Diverses:Einstellungsgespräch

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Personalchefin [stellt sich vor]: Guten Morgen, ich bin Ellen Stein – ja, kommen sie nur herein!

[Bewerber stolpert]

Ellen Stein: Entschuldigung, ich wollte Ihnen kein Bein stellen!

Bewerber [lacht]: Nein, Sie sollen mich einfach nur nur einstellen!

Ellen Stein: Die Entscheidung sollten wir hinten anstellen. [nach einer kurzen Pause] Ihr Knöchel scheint ziemlich anzuschwellen.

Bewerber [winkt ab]: Man muss sich ja nicht gleich so anstellen. [betastet die schwellende Stelle]

Ellen Stein: Eine anständige Einstellung!

[Stille]

Ellen Stein: Nun setzen Sie sich, Sie sollen sich ja nicht hinstellen zu unserem Gespräch.

[Bewerber setzt sich]

Ellen Stein: Sie sind vorstellig wegen der Stelle in der Ausstellung, ist das richtig?

Bewerber: Ja, genau.

Ellen Stein: Dann starten wir auf der Stelle. Stellen Sie sich doch bitte kurz vor.

Bewerber: Mein Name ist Bernd Werber aus Werder, ich bin gelernter Gerber und Weber.

Ellen Stein: Und Sie, Herr Werber, wollen als Gerber und Weber Ausstellungswärter werden?

Bernd Werber: Ich könnte es mir gut vorstellen! Man muss sich ja nur da hinstellen und ...

[Man hört es an der Tür schellen]

Ellen Stein: Entschuldigung, ich muss wohl geschwind zur Tür schnellen! [Ellen Stein ab]

Bernd Werber [sinniert]: Ich kannte eine Ellen einst; sie pflegte sich zu verstellen!

Ellen Stein [von draußen]: ...gehen Sie gleich den grünen Gang ganz entlang, dort finden Sie Frau Stall, die zuständige Stelle. Sie wird schnell Ihr Profil erstellen und Ihre Bestellung aufnehmen. [Ellen Stein tritt wieder ein] Entschuldigen Sie, Herr Werber! Hier muss man stets zur Stelle sein! An welcher Stelle ihrer Vorstellung waren wir stehen geblieben?

Bernd Werber: Bei meinem wackeren Wirken als gewerblicher Weber und Gerber in Werder wären wir gerade gewesen. Und bei meinen Beweggründen, mich für eine Anstellung als Austellungswärter zu bewerben.

Ellen Stein: Nun, was hat Sie denn zur Feststellung gebracht, Wärter werden zu wollen?

Bernd Werber: In meiner alten Stellung hatte ich einfach zu viel Stress – es hat sich schon eingestellt, dass ich manchmal so entstellende rote Stellen bekomme. Das möchte ich abstellen und mein Leben umstellen.

Ellen Stein: Nur dass ich sie recht verstehe: Sie standen in der alten Stelle ständig an der Überlastungsschwelle und nun stellen sich den neuen Job als ständig nur dumm Rumstehen vor!?

Bernd Werber: Leistungsdrunk ist nicht der Punkt, mir fehlt es wahrlich nicht an Schwung! Schuld an meinem Fortgang dort ist nur der Vorstand, der mir stets im Weg stand, so dass ich in einem fort ständig auf der Stelle trat, obwohl ich stets mein Bestes tat!

Ellen Stein: [schweigt]

Bernd Werber: Sie sind so still! Wollen Sie mich etwa bloßstellen?

Ellen Stein: [lacht] Nein, nein! Aber haben Sie denn überhaupt eine Vorstellung von Ihrer angestrebten Anstellung? Sie müssten ab und an auch andere Aufgaben anpacken als ausschließlich Ausstellungen zu bewachen. Beispielsweise für unser Café die Tische rein- und rausstellen oder in unserem Tagungsraum die Stühle hoch- und runterstellen. Wir würden Sie auch Frau Stoll in unserer Telefonzentrale zur Seite stellen, dass Sie da mal schnell einspringen könnten und den ein oder anderen Anrufer durchstellen.

Bernd Werber: Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Problem für mich darstellen würde.

Ellen Stein: Wenn Sie sich bewähren, würden wir Ihnen natürlich auch mehr Verantwortung übertragen. Wenn Sie mal was Eigenes auf die Beine stellen wollen, würden wir uns Ihnen da nicht in den Weg stellen und Ihnen das Nötige zur Verfügung stellen.