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Wim Wenders: Unterschied zwischen den Versionen

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(Zweite Jahre)
(also wenn schon, denn schon....)
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Sein erster, doch schon sehr fest gefasster Berufswunsch hing mit seinem zunächst wenig erfolgreichen Vater zusammen, der als erster parkinsonkranker Chirurg Deutschlands massgeblich an der Entwicklung des Zeickzack- und Kreuzstich-Nähverfahrens beteiligt war. Doch bis zu dessen Ruhm durch die Spezialisierung auf den Abschluß von Operationen drang der Vater durch die vielen geistlich nachzubehandelnden Behandlungsfehler früh darauf, dass mit der entsprechenden Ausbildung seines Sohnes die gesamte "Fertigungsstrecke" in der Familie befindlich sein solle.
 
Sein erster, doch schon sehr fest gefasster Berufswunsch hing mit seinem zunächst wenig erfolgreichen Vater zusammen, der als erster parkinsonkranker Chirurg Deutschlands massgeblich an der Entwicklung des Zeickzack- und Kreuzstich-Nähverfahrens beteiligt war. Doch bis zu dessen Ruhm durch die Spezialisierung auf den Abschluß von Operationen drang der Vater durch die vielen geistlich nachzubehandelnden Behandlungsfehler früh darauf, dass mit der entsprechenden Ausbildung seines Sohnes die gesamte "Fertigungsstrecke" in der Familie befindlich sein solle.
  
Von diesem frühen Berufswunsch ist allerdings nur noch seine Vorliebe für schwarze Kleidung geblieben. Im Studium verliessen ihn die Träume von weihrauchschwangerer Luft in kunsthistorisch bedeutenden Gebäuden, von selbstverfassten theatralisch gehaltenen Reden, wo ihm alle zuhören mussten und von der Vertrautheit der Gemeinschaft unter Gleichgeschlechtlichen. Seine Sturm- und Drangzeit begann unter dem Zeichen des Rock'n Rolls, wozu er aber gerade seine Priesterrobe im Geiste ablegte - dies sollte nicht der einzige Widerspruch in seinem Leben bleiben - wenngleich auch der klarste. Durch seine vielseitigen Studiengänge, die sich nur scheinbar wirr auf der Kette seines Lebens suizidal aufreihten, gewann er Einblick in den Studienbetrieb einer Hochschule und das vielschichtige studentische Leben, Material, das er später für viele seiner Filme nicht verwenden sollte. Nach einigen erfolglosen Versuchen, als Maler ein Daumenkino mit Momentaufnahmen zu initiieren, weil die Besucher ausblieben, reiste er nach Paris.
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Von diesem frühen Berufswunsch ist allerdings nur noch seine Vorliebe für schwarze Kleidung geblieben. Im Studium verliessen ihn die Träume von weihrauchschwangerer Luft in kunsthistorisch bedeutenden Gebäuden, von selbstverfassten theatralisch gehaltenen Reden, wo ihm alle zuhören mussten und von der Vertrautheit der Gemeinschaft unter Gleichgeschlechtlichen. Seine Sturm- und Drangzeit begann unter dem Zeichen des Rock'n Rolls, wozu er aber gerade seine Priesterrobe im Geiste ablegte - dies sollte nicht der einzige Widerspruch in seinem Leben bleiben - wenngleich auch der klarste. Durch seine vielseitigen Studiengänge, die sich nur scheinbar wirr auf der Kette seines Lebens suizidal aufreihten, gewann er Einblick in den Studienbetrieb einer Hochschule und das vielschichtige studentische Leben, Material, das er später für viele seiner Filme nicht verwenden sollte. Nach einigen Versuchen, als Maler ein Daumenkino mit Momentaufnahmen zu initiieren, reiste er nach Paris, weil die Besucher ausblieben. Später kamen noch mehr Leute hinzu, die sich für seine Werke bewusst nicht interessieren sollten. Es stellte sich die Frage, ob es sich hier um einen manchmal auch vorweggenommenen Protest eines Boykotts oder einer Fleisch gewordenen stummen Kritik handelte, die nichtssagend alles sagte und sich nicht der Arroganz verschliessen wollte, vorauszusetzen, dass man wisse, wo es fehle.
  
 
== Zweite Jahre==
 
== Zweite Jahre==
Es sollte nur ein Jahr dauern, bis er sein scharfes Augenlicht, aber nicht (komplett) seine bestechende Beobachtungsgabe komplett ruiniert hatte: er sah sage und schreibe 10000 Filme im Jahr, hatte sich dazu zur Untermiete in der lokal bekannten Cinemathèque Francaise  einquartiert, putzte sich die Zähne während Liebesdramen und schnarchte zu FSK18-Filmen, eine Zeit, die ihn später prägen sollte. Das Besondere eben als normal darzustellen, das Gewaltige in nur scheinbar starken Momenten quasi gegen sich selbst umzukehren und deren langweilige, bedeutungslose Schatten in die geistigen Augen der Zuschauer zu malen, die actionbeladene Stereotyphaftigkeit als Abklatsch schlechthin, als rohes Fleisch, mit aller Brisanz plakativ zu konstruieren: eine Technik, die er später grandios beherrschen sollte.
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Hätte er vorher auf sein Augenlicht nicht verzichten können, weil er sich keinen Kamermann leisten konnte, konnte er es sich jetzt leisten, weil er auf das Drehen von Filmen verzichtete:
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In dem folgenden ominösen Jahr, in dem er aber nicht (komplett) seine bestechende Beobachtungsgabe komplett ruinierte, sah er sage und schreibe 5000 Filme, hatte sich dazu zur Untermiete in der lokal bekannten Cinemathèque Francaise  einquartiert, putzte sich die Zähne während Liebesdramen und schnarchte zu FSK18-Filmen, eine Zeit, die ihn später prägen sollte.
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Das Besondere eben als normal darzustellen, das Gewaltige in nur scheinbar starken Momenten quasi gegen sich selbst umzukehren und die Extraktion dessen Seins, seine effektive Schnittmenge in der Konfrontation mit anderen, die langweiligen, bedeutungslosen Schatten des scheinbar Starken in die geistigen (blauen) Augen der Zuschauer zu malen, Staunen zu initiieren - durch die Darstellung actionbeladener Stereotypie hielt er es später als eine Art wiedergekäutes rohes Stück Fleisch in der mahnenden Hand, als virulanten Abklatsch schlechthin, und konstruierte dies dann als Negativbild mit der Brisanz der modernen medialen Verkommenheit: eine Technik, die er später grandios beherrschen sollte.
  
 
*Triologie: "Paris", ",", "Texas"
 
*Triologie: "Paris", ",", "Texas"

Version vom 20. Januar 2009, 18:37 Uhr

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Wim Wenders, einer der bedeutesten Regisseure der Moderne wurde durch das Weglassen vieler notwendigen Dialoge in seinen Werken damit zu einem der bild- und dialoggewaltigsten Filmschaffenden, weil das wenige Verbliebene nun ausreichen musste, um seine Epen zu verstehen.

Erste Jahre

Sein erster, doch schon sehr fest gefasster Berufswunsch hing mit seinem zunächst wenig erfolgreichen Vater zusammen, der als erster parkinsonkranker Chirurg Deutschlands massgeblich an der Entwicklung des Zeickzack- und Kreuzstich-Nähverfahrens beteiligt war. Doch bis zu dessen Ruhm durch die Spezialisierung auf den Abschluß von Operationen drang der Vater durch die vielen geistlich nachzubehandelnden Behandlungsfehler früh darauf, dass mit der entsprechenden Ausbildung seines Sohnes die gesamte "Fertigungsstrecke" in der Familie befindlich sein solle.

Von diesem frühen Berufswunsch ist allerdings nur noch seine Vorliebe für schwarze Kleidung geblieben. Im Studium verliessen ihn die Träume von weihrauchschwangerer Luft in kunsthistorisch bedeutenden Gebäuden, von selbstverfassten theatralisch gehaltenen Reden, wo ihm alle zuhören mussten und von der Vertrautheit der Gemeinschaft unter Gleichgeschlechtlichen. Seine Sturm- und Drangzeit begann unter dem Zeichen des Rock'n Rolls, wozu er aber gerade seine Priesterrobe im Geiste ablegte - dies sollte nicht der einzige Widerspruch in seinem Leben bleiben - wenngleich auch der klarste. Durch seine vielseitigen Studiengänge, die sich nur scheinbar wirr auf der Kette seines Lebens suizidal aufreihten, gewann er Einblick in den Studienbetrieb einer Hochschule und das vielschichtige studentische Leben, Material, das er später für viele seiner Filme nicht verwenden sollte. Nach einigen Versuchen, als Maler ein Daumenkino mit Momentaufnahmen zu initiieren, reiste er nach Paris, weil die Besucher ausblieben. Später kamen noch mehr Leute hinzu, die sich für seine Werke bewusst nicht interessieren sollten. Es stellte sich die Frage, ob es sich hier um einen manchmal auch vorweggenommenen Protest eines Boykotts oder einer Fleisch gewordenen stummen Kritik handelte, die nichtssagend alles sagte und sich nicht der Arroganz verschliessen wollte, vorauszusetzen, dass man wisse, wo es fehle.

Zweite Jahre

Hätte er vorher auf sein Augenlicht nicht verzichten können, weil er sich keinen Kamermann leisten konnte, konnte er es sich jetzt leisten, weil er auf das Drehen von Filmen verzichtete: In dem folgenden ominösen Jahr, in dem er aber nicht (komplett) seine bestechende Beobachtungsgabe komplett ruinierte, sah er sage und schreibe 5000 Filme, hatte sich dazu zur Untermiete in der lokal bekannten Cinemathèque Francaise einquartiert, putzte sich die Zähne während Liebesdramen und schnarchte zu FSK18-Filmen, eine Zeit, die ihn später prägen sollte.

Das Besondere eben als normal darzustellen, das Gewaltige in nur scheinbar starken Momenten quasi gegen sich selbst umzukehren und die Extraktion dessen Seins, seine effektive Schnittmenge in der Konfrontation mit anderen, die langweiligen, bedeutungslosen Schatten des scheinbar Starken in die geistigen (blauen) Augen der Zuschauer zu malen, Staunen zu initiieren - durch die Darstellung actionbeladener Stereotypie hielt er es später als eine Art wiedergekäutes rohes Stück Fleisch in der mahnenden Hand, als virulanten Abklatsch schlechthin, und konstruierte dies dann als Negativbild mit der Brisanz der modernen medialen Verkommenheit: eine Technik, die er später grandios beherrschen sollte.

  • Triologie: "Paris", ",", "Texas"
  • Seine internationale Bedeutung wird vor allem auch durch die Tatsache deutlich, dass er als einer der ganz wenigen dceutschen Regisseure eine englischsprachige Website unterhält, worauf er natürlich sehr stolz ist, was er aber nie zeigt.

Linktipps: Faditiva und 3DPresso