Atheismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Dem Atheisten ist der blosse Unglauben nicht ausreichend. Er definiert einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ausdrücklich durch die Ablehnung der Persönlichkeitsstruktur Dritter.  Dafür kann das Bekenntnis zu Atheismus nicht auffallend, schrill und laut genug sein. Gar zu schlimm wäre die Vorstellung, dass vielleicht irgendjemand mangels Information denken könnte, er glaube an irgendetwas  
 
Dem Atheisten ist der blosse Unglauben nicht ausreichend. Er definiert einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ausdrücklich durch die Ablehnung der Persönlichkeitsstruktur Dritter.  Dafür kann das Bekenntnis zu Atheismus nicht auffallend, schrill und laut genug sein. Gar zu schlimm wäre die Vorstellung, dass vielleicht irgendjemand mangels Information denken könnte, er glaube an irgendetwas  
Negative Prägung: So wie sich niemand Anti-Raucher oder Antialkoholiker nennt, wenn er nicht irgendwann man in seinem Leben auf welche ungefällige Art auch immer mit Zigaretten oder Alkohol in näheren Kontakt gekommen ist, so liegt auch bei diesem Menschen der Grund für den Drang, den eigenen Atheismus immer und überall nachhaltig zur Kenntnis Dritter zu bringen darin, dass er mit Gläubigen schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ein fundamentalistisches Elternhaus, eine frömmelnde tante oder ein brutales, katholisches Internat sind da schon die spektakulären Gründe. Meist ist es die Summe der vielen, kleinen Bigotterien des Gläubigen Umfeldes, das Wasser predigt aber Wein trinkt, die dem betroffenen 
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Negative Prägung: So wie sich niemand Anti-Raucher oder Antialkoholiker nennt, wenn er nicht irgendwann in seinem Leben auf welche ungefällige Art auch immer mit Zigaretten oder Alkohol in näheren Kontakt gekommen ist, so liegt auch bei diesem Menschen der Grund für den Drang, den eigenen Atheismus immer und überall nachhaltig zur Kenntnis Dritter zu bringen darin, dass er mit Gläubigen schlechte Erfahrungen gemacht hat.  
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Ein fundamentalistisches Elternhaus, eine nervig-frömmelnde Tante oder ein brutales, katholisches Internat sind da schon die spektakulären Gründe. Meist ist es die Summe der vielen, kleinen Bigotterien des Gläubigen Umfeldes, welches da Wasser predigt aber Wein trinkt, die dem Betroffenen Religion irgendwann Synonym für Jauche werden lässt.
  
 
===Aus Leere===
 
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Version vom 10. September 2008, 14:34 Uhr

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Atheisten gibt es seit es Gläubige gibt. Ohne den Glauben der anderen ist Atheismus nicht möglich und das ist auch schon das Problem des Atheisten. Er lebt in einer ungeliebten Zwangssymbiose mit den Religionen, denn ohne diese würde sich seine Identität in eben jenes Nichts auflösen an das er glaubt.
Was viele nicht wissen ist, dass es einen Unterschied gibt, zwischen Nichtgläubigen und Atheisten.

Der Nichtgläubige

Der Nichtgläubige glaubt an keinen Gott und damit ist eigentlich schon alles gesagt. So wie viele Menschen viele Dinge nicht sind, tun oder mögen ohne darüber ein grosses Fass aufzumachen sieht auch der Nichtgläubige keinen Grund, sich speziell als solchen zu kennzeichnen. Man schmückt sich ja auch nicht mit dem Label „Nicht-Bungeespringer“, Nicht-Briefmarkensammler“ oder „Van Gogh-Bilder nicht schön Finder“.

Der Atheist

Dem Atheisten ist der blosse Unglauben nicht ausreichend. Er definiert einen Teil seiner eigenen Persönlichkeit ausdrücklich durch die Ablehnung der Persönlichkeitsstruktur Dritter. Dafür kann das Bekenntnis zu Atheismus nicht auffallend, schrill und laut genug sein. Gar zu schlimm wäre die Vorstellung, dass vielleicht irgendjemand mangels Information denken könnte, er glaube an irgendetwas Negative Prägung: So wie sich niemand Anti-Raucher oder Antialkoholiker nennt, wenn er nicht irgendwann in seinem Leben auf welche ungefällige Art auch immer mit Zigaretten oder Alkohol in näheren Kontakt gekommen ist, so liegt auch bei diesem Menschen der Grund für den Drang, den eigenen Atheismus immer und überall nachhaltig zur Kenntnis Dritter zu bringen darin, dass er mit Gläubigen schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Ein fundamentalistisches Elternhaus, eine nervig-frömmelnde Tante oder ein brutales, katholisches Internat sind da schon die spektakulären Gründe. Meist ist es die Summe der vielen, kleinen Bigotterien des Gläubigen Umfeldes, welches da Wasser predigt aber Wein trinkt, die dem Betroffenen Religion irgendwann Synonym für Jauche werden lässt.

Aus Leere

Der Atheist aus innerer Leere wurde irgendwann man dazu genötigt, die Frage zu beantworten, ob er an Gott glaube oder nicht. Zum Nachdenken zu Faul, zur wahrnehmung spirituellen Erlebens zu hohl ist es ihm weder möglich in der eigenen Leere irgendeine metaphysische Tiefe zu finden geschweige denn, im aussen eine solche zu erkennen. Und so lautet die Antwort nein, meist ohne die Frage wirklich verstanden zu haben. Immerhin hatte die inquisitorische Forderung nach Herausgabe dieser Information soviel Gutes, als dass der Atheist nun erkennt, dass ein solcher ist und endlich irgendeine Eigenschaft hat, mit der er sich nach Aussen präsentieren kann.
Atheist zu sein, ist für ihn eine Art Titel, ein Label, das zudem schmeichehaft intelktuelle überlegenheit attestiert, wider den dummen Gläubigen, die von der Evloution irgendwo auf der Stufe der Neandertaler vergessen wurden.
Wer Atheist ist, dessen Argumente sind per se besser, rationaler und klüger, da erübrigt sich das lästige Nachdenken. In mitleiderregender überheblichkeit wettert er über den “Glauben an ein Fantasiewesen das nicht existiert“ ohne zu erkennen, dass, jenseits der Frage nach der exogenen Existenz einer göttlichen Entität, Fantasie selbstredend eine Form von Existenz ist, ein machtvolle dazu, ist sie doch immerhin Urheberin jeglicher kulturellen Leistung der Menschheit. Der Atheist aus Leere ist eine tragische Figur, die nicht erkennt, dass sie ihr eigenes Unvermögen zur Tugend erhebt. Durch das Fehlen jeglicher Fantasie und inneren Reichtums ist er dazu verdammt, ewig in tristen, geistigen Brackwasser zu waten, in einer Welt ohne Inspiration, Muse oder Träume.


Der Herausforderer

Anders als oben, ist der Herausforderer nicht Atheist aus innerer Leere. Weder fehlt ihm die Fantasie, noch die Inspiration, ja, häufig noch nicht mal konkrete, spirituelle Erfahrungen. Er ist im Gegenteil intelligent und durchaus tiefgründig. Er greift Gott solange an und ebenso die Gläubigen, bis, so hofft seine gepeinigte Seele in ihrem tiefsten Inneren, Gott irgendwann mal persönlich „halt Deine dumme Fresse!“ schreit und ihm eine langt.
Der Herausforderer will Beweise. Er will Antworten auf die großen Fragen. Er will sich nicht an einen unbestätigten Glauben hingeben und versteht nicht, warum andere das in scheinbar tumber Schafsmentalität tun. Er verabscheut das fromme Gesülze angesichts Kriege und Tragödien. Er ekelt sich ob der vielen brutalen Passagen in den „heiligen“ Büchern, heissen diese nun Bibel, Koran oder Talmud. Das Attribut „lieb“ ist definitiv das Letzte, was er speziell dem Monotheistischen Gott bescheinigen würde. „Wenn er existiertet dann will ich nach dem Tod nur 15 Minuten mit ihm alleine sein“ hört man den Herausforderer oft sagen. 15 Minuten, um diesem überheblichen Schwein, der sich offenbar auch noch einen Bruch lacht, wenn mal wieder Hunderttausende verhungern oder von Tsunamis weggespült werden zu sagen, dass er das größte Arschloch des Universums ist.


Der Wissenschaftler

Atheistische Wissenschaftler rekrutieren sich zum Glück für den sozialen Frieden oft eher aus den eingangs erwähnten Nichtgläubigen. Ihr ganzes Tun und Streben ist nun mal diesseitig ausgerichtet und darauf geeicht, Antworten für und in der materiellen Welt zu finden. Wissend, dass dies aber nicht die alleinseligmachende Herangehensweise ist, leben sie ihren Unglauben meist sehr dezent. Ausnahmen sind in den ideologisch besetzten Wissenschaftsbereichen zu finden: So wie Genderforscher nicht selten gerne nachweisenn würden, dass Frauen biologisch begründbar an den Herd und nicht in Männerberufe gehören, so wie manche Humangenetiker sich über jedes Gen freuen, dass eine vermeintliche Überlegenheit bestimmter Rassen dokumentiert, so ist es des Neurowissenschaftlers höchstes Ziel, die Existenz der immateriellen Seele wasserfest zu widerlegen. Findet er auch nur den kleinsten Hinweis, der sich in diese Richtung deuten lässt, wird denn auch gleich eine reißender Medien-Hype veranstaltet. Kommen dann die lästigen und unverschämten Nachfragen im Stile von „Aber wenn das so und so ist, warum ist dann jenes nicht so oder warum dieses dann so?“ lautet die Antwort dann typischerweise „das weiss man jetzt noch nicht so genau, aber das finden wir bald raus.“ Danach herrscht wieder Funkstille. Während der Wissenschaftler selber im günstigen Fall sehr wohl weiss, dass man zu einer wahren Entzauberung des Phänomen Glaubens erst mal das per Definition unlösbare Qualia-Problem lösen müsste und sich daher einen Rest Demut bewahrt, ist für den nichtakademischen Wissenschaftsgläubigen Atheisten der Fall klar: Die Wissenschaft hat die Religion besiegt. In unbekümmert-kühnen Vorwegnahme wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse versucht er sein gläubiges Umfeld zu bekehren. Dabei stellt sein Eifer jenen eines US-amerikanischen Fernsehpredigers locker in den Schatten.

Der verfolgte Widerstandskämpfer

=Der spirituelle Atheist


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