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Zehn Internationale Jahre

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Ein Internationales Jahr ist ein, von den Vereinten Nationen eigens gewidmetes Jahr und zwar gewidmet dem Salz der Erde, dem Homo Sapiens in seiner schönsten Erscheinung: Der Menschheit. Und jedes Jahr aufs Neue, versuchen Milliarden Menschen auf dem ganzen Erdenrund sich der Widmung würdig zu erweisen, indem sie an dieser gigantischen Motto-Show teilnehmen.

Das 21. Jahrhundert; 1. Staffel

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Das 21. Jahrhundert, einst ein Shangrila zukunftsgläubiger Optimisten, ein herbeigesehntes, sciencefiktionales, Jahrhundert voller Aufbrüche in neue Dimensionen oder zumindest mal eine kurze Pause in all dem Dauerstress. Bevor das erste Jahrzehnt um ist muss man sich aber schon fragen: Hat sich das Ganze wirklich gelohnt?
Im Großen und Ganzen, kann man sagen, dass alles gar nicht mal so schlecht lief. Kritiker behaupten zwar, das man den einen oder anderen Kollateralschaden hätte vermeiden können und einige Aktionen wahren wirklich „Too much“, allen Unken zum Trotz lief aber eigentlich alles ganz glimpflich ab. Das angekündigte Armageddon? Naja, wenn man ehrlich ist hat man da auch schon besseres gesehen. Trotzdem wurde in besagter Dekade wieder mal nichts dem Zufall überlassen, sieht man mal von einigen wirklich seltsamen Gegebenheiten ab.
Die Motto-Vorgaben der UN waren wie immer Klasse, obwohl es einige- schon fast langweilige, Klassiker gegeben hat. Die Menschheit lies sich trotzdem wieder mal nicht davon abhalten alle Vorgaben zu erfüllen, dabei ging es natürlich auch wieder ordentlich robust zu, damit nicht nur die kulturinteressierten Philanthropen, sondern auch die Action-Liebhaber, voll auf ihre Kosten kommen konnten.
Sieht man sich das ganze aus der Nähe an, ergeben sich aber einige Zufälle die man nicht so leicht erklären kann. Manch einer redet schon von Schiebung, immer mehr Rufe nach einem Weltgericht werden laut und über allem kreist die Frage, ob das überhaupt nötig war, noch ein Jahrhundert.

2000

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Nach dem ungenehmigten Sektkorken-Angriff einiger Ungeduldiger, musste man erst mal erklären das dass nicht das neue Millennium ist, sonder das „Internationale Jahr für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit“. Turkmenistan schaffte auch gleich an Neujahr seine Todesstrafe ab und in Deutschland prescht man vor, indem man sogar das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung gesetzlich festschreibt und flankierend die erste Babyklappe Deutschlands eröffnet. Riesen Freudenfeuerwerke werden im holländischen Enschede entzündet und im österreichischen Kaprun abgebrannt. Der Vatikan schiebt noch schnell das Internationale Jubeljahr der katholischen Kirche nach, bevor, zum echten Jahrtausendwechsel, alles den Bach runtergeht. Soviel Chuzpe würde man bei der UN auch gern mal haben.
Tolle Stimmung aber eine total unlustige Folge. Bloß dass Pferde in Deutschland nun einen eigenen Ausweis bekommen zeigt, wie weit die Kultur des Friedens in einem Jahr gekommen ist und das Jahrhundert hatte ja nicht mal richtig angefangen.

2001

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Die zweite Folge beginnt schon sehr mysteriös, zynische Kenner der Show bezeichnen sie nachträglich sogar als Pilotfilm. Man kann dazu stehen wie man will, definitiv eine Schlüssel-Episode dieses unerwartete „Jahr des Dialoges zwischen den Kulturen“. Natürlich wurde man in den Top-Teilnehmerländern sofort misstrauisch. Die westliche Welt schickte auch gleich ihre besten Spielführer ins Rennen:den „“Weiszmacher“ und, man traut es sich gar nicht zu sagen: den „Scheißmacher“. Bei soviel Dialog, währe sogar der alte Buddha vor Freude explodiert.
Total supi und die UN schiebt noch das „Internationale Jahr der Freiwilligen“ hinterher.
Nach der Werbepause verstärkt sich aber das seltsame Gefühl vom Anfang, als man plötzlich sieht wie sich ein Paar Freiwillige, der Piloten-Organisation „Shockpit“, bei den Amis über die dauernden Störungen des internationalen Flugverkehrs beschweren wollen. Der Ami, aufgebracht wie immer, bewirft die Flugzeuge der Arbeitskämpfer mit Stahl- und Betonbrocken, so dass die Flieger abstürzen. Richtig Horroshow, alle sind total verunsichert. Die Bundeswehr fängt an Frauen auszubilden. Echt schön.
In Afghanistan zeigt man Hobbypiloten mal, wie man einen Tarifvertrag im Fluggewerbe macht: nämlich mit unbemannten Flugkörpern. Der Scheißmacher benennt das Jahr um, zum „Internationalen Jahr der Willigen“. Soviel Kreativität hätte die Spielleitung, den Protagonisten gar nicht zu getraut.

2002

Osama Bin Laden Warholl Style.jpg

Gleich am Anfang der Folge sieht man, wie sich der Scheißmacher in den Bergen Afghanistans, durch enge Höhlen-Labyrinthe schwitzt, immer dem Spielmacher der östlichen Welt- dem „Krachmacher“, auf den Fersen. Die ganze Welt sitzt gebannt an den Fernsehern, um sich das „Internationale Jahr der Berge“ reinzuziehen.
Und in den Bergen ist eine Menge los, durch striktes Höhentraining hat man einen Rookie namens „Hammid“ ins Rennen geschickt- den man auch als den Weichmacher kennt. Die Spielleitung findet es aber manchmal doof, das die Menschen alle gegeneinander antreten, um sich der Jahreswidmung besonders würdig zu zeigen. Die Motto-Show hat inzwischen zu einigen, schweren Verletzungen geführt und man denkt sogar darüber nach die Show einfach abzusetzen.
Plötzlich häufen sich in dieser Folge die seltsamen Vorgänge in alpinen Regionen, im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich geht der Meteorit „Haider Neuschwanstein“ nieder, ein russisches Flugzeug kollidiert mit einem Berg- einfach so, riesige Wassermassen ergießen sich aus den luftigen Höhen über halb Europa. Das tschetschenische MusicalLife is a Gas“, langweilt das moskowitische Flachland-Publikum so sehr, dass alle einschlafen.

2003

Bush mach seine Mannschaft richtig heiß.

Irgendwie zynisch diese „Internationale Jahr des Süßwassers“, besonders nach der letztjährigen Jahrhundertflut, es schlägt die Menschenkinder trotzdem so sehr in seinen Bann, dass man beschließt den arabischen Wüstenvölkern was zum trinken zu bringen, damit sie nicht immer auf diese ölig-sandige Brühe angewiesen sind. Der ewige Scheißmacher ist auch wieder mit dabei und putscht seine Mannschaft mit einer vierminütigen Poweransprache, in der Umkleidekabine auf. In Europa möchte man das Süßwasser lieber für sich behalten, da man so entsetzlich schwitzt und reihenweise umkippt. Kein Wunder bei der diesjährigen Jahrhundertglut. Die Spielleitung bei den Vereinten Nationen beteuert, mit allem nichts zu tun zu haben.
Mit nichts was zu tun, hatte auch Fallschirmjäger Jürgen W. Möllemann, vor allem nicht mit dem Sicherheitscheck seiner Sprung-Montur. Kollegen behaupteten:„Er war nur kurz weg um sich ein Glas Wasser zu hohlen“. Süßwasser vermutlich... Hätte man kurz vor seinem Einsatz, nicht seine Immunität aufgehoben, könnte er vielleicht noch leben.
Völlig ohne Süßwasser, kommt inzwischen eine neue Züchtung aus den Gen-Laboren dieser Welt aus: Der „Homo Alkopups Germanicus

2004

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Immer mehr Zuschauer werden langsam misstrauisch, was hat es auf sich mit den ganzen Jahreswidmungen, manipuliert die UN die einzelnen Shows um sie Motto konform zu machen? Unterhaltungsshows funktionieren halt nicht, wenn man den Kandidaten zu viel Freiraum lässt. Deshalb hat man den irakischen Teilnehmern im malerischen Abu Ghraib, ein strenges Training verordnet. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man schon, dass sie die Staffel wohl nicht überleben werden.
In Georgien hat man sogar mal wieder einen Willi zum Anführer gemacht. Nachdem der alte Zuckarsch-Willi in der Vergangenheit nicht so doll lief, versucht man es erstmals, retromäßig, mit dem Sackarsch-Willi. Als hätten die Wasserspiele der letzten zwei Jahre nicht gereicht, wird alles was so um den Indischen Ozean so herum kraucht, von einem Tsunami heimgesucht. Kein Wunder inzwischen lautet das Motto: „Internationales Jahr des Reises“ und um den genießbar zu machen braucht man vor allem eines, Wasser. Doof halt nur das man jetzt, wo alles hin ist auch wieder massiv Reis braucht. Einfach die perfekte Welle

2005

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Natürlich ist der Spielleitung schon aufgefallen das man sie kritisch beäugt und nicht wenige geben ihr sogar die Schuld, an diesem, bisher völlig miserablen, Jahrzehnt. Man muss was tun und plötzlich haut man ein Motto raus, dass alles in den Schatten stellt was bisher da war, etwas das alle angeht: Das „Internationale Jahr der Kleinstkredite“.
Das notorisch US-Team ist so euphorisch, das es einfach jedem den es so beim Einkaufen oder sonstwo sieht, einfach einen Kleinstkredit gibt. Die Menschen scheinen sich zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt uneigennützig aufeinander zu, zu bewegen. Jeder soll ein eigenes Haus haben wenn er will, auch wenn es nur ein alter Pappkarton ist. Hauptsache man ist kreditwürdig.
In Europa sieht man das ganze etwas kritischer, erbsenzählerisch glaubt man nicht an diesen neuen Wohlstand und was soll man überhaupt mit einem Kleinstkredit fragt man sich, wo es doch jetzt das neue Hartz IV gibt. Studenten können sich jetzt sogar einen Kredit beim Staat besorgen, um ihre schweren Bücher und den billigen Dornfelder, aus dem Penny, zu finanzieren. Aus voller Brust dröhnt es nur noch Angie und auch der Scheißmacher hat sich nochmal qualifiziert. Ansonsten alles beim Alten, solange das mit der Tilgung klappt.

2006

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Irgendwie ist da nicht mehr so richtig Schwung drin in der ganzen Nummer, die Themen des Jahrzehnts sind erschöpft, scheint es. Von der UN hört man nur noch kläglich: „Internationales Jahr der Wüsten und Wüstenbildung“. Was sollen die Menschen damit anfangen, von Wüste hatte man in den letzten Jahren doch nun wirklich genug. Und in den Wüsten der Welt gärt es gewaltig. Der Weizsmacher erleidet einen Herzanfall, was das Kräfteverhältnis in der Region katastrophal schief legt. Die einzige Mannschaft im Nahen Osten, der man wenigstens etwas Bildung zugetraut hätte, reißt- vor Wut, ihr eigenes Trainingscamp im Gaza-Streifen nieder.
Um das Motto der Folge wenigstens halbwegs zu erfüllen, versuchen die Dänen, den raubvogelnasigen Heißspornen wenigstens etwas Wüstenbildung, mittels lustiger Comics, nahe zu bringen. Diese sind aber ohnehin ganz wüst beleidigt, weil die meisten von ihnen nicht mal nach Deutschland eingeladen sind, wo in diesem Sommer alle Freunde zusammen sind. Ziemlich unfair aber Bildung geht vor.
Der neue Papst heißt Ratzinger, in der ungebildeten Wüste, stellt man den persischen Gelehrten und Künstler „Mahmud Ahmadinedschad“ als Gegenpabst auf. Ein großer Schlag gegen die Leidkultur der jüdisch/christlichen Teams und außerdem ein Zeichen das man in Wüstenbereichen gar nicht mal so ungebildet ist.

2007

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Mit dem „Internationalen Heliophysikalischen Jahr“ kann niemand so recht was anfangen, besonders da keiner weis was das überhaupt sein soll. Menschen zur Sonne zur Freiheit? Weit gefehlt. Die Kandidaten bleiben, trotz des sehr gewitzten Mottos, im üblichen klein-klein stecken.
Neu ist der neue Showmaster Ban ki-Moon, der Bruder der beliebten Sailor Moon. Es scheint das diese Folge wohl an ihrer Selbstreferenzialität zugrunde geht, der scheidende Chef, Kofi Annan fährt mit dem ebenfalls geschiedenen Edmund Stoiber erst mal in den Urlaub.
Was soll das? Die Menschen sind empört, besonders von ihrer eigenen Eingeschnarchtheit. Aber Kofi hat die ganze Show kaputt gemacht. Von Folge zu Folge wurde alles immer langweiliger, kein Wunder das sich ehemalige Supertypen aus der Arena zurück ziehen, die Welt hat es nicht anders verdient.

2008

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Die fanatischen Zuschauer, die in den ersten Folgen den Protagonisten noch die Daumen gedrückt haben und auch selbst alles gaben um das Show-Ziel zu erreichen, liegen verpennt in der Sofaecke rum. Kein Wunder das es nichts mehr zu widmen gibt, als das „Internationale Jahr der Kartoffel“. Die USA machen natürlich wieder ihr eigenes Ding und schicken eine Schwarzwurzel ins Rennen. Zwar kein knuffiger Erdapfel, trotzdem aber ein Wurzelgemüse. Was jetzt kommt, reißt jedoch alle aus den Sesseln. Fast alle haben gemeint, sie hätten die Machenschaften der UN durchschaut- der Bruder von Sailor Moon hat sich in seiner asiatischen Verschlagenheit aber was ganz tolles ausgedacht.
Das ganze Jahr über fragten sich die Leute was das bedeuten soll, dass mit der Kartoffel, doch was jetzt kommt stellt alle Mitspieler vor ungeahnte Probleme. Die Kleinstkredite von 2005 werden plötzlich fällig und da man alles was man hatte großzügig für Süßwasser, Bildung, Bergurlaube und den sowieso völlig überteuerten Frieden verplempert hat, hat man jetzt kaum noch was zum ausgeben. Das wird wohl nicht ein internationales Jahr der Kartoffel, sonder gleich mehrere, den so mordsmäßig viel haben die Menschen nicht mehr übrig aber noch ein Paar Folgen vor sich. Die Schwarzwurzel kocht, wäre ja sonst auch viel zu hart, die Leute haben kein Bock mehr und fühlen sich nur widerwillig global.

2009 - 2010

Tja das sieht ja alles gar nicht so rosig aus aber es gibt ja immer noch das „Internationale Jahr der Naturfasern“, mal ganz ehrlich- bei so einer langweiligen Show hilft eigentlich nur noch ein Bündel, anständige Naturfasern. Die ganze Serie kann man auf jeden Fall in der Pfeife rauchen. Was ist bloß passiert wo sind die krassen Events hin verschwunden? Was ist aus der Menschheit geworden, die in den ersten Jahren des Jahrzehnts für so eine Bombenstimmung gesorgt hatte? Liegt es an den ewigen Kartoffeln, die es nur noch gibt. Ist das ganze Pulver schon verschossen in diesem „Internationalen Jahr des Fernrohrs“? Ein Jahr das die meisten wirklich lieber aus der Ferne betrachtet hätten
Viele hoffen jetzt auf das Jahr 2010, wenn man das noch dazu zählen will- das „Internationale Jahr der Annäherung und der Biodiversität“. Was will uns die Spielleitung nun diesmal mitteilen? Das es in der ganzen Staffel viel zu wenig Sex und Erotik gegeben hat? Wie auch immer, irgendwas werden sie sich schon dabei gedacht haben, die Vereinten Nationen.


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