Diverses:Oh là là,Tombola

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Heute ist der große Tag. In "unserem" Swinger-Club findet wieder Tombola statt. Die erste Tombola, in der man selbst gleichzeitig Preis und Spieler sein kann. Ich bin total aufgeregt. Mein Mann Erich auch.

Letzte Woche

Ich bin mir sicher, dass es für den lieben Leser viel verständlicher ist, wenn ich in meinem Bericht ein paar Tage zurückgehe, nämlich bis zu dem Tag, an dem ich mich nach reiflicher Überlegung zur Teilnahme entschlossen hatte.

Samstag

8.00 Uhr. Die Waage zeigt 59,9 Kilogramm. Meine rote Corsage müsste mir jetzt wieder passen. Ob ich es wagen soll? Sergje will bis heute Abend die Anmeldungen haben. Sergje ist der Wirt im Swingerclub. Ein schnuckeliger Russe Mitte 30. Serviert nicht nur Bier und Frikadellen (Grins).
9.15 Uhr. Zum Glück hatt Salon Ayshe auch Samstags geöffnet. Bei Ayshe habe ich noch was gut. Klar, dass sie mich auch ohne Termin ran nimmt. Vielleicht Dauerwelle und Färbung. Oder noch besser...blondieren.
11.30 Uhr. Diese Kuh! Meine Haare sind silberblau! Verärgert klebe ich ein "Ausländer raus!" Sticker auf ihre Schaufensterscheibe. Da fällt mir ein, dass ich das schon mal vor einem halben Jahr gemacht hatte, als sie mir statt Dauerwelle eine Krause verpasst hatte. Naja. Ich muss mir wohl mal endlich aufschreiben, dass ich da nicht mehr hin gehe.
12.00 Uhr. Der Erich sitzt schon im Morgenmantel am Esstisch, sonst schläft er doch immer bis eins? "Gehen wir eigentlich zur Tobola?" fragt er mich und kratzt seinen mächtigen Bauch. "Ob wir gehen weiß ich nicht," entgegene ich kühl mit einem geringschätzenden Blick auf seinen Torso, "ich gehe jedenfalls!" "Oh, und ich dachte, Du willst bei der Modeschau im Altenheim teilnehmen. Deine Haare sind so blau!" Diese verdammte Kuh Ayshe!

Sonntag

7.00 Uhr. Ich habe kaum geschlafen. Sergje war wirklich erfreut, als ich mich angemeldet hatte. 52 Anmeldungen liegen nun vor. 25 Frauen und 27 Männer. Hmmm. Wie soll das eigentlich ablaufen? Ich möchte ja nun nicht von einer Frau gewonnen werden... und schon gar nicht von der Maier. Die stinkt.
10.30 Uhr. "Denn ich höre, wie viele heimlich reden: "Verklagt ihn! Wir wollen ihn verklagen!" Alle meine Freunde geben acht, ob ich nicht falle. "Vielleicht lässt er sich überlisten, dass wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen." Aber der Herr ist bei mir, darum werden meine Verfolger fallen und ich werde gewinnen." So predigt Pfarrer Halbermann. Ich sitze in der vorletzten Reihe unserer kleinen Kirche. Der Pfarrer ist ein netter Mann, den würde ich auch gern gewinnen, bei der Tombola. Aber der hat ja sein Zölibat.

Mittwoch

19.00 Uhr. Ich vermisse Erich. Nein eigentlich vermisse ich ihn nicht so richtig. Nach 20 Ehejahren hat man nicht mehr dieses Sehnen im Herzen und im Leib, wenn der andere fehlt. Ich weiß halt nicht wo er ist, denn sonst furzt er ab 18.30 Uhr immer in seinen Fernsehsessel.
19.45 Uhr. Wo ist der Schuft nur? Der führt doch was im Schilde.
20.15 Uhr. DA!!! Endlich. Der Erich! "Tach!"... "Tach Frau!"
22.10 Uhr. "Na?"... "Wie jetzt?" Ich räuspere mich und rutsche unsicher auf dem Sofa hin und her. "Wo warste denn? ....Schatz!" "Im Club! Ich bin doch Zeremonienmeister bei der Tombola!" Jetzt legte ich aber die Ohren an oder sprerrte sie auf. Wie auch immer. "Ich habe mit Sergje und Charlotte die Regeln für die Preisverleihung und so abgesprochen..." "Ja dann sag doch mal, wie muss ich mir das vorstellen? ...Schatz!" "Nee. geheim!"


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