Godoy

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Godoy war der erste und letzte westerreichische König.

Kindheit

Godoy wurde 1823 in der südostspanischen Kleinstadt Granada als zehnter Sohn von insgesamt zwölf Kindern in einer völlig verarmten adligen Familie geboren. Seine Eltern hatten von einem kleinen Grundstück zu leben, welches sie gepachtet hatten. Godoy musste als Kind jeden Tag vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei der Bewirtschaftung des Gründstückes mithelfen. Zehn seiner Geschwister starben schon als Säuglinge oder Kleinkinder an diesen Bedingungen. Jedenfalls drohte auch Godoy der Hungertod, nachdem sein Vater verstarb und seine Mutter erkrankte.

Zu dieser Zeit hatte Westerreich keine zentrale Regierung, sondern war ein Haufen von etwa 500 uneingeschränkt, willkürlich herrschenden und sich gegenseitig bekriegenden Fürstentümern, die widerum in weitgehend unabhängige Grundherrschaften zersplittert waren, welche die leibeigenen Bauern rücksichtslos ausbeuteten. Mit der ersten westerreichischen Revolution von 1830 trat jedoch zum ersten Mal ein zentraler Rat zusammen, welcher von Bürgerlichen gewählt wurde. Obwohl die Zahl der Wahlberechtigten nur einen Bruchteil der erwachsenen Westerreicher ausmachte, war dieses Ereigniss für westerreichische Verhältnisse ein Meilenstein. Die konservativen Mächte, wie etwa die zahlreichen deutschen Staaten, die Donaumonarchie und vor allem Russland drohten mit militärischer Intervention, um die alten Verhältnisse wiederherzustellen, falls der bürgerliche Rat die Republik ausrufen sollte. Fünf Jahre lang suchte man nach einem geeigneten König, welcher einen Adelstitel hatte, die Regierung jedoch möglichst wenig beeinflussen sollte und fand schließlich Godoy. 1835 wurde er als zwölf Jahre alter Knabe gekrönt und er schwor, ein liberaler Bürgerkönig zu sein.

Die ersten Jahre auf dem Thron

Godoy übernahm zunächst nur repräsentative Aufgaben und stopfte sich mit Süssigkeiten voll. Im Laufe seiner Jugend frönte er zunehmend den Beschäftigungen, die für einen Adligen typisch waren, wie etwa der Jagd, religiösen Zeremonien, dem Foltern und Vergewaltigen seiner jungfräulichen, weiblichen Untertanen, den Besuchen anderer Könige und Fürsten und dem Empfang anderer Adliger. Die meiste Zeit verbrachte er in seinem Schloss und auf dem Garten oder im Verlies, wo er zufällig ausgewählte Leute einsperren und verhungern lies. Besonders dicke Leute sperrte er gerne nackt ein, um zu beobachten, wie ihr Körper auf den Hunger reagierte. Er lernte gelegentlich Musik zu spielen und schließlich auch das Lesen und Schreiben, nachdem ihm einige Bücher in die Hand fielen. Er hatte auch drei Hunde, die er jedoch im Laufe der Zeit zu Tode quälte und nie fütterte. Noch mit 18 Jahren kümmerte ihn die bürgerliche Regierung wenig, obwohl er öffentlich immer wieder dazu aufrief, das Status quo zu erhalten und keine Reformen zu tätigen. 1848 bestätigte er erneut, die Regierungsautorität des Rates vollständig anzuerkennen.

Der Weg zur absoluten Herrschaft

Godoy sah 1848 jedoch auch, dass andere Könige um ihren Thron bangen mussten und entwickelte eine immer tiefere Abneigung gegen Bürgerliche. Er bemerkte zunehmend, dass er in Westerreich nur eine Marionette war und trotzdem für alle politischen Fehler des Rates herhalten musste. 1849 kam es zu einem Streit zwischen den Adligen und den Bürgern im Rat. Die Bürger wollten das Wahlrecht auf den Mittelstand ausdehnen, alle Privilegien des Adels abschaffen, die Verwaltung zentralisieren, den freien Handel zulassen und die Eisenbahn einführen. Die Adligen und die reichsten Besitzbürger wehrten sich gegen diese Vorhaben zwar energisch, doch eine knappe Mehrheit stimmte für dieses Maßnahmenpacket. Da machte Godoy zum ersten Mal von seinem Vetorecht Gebrauch und blockierte all diese fortschrittlichen Reformen, was die Liberalen zutiefst gegen Godoy stimmte. Das Parlament hatte das Recht, den König abzusetzen, wenn zwei Drittel der Ageordneten dafür stimmen würden. Doch die Konservativen hielten 40% der Sitze und machten Godoys Absetzung unmöglich. Der junge König plante nun einen Putsch, um das Parlament vollständig zu entmachten, indem er seine Privatarmee entsandte, die unter den Liberalen ein Massaker anrichtete und das Parlament in die Luft sprengte.

Godoy wird immer reaktionärer

Godoy stützte seine Macht ganz auf die Adligen und setzte sie daher in alle Ämter ein. Der Adel musste keine Steuern mehr bezahlen und erhielt üppige Geldgeschenke. Die Bauern mussten für die Nutzung ihres Landes wieder Pacht an die Adligen zahlen, wenngleich sie ihre persönliche Freiheit behielten. Westerreich verbündete sich mit dem russischen Zaren und mit dem türkischen Sultan. Sein Versuch, ein noch reaktionäreres Bündniss, als die heilige Allianz zu bilden, scheiterte jedoch, als es zum Krimkrieg kam, welchen Godoy um jeden Preis verhindern wollte. Dann wandte er sich dem Kirchenstaat zu, was nicht zuletzt dazu führte, dass Godoy alle Religionen und Weltanschauungen, ausser die Katholische verbat. Godoy versuchte eine Regierung nach streng katholischen Prinzipien zu führen, pflegte gute Beziehungen zum Papst und wurde dafür von ihm gesegnet. Godoy hielt sich fortan für einen Auserwählten Gottes und nannte sich bei seiner Reise nach England öffentlich Gods Boy, was ihn aber unter den englischen Liberalen nur Spott einbrachte. Daraufhin erklärte Godoy, liberale Länder, wie Großbritannien, die USA, Holland oder Frankreich nie wieder zu betreten.

Konflikt mit der Saurusbruderschaft

Lange Zeit war die Saurusbruderschaft eine Religion der Reichen und Mächtigen, weil sie jede Zuwendung oder menschliche Behandlung von Armen verteufelte. Als Godoy jedoch nur die katholische Kirche erlaubte und gleichzeitig mit dem Adel ein enges Machtabkommen einging, traten die Adligen zum Katholizismus über.

Dadurch das der König und der Adel die Saurusbruderschaft nun unterdrückten, kam es innerhalb dieser Sekte zu einem radikalen, wenn auch paradoxen Wandel. Zwar blieb sie nach wie vor erzkonservativ, doch sie hörte auf, den Feudalismus als gottgewollt zu prädigen und begann sich den ärmeren Bevölkerungsschichten zuzuwenden. Die Saurusbruderschaft blieb illegal in Westerreich tätig und organisierte zum ersten Mal öffentliche Speisungen und Unterkünfte. Godoy, der alle sozialen Maßnahmen strikt ablehnte, verbat alle Spenden und Hilfsmaßnahmen an die Armen.

Er ging mit militärischer Gewalt gegen diese Sekte vor, massakrierte Bettler, die von ihren Almosen lebten, zerstörte ihre Heligtümer und lies alle Kleriker dieser Religion aufhängen, die er erwischen konnte. Oft trafen seine Repressalien völlig unbeteiligte Menschen. Doch wenn Godoy glaubte, dass er das Problem damit in den Griff bekam, so erreichte er das genaue Gegenteil. Die Armen solidarisierten sich nur noch mehr mit den Saurusbrüdern. Die gehängten Kleriker wurden als Märthyrer geehrt und der Galgen wurde zum neuen Symbol der Saurusbruderschaft, welche sich radikal neu organisierte. Die bisher eher wenig geordnete Saurusbruderschaft begann Klöster in abgelegenen Regionen aufzubauen. Religiöse Orden bildeten sich. Gleichzeitig zentralisierte sich die Verwaltung dieser Sekte. Die Lehre wurde präzieser deffiniert. Die bisher sehr elitären und autoritären Geistlichen wurden mit der Bevölkerung gleichgestellt. Sie erhielten eine intensive theologische Ausbildung und hatten die Aufgabe dem Volk nahe zu sein und ihm direkt beizustehen. Ausserdem wurden sie verpflichtet, in Armut zu leben. Besonders bemerkenswert war, dass die Saurusbruderschaft sowohl seinen Klerikern, als auch Ordensleuten jede Form von Gewalt und jede Form von Gewaltaufrufen oder -verherrlichungen strengstens verbat.

Trotz aller Bedrückungen wuchs diese Religion so stark an, dass Godoy mit seinen Maßnahmen immer hilfloser wurde. Godoys Regierungsmethoden waren sehr primitiv und er hatte weder einen Geheimdienst, noch eine Polizei, sondern griff auf sein Heer zurück. Seine Gegenmaßnahmen gipfelten in brutalsten öffentlichen Hinrichtungen und der Entvölkerung ganzer Regionen, wo Godoy glaubte, dass sich dort viele Saurusbrüder aufhalten würden.

Godoy kümmerte sich seit 1880 immer weniger um die Regierungegeschäfte, sondern begann Musik zu spielen, Gedichte zu schreiben und zu reisen. Seine Regierungegeschäfte überlies er seinen Günstlingen, die 1890 die Wehrpflicht und die Polizei einführten. Vor allem wurde die Bürokratie ausgebaut und viele neue Behörden eingerichtet, in welche widerum Günstlinge der Günstlinge eingeschleußt wurden. So entwickelte sich eine immer verherrendere Korruption, die Godoys Kontrolle entglitt. Dennoch kamen auf diese Weise endlich auch wieder die fähigeren, bürgerlichen Beamten zu ihrer Stelle und setzten Reformen durch. 1895 glang es den neuen Beamten durch eine stärkere Förderung des Katholizismus, der Saurusbewegung einen schweren Rückschlag zu versetzen. Ein Jahr später begann der Staat endlich doch noch erste soziale Maßnahmen zu ergreifen, was der Saurussekte noch mehr Boden entrieß. 1900 schloss Godoy mit den obersten Geistlichen der Sekte schließlich einen Vertrag, in welchem er die Duldung und Finanzierung ihrer Religion und den Aufbau ihrer Kirchen versprach. Als Gegenleistung versprach die Bruderschaft, für Godoys Regierung zu prädigen. Daraufhin schuff Godoy die alle staatlichen Hilfen und jeden gesetzlichen Schutz für die Armen wieder ab. Die Saurusbruderschaft spielte ein Doppelspiel. Einerseits fühlte sie sich an die Regierung gebunden und schuff ihre öffentlichen Speisungen ebenfalls ab. Doch einige Kleriker dieser Religion organisierten weiterhin kleinere Hilfsaktionen.

Das frühe 20. Jahrhundert

Godoy wäre nicht Godoy, wenn er sich an diese Abmachung halten würde. Als 1905 in Russland eine Revolution ausbrach und er seine Truppen zu dessen Niederschlagung entsenden musste, machte er die Saurusbruderschaft zum Sündenbock. Dadurch, dass sie seit ihrer offiziellen Duldung aus dem Untergrund in die Öffentlichkeit hervortrat und Godoy dank der Arbeit der bürgerlichen Beamten auf eine Polizei und einen Geheimdienst zurückgreifen konnte, war er in der Lage, alle Zentralen der Sekte ausfindig zu machen und sie mit einem Überraschungscoup zu zerstören, die Kleriker, Prediger und Ordensleute zu töten. Die blutige Verfolgung der Saurusbrüder war dieses Mal weit effektiver. Zahlreiche Westerreicher traten zum Katholizismus über oder wanderten aus. Doch auch die bürgerlichen Beamten, welchen der König seinen Erfolg verdankte, wurden sehr undankbar behandelt und erneut durch adlige Beamte ersetzt.

Der Größenwahn

Godoys Herrschaft war nun gefestigter als je zuvor. Er wollte katholischer Kleriker werden. Doch dazu fehlten ihm die Voraussetzungen. Als er sich denoch zum Erzbischof Westerreichs erklärte, wurde er vom Vatikan exkommuniziert. Doch das störte ihn nicht sonderlich und er begann einen Kult um sich aufzubauen. Künstler portraitierten ihn und machten Statuen, die ihn darstellten. Godoy lies sein Schloss mit Marmor-, Gold-, und Bernsteinwänden ausschmücken. Auf der Decke seines Schlafzimmers hingen Luster aus Diamenten. Sein Garten wurde ausgebaut und erhielt im Zentrum einen gewaltigen Springbrunnen, auf welcher seine Bronzestatue posierte. Godoy feierte mit dem Adel immer pompösere Feste und berauschte sich mit Prunk und Schmuck im Barocken Still. Seine neue Krone wog so schwer, dass er sie kaum noch tragen konnte. Aus seiner Afrikareise nahm er Elefanten mit, auf welchen er und seine Familienangehörigen durch die Stadt getragen wurden. Diese Tiere wurden mit Goldenen Hörnern und schweren, luxuriösen Sänften ausgestattet.

Godoy rief sich zum Ehrenbürger aller westerreichischen Städte aus und reiste auch im Ausland zu vielen Städten, wo er sich durch Bestechung die Ehrenbürgerschaft und viele weitere Titel erkaufte. Er hielt sich inzwischen für einen Kaiser, auch wenn dieser Titel kaum Anerkennung fand. Godoy lies sich seinerseits von vielen Bürgerlichen fürstlich bezahlen, um ihnen den Adelstitel zu geben. Auch ausländische Industrieunternehmer und Herrscher schenkten Godoy gigantische Kanonen, handgefertigte Nobelkarossen und exotische Artikel, um Privilegien zu erkaufen und die Beziehungen zu Westerreich zu verbessern.

Godoy hatte auch Ambitionen als Jäger und Sportschütze. Zudem galt er als sehr guter Schachspieler. Auch versuchte er im Balkankonflikt zu vermitteln und bewarb sich mehrmals für den Friedens- und Literaturnobelpreis. Um seine Poesie zu verbreiten, verpflichtete er alle Zeitungen, auf die Titelseite Godoys Schriften zu drucken.

Doch seine Gedichte waren eher kitschig und schmierig, als dass sie eine literarische Begabung auch nur andeuten könnten. Die meisten Zeitungen griffen zu einem Trick und druckten Godoys Texte nur auf die Verpackung, welches sie offiziell als Titelseite bezeichneten. Ein anderer Trick war, Godoy bruchhaft zu zitieren, so dass daraus immer wieder eine amüsante Parodie entstand.

Auch für den Friedensnobelpreis klebte an Godoys Händen zu viel Blut.

Letztendlich wollte er alles gleichzeitig sein: Ein Friedensstifter und ein großer Kriegsherr, ein Kaiser und ein Erzbischof, ein sportlicher Jäger und ein wohlhabender Nichtstuer...


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