Konsumproduktivität: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter '''Konsumproduktivität''' versteht man in der [[Wirtschaft]]s-Theorie das Potential eines Menschen innerhalb seiner wachen Freizeit [[Geld]] auszugeben.  
 
Unter '''Konsumproduktivität''' versteht man in der [[Wirtschaft]]s-Theorie das Potential eines Menschen innerhalb seiner wachen Freizeit [[Geld]] auszugeben.  
  
Mathematisch betrachtet ist die Konsumproduktivität der Quotient aus [[Konsum]] und Konsumzeit, welche man wiederum dadurch ermittelt, indem man die Arbeitszeit sowie die Schlafenszeit eines Individuums von seiner Gesamtzeit abzieht.  
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Mathematisch betrachtet ist die Konsumproduktivität der Quotient aus [[Konsum]] und Konsumzeit, welche man wiederum dadurch ermittelt, indem man die Arbeitszeit sowie die [[Schlaf]]enszeit eines Individuums von seiner Gesamtzeit abzieht.  
  
 
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Beispiel: Bei einem Netto-Lohn von 2000 € und einer Konsumquote von 80% ergibt sich ein Konsum in Höhe von 1600 €.  
 
Beispiel: Bei einem Netto-Lohn von 2000 € und einer Konsumquote von 80% ergibt sich ein Konsum in Höhe von 1600 €.  
  
Arbeitet die betreffende Person 40 Stunden pro Woche, beträgt die monatliche Arbeitszeit rund 160 Stunden. Geht man von einer Schlafenszeit von acht Stunden am Tag aus, so liegt die [[Schlaf]]enszeit pro Monat bei 240 Stunden. Daraus resultiert eine Konsumzeit von 320 Stunden im Monat.  
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Arbeitet die betreffende Person 40 Stunden pro Woche, beträgt die monatliche Arbeitszeit rund 160 Stunden. Geht man von einer Schlafenszeit von acht Stunden am Tag aus, so liegt die Schlafenszeit pro Monat bei 240 Stunden. Daraus resultiert eine Konsumzeit von 320 Stunden im Monat.  
  
 
Somit beträgt die Konsumproduktivität dieser Person ungefähr 5 € pro Stunde.  
 
Somit beträgt die Konsumproduktivität dieser Person ungefähr 5 € pro Stunde.  
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Ist die Konsumproduktivität höher als die [[Arbeit|Arbeitsproduktivität]], so stolpert man wiederum rasch in die Schuldenfalle, wie es in Griechenland während der [[Euro-Krise]] geschehen ist.  
 
Ist die Konsumproduktivität höher als die [[Arbeit|Arbeitsproduktivität]], so stolpert man wiederum rasch in die Schuldenfalle, wie es in Griechenland während der [[Euro-Krise]] geschehen ist.  
  
Im Ausnahmefall einer [[Euro|Währungsunion]] kann ein konsumfaules Land wie Deutschland seine eigene Arbeitslosigkeit auch an andere Länder exportieren, indem es seine überschüssige Ware an andere Länder [[export]]iert.  
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Im Ausnahmefall einer [[Euro|Währungsunion]] kann ein konsumfaules Land wie Deutschland seine eigene Arbeitslosigkeit auch an andere Länder [[export]]ieren, indem es seine eigen produzierte überschüssige Ware an andere Länder [[export]]iert.  
  
Kommt es dann zur [[Euro-Krise]], so kann man den Griechen unterstellen, sie seien zu faul zum Arbeiten. Dabei hat [[Griechenland]] eigentlich eine höhere Arbeitsproduktivität als die Deutschen.
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Kommt es dann zur [[Euro-Krise]], kann man den Griechen unterstellen, sie seien zu faul zum Arbeiten. Denn eigentlich hat [[Griechenland]] eine höhere Arbeitsproduktivität als die Deutschen.
  
 
== Forschung ==
 
== Forschung ==
  
[[Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass|Empirische Untersuchungen weisen darauf hin, dass]] Menschen mit einer geringen Arbeitsproduktivität über eine besonders hohe Konsumproduktivität verfügen.  
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[[Forschung|Empirische Untersuchungen weisen darauf hin]], dass Menschen mit einer geringen Arbeitsproduktivität über eine besonders hohe Konsumproduktivität verfügen.  
  
 
So wäre es volkswirtschaftlich gesehen durchaus ratsam, einen [[Hartz-4|Arbeitslosen]] genau so gut zu bezahlen, wie jemanden der arbeiten geht. Dadurch vermeidet man einen Kaufkraftverlust der arbeitslosen Haushalte, so dass deren Arbeitslosigkeit nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit führt.
 
So wäre es volkswirtschaftlich gesehen durchaus ratsam, einen [[Hartz-4|Arbeitslosen]] genau so gut zu bezahlen, wie jemanden der arbeiten geht. Dadurch vermeidet man einen Kaufkraftverlust der arbeitslosen Haushalte, so dass deren Arbeitslosigkeit nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit führt.

Version vom 13. Mai 2017, 13:34 Uhr

Unter Konsumproduktivität versteht man in der Wirtschafts-Theorie das Potential eines Menschen innerhalb seiner wachen Freizeit Geld auszugeben.

Mathematisch betrachtet ist die Konsumproduktivität der Quotient aus Konsum und Konsumzeit, welche man wiederum dadurch ermittelt, indem man die Arbeitszeit sowie die Schlafenszeit eines Individuums von seiner Gesamtzeit abzieht.

Rechen-Beispiel

Beispiel: Bei einem Netto-Lohn von 2000 € und einer Konsumquote von 80% ergibt sich ein Konsum in Höhe von 1600 €.

Arbeitet die betreffende Person 40 Stunden pro Woche, beträgt die monatliche Arbeitszeit rund 160 Stunden. Geht man von einer Schlafenszeit von acht Stunden am Tag aus, so liegt die Schlafenszeit pro Monat bei 240 Stunden. Daraus resultiert eine Konsumzeit von 320 Stunden im Monat.

Somit beträgt die Konsumproduktivität dieser Person ungefähr 5 € pro Stunde.

Anwendung

Dabei ist es volkswirtschaftlich entscheidend Arbeit und Konsum stets im Gleichgewicht zu halten, da Arbeit nur dann möglich ist, wenn es auch hemmungslosen Konsum gibt.

So führt eine geringe Konsumproduktivität unweigerlich zu einer rasch steigenden Arbeitslosigkeit, wenn dieser eine hohe Arbeitsproduktivität gegenüber steht. Genau deshalb galt Deutschland damals auch als der kranke Mann in Europa.

Ist die Konsumproduktivität höher als die Arbeitsproduktivität, so stolpert man wiederum rasch in die Schuldenfalle, wie es in Griechenland während der Euro-Krise geschehen ist.

Im Ausnahmefall einer Währungsunion kann ein konsumfaules Land wie Deutschland seine eigene Arbeitslosigkeit auch an andere Länder exportieren, indem es seine eigen produzierte überschüssige Ware an andere Länder exportiert.

Kommt es dann zur Euro-Krise, kann man den Griechen unterstellen, sie seien zu faul zum Arbeiten. Denn eigentlich hat Griechenland eine höhere Arbeitsproduktivität als die Deutschen.

Forschung

Empirische Untersuchungen weisen darauf hin, dass Menschen mit einer geringen Arbeitsproduktivität über eine besonders hohe Konsumproduktivität verfügen.

So wäre es volkswirtschaftlich gesehen durchaus ratsam, einen Arbeitslosen genau so gut zu bezahlen, wie jemanden der arbeiten geht. Dadurch vermeidet man einen Kaufkraftverlust der arbeitslosen Haushalte, so dass deren Arbeitslosigkeit nicht zu noch mehr Arbeitslosigkeit führt.

Da arbeitslose Menschen auch über mehr Konsumzeit verfügen, wäre es ebenfalls sinnvoll Arbeitslose sogar besser zu entlohnen, als das übrige arbeitenden Volk, da deren Konsum die Wirtschaft wieder in Schwung bringen würde.


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