1 x 1 Silberauszeichnung von Laurent

Spiegelwelten:Die glorreiche Expedition des KPA-Helden Tim Ooten

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Dies ist der Expeditionsbericht des glorreichen Helden und aufrechten Parteisoldaten Tim Ooten, der sich zum Ruhme der Kommunistischen Partei Afrikas aufgemacht hat, um den Proletariern aller Länder seine Stimme zu leihen und die Welt ihrer Befreiung in der kommunistischen Weltrevolution und der endgültigen Diktatur der Arbeiterklasse ein Stück näher zu bringen.

7. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Heute ist unser stolzes Schlachtschiff M.S. Pédé in See gestochen. In Saint Onoria Harbor waren die Straßen gesäumt mit den befreiten Arbeitermassen, die uns zujubelten und Glück auf unserer Reise zur Mehrung des Ruhms der Arbeiterschaft und der Kommunistischen Volksrepublik Afrika wünschten. Welch ein bewegender Abschied vom kommunistischen Mutterland!

Unser erstes Ziel ist die Republik Ostfriesland, wo mein Cousin Lightening als Präsident amtiert. Der Kapitän sagte mir, dass wir über Port Julland und das Imperium Verdinga unseren Bestimmungsort erreichen werden. Ich hoffe, er hat Recht. Jedenfalls freue ich mich schon darauf, mit meiner Anwesenheit die Völker dieser Welt zu beglücken und einer besseren Zukunft zuzuführen. Ich bin mir sicher, dass die drängenden Probleme der unterdrückten Völker im Handumdrehen gelöst sein werden, wenn sie erst einmal meinen Rat befolgen. Jetzt muss ich aber erstmal Mutti anrufen und ihr von meinem Tag erzählen.

8. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Heute haben wir in Port Julland Station gemacht. Es ist schon verrückt, was es auf der Welt so alles gibt: Ein ganzes Land voller Bananen! Metallheld machte natürlich sofort den naheliegenden Witz, es handele sich hierbei wohl um eine Bananenrepublik, worauf ich ihn natürlich sofort aufklärte, dass Port Julland eine Monarchie sei und seine Aussage folglich jeder Grundlage entbehre.

Nach so viel Ignoranz musste ich erstmal die lokalen Bananen probieren, die übrigens äußerst wohlschmeckend sind. Zwar scheinen sie in Port Julland irgendwie religiös verehrt zu werden, darüber habe ich mich aber einfach mal hinweggesetzt - schließlich ist Religion bloß Opium fürs Volk, das sagte ja schon Marx.

Zuerst dachte ich, dass Port Julland wie prädestiniert für eine kommunistische Revolution sei: Ein mächtiger Monarch, der die Arbeiter- und Bauernmacht mithilfe einer bourgeoisen Klasse aus Bananen unterdrückt - wenn sich die befreiten Völker erstmal gegen ihn erheben, ist der Sieg schon so gut wie unser! Ich war schon drauf und dran, mir als Signal zur Revolution auf dem zentralen Platz von Bananatown eine Bananenmilch zu machen - als ich erfuhr, dass der Monarch wohl über eine ziemlich starke Armee verfügt. Was sollen denn die geknechteten Arbeiter dieser Welt tun, wenn ich nicht mehr da bin, um sie zur Befreiung zu rufen? Na also.

Dafür habe ich jetzt mehrere Schiffsladungen Bananen an die KVA liefern lassen. Die gibt es dort nur so selten...

10. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Was für eine große Enttäuschung: In den letzten zwei Tagen ist unser stolzes Schlachtschiff der Arbeiterklasse bzw. der klassenlosen Gesellschaft am Imperium Verdinga vorbeigefahren. Ich als Leiter dieser ruhmreichen Expedition hatte darauf gehofft, hier eine revolutionäre Bewegung entfachen zu können und eine Sowjetrepublik als kommunistisches Bruderland aus der Taufe zu heben. Oder alternativ zumindest Arbeitskräfte für den Ruhm des Kommunismus zu beschaffen - danach besteht in der KVA immer Bedarf!

Aber nein, an eine Kontaktaufnahme war gar nicht zu denken. Offenbar befindet man sich im Imperium immer noch im Ausnahmezustand aufgrund der ostfriesischen Besetzung vor einigen Monaten. Man machte uns ziemlich unmissverständlich klar, dass wir uns fernhalten sollten. Na schön, aber die Rache der unterdrückten Massen wird furchtbar sein, so viel verspreche ich euch!

Nun bleibt mir nur noch, mich auf das morgige Treffen mit Lightening vorzubereiten. Da wird die Weltrevolution hoffentlich endlich aus den Startlöchern kommen!

15. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Ich mache erst heute meine Notizen öffentlich, da nun der Sieg, ja der ultimative Triumph der Arbeiterklasse felsenfest feststeht und die Gefahr der Konterrevolution gnadenlos ausgeschaltet wurde! Was ist in den letzten Tagen passiert? Nun ja, als wir abends am 11. ankamen, haben wir natürlich in Rochus-Justins Geburtstag reingefeiert - man wird ja nur einmal 18! Hier in Ostfriesland gibt es als lokale Spezialität den sogenannten Brennnesseltee mit Schuss, ein alkoholisches Getränk, das zu solchen Anlässen konsumiert wird. Leider war mir diese Tatsache vorher nicht bekannt, sodass ich die berauschende Wirkung erst bemerkte, als es schon zu spät war. Das Ende des Liedes war, dass ich den ganzen Tag mit Kopfweh im Bett verbringen musste, wobei mir noch nicht ganz klar ist, wie das alles miteinander zusammenhängt.

Vorgestern konnten wir nun endlich mit den Gesprächen beginnen, in denen ich Lightening versuchte, die Vorzüge des Kommunismus näherzubringen. Davon schien er allerdings intellektuell überfordert zu sein, sodass ich ihm einfach sagte, dass ich mal schnell eine bessere Zukunft für Ostfriesland organisieren würde, was er dann auch anstandslos akzeptierte. So leitete ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die nötigen Schritte ein, um Ostfriesland zur kommunistischen Sowjetrepublik umzugestalten: Mit den eigens für solche Zwecke mitgeführten Parteikadern organisierte ich einen Obersten Sowjet, der offiziell zwar Lightening, de facto aber unserem Geliebten Führer Generalfeldmarschall Édoussa als Präsidenten untersteht. Desweiteren gründete ich die KPO (Kommunistische Partei Ostfriesland), der per Dekret des Obersten Sowjets nun alle Ostfriesen angehören. Damit das befreite Proletariat auch nicht der Konterrevolution anheim fällt, habe ich die neue Kommunistische Geheimpolizei im ganzen Land installieren lassen. Nun dürfte nichts mehr schiefgehen.

Somit rufe ich heute, hier in Kirchdorf, die Kommunistische Volkrepublik Ostfriesland als Bruderland der KVA aus!

Jetzt muss ich aber erstmal Mutti anrufen und ihr von meinem tollen Erfolg erzählen! Und natürlich die Grüße von Mama Lightening ausrichten!

16. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Ich bin so aufgeregt! Nach der Ausrufung der Volksrepublik Ostfriesland gestern habe ich meine ersten Kriegsdrohungen erhalten, ich fühle mich schon fast als Märtyrer! Ich bin jetzt berühmt! Ich hoffe, Tamara, die nie was von mir wollte, hat das gesehenmein Cousin scheint langsam zu verstehen, was passiert ist. Er schien mit den Ereignissen nicht ganz so zufrieden zu sein, ich aber erklärte ihm, dass es doch jetzt viel besser sei, wenn er immer noch Präsident sei, aber nichts mehr zu tun habe. Später habe ich dann herausgefunden, dass es hier vor kurzem eine sozialistische Regierung gegeben hat, die aber ziemlich gescheitert ist. Kein Wunder, diese Sozialisten sind ja auch blutige Anfänger! Der Kommunismus ist die wahre und rechte Ideologie! Damit kann und wird nicht schiefgehen, das hab ich im Gefühl!

Nachdem Lightening sich nochmal beschweren wollte, habe ich ihm eine Kiste Bananen geschenkt, die wir noch aus Port Julland an Bord hatten. Schade um das gute Obst, aber jetzt ist er glücklich und zufrieden.

17. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Heute morgen sind weitere 5.000 Mann aus der KVA angekommen, um die neue glorreiche Volkrespublik zum Wohle der arbeitenden Klasse zu schützen - darunter auch Kinkotou Mumba, ein ganz fähiger Mann, der als persönlicher Statthalter von Generalfeldmarschall Édoussa fungieren wird. Eigentlich habe ich gedacht, dass er mir einen schönen, glänzenden Orden mitbringen wird, um meine unvergleichlichen Leistungen zum Ruhme des Kommunimsus zu würdigen, aber offensichtlich will man sich die ganze Ehre für meine Rückkehr aufsparen.

Wie dem auch sei - nun, nachdem sich hier die Lage stabilisiert zu haben scheint, beschloss ich, unsere ruhmreiche Fahrt fortzusetzen und weitere kommunistische Bruderrepubliken auf unserem Weg zur Weltrevolution zu errichten. So sind wir heute Nachmittag aus dem Kirchdorfer Hafen ausgelaufen und werden unseren triumphalen Siegeszug gen Westen fortsetzen.

21. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Heute sind wir in der Schweiz angekommen. Nach meinem überwältigenden Triumph in Ostfriesland habe ich gedacht, dass wir nun ruhig ein wenig Urlaub machen können. Ich wette, inzwischen sind alle Ostfriesen längst überzeugte Kommunisten und haben ihren Platz in der Familie der befreiten Völker eingenommen. So haben wir im Hafen von Davos angelegt und den Tag genutzt, den wunderbaren Nationalpark zu besichtigen und die Natur zu genießen. Wunderbar, obwohl mich Rochus-Justins Sprüche immer mehr nerven ("Mir bricht der Schweiz aus! Ahahahahahahaha!")!

22. Februar 2011

Liebes Logbuch!

Blochers Schloss, einfach edel!

Heute scheint ein wunderbarer Tag zu werden. Nachdem es gestern allen so gut gefallen hatte, habe ich beschlossen, dass wir noch einen Tag in Davos ankern. Dabei wollten wir mit dem Jeep einen Ausflug zum Kiwisee machen. Dort fiel uns ein wunderschönes, riesiges Schloss auf - und Rochus-Justin Metallheld wollte dort unbedingt Klingelmännchen spielen. Leider vergaß er dabei, nach dem Klingeln wegzurennen, sodass er ziemlich blöde vor der Tür stand, als ein älterer Mann öffnete.

Ich mit meinen überlegenen rhetorischen Fähigkeiten und meinem untrüglichen Gespür für die ganz große Politik sprang ihm sogleich zur Seite, und die Überraschung war nicht gering, als sich der Mann als Christoph Blocher, der Schweizerische Imperator, vorstellte. Die Überraschung wurde noch größer, als mir mein Adjutant verriet, dass Blocher seit der Zerstörung des !Mondes verschollen war und allgemein als tot galt.

Aber bei einem netten Gespräch mit dem Ehepaar Blocher am Strand des Kiwisees (mit Cocktail, natürlich alkoholfrei für mich!) klärte sich alles auf: So ist es Blocher und seinen Getreuen wohl gelungen, aufgrund von "überlegener Schweizer Qualitätsarbeit" und geheimer Technologie, die auf dem !Mond entwickelt wurde, dessen Zerstöung zu entkommen, wieder in der Schweiz zu landen und innerhalb weniger Tage alle Schlümpfe, die das Land besetzt hielten, zu eliminieren. Nach der Widerherstellung seiner Herrschaft ist er nun mit dem Wiederaufbau beschäftigt, weshalb er offensichtlich seine Rückkehr bis jetzt geheim gehalten hat.

Um gegenüber einer so großartigen Persönlichkeit nicht allzu schwach dazustehen, stellte ich mich als Präsident der KVA vor. Ich bin mir nicht sicher, ob Blocher mir wirklich geglaubt hat, aber immerhin hat er unsere Delegation zu einem festlichen Abendessen im Schloss eingeladen! Ich bin schon so gespannt wie ein Flitzebogen!


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