Grabräuber: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Räuber)
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Ein Herrscher wird Bestandteil der imaginären Zahlen, verstirbt also. Nimmt man - illusorisch - an, dass nur ein einziger, der Bestatter, Kenntnis über Tod und Bestattungsort hätte, könnte man über ein Testament dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten. Man könnte testamentarisch auch über dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten, etc. pp. Es droht sich eine Endlosschleife zu entwickeln, deren Endlichkeit theoretisch mit der Endlichkeit der Teilmenge von N, also seinem Volk, endete. Die Richtigkeit der Theorie kann mit zahlreichen Belegen aus der Geschichte bewiesen werden. So zum Beispiel mit dem Grabmal Gordios I, Herrscher des antiken Phrygiens, dessen Volk durch eine Feuerkatastrophe dezimiert, durch die Perser annektiert und schließlich durch römische Besatzung derart effizient ausradiert wurde, dass es komplett in Vergessenheit geraten war und sich erst vor kurzem, freilich wissenschaftlichen Begierden öffnen lassen musste. Oder Chinas erster Kaiser Qin Shihuangdi, der per Dekret all seine Angestellten mit beerdigen ließ (der letzte machte die Tür von innen zu), so dass die gigantische Grabanlage erst in den 20er Jahren von einem Kartoffelbauern wiederentdeckt wurde.
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Ein Herrscher wird Bestandteil der imaginären Zahlen, verstirbt also. Nimmt man - illusorisch - an, dass nur ein einziger, der Bestatter, Kenntnis über Tod und Bestattungsort hätte, könnte man über ein Testament dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten. Man könnte testamentarisch auch über dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten, etc. pp. Es droht sich eine Endlosschleife zu entwickeln, deren Endlichkeit theoretisch mit der Endlichkeit der Teilmenge von N (aller natürlichen Subjekte), also seinem Volk, endete. Die Richtigkeit der Theorie kann mit zahlreichen Belegen aus der Geschichte bewiesen werden. So zum Beispiel mit dem Grabmal Gordios I, Herrscher des antiken Phrygiens, dessen Volk durch eine Feuerkatastrophe dezimiert, durch die Perser annektiert und schließlich durch römische Besatzung derart effizient ausradiert wurde, dass es komplett in Vergessenheit geraten war und sich erst vor kurzem, freilich wissenschaftlichen Begierden öffnen lassen musste. Oder Chinas erster Kaiser Qin Shihuangdi, der per Dekret all seine Angestellten mit beerdigen ließ (der letzte machte die Tür von innen zu), so dass die gigantische Grabanlage erst in den 20er Jahren von einem Kartoffelbauern wiederentdeckt wurde.
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==== Vorgehensweisen ====
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==== Lösungsansätze ====
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Trotz aller Gegenmaßnahmen wurden die allermeisten Grabmäler meist schon kurz nach ihrer Entstehung ausgeraubt. Böse Zungen sprachen dabei von gedungenen Räubern der neuen Regierung, die das schmutzige, aber einträgliche Geschäft auf sie übertragen hatten, um das Staatssäckel zu regenerieren. Von offizieller Seite zeigte man sich jedenfalls stets betroffen, wenn wieder einmal ein gebrochenes Grabsiegel von der Friedhofsverwaltung vorgelegt wurde oder auf dem Markt Dinge gehandelt wurden, die eigentlich dem ewigen Leben des Verstorbenen dienen sollten.
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Ob von der Regierungsseite geschützt oder dank ihrer Dreistheit, auch schlimmsten Flüchen zur Störung der Totenruhe zu trotzen: viel zu selten wurden die Einbrecher gefasst, so dass Resignation sich in der Generation der Nachfolger breit machte. Wenigstens die teuren Immobilien hätten pfleglicher behandelt werden können. Das dicht von Toden besiedelte ägyptische Tal der Könige zeigt, wie teuer mittlerweile der Wohnraum geworden und wie hoch der Schaden war, wenn Grabräuber ohne Rücksicht auf die bauliche Substanz Löcher in Umfassungsmauern meisselten, Sarkophage zertrümmerten oder Türen eintraten. Deshalb wurden Konzepte entwickelt, wie die Immobilien geschützt werden konnten. Die Lösung bestand in einer Art Bundesschatzbriefen: aus altmesopotamischen Papyrus-Dokumenten geht hervor, dass Skizzen mit der genauen Lage und dem vermuteten Inhalt einzelner Gräber wie Wertpapiere gehandelt wurden, bis schließlich zur Tat geschritten wurde. Rechtlich verpflichtete man sich, dem Geschäft ohne Vandalismus nachzugehen, damit der frei gewordene Grabraum sanierungskostenfrei weiterveräußert werden konnte.
  
 
=== Rechtliches ===
 
=== Rechtliches ===

Version vom 6. Dezember 2012, 15:48 Uhr

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Ausgangssituation

Schon in den frühesten Glaubensrichtungen zeichnete sich die Tendenz ab, dass das irdische Leben nicht alles gewesen sein kann. Fantasiebegabte Marktschreier hatten vor Urzeiten eine Marktlücke entdeckt, den Wunschglauben durch magische Totenbeschwörungen, Götterkult und die eine oder andere schreckliche Konsequenz für Irrglauben für die eigene irdische Zukunft erfolgreich auszunutzen. So ganz verließen sich die Herrscher trotz makellosem Führungszeugnis nicht auf die besitzlose Seeligkeit. Die unfreiwilligen Auftraggeber der Grabräuber bewiesen sich zu Lebzeiten vor allem als Pragmatiker im Glauben. Immerhin könnte es im jenseitigen Reich genauso wie hier auch auf Solvenz ankommen, um wirklich glücklich werden zu können. Und vom diesseitigen Königtum in ein jenseitiges Hartz IV zu fallen, wäre ein unendliches Leid. Selbst für die mutigsten Zeitgenossen war es eher wahrscheinlich, nicht mehr so unverschämtes Glück zu haben und als Königsohn wiedergeboren zu werden. Also richtete man sich ein prunkvolles Grab als Sparbuch ein. Das wurde von den Geistlichen, die im Laufe der Jahrtausende zwar oft ihre Gestalt, aber nie ihren altruistischen Heilsanspruch änderten, nur dann stillschweigend geduldet, wenn der Scheidende nicht mehr in die andere Welt mitnahm, als er für die Gemeinde übrig ließ.

Die zu Beraubenden

Der erste Schritt war klar: man wollte den Heerscharen an zugesicherten Jungfrauen bzw. Jungmännern zumindest in der aktuellen Gestalt begegnen und nicht als modriges Skelett bzw. als Rolf Eden 2.0. Also bemühte man Konservatoren dazu, genauso geschäftstüchtig wie die Geistlichen, dem eigenen Ich auch über den Tod hinaus die Falten zu glätten und Angriffspunkte für den Zahn der Zeit zu versiegeln. Gesunde Gesichtsfarben von blass rosa bis zu feistem schweinsrot sollten im schlimmsten Falle helfen, den unrechtmäßig in den Lebensraum Vordringenden doch noch von respektlosem Tun abzuhalten. Denn die andere große Sorge neben dem Raub war, dass die Grabkammer aufgesucht wurde, um den Leichnam zu schänden. Wird man Opfer von Frust wegen der Ausübung herrschaftlicher Exekutive zu Lebzeiten, wie Hinrichtung, Steuererhöhung oder einfach aus bloßem Neid: bekäme man man in einigen tausend Jahren noch mal so gute Visagisten?

Die Konseqenz war daher, den Leichnam sicher wegzuschließen oder zu verstecken. Die Begräbnisplaner war dabei abei meist weniger von Improvisationsvermögen beseelt, den toten Herrscher etwa in einer Jauchegrube zu versenken, wo ihn sicher niemand mehr gefunden hätte. Man befürchtete, sich immer zweimal im Leben zu treffen und sorgte daher einfallslos für ein fürstliches Ambiente, das zunächst zum Verlaufen groß war, so dass ohne genauen Lageplan jede Grabräuberei zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Die Pharaonen arbeiteten - um einer späteren Leichenschändung vorzugreifen - auch mit einem Aufteilen des toten Körpers in seine Bestandteile, die an unterschiedlichen Stellen beerdigt wurden. Auch schon in der Bronze- und Eisenzeit Mitteleuropas wurde der Weg beschritten, mit Scheingräbern zu arbeiten. Die Taktik war, viele andere gleichartige Bauten parallel in Auftrag zu geben. Das war zwar ein hoher Aufwand, hatte aber den Vorteil, dass das Auffinden des Hügels mit Grab einem Sechser im Lotto gleichkam.

Eine praktische Veranschaulichung des Vorgehens
Besonders wichtig war es, die Räuber zu täuschen, indem man sich der Natur nahezu perfekt anpasste
Besonders reiche zukünftige Tote hatten natürlich ganz andere Möglichkeiten

Also lag man untätig in seiner Kiste herum, mit maximaler Vorleistung und harrte der Dinge, die da vielleicht kommen mochten. Und sie kamen in den Jahrtausenden vor Christie Geburt, nur mit spärlicher Beleuchtung und selbst noch am Anfang ihrer Entwicklung.

Die Räuber

Die Verblichenen verkannten dabei, dass die Grabräuber alle Zeit der Welt hatten und dass dank des "Grab mal-Theorie" lim F(x) für x (als Element des Volkes) -> 0 wenigstens n (als Element der Menge aus Wissensträgern)=1 übrigbleiben würde, der/die/das genug Wissen besitzt, um das Grab des Herrschers aufzufinden und auszurauben.

"Grab mal-Theorie"

Ein Herrscher wird Bestandteil der imaginären Zahlen, verstirbt also. Nimmt man - illusorisch - an, dass nur ein einziger, der Bestatter, Kenntnis über Tod und Bestattungsort hätte, könnte man über ein Testament dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten. Man könnte testamentarisch auch über dessen Tod verfügen. Als Rechtfertigung für den Mord soll das Wissen des zu Tötenden gelten. Damit gelangt der Mörder zum Wissen des Getöteten, etc. pp. Es droht sich eine Endlosschleife zu entwickeln, deren Endlichkeit theoretisch mit der Endlichkeit der Teilmenge von N (aller natürlichen Subjekte), also seinem Volk, endete. Die Richtigkeit der Theorie kann mit zahlreichen Belegen aus der Geschichte bewiesen werden. So zum Beispiel mit dem Grabmal Gordios I, Herrscher des antiken Phrygiens, dessen Volk durch eine Feuerkatastrophe dezimiert, durch die Perser annektiert und schließlich durch römische Besatzung derart effizient ausradiert wurde, dass es komplett in Vergessenheit geraten war und sich erst vor kurzem, freilich wissenschaftlichen Begierden öffnen lassen musste. Oder Chinas erster Kaiser Qin Shihuangdi, der per Dekret all seine Angestellten mit beerdigen ließ (der letzte machte die Tür von innen zu), so dass die gigantische Grabanlage erst in den 20er Jahren von einem Kartoffelbauern wiederentdeckt wurde.

Vorgehensweisen

Lösungsansätze

Trotz aller Gegenmaßnahmen wurden die allermeisten Grabmäler meist schon kurz nach ihrer Entstehung ausgeraubt. Böse Zungen sprachen dabei von gedungenen Räubern der neuen Regierung, die das schmutzige, aber einträgliche Geschäft auf sie übertragen hatten, um das Staatssäckel zu regenerieren. Von offizieller Seite zeigte man sich jedenfalls stets betroffen, wenn wieder einmal ein gebrochenes Grabsiegel von der Friedhofsverwaltung vorgelegt wurde oder auf dem Markt Dinge gehandelt wurden, die eigentlich dem ewigen Leben des Verstorbenen dienen sollten. Ob von der Regierungsseite geschützt oder dank ihrer Dreistheit, auch schlimmsten Flüchen zur Störung der Totenruhe zu trotzen: viel zu selten wurden die Einbrecher gefasst, so dass Resignation sich in der Generation der Nachfolger breit machte. Wenigstens die teuren Immobilien hätten pfleglicher behandelt werden können. Das dicht von Toden besiedelte ägyptische Tal der Könige zeigt, wie teuer mittlerweile der Wohnraum geworden und wie hoch der Schaden war, wenn Grabräuber ohne Rücksicht auf die bauliche Substanz Löcher in Umfassungsmauern meisselten, Sarkophage zertrümmerten oder Türen eintraten. Deshalb wurden Konzepte entwickelt, wie die Immobilien geschützt werden konnten. Die Lösung bestand in einer Art Bundesschatzbriefen: aus altmesopotamischen Papyrus-Dokumenten geht hervor, dass Skizzen mit der genauen Lage und dem vermuteten Inhalt einzelner Gräber wie Wertpapiere gehandelt wurden, bis schließlich zur Tat geschritten wurde. Rechtlich verpflichtete man sich, dem Geschäft ohne Vandalismus nachzugehen, damit der frei gewordene Grabraum sanierungskostenfrei weiterveräußert werden konnte.

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