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Diverses:Aus dem Leben eines Campingplatztesters: Unterschied zwischen den Versionen

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Von der Schwierigkeit den Besitzer samt Rollstuhl aus dem Wohnwagen mal abgesehen: Die Führung um den Platz war durchaus erheiternd. Und was eine solche Wiese doch alles zu bieten hatte!<br>
 
Von der Schwierigkeit den Besitzer samt Rollstuhl aus dem Wohnwagen mal abgesehen: Die Führung um den Platz war durchaus erheiternd. Und was eine solche Wiese doch alles zu bieten hatte!<br>
 
''"Sie müssen wissen, das wir als Platzleitung uns um das grüne Ökosiegel für Campingplätze beworben haben. Das heißt, dass wir keine Energie verbrauchen"'', also keinen Finger für die Instandhaltung des Platzes rühren, fügte ich in Gedanken hinzu. Doch ganz so gut ging es nicht weiter: Die Sanitärräume entpuppten sich als Plumpsklo und Wasserhahn (die Reste des "Kein Trinkwasser"-Schildes waren noch zu erkennen, der Versuch es zu entfernen nur stümperhaft gelungen). Zudem wurde der Campingplatz einmal quer durch einen Bach geteilt und die einzige Brücke war wahrscheinlich persönlich vom Rollstuhl aus erbaut worden. Später sollte in meiner Campingplatzbewertung Folgendes stehen: „Auch auf Platz 1 gibt es fließend Wasser – ein Fluss teilt das Areal in zwei Hälften“. Die Szenerie erinnerte mich an einen Naturcampingplatz in Schweden. Ausgewiesen naturverbunden und mitten im Wald. In der Dusche zeigte sich die Naturverbundenheit des schwedischen Campingplatzes besonders: Direkt neben dem Wasserablauf wurde eine Krötenauffangstation eingerichtet. Die ausführliche Rundführung war schnell beendet und ich platzierte mein Zelt ganz weit vom Plumpsklo entfernt. Wahrscheinlich würde man im Inneren noch Pollen von Mammutbäumen finden.<br>
 
''"Sie müssen wissen, das wir als Platzleitung uns um das grüne Ökosiegel für Campingplätze beworben haben. Das heißt, dass wir keine Energie verbrauchen"'', also keinen Finger für die Instandhaltung des Platzes rühren, fügte ich in Gedanken hinzu. Doch ganz so gut ging es nicht weiter: Die Sanitärräume entpuppten sich als Plumpsklo und Wasserhahn (die Reste des "Kein Trinkwasser"-Schildes waren noch zu erkennen, der Versuch es zu entfernen nur stümperhaft gelungen). Zudem wurde der Campingplatz einmal quer durch einen Bach geteilt und die einzige Brücke war wahrscheinlich persönlich vom Rollstuhl aus erbaut worden. Später sollte in meiner Campingplatzbewertung Folgendes stehen: „Auch auf Platz 1 gibt es fließend Wasser – ein Fluss teilt das Areal in zwei Hälften“. Die Szenerie erinnerte mich an einen Naturcampingplatz in Schweden. Ausgewiesen naturverbunden und mitten im Wald. In der Dusche zeigte sich die Naturverbundenheit des schwedischen Campingplatzes besonders: Direkt neben dem Wasserablauf wurde eine Krötenauffangstation eingerichtet. Die ausführliche Rundführung war schnell beendet und ich platzierte mein Zelt ganz weit vom Plumpsklo entfernt. Wahrscheinlich würde man im Inneren noch Pollen von Mammutbäumen finden.<br>
Doch ein Klogang war nicht vermeidbar, vielmehr nötig in meiner Funktion als Travel Comfort Tester. Bei einem solchen Klo gilt es dem berühmten 4-Schritt-Muster zu folgen. Der erste Schritt ist hierbei selbstverständlich die Inspektion des Ortes. Zu meinem Missfallen ergab sie, dass ich den zweiten Schritt leider nicht überspringen könnte: Die Desinfektion. Ich ging zu meinem Auto und kam mit 3 Insektenspraydosen wieder.
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Doch ein Klogang war nicht vermeidbar, vielmehr nötig in meiner Funktion als Travel Comfort Tester. Bei einem solchen Klo gilt es dem berühmten 4-Schritt-Muster zu folgen. Der erste Schritt ist hierbei selbstverständlich die Inspektion des Ortes. Zu meinem Missfallen ergab sie, dass ich den zweiten Schritt leider nicht überspringen könnte: Die Desinfektion. Ich ging zu meinem Auto und kam mit 3 Insektenspraydosen wieder. Mit Absperrband wurde der Raum um die Toilette herum weiträumig abgesperrt und ich, in einem Schutzanzug, begann meine Spraydosen leer zu sprühen. In einer Stunde würde das Klo begehbar sein. Derweil erfuhr ich, was die kurze Version der Campingplatzrundführung war – ein neuangekommener, bemitleidenswerter Skandinavier hatte sie gewählt und musste sich nun 3 Sätze lang besudeln lassen: ''"Das ist die linke Seite der Wiese, das ist der Fluss, das ist die rechts Seite. Hier ist die Rezeption. Angenehmen Aufenthalt:"''<br>
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Immer noch vorsichtig betrat ich im Schutzanzug die 1x1-Meter Toilette. In einem Einteiler sein Geschäft zu vollrichten stellte sich als unmöglich heraus, also musste ich mich auch noch auf engstem Raum umziehen. Derweil war es mir möglich mich etwas genauer umzusehen, und vermutlich hätte ich sonst auch nicht die Kastanienblätter bemerkt, die wohl zur Dekoration über meinem Kopf hingen. Doch wo war das Klopapier, es dämmerte mir... Der Platzwart war noch so stolz gewesen auf seine Verwendung von nachwachsenden Ressourcen. Mit ein paar herausgerissenen Seiten des Campingführers (Serbien - unwichtig, da bin ich hoffentlich nie), bedeckte ich den Rand der Kloschüssel zentimeterdick, ich habe auf Toiletten immer ein paar Seiten Serbien dabei, man weiß ja nie.
  
 
== Camping DubaiAir ==
 
== Camping DubaiAir ==
 
== Campingplatz Nummer 3 ==
 
== Campingplatz Nummer 3 ==
 
== Fazit ==
 
== Fazit ==

Version vom 21. August 2011, 14:25 Uhr

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Anreise

Ankunft am Campingplatz Prae Hygaenic

Das Landschaftsbild änderte sich abrupt, nachdem ich von der Autobahn abfuhr. Die grauen Lärmschutzwälle verschwanden und ich durfte erstmals die französische Natur fernab von Raststättenbeblumung und Duftbäumchen begutachten. Die sanften Hügel der Normandie kamen zum Vorschein. Ich fühlte mich gut. 12 Kilometer und 37 Kreisel weiter musste ich links abbiegen, so sagte es zumindest meine Frau (so nenne ich mein Navi). Die Dörfer wurden rar und das Gelände waldiger. Wenige Minuten später waren die grünen Hügel Vergangenheit und mich umgab dunkelster Nadelwald. Zwei Kurven weiter tauchte der Campingplatz auf: Camping Prae Hygaenic. Ich bog auf eine beinahe leere Wiese, die augenscheinlich den gesamten Campingplatz darstellte und parkte mein Auto neben dem Schotterweg, welcher drei Meter weiter versandete. Von einer Rezeption keine Spur. Lange Suchereien war ich hierbei jedoch gewohnt, oft scheint es so, als ob man an manchen Plätzen garnicht gefunden werden möchte. So auch diesmal: Einer der Wohnwagen entpuppte sich als Rezeption, perfekt zwischen den gelblichen Caravans der Dauercamper versteckt, der Umgebung angepasst wie ein Chamäleon. Todesmutig schwang ich im folgenden die Tür zur Rezeption auf und währte mich kurz in einer Art Krankenstation. Links von mir saß ein Greis im Rollstuhl und starrte die Decke an, mir gegenüber an der Wand hing ein Erste-Hilfe-Kasten, rechts Defibrillator und Rettungsring.
"Haben sie noch einen Stellplatz für mich?" Tätärätä...der Preis für die idiotischste Höflichkeitsfrage 2011 ging an - kurze Pause - mich! Die Wiese draußen war unberührt. Die schnelle Antwort: "Nein, alles ausgebucht, nichts mehr frei!" Doof grinste ich den alten Mann an. Wie bitte? Er gluckerte und prustete. Zum schallenden Gelächter kam es nicht mehr, da machte ihm sein Alter einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen begann er zu husten und reichte mir noch im Sterben einen Plan des Platzes, absolut unnötig, sowie ein Werbeprospekt für Kaffeefahrten in der Nähe. Als er sich erholt hatte, kam er mit seinem Rollstuhl zu mir und fragte: "Möchten sie die ausführliche Rundführung oder lieber die kurze, knackige Version?" Ich entschied mich für die ausführliche Version, oft ist es interessant, was Campingplatzbesitzer von ihrem Platz halten.
Von der Schwierigkeit den Besitzer samt Rollstuhl aus dem Wohnwagen mal abgesehen: Die Führung um den Platz war durchaus erheiternd. Und was eine solche Wiese doch alles zu bieten hatte!
"Sie müssen wissen, das wir als Platzleitung uns um das grüne Ökosiegel für Campingplätze beworben haben. Das heißt, dass wir keine Energie verbrauchen", also keinen Finger für die Instandhaltung des Platzes rühren, fügte ich in Gedanken hinzu. Doch ganz so gut ging es nicht weiter: Die Sanitärräume entpuppten sich als Plumpsklo und Wasserhahn (die Reste des "Kein Trinkwasser"-Schildes waren noch zu erkennen, der Versuch es zu entfernen nur stümperhaft gelungen). Zudem wurde der Campingplatz einmal quer durch einen Bach geteilt und die einzige Brücke war wahrscheinlich persönlich vom Rollstuhl aus erbaut worden. Später sollte in meiner Campingplatzbewertung Folgendes stehen: „Auch auf Platz 1 gibt es fließend Wasser – ein Fluss teilt das Areal in zwei Hälften“. Die Szenerie erinnerte mich an einen Naturcampingplatz in Schweden. Ausgewiesen naturverbunden und mitten im Wald. In der Dusche zeigte sich die Naturverbundenheit des schwedischen Campingplatzes besonders: Direkt neben dem Wasserablauf wurde eine Krötenauffangstation eingerichtet. Die ausführliche Rundführung war schnell beendet und ich platzierte mein Zelt ganz weit vom Plumpsklo entfernt. Wahrscheinlich würde man im Inneren noch Pollen von Mammutbäumen finden.
Doch ein Klogang war nicht vermeidbar, vielmehr nötig in meiner Funktion als Travel Comfort Tester. Bei einem solchen Klo gilt es dem berühmten 4-Schritt-Muster zu folgen. Der erste Schritt ist hierbei selbstverständlich die Inspektion des Ortes. Zu meinem Missfallen ergab sie, dass ich den zweiten Schritt leider nicht überspringen könnte: Die Desinfektion. Ich ging zu meinem Auto und kam mit 3 Insektenspraydosen wieder. Mit Absperrband wurde der Raum um die Toilette herum weiträumig abgesperrt und ich, in einem Schutzanzug, begann meine Spraydosen leer zu sprühen. In einer Stunde würde das Klo begehbar sein. Derweil erfuhr ich, was die kurze Version der Campingplatzrundführung war – ein neuangekommener, bemitleidenswerter Skandinavier hatte sie gewählt und musste sich nun 3 Sätze lang besudeln lassen: "Das ist die linke Seite der Wiese, das ist der Fluss, das ist die rechts Seite. Hier ist die Rezeption. Angenehmen Aufenthalt:"
Immer noch vorsichtig betrat ich im Schutzanzug die 1x1-Meter Toilette. In einem Einteiler sein Geschäft zu vollrichten stellte sich als unmöglich heraus, also musste ich mich auch noch auf engstem Raum umziehen. Derweil war es mir möglich mich etwas genauer umzusehen, und vermutlich hätte ich sonst auch nicht die Kastanienblätter bemerkt, die wohl zur Dekoration über meinem Kopf hingen. Doch wo war das Klopapier, es dämmerte mir... Der Platzwart war noch so stolz gewesen auf seine Verwendung von nachwachsenden Ressourcen. Mit ein paar herausgerissenen Seiten des Campingführers (Serbien - unwichtig, da bin ich hoffentlich nie), bedeckte ich den Rand der Kloschüssel zentimeterdick, ich habe auf Toiletten immer ein paar Seiten Serbien dabei, man weiß ja nie.

Camping DubaiAir

Campingplatz Nummer 3

Fazit


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