1 x 1 Bronzeauszeichnung von Renamer

Diverses:Tagebuch eines schwedischen Schülers

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11.10.2012

Der freundliche Yeti aus der Nachbarschaft

Sehr geehrtes Tågebuchsson. Heute hat mich wie gewöhnlich der freundliche Yeti aus der Nachbarschaft um 7 Uhr aufgeweckt. Aufgrund eines starken Schneesturms begann die Schule erst um 13 Uhr. Ich holte mir also in aller Ruhe ein Säckchen „Göteborgs Rapé“ aus dem Kühlschrank und ging mit Nikotin aufgeputscht zum Fenster, um zu sehen, was sich in der Wildnis so abspielt. Obwohl es bereits Sommer ist, war es draußen stockdunkel, ich konnte gar nichts erkennen und musste daran denken, was mein Opi immer gesagt hat: „Die Sonne schläft ihren Wodkarausch aus.“
Zu meinem Erstaunen merkte ich, wenn der eine Wahrnehmungssinn des Schweden gar nicht beziehungsweise nur ein wenig beansprucht wird, verbessern sich automatisch all die anderen fünf Wahrnehmungssinne des Schweden. Einige Minuten später verriet mir mein mittlerweile sehr gut ausgeprägtes, schwedisches Gehör, dass nur ein paar Meter von mir entfernt, zwei bärenstarke Elche mit zehn Wölfen ums Überleben gekämpft haben. Teilweise konnte ich auch die Dialoge übersetzen, die sie von sich gaben:
„IKEA hat heute geschlossen.“ sagte der erste Wolf.
„Wie bitte?“ fragte Papa Elch.
„Pass‘ auf, Opa… wir sind hungrig, wir wollen Euren Sohn konsumieren und wir können das Ganze auf die leichte oder auf die harte Tour regeln.“ brüllte der zweite Wolf.
„Möchte jemand einen Kuchen?“ fragte Mama Elch.
„Пиздец дура, Fleisch wollen! Gib‘ Sohn, Alda, dann alle glücklich hier.“ schrie der Flüchtlingswolf Igor aus Sibirien, sein Asylantrag wurde in der ersten Instanz abgelehnt.
„Euch sollte man wirklich Manieren beibringen, ihr Waldpenner!“ behauptete Papa Elch.
„Mani что? Halt‘ die Fresse, du Nerd!“ schrie daraufhin der Russe.
„Ja, ja, zehn Hundesöhne… in der Gruppe seid ihr stark, aber einzeln habt ihr keine Köttbullars.“ provozierte Papa Elch.
„Gib‘ mir deine Adresse, dann zeige ich dir meine behaarten Köttbullars!“ sagte ein perverser Wolf.
„Aber ihr steht doch bereits vor unserer Haustür.“ erwähnte Mama Elch.
„Блин, halt‘ deine Fresse!“ regte sich der „sibirische Tiger“ wieder auf.
„Trottel sagt was!“ trollte Papa Elch.
„Was?“ fragte der trottelige Wolf.
„Stimmt es, dass getrocknete Wolfspenise Glück bringen?“ trollte Papa Elch weiter.
„Was?“ fragte ein anderer trottelige Wolf.
„Hahahaha ihr dummen Waldpenner!“ lachte Papa Elch. Danach ist die Situation völlig eskaliert.

Ja, mein Gehör war heute Zeuge eines wunderbaren Zusammenspiels der Natur. Aus jeder Himmelsrichtung kam ein angenehmer Gesang der Vögel, die Igel rollten von den Bergen runter, weiße Hoppelhäschen tanzten und sprangen zu Aviciis „Levels“, als wären sie auf Ecstasy.

So schaut der Schrei nach Liebe eines schwedischen Esels aus... wundervoll

All diese Tiere schrien pausenlos, sie schrien wie verrückt! Es machte mich nachdenklich, als ich realisiert habe, dass all die Melodien, diese von Gott erschaffene Musik, nur verzweifelte Bitten waren, um von anderen Tieren flachgelegt zu werden. Auf einmal fühlte ich mich sehr einsam und verlassen. *Ironie an: Aber es lag nicht daran, dass ich ganz im Norden Schwedens am Arsch der Welt gewohnt habe, da wo die Suizidrate höher als der Cholesterinspiegel eines durchschnittlichen US-Amerikaners ist und meine einzigen Nachbarn Yetis und andere Schneemonster waren, nein! Natürlich nicht. *Ironie aus
Und dann war es wieder soweit. Normalerweise muss ich etwa zwei Stunden langlaufen, bis ich in der Schule bin, doch heute war alles anders. Ich startete bereits um 9 Uhr los, denn es war mir bewusst, dass der tödliche Schneesturm mich ein bisschen bremsen würde. Also wachste ich noch schnell meine Langlaufski, um besser gleiten zu können und verließ das blau-gelbe Holzhaus. Als geborener Naturbursche stellte ich sofort die Windstärke 12 fest, eine Geschwindigkeit von mehr als 117 km/h. Ein schwaches Windchen in meinen Augen zusammen mit ein paar Schneeflöckchen. Ich verstand die ganzen Aufregungen nicht, das war doch fast ein ganz normaler Tag wie jeder andere?! Draußen hatte es jedoch – 40°C, es war einfach zu heiß für mich, ich kollabierte bereits nach 15 Minuten Skating. Noch nie schwitzte ich so sehr, wie an diesem Tag, obwohl ich oberkörperfrei lief. Wie ein Finne sah ich aus, total verschwitzt und blass am ganzen Körper. Dennoch riss ich mich nur einige Zeit später wieder zusammen. Und schließlich gelang ich dank meinem Erythropoetin-Vorrat, von dem ich auch bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 Gebrauch machen werde, pünktlich zur Schule.

Huskys - Bildungsopfer

Vor dem Eingang haben sich alle Schüler versammelt und wir erblickten gemeinsam das Licht der „alkoholisierten“ Sonne wieder.

Meine Schule, meine Schaufel und mein Bein

Einige Schüler kamen mit Schlitten und müden, ausgepeitschten Huskys, andere kamen wiederum mit Alpinski bzw. Snowboards von den Bergen runter. Die reichen Schüler konnten sich sogar ein Schneemobil leisten, mit diesem sie auch logischerweise sehr flexibel und blitzschnell waren. Ich traf meine Freunde und wir gingen gemeinsam rein in den Iglu.

Drei Stunden Fischkunde, drei Stunden Schneeschaufeln und eine Stunde Sauna mit anschließenden Schlägen mit Birkenzweigen standen heute auf dem Stundenplan. Ich hasse Fischkunde! Heute erfuhr ich, dass wir morgen einen Test in Fischkunde haben, Muskelkontraktion eines Karpfens und 250 Arten von Fischschnüren befanden sich im Teststoff. Am liebsten würde ich alle Fische mit einer Harpune killen und mir die Arten der Schnüre sparen. Doch unser Fischkunde-Professor Henrik Hurnsson behauptet, dass wir das in unserem zukünftigen Leben noch brauchen werden und der Unterschied der Schnür über Leben und Tod entscheiden kann. Schneeschaufeln machte mir dagegen richtig Spaß, weil ich nämlich der beste Schneeschaufler weit und breit bin und dies konnte ich heute unter Beweis stellen.


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