Diverses:Oh là là,Tombola

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Wechseln zu: Navigation, Suche
Locked.svg Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 07.03.2013

Hier nimmt Käptniglo Änderungen vor. Falls Du etwas dazu beitragen willst, melde Dich bitte in der Autorendiskussion oder in der Seitendiskussion.

Nimm keine eigenmächtigen Änderungen vor, bis dieser Baustein vom Autor entfernt wurde.

Tools.svg

Morgen ist der große Tag. In "unserem" Swinger-Club findet Tombola statt. Die erste Tombola, in der man selbst gleichzeitig Preis und Spieler sein kann. Ich bin total aufgeregt. Mein Mann Erich auch. Weil ich mir denke, dass Dich, werter Leser oder werte Leserin, die Funktionsweise des Glücksspiels „Tombola“ interessiert (was auch sonst), reicht mein Bericht ein paar Tage zurück. Denn so wie sich mir selbst schrittweise die Spielregeln erschlossen haben, so sollte auch der werte Leser oder die werte Leserin kurzweilig, erwartungs- und spannungsvoll die Regeln dieses komplexen Spieles erlernen.

Letzte Woche

Samstag

8.00 Uhr: Die Waage zeigt 59,9 Kilogramm. Meine rote Corsage müsste mir jetzt wieder passen. Ob ich es wagen soll? Sergje will bis heute Abend die Anmeldungen haben. Sergje ist der Wirt im Swingerclub. Ein schnuckeliger Russe Mitte 30. Serviert nicht nur Bier und Frikadellen (grins) sondern auch "Strammen Max".
9.15 Uhr: Zum Glück hat Salon Ayshe auch samstags geöffnet. Bei Ayshe habe ich noch was gut. Klar, dass sie mich auch ohne Termin ran nimmt. Vielleicht Dauerwelle und Färbung. Oder noch besser...blondieren.
11.30 Uhr: Meine Haare sind silberblau!!! Ich stehe vor dem Salon und will schon meinen Lippenstift zücken um damit „Dumme Kuh!“ auf Ayshes Schaufensterscheibe zu schmieren, da fällt mir ein, dass ich das schon mal vor einem halben Jahr gemacht hatte, als sie mir statt Dauerwelle eine Krause verpasst hatte. Naja. Ich muss mir wohl mal endlich aufschreiben, dass ich da nicht mehr hin gehe.
12.00 Uhr: Der Erich sitzt schon im Morgenmantel am Esstisch, sonst schläft er doch immer bis eins? "Gehen wir eigentlich zur Tobola?" fragt er mich und kratzt seinen mächtigen Bauch. "Ob wir gehen weiß ich nicht," entgegene ich kühl mit einem geringschätzenden Blick auf seinen Torso, "ich gehe jedenfalls!" "Oh, und ich dachte, Du willst bei der Modeschau im Altenheim teilnehmen. Deine Haare sind so blau!" Diese verdammte Kuh Ayshe!

Sonntag

7.00 Uhr: Ich habe kaum geschlafen. Sergje war wirklich erfreut, als ich mich angemeldet hatte. 52 Anmeldungen liegen nun vor. 25 Frauen und 27 Männer. Hmmm. Wie soll das eigentlich ablaufen? Ich möchte ja nun nicht von einer Frau gewonnen werden... und schon gar nicht von der Maier. Die stinkt.
10.30 Uhr: Die Organist hat gerade seine letzten Dissonanzen verklingen lassen und Pfarrer Halbermann spricht: "Denn ich höre, wie viele heimlich reden: Verklagt ihn! Denn er hat Unrecht getan! Und alle meine Freunde geben acht, ob ich eine Schwäche zeige: Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen. Aber der Herr ist bei mir, darum werden meine Verfolger fallen und ich werde gewinnen." Ich sitze in der vorletzten Reihe unserer kleinen Kirche. Der Pfarrer ist ein netter Mann, den würde ich auch gern gewinnen, bei der Tombola. Aber der hat ja sein Zölibat.

Dienstag

19.00 Uhr: Ich vermisse Erich. Nein eigentlich vermisse ich ihn nicht so richtig. Nach 20 Ehejahren hat man nicht mehr dieses Sehnen im Herzen und im Leib, wenn der andere fehlt. Ich weiß halt nicht wo er ist, denn sonst furzt er ab 18.30 Uhr heimlich aber ausdauernd in seinen Fernsehsessel.
19.45 Uhr: Wo ist der Schuft nur? Der führt doch was im Schilde.
20.15 Uhr: DA!!! Endlich. Der Erich! "Tach!" sage ich so beiläufig wie möglich. "Tach Frau!"
22.10 Uhr: Ich halte es nun doch nicht mehr aus und frage: "Na?"... Er: "Wie jetzt?" Ich räuspere mich und rutsche unsicher auf dem Sofa hin und her: "Wo warste denn? ....Schatz!" "Im Club," sagt Erich, "ich bin doch Zeremonienmeister bei der Tombola!" Jetzt legte ich aber die Ohren an oder sprerre sie auf. Wie auch immer. "Ich habe mit Sergje und Charlotte die Regeln für die Preisverleihung und so abgesprochen..." Nun hat mich aber die neugierde gepackt: "Ja dann sag doch mal, wie muss ich mir das vorstellen? ...Schatz!" Er: "Nee. geheim!"


Mittwoch

9.30 Uhr: "Hallo Sergje, hier ist die Ulla," säusele ich ins Telefon, "der Erich hat den Zettel mit den Tombolaregeln verlegt und lässt zur Sicherheit noch mal fragen, wie das ablaufen soll!" Der Sergje holt tief Luft: "Ulla, bei einer Tombola werden Lose mit Nummern verkauft und es gibt Preise, die ebenfalls mit einem identischen Nummernsatz ausgezeichnet sind. Wenn dann ein Preis mit seiner Nummer aufgerufen wird, prüfen die Spieler, ob sie ein Los mit der entsprechenden Nummer haben. Auf wiederhören, ich muss noch die Toilette putzen." Doofmann der!

9.55 Uhr: So richtig habe ich das nicht verstanden. Ich müsste Lose kaufen? Und da sind Nummern drauf? 69 vielleicht?
12.00 Uhr: „Aufstehen, Schatz!“ rufe ich in’s Schlafzimmer. Erich ist Frührentner und nicht gern früh auf den Beinen.
12.05 Uhr: Gut, dass ich nachgesehen habe. Erichs Bett ist leer und kalt. Seine Tür vom Kleiderschrank steht auf… Hm von seinen 4 Unterhosen ist keine mehr da… Die sind doch wohl nicht alle in der Wäsche? Aber sein Jogginganzug fehlt auch…der wird doch nicht?

12.20 Uhr: Mal sehen, was die Allwissenden von Wikipedia zur Tombola schreiben…Das liest sich aber langweilig...
13.00 Uhr: „Tach Ulla, was gibt’s zu essen?“ ruft Erich. Frisch geduscht und irgendwie verändert steht er da mit Sporttasche in der Hand. „Nichts,“ antworte ich aus dem Schlafzimmer,"aber guck mal, wie ich hier liege..."
13.40 Uhr: Erich duscht schon wieder. Aber zur Tombola konnte ich ihm nichts entlocken. Schade, meine ganze Mühe war umsonst. Naja, fast.

Donnerstag

10.00 Uhr: Was Erich kann, kann ich schon lange. Der war doch gestern glatt im Studio und hat ein wenig geschwitzt und sich hinterher schön massieren lassen. Nun sitze ich auf dem Standfahrrad, gleich geht’s auf den Stepper, das soll einen straffen Po machen.
14.00 Uhr: Nach dem Studio ging es mit Umweg über die Maniküre wieder nach Hause. Für den Rest des Tages werde ich nur noch einen Magermilchjoghurt essen, sonst wäre das Training ja für die Katz gewesen.
15.00 Uhr: Die Birgit ist die ja die neue Schnalle vom Sergje und ein Tratschweib. Warum ist mir das nicht eher eingefallen!!!
15.02 Uhr: Ich stehe am Telefon: "Tach Birgit, hier spricht Ulla, wie geht’s denn so?" frage ich.
15.10 Uhr: "Ach so…"
15.20 Uhr: "Du, Birgit; was ich…"
15.25 Uhr: "Nee, wusste ich nicht aber…"
15.30 Uhr: "Birgit..."
15.35 Uhr: "Birgit, gehste auch..."
15.37 Uhr: "...zur Tombola?"
15.45 Uhr: "So. Und wie..."
16.10 Uhr: "Ja, dann auf Wiederhören, Birgit."
Mist. Da hat die mich über ne Stunde zugequatscht. Aber was sie zur Tombola gesagt hat, wusste ich auch schon. Bis auf dass es bis zu drei Runden gäbe. So eine Art Tombola mit kombinierter KO-Runde wäre das. Und dabei hat sie gelacht!

Freitag

9.00 Uhr: Diese Kopfschmerzen. Habe wohl zu lange über die Spielregeln gebrütet. Also klar. Jeder Teilnehmer bekommt ne Nummer; und zwar seine persönliche Preisnummer…sagen wir mal, ich hätte die 12. Dann erhält jeder ein Los. Wenn dann Erich das Los mit der 12 gezogen hätte dann wäre ich sein Preis. Das wäre doof. Aber vielleicht darf er als Zeremonienmeister gar nicht mitspielen.
9.10 Uhr. Hmm… und dann, die zweite Runde… wie soll das denn funktionieren. Ah!!! Vermutlich, wer nicht mehr kann ist KO und fliegt raus. Hihi. Die anderen machen nochmal bei der Verlosung mit. Also gleiche Preisnummern und Lose nochmal ziehen. Wenn dann der Herr Halbermann da wäre und die 12 zöge… naja, theoretische Option; der hat ja sein Zölibat. Mensch…irgendwie bin ich auch grad KO.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso