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Ost-Berlin: Unterschied zwischen den Versionen

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(Der Bebauung Ostberlins)
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Mit der Entehrung Jaltas, wo die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges - die US-Army, die Royal-Airforce, die französischen Streitkräfte und die Rote Armee - nach der mehrtägigen Siegesfeier Deutschland mit Berlin auf der Karte verwechselten und aufteilten, entstand Ost-Berlin.
 
Mit der Entehrung Jaltas, wo die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges - die US-Army, die Royal-Airforce, die französischen Streitkräfte und die Rote Armee - nach der mehrtägigen Siegesfeier Deutschland mit Berlin auf der Karte verwechselten und aufteilten, entstand Ost-Berlin.
  
Durch die Verfassung am 7. Oktober 1949 wurde die DDR als Staat gegründet. Doch die Staatsgründer der DDR sahen per Verfassung ganz Berlin als ihre Hauptstadt an, obwohl sie auf den Westen der Stadt keinen Zugriff hatten. So waren sie zwar schriftlicher Eigentümer der ganzen, aber sachlicher Besitzer der halben Stadt. Die Siegermächte wollten ob ihres Fauxpas (s.o) nicht ihr Gesicht verlieren und bestanden aber weiterhin auf getrennte Stadtteile, der westdeutsche Staat gab seine Hälfte sowieso nicht her. So musste sich schließlich die DDR mit einer "halben" Hauptstatdt, Ost-Berlin, zufriedengeben. Böse Zungen sahen diesen Umstand als Beginn der Mangelwirtschaft an.
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Durch die Verfassung am 7. Oktober 1949 wurde die DDR als Staat gegründet. Doch die Staatsgründer der DDR sahen per Verfassung ganz Berlin als ihre Hauptstadt an, obwohl sie auf den Westen der Stadt keinen Zugriff hatten. So waren sie zwar schriftlicher Eigentümer der ganzen, aber sachlicher Besitzer der halben Stadt. Die Siegermächte wollten ob ihres Fauxpas (s.o) nicht ihr Gesicht verlieren und bestanden aber weiterhin auf getrennte Stadtteile, nachdem sie nachträglich heimlich unheimlich das ehemalige Reichsgebiet aufgeteilt hatten.
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Der westdeutsche Staat gab seine Hälfte sowieso nicht her. So musste sich schließlich die DDR mit einer "halben" Hauptstatdt, Ost-Berlin, zufriedengeben. Böse Zungen sahen diesen Umstand als Beginn der Mangelwirtschaft an.
  
 
Unabhängig von den Siegermächten, die mehr als vierzig Jahre lang Westdeutschland an ihren Sieg mit ständiger Bereitschaft von Truppen erinnerten, schaffte es die BRD mit einer Konstruktion moralischer Sieger in diesem Streit zu werden. Sie sah ganz Berlin einfach als Bundesland an und statteten es mit entsprechenden Rechten aus. Sie ignorierten hierbei die Eigenständigkeit Ost-Berlins als Hauptstadt des nicht anerkannten anderen deutschen Staates und bauten sogar eine Autobahn durch DDR-Gebiet dorthin. Diese Form von beidseitiger Ignoranz war Kern des sogenannten Kalten Krieges.
 
Unabhängig von den Siegermächten, die mehr als vierzig Jahre lang Westdeutschland an ihren Sieg mit ständiger Bereitschaft von Truppen erinnerten, schaffte es die BRD mit einer Konstruktion moralischer Sieger in diesem Streit zu werden. Sie sah ganz Berlin einfach als Bundesland an und statteten es mit entsprechenden Rechten aus. Sie ignorierten hierbei die Eigenständigkeit Ost-Berlins als Hauptstadt des nicht anerkannten anderen deutschen Staates und bauten sogar eine Autobahn durch DDR-Gebiet dorthin. Diese Form von beidseitiger Ignoranz war Kern des sogenannten Kalten Krieges.

Version vom 28. Januar 2008, 02:12 Uhr

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Geografische Lage und Abgrenzung von West-Berlin

Ost- und Westberlin

Das ehemalige Ostberlin liegt im Osten Berlins und somit direkt gegenüber dem Osten von Westberlin. Kritische Geister fragten sich schon immer, wo Nord- oder Südberlin liegt, weil von diesen Stadtteilen nie die Rede in der Geschichte dieser Stadt war. Fakt ist, daß es von dieser Stadt nur den Ost- und Westteil gibt, da der Norden und der Süden im Zweiten Weltkrieg zerstört worden sind.

Obwohl nur diese beiden Teile existieren, werden Ost- und Westberlin gerne miteinander gegeneinander durcheinander verwechselt. Deshalb ist auch auf historischen Karten wie auch auf dem abgebildeten Bild der Hinweis "L" angebracht, der für links steht. Also, wenn man den betreffenden Atlas verkehrtherum hält, liegt es auf der linken Seite. Oder man legt sich so auf die Grenze der beiden Stadtteile, daß der linke Arm Richtung Brandenburger Tor zeigt, dann zeigt man auf das damalige Ost-Berlin. Bei letzterer Methode muß man aber unbedingt auf den Verkehr aufpassen.

Bauliche Reste

Die Überbleibsel aus der bewegten Vergangenheit sind nur noch spärlich. Bis auf das Brandenburger Tor, den Alexanderplatz, wo Alexander der Große einem Bombenattentat zum Opfer fiel, das Kaufhaus des Westens, die Reste des Palastes der Republik, die bis 2009 ganz entfernt sein werden und des Brandenburger Tores ist von der alten Bebauung kaum etwas übrig geblieben. Erwähnenswert ist noch der 365 m hohe Fernsehturm (Bild), wo damals West-Fernsehen gesehen werden konnte. Deshalb wurde es so schwer erreichbar gemacht.

Die Wohnhäuser Ost-Berlins sind "aufgegangen in Ruinen", wie ein damaliger Ost-Berliner Gassenhauer kundtat - also eingerissen worden, da deren ehemalige Bewohner nach dem Fall der Mauer komplett nach West-Berlin emigriert sind.

Gründung

Mit der Entehrung Jaltas, wo die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges - die US-Army, die Royal-Airforce, die französischen Streitkräfte und die Rote Armee - nach der mehrtägigen Siegesfeier Deutschland mit Berlin auf der Karte verwechselten und aufteilten, entstand Ost-Berlin.

Durch die Verfassung am 7. Oktober 1949 wurde die DDR als Staat gegründet. Doch die Staatsgründer der DDR sahen per Verfassung ganz Berlin als ihre Hauptstadt an, obwohl sie auf den Westen der Stadt keinen Zugriff hatten. So waren sie zwar schriftlicher Eigentümer der ganzen, aber sachlicher Besitzer der halben Stadt. Die Siegermächte wollten ob ihres Fauxpas (s.o) nicht ihr Gesicht verlieren und bestanden aber weiterhin auf getrennte Stadtteile, nachdem sie nachträglich heimlich unheimlich das ehemalige Reichsgebiet aufgeteilt hatten. Der westdeutsche Staat gab seine Hälfte sowieso nicht her. So musste sich schließlich die DDR mit einer "halben" Hauptstatdt, Ost-Berlin, zufriedengeben. Böse Zungen sahen diesen Umstand als Beginn der Mangelwirtschaft an.

Unabhängig von den Siegermächten, die mehr als vierzig Jahre lang Westdeutschland an ihren Sieg mit ständiger Bereitschaft von Truppen erinnerten, schaffte es die BRD mit einer Konstruktion moralischer Sieger in diesem Streit zu werden. Sie sah ganz Berlin einfach als Bundesland an und statteten es mit entsprechenden Rechten aus. Sie ignorierten hierbei die Eigenständigkeit Ost-Berlins als Hauptstadt des nicht anerkannten anderen deutschen Staates und bauten sogar eine Autobahn durch DDR-Gebiet dorthin. Diese Form von beidseitiger Ignoranz war Kern des sogenannten Kalten Krieges.

Der Bebauung Ostberlins

Die Fünfziger Jahre kamen. Während der westdeutsche Staat sich mit der Beseitigung von Kriegsruinen durch noch häßlichere Architektur, die an den nächsten möglichen Weltkrieg erinnerte, beschäftigte, gab sich die DDR mit solch kostenintensiven Projekten nicht ab. Vielmehr wurde auf die politische Einheitsbildung und die straffe Gleichschaltung gerade auch der jungen Bürger im Staatsgefüge gesetzt. Die "Freie Deutsche Jugend" wurde gegründet, die Camps und regelmäßige Aufmärsche in der Hauptstadt und in allen anderen größeren Städten im Einheitslook organisierte. Die Werthaltigkeit und Wichtigkeit des deutschen Arbeiters wurde proklamiert. Das kam den älteren Menschen doch sehr bekannt vor.

"Opium fürs Volk macht Friede in den Hütten" war ein beliebter Ausspruch des Propagandaministeriums unter der Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Es entstanden der Palast der Republik, als Pedant zum römischen Kollosseum, in dem Restaurants, Theater, eine Diskothek, eine Galerie und zum Abreagieren die Volkskammer, das Parlament der DDR, untergebracht wurde. Weiter wurde das "Kaufhaus des Westens" (KdW) nach Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Der Name ist kein Fehler, es wurden dort tatsächlich nur Westwaren angeboten, aber nicht für Ostbürger ohne Westmark, die sich im Zuge des Wirtschaftswunders als wesentlich härter als die Ostmark erwies.

Die schlechte Versorgung der Bürger mit Lebensmitteln - oft Mittel des täglichen Bedarfs, der Grundversorgung - hinterließ bei manchen hinter vorgehaltener Hand ein schnödes und vor allem leeres Gefühl angesichts lauter optimistisch-kommunistischer Tiraden der Politiker der ersten Stunden.

Platz wurde für die benötigten Ministerien der DDR geschaffen. Das erwähnenswerteste ist neben dem Finanzminsiterium, dem KdW, das Ministerium für Staatssicherheit, das Erich Mielke leitete. Es war das Spionagezentrum der DDR, das so geheim war, daß der menschenverliebte Mielke der einzige bekannte Mitarbeiter bis zur Auflösung der DDR blieb. Erst später erfuhr man durch die Machenschaften der Gauck-Behörde die Namen der anderen Mitarbeiter, zum Beispiel IM (Inoffizieller Mitarbeiter) Notar oder IM Amigo und etwa 173000 weitere. Da es auch 91000 hauptamtliche Mitarbeiter gab, war es das größte Gebäude der Stadt.

Plattenbauten

Die Mauer und der Aufschwung

Da Walter Ulbricht, bis 1973 der Staatsratsvorsitzende der DDR, nie die Absicht hatte, eine Mauer errichten zu lassen, wurde sie gegen seinen Willen erbaut und als Zeichen führungspolitischer Schwäche gewertet. Als grimmiger Humor des gemauerten Schicksals ist das Brandenburger Tor zu sehen. Es stand genau im Speerbezirk und konnte von niemandem durchfahren werden, ohne das eine Salve finaler Rettungsschüsse riskiert worden wäre.

Faktisch war die Mauer, die den Osten vom Westen Berlins trennte, steingewordener Neid auf die ökonomischen Erfolge des Westens. Behütet vor dem kapitalistischen Westen sann man jedoch unbeobachtet nach Mitteln, die Wirtschaft der DDR voranzutreiben. Zielstrebig wie schon in der Bürokratie der 30er jahre, die bereits früh in der DDR in Form der Staatssicherheit durchgeführt wurde, schuf man die sogenanntet Planwirtschaft. Hiernach wurde geplant, was wie wodurch produziert wurde und auch, wieviel verbraucht werden durfte. Die natürlichen Gesetze von Angebot und Nachfrage wurden ignoriert. Danach herrschten weder Mängel im Angebot, noch unbefriedigtes Nachfragepotential. Die vielen Schlangen vor Ost-Berliner Geschäften verfälschten so etwas das Bild. Sie hatten einzig mit dem Umstand zu tun, daß die arbeitende Gesellschaft (Arbeitslosigkeit=0%!) nur ein eng begrenztes Zeitfenster zum Einkauf zur Verfügung hatte und so Raum-Kapazitäten gesprengt wurden.

Neue Herren in Ost-Berlin

Als Ulbricht 1973 starb, verfiel das ganze Land und insbesondere Ost-Berlin in eine stundenlange Trauer, die ein Herr namens Willi Stoph für sich zu nutzen wusste und Staatsoberhaupt wurde. Erich Honecker stand aber schon in den Startlöchern zur Nachfolge seines verehrten Vor-Vorgängers, dessen Schattenmann er bisher gewesen war. 1976 war sein Jahr gekommen und er wurde mit 64 Jahren und seinem sprichwörtlichen jugendlichen Elan neuer Parteivorsitzender und gleichzeitig Staatsratsvorsitzender der SED.

Unter seinem Namen und der vorrangigen Politik, soziale mit wirtschaftlichen Zielen zu vereinigen, konnten die ersten Erfolge verbucht werden. Markennamen wie die Spreewald-Gurke, Rotkäppchen-Sekt, Mocca-Fix-Gold und DDR-Rentner wurden zu Export-Schlagern. Der sogenannte Mindest- oder Zwangsumtausch von Westwährung zu Ostwährung an der innerdeutschen Grenze brachte zusätzliche Devisen in den Staatshaushalt.

Gegenwart

Ost-Berlin ist durch die obigen Umstände heute zu einem weiteren Teil West-Berlins geworden.

Zitate

  • „Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setzte mich doch dafür ein!" - Erich Mielke
  • "Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" - Erich Honecker
  • "Wenn ich durch die Straßen gehe // und etwas Neues Schönes sehe // dann weise ich stolz darauf: Das hat mein Freund getan // mein Freund der Plan." - Ulbricht 1953 im DDR-Rundfunk

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