Englischlehrer

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Englischlehrer gehören zu der speziellen Spezies von Menschen, die ihr pathologisches, aber sehr differenziertes Fernweh mit einem Lehramts-Studium behandeln, weil sie nur begrenzte Mittel für sporadische Reisen in englischsprachige Länder zur Verfügung haben. Dazu haben sie auch zu wenig geistige Mittel, um als Übersetzer zu arbeiten, verstehen dabei aber nicht, dass sie dann auch nur wieder in viel zu engen Räumlichkeiten säßen, um irgendwelchen Leuten nach dem Mund zu reden. Das, was man sich allein kaum beizubringen vermag, reicht aber in der Regel auch nicht für die Schüler. Doch in der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener Lehrer gilt der meist unwillkürlich herausgebrachte Ausruf: "Englisch mach ich nicht auch noch!" als Lebenselixier für diese spezielle Ausbildung, als Wermutstropfen für Lehrer, die Wissen nicht mit Enthusiasmus oder sprachlicher Coolness-Geilheit eingetauscht haben.

Origin

Beispielhafte Schicksale
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Das Englischstudium aber als Verlegenheitsausbildung zu bezeichnen, weil man "irgendwas" mit Sprachen machen wollte, aber aufgrund des Mangels an autodiktatischen Möglichkeiten - wie man erschreckt feststellen musste - "auf Lehramt" zu machen, ist zu weit hergeholt. Der Fokus lag ja nicht etwa auf der Sprachwissenschaft, sondern jungen Menschen etwas bei ihrer künftigen globalen Kommunikation zu helfen. Und außerdem konnte man ja nicht nur Sport als Lehrfach nehmen. So verlagert sich still und heimlich der proklamierte Studienschwerpunkt und schließlich weiß man, dass auch bei schlechten Abschlüssen nach einer Lehrerschwemme ein Lehrermangel kommen wird. Man muss nur rechtzeitig fertig werden. Das ist der Punkt und letztlich der Way I like it, seine Anglophilie zu versilbern.

Education

Der klassische Englischlehrer sieht seine geistige Heimat in den Britischen Inseln. Traditionalismus und Royalismus als archaische Überbleibsel in einer modernen Gesellschaft sieht er als letzte Möglichkeit zur Diversifikation, ja zur Rechtfertigung eines besonderen Status, die er stolz mit Koteletten und kreisförmigen Ellbogenschonern auf karierten Jackets zur Schau trägt. Es gibt keine bessere Möglichkeit, allein durch eine Reise in ein fremdes Land schon etwas zur Auffrischung des Egos und des berufsbezogenen Spezialwissens zu tun. Man hat kein schlechtes Gewissen, bis 23 Uhr in einem Londoner Pub zu sitzen und den Eheproblemen des Barkeepers zuzuhören, sich Fish and Chips an einem Küstenort zu bestellen, ja in einer schäbigen 20-qm-Flat zu liegen, wenn nur dazu ein Radio dudelt, während man die Studienunterlagen schon lange beiseite gelegt hat. Wie der Münzautomat einer Phone Box zählt man beharrlich jede Zeiteinheit, die die Themse am Parliament vorbeiplätschert und summiert es auf das Konto "Auslandsaufenthalt" oder gar "Auslandserfahrung", das sich im Lebenslauf immer gut macht, auch wenn man die Londoner Woche komplett durchgesoffen hat.

Das Sportstudium, das gefühlt die Challenge einer Übung von den Bundesjugendspielen hinterlassen hat, liegt meist schon eine beängstigend lange Zeit zurück und man muss sich tatsächlich immer noch mit den Idioms, der Pronouncation und der englischen Grammatik auseinandersetzen. Zeichensetzung wird ja eh nie geprüft. Die Schwierigkeit ist, dass mit all den Passagen aus Fachliteratur, mit dialektischen Erörterungen von Werken Shakespeares und abgegriffenen Dictionaries das Oxford-Englisch als Meta-Qualitätsstandard, als graue Eminenz mit den Locken aus dem 18. Jahrhundert eiskalt und gerecht seinen Tribut einfordert, den man an der Kasse des British Natural Musems schon bezahlt zu haben glaubte. Der, dem es nicht in die Wiege gelegt oder als bilinguale Ausbildung im Kindergartenalter oder der Schule nahegelegt wurde, wird schweißnass nachts aus dem Alptraum aufwachen und den Nachhall seines Schreies wahrnehmen, dass man sich radebrechend in halbgarem Englisch und noch nicht einmal in gutem Deutsch aus der mündlichen Abschlussprüfung katapultiert hatte. Man nimmt sich alle heiligen Schwüre ab, es mit den advanced learners einmal anders zu machen, sollte man es doch irgendwie schaffen. Hat man schließlich bestanden, wird einem nicht nur klar, dass man für sein Leben ausgesorgt hat. Nicht nur, dass man ja locker und leicht mit DIESER Ausbildung auch in einem englischsprachigen Land, also quasi überall arbeiten könnte - wenigstens als Deutschlehrer -, sondern sich im Vorruhestandsalter auch das lästige Vorturnen in der Sportstunde ersparen können wird, wenn die Knochen müde geworden sind. Enthusiasmus macht sich breit. Man sieht sich mit Freunden, einer schlecht gestimmten Gitarre und einem Fläschchen Scotch am Lagerfeuer sitzen - nach der Kinderbetreuung - und hört sich Lieder wie "Old MacDonald Had a Farm", "Mary had a little lamb" oder "The Banks Of Sacramento" singen. Und das wird man bei den späteren Schülern genauso machen!

Performance

Zunächst ist jedoch wünschenswert, das zu verstehen, was man jahrelang mit voller Inbrunst gesungen hat. Da man die Vokabeln immer nur portionsweise für die Prüfungen gelernt hatte, sind sie wie Inseln im Meer der Ahnungslosigkeit. Man weiß alle körperlichen Befindlichkeiten um das Phänomen "Gänsehaut" zu übersetzen, "goosepimples" as an expression of excitement" und natürlich auch alternative terms wie auch suitable adjectives "antsy" - "excited" - "amazed" - überascht stellt man jedoch fest, im Gespräch mit dem englischen Landwirt auf die "white running Birds" verweisen zu müssen. Diese Fachidiotie gilt es im Zeitablauf über die Schulbuchgrenzen der Refendarzeit hinaus zu begrenzen. Drüber reden erscheint einfach, "mitreden" schwierig. Da helfen auch schnell eingestreute Kurzurlaube und Aufforderungen wie "please talk slowlier" nur bedingt. Man stellt zwanzig Mal in der Minute fest, dass auch im Bereich der englischen Sprache ein radebrechender Unterschied zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort besteht. Wortfetzen des britisch/australisch/amerikanischen Gesangs wehen unverstanden an einem vorbei und man ist versucht, das Dictionary herauszuziehen, was man aber nie tut. Verzweifelt verfällt man ins Wackeldackelsyndrom und sucht, sich möglichst viel zu merken, um es später an einem sicheren Ort nachschlagen zu können. Bei allen Schwierigkeiten wie weiland Sysiphos wird jedoch die Verachtung, mitunter sogar unverblümter Hass, des "Oxford Advanced Learner's Dictionary"-Lesers und -Bewunderers gegenüber den amerikanischen und australischen Derivaten nicht gemildert. Man wird weiterhin geduldig stets mit einem Dictionary im Taschenbuchformat aufs Klo laufen und seine Sätze gern auf unauffällige Ein-Wort-Aufforderungen beschränken, bis man es halt besser kann: "A water please" - "Sir, dead or mineral and which brand do you prefer?" - "Only a water please!!"


S-P-O

Pronouciation

TH

Pulp Fiction


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