Roman Polański: Unterschied zwischen den Versionen

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(Polanskifahrt Richtung Gipfel des "Film noir")
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== Polanskifahrt Richtung Gipfel des "Film noir" ==
 
== Polanskifahrt Richtung Gipfel des "Film noir" ==
Nach einem Ausflug in die Splatter- und Gore-Szene mittels des Films Macbeth von Ghostwriter Shakespeare konzentrierte sich Polanski wieder auf eine einfache Bildsprache. So hielt er zunehmend die Anzahl und Struktur der mitspielenden Figuren sowie die Wahl der Spielorte überschaubarer, um mit gutem Gewissen gegenüber dem Filmgast komplexe Beziehungsgeflechte und Psychogemälde entwickeln zu können. So war er selbst begeisteter Fan des "Film Noir", wollte dieses aber massenkompatibel machen; also mit dem Hintergrund, dem Publikum eine würdige Fortsetzung dieses Genres zu schenken, aber so massenkompatibel gestalten, dass es in den Kinokassen eben nicht dunkel bliebe, was für die früheren Filme dieser Klasse namensgebend geworden war.
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Nach einem Ausflug in die Splatter- und Gore-Szene mittels des Films Macbeth von Ghostwriter Shakespeare konzentrierte sich Polanski wieder auf eine einfache Bildsprache. So hielt er zunehmend die Anzahl und Struktur der mitspielenden Figuren sowie die Wahl der Spielorte überschaubarer, um mit gutem Gewissen gegenüber dem Filmgast komplexe Beziehungsgeflechte und Psychogemälde entwickeln zu können. So war er selbst begeisteter Fan des "Film Noir", wollte bei seinem Projekt aber den namensgebenden Umstand vermeiden, dass es in den Kinokassen meist dunkel geblieben war.
  
Dabei wollte er die klassischen Fehler dieses Genres, die er für die Mißerfolge verantwortlich machte, nicht mehr machen: Starke Frauen, kaputte Helden, Schwarz-Weiß-Optik, Räuberpistolenthematik und zuviel Alkohol. Auch der Held sollte in seinem Projekt Glück haben und spüren können, wie die Frau als Antiheldin wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Die Handlung komponierte er denkbar einfach:
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Daher beabsichtigte er, die klassischen Fehler, die er für die Mißerfolge verantwortlich machte, nicht mehr zu machen: Starke Frauen, kaputte Helden, Schwarz-Weiß-Optik, Räuberpistolenthematik und zuviel Alkohol. Auch der Held sollte in seinem Projekt Glück haben und spüren können, wie die Frau als Antiheldin wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Die Handlung komponierte er denkbar einfach:
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Der versoffene Privatdetektiv Gittes als erfolgloser Protagonist hat schon lange Mut und Kraft verloren, sein Geschäft auf den Erfolgsweg zu führen. Als er während der gesamten Sommerferien zu Hause bleiben musste, weil er sich einen Urlaub nicht leisten konnte, besucht ihn eine Frau, die sonst keinen Privatdetektiv finden kann.
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Sie beabsichtigt, sich selbst beschatten zu lassen, um mittels der von ihr selbst geschossenen Fotos, die Gittes nur zu übergeben hätte, ihrem Liebhaber zu beweisen, dass sie wieder zu ihrem Mann - Mr. Mulwray - zurückgekehrt ist. Letztgenannter glaube ihren Aktionen nicht und halte Bekundungen von ihr, mit anderen Männern zu schlafen, für bloßen Altruismus, dass ihr seine Impotenz nichts ausmache und ihn nicht unter Druck setzen möchte. Es bestehen eklatante Unterschiede zwischen den Frauen auf den Fotos, wie es Gittes schlagartig klar wird, es sei denn, die Dame hätte in den vergangenen zehn Tagen zwanzig Kilo abgenommen und sich Lippen und Busen verändern lassen, was ihm aber doch nicht als so unwahrscheinlich erschien. Als es darum geht, die Fotos offiziell an Mr. Mulwray zu übergeben, stellt der Detektiv fest, dass er sich in einer Sackgasse befindet: In der Exit Street am St. Gabriel-Park. Verzweifelt irrt er umher und trifft zufällig die angeblich auf den Fotos zu sehende Liebhaberin von Mr. Mulwray, die auch verzweifelt umherirrt. Sie klärt ihn auf, auch als falscher Mr. Mulwray aufgetreten zu sein, der sich zwischenzeitlich bei Gittes nur telefonisch vorgestellt hatte. Der echte falsche Mr. Mulwray hätte jedoch den echten Mr. Mulwray mit einer weiteren falschen Mrs. Mulwray zusammengebracht, die Gittes gegenüber auf einem Foto von der richtigen Mrs. Mulwray als Mr. Mulwrays unverheiratete Schwester bezeichnet wurde, um ihn mit den anderen Fotos zu erpressen. Die falsche Mrs. Mulwray ist aber in Wahrheit dessen echte Halbschwester aus dritter Ehe ihres zweiten Vaters. Richtig verheiratet ist der echte Mr. Mulwray natürlich mit der echten Mrs. Mulwray, die damit zeitgleich mit sich verschwägert sind: Inzest!
  
 
== Hobbies ==  
 
== Hobbies ==  

Version vom 8. Juli 2010, 14:46 Uhr

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Der als Roman Liebling geborene, machte sich immer schon gern lieb Kind auch bei einzelnen Teilen seines Publikums, war aber nur zeitweise "Everybodys Darling". Künstlerisch ungemein fruchtbar, ist sein Leben durch Schicksalsschläge geprägt, teils unverschuldet, teils rührte er selbst die Trommel.

Vor allem lebte er für den sogenannten internationalen Film. Es lassen sich zahlreiche Übereinstimmungen zwischen dem Filmschaffen und dem Lebenslauf feststellen, wo mal das Real Life Pate für die Kunst stand und mal ein neuer Kinofilm ein manchmal tragisches Pendant im Leben fand.

Das Messer im Eimer

Der erste abend- aber nicht saalfüllende Kinofilm glänzt durch eine minimalistische Sprache und das nicht nur, weil sich Polanski schon immer schwer mit Fremdsprachen getan hat, sondern vor allem aus Budgetgründen. Der Film mit dem Arbeitstitel "Abrechnung über der Tiefsee" sollte ursprünglich ein heroisches Stück der Auseinandersetzung zwischen zwei promisken Männern auf einem Segelboot werden, die im Spannungsfeld zu einer Frau "als stilles Wasser" zunächst um diese kämpfen, um dann zueinander zu finden. Durch ein Mißgeschick mit dem zentralen Filmgegenstand musste der Film in "Das Messer im Wasser" umbenannt und das Drehbuch umgeschrieben werden. Der Film hatte zudem aus Budgetgründen nicht nur kein Happy End mehr, sondern gar kein Ende mehr - bei den Kritikern dennoch hochbeachtet - nicht nur wegen der Hauptdarstellerin.

Endlich in Amerika

Polanski löste das Ticket nach Hollywood und versuchte sich mit einem Horrorfilm-Projekt, das diesmal alle Register des Schreckens vor der Kamera ziehen sollte. Obwohl er mit einer ausgesprochenen Schönheit als Hauptdarstellerin, einem vom Landsmann Krzysztof Komeda komponierten Schunkelsong und polnischem Schmuddelwetter nicht die besten Voraussetzungen vorfand, verstand er es, daraus mit nachträglichen Schnitten, Einblendungen weihnachtlicher Außenaufnahmen und einer stark überarbeiteten Fassung des musikalischen Titelthemas die Geschichte um Professor Abronsius und dem trotteligen Helfer Alfred auf Vampirjagd wenigstens noch zu einer vielbeachteten Horrorkomödie zu machen - nicht nur wegen der Hauptdarstellerin.

Beim nächsten Projekt sollte alles besser werden.

Der Film "Rosemaries Baby" erscheint als Ausdruck seines inständigen Wunsches, endlich Vater zu werden und spiegelt mit der Wahl der Location eines alten Mietsgebäudes in New York seine Anfangszeit als Mietnomade in den USA wider. Bei dem älteren Ehepaar, mit dem die jungen Film-Eheleute Woodhouse Freundschaft schließen, das aber dem Teufel verfallen ist, könnte es sich um eine Anspielung auf seine Schwiegereltern handeln. Guy Woodhouse hatte seine Vaterschaft an die Teufelsbeschwörer verkauft. Im Real Life wartete Roman auch auf seine Vaterschaft, doch erlangte sie auf schreckliche Weise nicht, da wie unter Motivation des Filmdrehbuchs eine verblendete Schar von Anhängern eines satanischen Propheten seine schwangere Frau ermordete.

Polanskifahrt Richtung Gipfel des "Film noir"

Nach einem Ausflug in die Splatter- und Gore-Szene mittels des Films Macbeth von Ghostwriter Shakespeare konzentrierte sich Polanski wieder auf eine einfache Bildsprache. So hielt er zunehmend die Anzahl und Struktur der mitspielenden Figuren sowie die Wahl der Spielorte überschaubarer, um mit gutem Gewissen gegenüber dem Filmgast komplexe Beziehungsgeflechte und Psychogemälde entwickeln zu können. So war er selbst begeisteter Fan des "Film Noir", wollte bei seinem Projekt aber den namensgebenden Umstand vermeiden, dass es in den Kinokassen meist dunkel geblieben war.

Daher beabsichtigte er, die klassischen Fehler, die er für die Mißerfolge verantwortlich machte, nicht mehr zu machen: Starke Frauen, kaputte Helden, Schwarz-Weiß-Optik, Räuberpistolenthematik und zuviel Alkohol. Auch der Held sollte in seinem Projekt Glück haben und spüren können, wie die Frau als Antiheldin wie ein Kartenhaus in sich zusammenfällt. Die Handlung komponierte er denkbar einfach:

Der versoffene Privatdetektiv Gittes als erfolgloser Protagonist hat schon lange Mut und Kraft verloren, sein Geschäft auf den Erfolgsweg zu führen. Als er während der gesamten Sommerferien zu Hause bleiben musste, weil er sich einen Urlaub nicht leisten konnte, besucht ihn eine Frau, die sonst keinen Privatdetektiv finden kann.

Sie beabsichtigt, sich selbst beschatten zu lassen, um mittels der von ihr selbst geschossenen Fotos, die Gittes nur zu übergeben hätte, ihrem Liebhaber zu beweisen, dass sie wieder zu ihrem Mann - Mr. Mulwray - zurückgekehrt ist. Letztgenannter glaube ihren Aktionen nicht und halte Bekundungen von ihr, mit anderen Männern zu schlafen, für bloßen Altruismus, dass ihr seine Impotenz nichts ausmache und ihn nicht unter Druck setzen möchte. Es bestehen eklatante Unterschiede zwischen den Frauen auf den Fotos, wie es Gittes schlagartig klar wird, es sei denn, die Dame hätte in den vergangenen zehn Tagen zwanzig Kilo abgenommen und sich Lippen und Busen verändern lassen, was ihm aber doch nicht als so unwahrscheinlich erschien. Als es darum geht, die Fotos offiziell an Mr. Mulwray zu übergeben, stellt der Detektiv fest, dass er sich in einer Sackgasse befindet: In der Exit Street am St. Gabriel-Park. Verzweifelt irrt er umher und trifft zufällig die angeblich auf den Fotos zu sehende Liebhaberin von Mr. Mulwray, die auch verzweifelt umherirrt. Sie klärt ihn auf, auch als falscher Mr. Mulwray aufgetreten zu sein, der sich zwischenzeitlich bei Gittes nur telefonisch vorgestellt hatte. Der echte falsche Mr. Mulwray hätte jedoch den echten Mr. Mulwray mit einer weiteren falschen Mrs. Mulwray zusammengebracht, die Gittes gegenüber auf einem Foto von der richtigen Mrs. Mulwray als Mr. Mulwrays unverheiratete Schwester bezeichnet wurde, um ihn mit den anderen Fotos zu erpressen. Die falsche Mrs. Mulwray ist aber in Wahrheit dessen echte Halbschwester aus dritter Ehe ihres zweiten Vaters. Richtig verheiratet ist der echte Mr. Mulwray natürlich mit der echten Mrs. Mulwray, die damit zeitgleich mit sich verschwägert sind: Inzest!

Hobbies

  • Gartenbau

Ein Steckenpferd, das er schon 30 Jahre erfolglos betreibt, da er immer noch nicht Gras über unliebsame Geschehnisse zu wachsen lassen weiß.

  • Last-Minute-Reisen

Durch beruflich bedingte ständig wechselnde Einsatzorte hat er das spontane (Ab-)Reisen lieb gewonnen; hierin glänzt er ähnlich wie hinter der Kamera mit glanzvoller Improvisation, gewürzt mit kurzen Sprints durch Check-Ins.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso