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Diverses:Das Genderer. Eine Reportage über das Essentielle einer verlotterten Republik

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Hautnah am Menschen; Reporter ermitteln.

Heute berichten wir über einen Beruf, der im Bewusstsein der Deutschen kaum Beachtung gefunden hat. Es handelt sich um das Genderer. Ein Beruf, der im Jahre 2007 von der "Bundesanstalt für die sprachliche, zeichensprachliche, gestenprachliche und bildsprachliche sowie denksprachliche Gleichstellung von Frau und Mann" erschaffen wurde. In der Bundesrepublik gibt es in diesem Berufsfeld nur eine Stelle. Besetzt wird diese von Wilfried M. (Name geändert, die Red.). Diesen Mann haben wir einen Tag lang auf seiner außergewöhnlichen Mission begleitet.


Ein Tag mit dem Genderer

Wilfried M., das Genderer in mausgrauem Anzug (Farben aufgrund Sepia-Tönung verfälscht)

Es ist 6.00 Uhr am Morgen. Wilfried M. empfängt uns im Morgenrock in einem kleinen Reihenendhaus in Ostwestfalen-Lippe. Wir, das Reporterteam von „Lukulus“, der Fleischerinnungszeitung, sind ganz gespannt was uns erwartet. Wir, das sind Heribert Kröterich, mein 58 jähriger Praktikant, Umschüler vom Maurerhandwerk und ich, Ihr Wolfbert Winkreich. „Herein in die gute Stube!“ begrüßt uns M. und blickt aus ungefähr 1,93 m Höhe herunter, „Bitte, nehmen Sie noch Plätzin, ich ziehe mir grad noch meine Uniform und meine Mantelin an.“ Etwas verwundert hocken wir uns in M.'s Wohn-, Ess- und Schlafzimmer. Und schon ist Herr M. fertig. Eine dunkelblaue Uniform, weiße Handschuhe und einen mausgrauen Mantel runden sein imposantes Erscheinungsbild ab. Wir verlassen das Haus und M. steuert auf seine Garage zu. „Bitte folgen Sie meiner Dienstwagin in ausreichender Abständin!“ ruft uns M. zu und steuert alsbald einen mintgrünen VW Beatle auf die Straße. Wir folgen folgsam aber verwundert.

Nach nur 380 Metern stockt die Fahrt. Der VW Beatle holpert auf den Gehweg und kommt -welch Zufall- vor einer Metzgerei zum Stehen. Mit einer Behendigkeit, die wir ihm eigentlich nicht zugetraut hatten, schält sich M. aus dem Wagen und entert mit wenigen Schritten die Metzgerei. Durch das Schaufenster des Ladens beobchten wir M. und den ca. 60 jahre alten Firmeninhaber. Beide wechseln ein paar wenige Worte, da zückt M. einen Zylinder aus seiner mausgrauen Manteltasche und sprüht dem verdutzten Metzger etwas ins Gesicht, worauf dieser heulend zu Boden geht. M. tritt aus dem Laden lässt einen Behälter mit der Aufschrift "Reizgas" im mantel verschwinden und holt dafür einen anderen hervor. Es ist eine pinkfarbene Spraydose. "Pfffut, pfffftt..." zerstäubt sich pinker Lacknebel und pinkiert die Schaufensterfläche ein. Dabei wird die Fensterbeschriftung "Metzger" dick überlackiert. "Herr Bäcker..." entgegnet M. und weist mit seinem kantigen Kinn auf den immer noch im Laden wälzenden Metzger. "Eine hoffnungslose Fällin. Hat sich geweigert seine Ladenbeschriftung zu ändern." Auf dem Weg zum mintgrünen Dienstwagen scheint es so, dass es M. so scheint, als dass er eine Erklärung abgeben müsste. "Gemäß Richtlinie 52 der EU zur sprachlichen Neuausrichtung, Paragräphin 1, Absätzin 2 sind alle maskulinen Substantive, die keine konkreten männlichen Subjekte beschreiben, in weibliche Form umzuändern!" "Aber," entgegne ich, "scheint mir doch dieser Metzger ein männliches Subjekt zu sein.." "Die Ladenbezeichnung "Metzger" darf gemäß der Ausführungsbestimmung zur Richtlinie 52 nur dann in maskuliner Form abgefasst sein, wenn sich der Vor- oder Nachnahmen des Metzgers anfügt. Das Aber wollte Herr Bäcker nicht, also hätte er seine Metzgerei als Metzgerin bezeichnen müssen." Herr M. verschwindet in seinem Beatle und wir beeilen uns in unseren Mercedes Sprinter, den uns unser Innungsmitglied Metzgermeister Ferk geliehen hat, zu klettern. Zum Glück ist der Wagen nicht beschriftet. Weiter geht die Fahrt in ein Gewerbegebiet, M. weist mit ausgestrecktem Arm auf Gebäude mit der Aufschrift "Die Elektrikerin" oder "Anstreicherin". Anscheinend gibt es nichts zu bemängeln, doch da stoppt der VW Beatle. Eine Werbeplakat lockt "Komm' in den Urlaub!" M. steht bereits mit seiner Digitalkamera vor dem Plakat und sichert Beweise. "Das ist neu. Der Reise-Veranstalterin wird jetzt ein Bussgeld aufgebrummt und wenn das Plakat binnen 5 Taginnen nicht in Komm' in die Urlaubin! geändert wird, gehts für die Verantwortlichen ab in die Knästin. Haha."

das Stadtkrankenhaus nach unserem Besuch...

Und weiter geht die Fahrt bis M. in die Tiefgarage des Stadtkrankenhauses einbiegt... "Parkplätzinnen für Behindertinnen" und "Frauenparkplätzinnen" sind anscheinend ordnungsgemäß ausgezeichnet. Wir eilen mit M. Richtung "Fahrstuhlin" und fahren in die 3. Etage, zur gynäkologischen Station. M. zuckt sein Laptop und ruft im Laufen ein paar Tabellen ab. Plötzlich stehen wir vor dem Kreißsaal und uns schwant nichts Gutes... "Genderverfehlung, Genderverfehlung!" blöckt M. plötzlich. Eine Krankenschwester huscht verängstigt an uns vorbei und hält ein Neugeborenes eng an sich gedrückt. Aus dem Kreissal schleppt sich eine junge Mutter, die anscheinend grad entbunden hat, mit kalkweißgesichtigem Ehemann im Schlepptau..eine ältere Hebamme lugt ängstlich aus dem Schwesternzimmer und ruft "Evakuieren, schnell!" Doch zu spät, M. fummelt aus seinem Mantel zwei Eierhandgranaten hervor und schleudert sie unter ständigem "Genderverfehlung, Kreißsaal, Genderverfehlung..." in den Kreißsaal. Wir werfen uns in Deckung. Zwei Explosionen zerstören den glücklicherweise leeren Kreißsaal. Wenig später züngeln schon Flammen an der fehlerhaften Beschriftung. M. scheint sich gefasst zu haben und zitiert die Ausführungsbestimmung der EU-Richtlinie 52. "In öffentlichen Gebäuden ist die geschlechtergerechte Sprache ein absolutes Muss. Verfehlungen dürfen nicht akzeptiert werden." Wir hasten dem Genderer nach, der erzählt weiter: "Ein Genderer hat sicher zu stellen, dass die soziale Geschlechterrolle nicht von der sprachlicher Fehlausrichtung beeinflusst wird." "Aber," entgegnet Heribert mit einer Stimme, die Breifumschläge reißen lassen könnte, "insbesondere die verweiblichung männlicher Substantive ist doch eine Beeinflussung der menschlichen Individuen hin zu einer bestimtmen Rolle." Ja, Heribert hat zwei Semester Soziologie studiert, bevor er Mauerer wurde.

Unser Reportagewagen nach dem Einsatz.

Das Genderer sieht uns mit einem Blick, der Bleistifte zerplatzen lassen könnte, an und greift in seine Manteltasche. Ich zerre Heribert, der gerade seine 120 Kilogramm in Rammbockposition bringen will, in den Sprinter, werfe mich auf den Fahrersitz und gebe Gas, nur raus aus dem Parkhaus. Im Rückspiegel sehe ich M. die letzten Einzelteile seiner Bazooka zusammenstecken und anlegen. Eine Feuerzunge leckt an den Auspuffgasen des Sprinters und eine panzerbrechende Granate durchschlägt unsere Heckscheibe. Glücklicherweise hat Metzger Ferk die Schweinehälften noch im Laderaum hängen lassen, die Explosion wird gedämpft und erreicht nicht die Fahrgastzelle. Der Sprinter streift schlingernd M.'s Beatle und kommt 20 Meter weiter zum Stehen. Wir hasten aus dem nun loh brennenden Fahrzeugwrack und rennen die Straße hinunter: "Hündinnen! Ich erwische Euch noch, Ihr Verbrecherinnen," ruft M. uns nach, "dann zermalme ich Eure Nasinnen!"


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