen, kündigte sich das nächste Unheil schon an; ein kleines Schildchen mit der Aufschrift "Katastrophenfall" blinkte auf. Alle im Großraumbüro wussten, was das bedeutet: Alle Kaffeemaschinen sind kaputt. Während eine kleine Massenpanik ausbrach, entschied sich Marlin, zur Bäckerei auf der anderen Straßenseite zu gehen, deren Kaffee mit 2€ für einen kleinen Becher, der kaum groß genug war, um über den Anfang eines neuen Arbeitstages hinwegzuhelfen, zwar unverschämt teuer war, allerdings immerhin seinen Zweck als vollwertigen Schlafersatz erfüllte. Nach 5 Minuten zurückgekommen sah er auf sein Telefon - 84 Anrufe in Abwesenheit, stets von der gleichen Nummer. Wissend, dass es mal wieder dieser Verlag sein könnte, der penetrant versucht, per aggressivem Telemarketing seine 25-bändige Enzyklopädie an den Mann zu bringen, drückte Marlin auf die Rückruftaste. Gefühlt noch bevor er dies getan hatte, nahm auf der anderen Seite bereits jemand an und eine verheulte, verzweifelte, dem Wahnsinn nahe Stimme meldete sich:„Lohse hier.“


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