3 x 3 Silberauszeichnungen von Ali-kr, Wuschelkopf9 und Kipkoful16

Badezimmerselbstfotograf

Aus Stupidedia, der sinnfreien Enzyklopädie!
Version vom 17:09, 10. Jul. 2011 von Klugscheißer (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Locked.svg Dieser Artikel ist in Arbeit • Letzte Bearbeitung: 10.07.2011

Hier nimmt Klugscheiser Änderungen vor. Falls Du etwas dazu beitragen willst, melde Dich bitte in der Autorendiskussion oder in der Seitendiskussion.

Nimm keine eigenmächtigen Änderungen vor, bis dieser Baustein vom Autor entfernt wurde.

Tools.svg

Internetsüchtige Internetnutzer, die sich cool fühlen, wenn sie sich mit ihrem Handy selbst im Badezimmer fotografieren und das dann bei Facebook hochladen sind lustige kleine Menschen, die meist alle zwei Tage bei allen möglichen sozialen Netzwerken ein neues Profilfoto einstellen, wobei sie auf jedem einzelnen selbst in ihrem Badezimmerspiegel zu sehen sind. Wie der Name des Artikels vielleicht schon besagt, fühlen sie sich dabei cool.

Das Profilfoto

Ein Profilfoto in einem sozialen Netzwerk dient für gewöhnlich dazu, dass der Abgebildete eine Wichsvorlage hat, die individuelle, vielfältige und nicht selten gespaltene Persönlichkeit des Fotographierten möglichst optimal zu repräsentieren. Eventuell auch Modellagenturen ansprechen, das aber nur als angenehmer Nebeneffekt.

Der Normale Badezimmerfotograph möchte also seinen gesamten 531 Freunden bei Facebook, SchülerVZ oder YouPorn zeigen: Ich bin etwas ganz Besonderes. Daher photographiert er sich so wie es bereits Milionen anderer User getan haben. Den letzen hoffnungsvollen Funken an Individualität löscht er dann aus, indem er sein Gesicht, in unseren Gefilden Charakteristikum Nr. 1, durch eine quadratmetergroße Sonnenbrille verdeckt, von der in China ungefähr eine Million Exemplare hergestellt wurden.

Das Handy

Das Handy ist unter Jugendlichen ein Statussymbol, und der eingebildete Selbstfotograph möchte mit seinen Abbildungen immer und immer wieder betonen, dass er ein Handy hat. Was ja heutzutage etwas ganz besonderes ist. Logisch, bei Menschen, die sich ohne Mobiltelephon auf ihrem Profilbild zeigen, weiß ja jeder, dass sie kein Handy haben. Sonst würden sie sich ja mit fotographieren.

Der Internetsüchtige Internetnutzer

Der internetsüchtige Intenetnutzer muss nicht internetsüchtig sein, um sich selbst im Badezimmerspiegel zu fotographieren. Ist es aber meistens. Sonst hätte er gar nicht die Zeit, sein Foto in allen 25 sozialen Netzwerken, bei denen er angemeldet ist, hochzuladen und sich daran aufzugeilen. Er muss auch nicht unbedingt minderjährig sein, aber ein solches Foto von einem Menschen über 18 ist dem Autor dieses Artikels bis zum heutige Tage noch nicht aufgefallen.

Seine bildschirmgebräunte Gesichtspartie und seinen Adoniskörper verschönert der pupertierende Selbstfotograph dann in der Regel durch sorgfältig ausgewählte Accesoirs wie Bling-Bling-Ketten, Sonnenbrillen, Nasenpiercings. Diese Ermöglichen eine gewisse Variabilität der einzelnen Fotos. Während die Location des eigenen Badezimmers sich relativ selten ändert, kann man durch Verändern der Accessoires aus jedem Badezimmerschnappschuss ein einzigartiges Kunstwerk zaubern (mal mit Basketballtrikot, mal oberkörperfrei, mal mit, mal mit noch größerer, mal ganz ohne Sonnenbrille, mal mit Käppi etc...)

Dazu muss man den Badezimmerspiegel noch angucken, als hätte Selbiger gerade seine Mutter getötet (man will ja bekanntlich cool wirken) und die eine Hand in die Hosentasche stecken (es wirkt so unglaublich maskulin, wenn man sich am Sack kratzt), während die andere Hand das Handy festhält, mit dem man sich fotographiert. Fertig ist das coooooooooooooooole Profilfoto.

Der Betrachter

Der gemeine Betrachter betrachtet das niegelnagelneue Profilbild und spürt augenblicklich einen kaum zu bremsenden Drang in den Fingern, in zweifelhafter Orthographie Lobhymnen für den Abgebildeten zu verfassen, in den Worte wie „hüpsch“, „Bester“ oder '“Cool“ nicht fehlen dürfen. Er wartet dann schon ungeduldig darauf, dass seine Facebookbekanntschaft 2 Tage später ein neues Bild hineinstellt, wieder im Bad, wieder mit Handy, nur diesmal frontal vor dem Spiegel und nicht leicht links versetzt.

Ein etwas kritischer Beobachter hingegen stellt sich die Frage, warum der Abgebildete denn keine Freunde hat, die für ihn den Job des Fotografierens übernehmen und er dies selbst macht. Anschließend stellt sich für ihn aber auch die Frage, wie so ein Kerl in die eigene Freundschaftsliste kommt und wie man ihn am schnellsten wieder rauskriegt.

Ein psychologisch geschulter Betrachter versucht hingegen die Gedanken des Photographierten zu entschlüsseln. Dabei kommt er meistens auf drei verschiedene, mögliche Ideen

  • Boah, ey, jetzt bin ich zum ersten Mal seit drei Stunden vom Computer und im Bad, da müssen wir gleich ein Foto machen, ey!
  • Boah, ey, jetzt komm ich grad vom Scheißen, jetzt seh ich bestimmt so toll aus, dass ich mich gleich mal fotographieren muss, oh verdammt, jetzt hab ich vergessen, mir die Hände zu waschen...
  • Boah ey, ham wir ein cooles Badezimmer... Wenn ich mich da drin fotografier und die Mädchen das sehen, dann mach ich die sicher alle klar...

Anschließend wird das Foto bei Facebook, SchülerVZ, SchülerCC, MeinVz, 2Concert, WerKenntWen etc hochgeladen. Während man dann endlich auch das letzte soziale Netwerk geschafft hat, wartet man bereits ungeduldig auf die ersten Kommentare, Gefällt-Mirs und Heiratsanträge, wobei vor allem letztere fast immer ausbleiben. Schade eigentlich.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso