Sub:Schlimme Zeiten/Archiv
Aktuelle Meldungen finden sich hier.
Inhaltsverzeichnis
- 1 08. Dezember 2011: Vorbereitungen zum Steinigungsfest auf Hochtouren
- 2 12. November 2011: Hinterwalder werden nach Strich und Faden beschissen und fühlen sich auch so
- 3 11. Oktober 2011: Alarm aufgehoben
- 4 9. Oktober 2011: Großkanzler verfügt Generalmobilmachung
- 5 23. August 2011: Schlimme Zeiten nimmt die Arbeit wieder auf
- 6 30. Juni 2011: Urlaub für alle
- 7 22. Juni 2011: Finanzminister feuert Sekretär und nimmt Stellung zum angeblichen Luxusburg-Bankrott
- 8 17. Juni 2011: Fußball legt Hinterwald lahm
- 9 21. Mai 2011: Fehlerteufel finden Kurdistan langweilig
- 10 20. April 2011: Unbequeme Wahrheiten
- 11 08. April 2011: Postapokalyptische Eiszeit (politisch)
- 12 07. April 2011: Tsunami scheitert an der Fünfprozenthürde
- 13 05. April 2011: Apark - Autorenquartett nimmt Hauptdarstellerin vom Spielplan
- 14 10. März 2010: Monologische Pressekonferenz im Großkanzleramt
- 15 26. Februar 2011: Rede zur Lage des Vereinigten Königreichs
- 16 21. 02. 2011: Krieg! Diesesmal ein kommunistischer!
- 17 18. Februar 2011: Ostfrieslandkonflikt - "Erst schießen, dann Fragen stellen"
- 18 18. Februar 2011: Großkanzler unter Beschuss - Doktorarbeit angeblich nicht abgeschrieben!
- 19 16. Februar 2011: Die Expedition beginnt
- 20 10. Februar 2011: Regierung startet Hinterweltprogramm
- 21 Schlimme Zeiten Wissenschaft - Hinterwald geht in die Luft
- 22 30. Januar 2011: Reise nach Jerusalem
- 23 29. Januar 2011: Mitgliederliste der ZORNIG löst Regierungskrise aus
- 24 28. Januar 2011: Hinterwald hilft
- 25 12. Januar 2011: Solon Winckelzug erfindet die Sportart Weltbashing
- 26 04. Januar 2011: Neue Nachbarn
- 27 23. Dezember 2010: Zeichen und Wunder geschehen – Quadratl wieder aufgetaucht!
- 28 10. Dezember 2010: Schatzkanzler lässt Banken zumauern, um die Krise nicht zu gefährden
- 29 08. Dezember 2010: Lynchhausen macht Klarschiff
- 30 28. November 2010: Bürgerkrieg endet in Union der geballten Fäuste
- 31 27. November 2010: Bürgerkrieg!! Rentnerrepublik bricht bewaffneten Konflikt vom Zaun!
- 32 25. November 2010: Irrsinn – Der Süden erklärt sich für unabhängig
- 33 04. Oktober 1802 / 15. November 2010: Verschmelzung der Welten löst Rentenkrieg aus
- 34 30. September 1802: Briefbombe erschüttert Quadratl – Großkanzler samt Stadt verschwunden
- 35 28. September 1802: Think-stupid-Contest - Großkanzler verlost Fahrkarten nach Vermutlich-Ding
- 36 27. September 1802: Großkanzler sagt "Think stupid things!"
- 37 25. September 1802: Großkanzler sagt "Kein Teamgeist!"
- 38 14. September 1802: Großkanzler sagt "Was für ein S*****-Tag!"
- 39 10. September 1802: Großkanzler sagt "Wir werden nicht weichen!"
- 40 10. September 1802: K-Raum-Expedition droht zu platzen (Ursache: Platzwunde)
- 41 09. September 1802: Schlimme Zeiten stehen bevor!
08. Dezember 2011: Vorbereitungen zum Steinigungsfest auf HochtourenQuerquell, Hinterwald. Angesichts des erneuten, unerwarteten und für große Teile der Hinterwalder Bevölkerung ärgerlichen Aufflammens von religiösen Regungen in der Spiegelwelt bereitet sich das Land in diesem Jahr besonders intensiv auf das anstehende Steinigungsfest vor. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, soll sich Großkanzler Winckelzug persönlich am Steinesammeln beteiligen, um pünktlich zum 24. Dezember nicht den Teufel, dafür aber die Religion auszutreiben. 12. November 2011: Hinterwalder werden nach Strich und Faden beschissen und fühlen sich auch soÖy. Unter den Itzer Forschern, die derzeit auf dem Öyer Dampfsegler SH3K in Richtung Heimat reisen, regt sich ernstlicher Unmut. Abgesehen vom Ende der Altmayr-Forschungsmission in Südbasnana, die der Existenz Öys wegen aufgegeben musste, verderben gewisse kulturelle Unterschiede das grundsätzlich gute Klima zwischen Öyern und Hinterwaldern. So mussten die Forscher nach dem ersten gemeinsamen Essen nicht nur deutliche Rationskürzungen hinnehmen, sondern auch auf alle alkoholischen Wohlbefindlichkeitsmittel verzichten - die Öyer Mannschaft des Schiffes räumte sie einfach in ein höher gelegenes Regal, dass für die 1,50 Meter großen Wissenschaftler schier unerreichbar ist. Allein das senkte die soziale Raumtemperatur merklich. Richtig unzufrieden wurden die gelehrten und dem Wohlleben ganz zugetanen Herren aus Itz jedoch erst, als ihnen das gute Omen, das als Signal zum Aufbruch der Öyer Expedition galt, als Vogelkotfladen auf den Köpfen landete. Anders als die Öyer sahen die Hinterwalder darin kein gutes Omen, sondern den Tropfen der das Fass bis zum Rand füllt. Mithilfe eines mitgeführten Hydrofons nahmen sie Kontakt mit Hinterwald auf und ließen nicht locker, bis sie endlich Großkanzler Winckelzug am Apparat hatten. Dieser empfahl den Forschern jedoch ebenso wenig diplomatisch wie hilfreich, Zitat, "das Beste aus der Situation zu machen. Schlagt drei Fliegen mit einer Klappe: Schießt die verdammte Möwe ab. Das löst A) euer Ernährungsdefizit, zeigt B) der Möwe, was ihr von ihr haltet und demonstriert C) den Öyern, dass die Freundschaft beim Essen und der Esoterik endet." 11. Oktober 2011: Alarm aufgehobenQuerquell, Hinterwald. Der vorgestern verhängte Alarmzustand der Hinterwalder Truppen wurde heute wieder aufgehoben, der Luftraum ist wieder offen. Bis auf wenige Ausnahmen kehren alle Truppen nun in ihre Quartiere und damit ihren Alltag zurück. Dennoch werden der Luftraum, die Meerenge zwischen Hinterwald und Usty sowie bestimmte Bereiche der englischen Literatur weiter überwacht. Die Frage, wie der Vorfall mit der englischen Luftflotte zu bewerten sei, beantwortete der Großkanzler auf einer außerplanmäßigen Pressekonferenz so: "Es ist ja ganz unterhaltsam, wie die Engländer jetzt die gekränkte Unschuld vom Lande spielen. Fakt ist aber zunächst: Das 'Manöver' - schreibt ja die Anführungszeichen mit! - war eine Hinterald direkt betreffende militärische Bewegung und entsprechend haben wir reagiert. Dass die Flugzeuge unbewaffnet waren und daher von Hauke Ackermanns Truppen durchgelassen wurden, steht auf einem anderen Blatt. Die ganze Aktion mag als harmloses Missverständnis hingestellt werden, aus meiner Perspektive ist es keines, im Gegenteil: Die ganze Aktion ist ein klares, unmissverständliches Statement der englischen Regierung." Angesprochen auf die englische Abkehr vom auf Papier gedruckten Wort zeigte sich der Großkanzler erstaunlich amüsiert: "Ich finde dieses Bekenntnis zur eigenen Barbarei und Unbildung bemerkenswert. Sicher, man könnte den Engländern jetzt raten, Bücher lieber zu lesen, anstatt sie zu verbieten, aber allen wohlfeilen Spott schenken wir uns jetzt mal. Wenn die Engländer der Meinung sind, auf Bücher verzichten zu können, werden wir applaudieren und den verbotenen Büchern gerne Asyl in Hinterwald oder Apark gewähren. Und weil ich ihre fragenden Gesichter schon vor mir sehe: Nein, wir werden nicht intervenieren. Die Rechte Aparks werden vom englischen Buchverbot nicht berührt. Selbst wenn die Engländer die Bücher anzünden sollten, gäbe es - abgesehen von der persönlichen Ablehnung eines derart stumpfsinnigen und kleingeistigen Aktes - weder eine Handhabe noch einen Grund, etwas zu unternehmen. Man mag das Medium auslöschen - die Werke selbst bleiben davon unberührt." 9. Oktober 2011: Großkanzler verfügt GeneralmobilmachungQuerquell, Hinterwald. Großkanzler Solon Winckelzug verfügte am heutigen Morgen die Generalmobilmachung aller Hinterwalder Streitkräfte einschließlich der Truppen aus den Dominions. Auslöser hierfür ist der Umstand, dass die gesamte britische Luftwaffe den eigenen Luftraum verlassen und Kurs nach Westen genommen haben. Auf Anfrage teilte das Großkanzleramt mit, dass die von New England ausgehende Truppenbewegung in keiner Form angekündigt worden sei noch irgendwelche näheren Informationen hierzu vorliegen. So sagte der Großkanzler: "Wir haben keine Ahnung, was diese ganze Aktion soll, aber der westliche Kurs macht mir Sorgen. Es muss keine böse Absicht dahinterstecken, aber diese selbstgefällige Gutsherrenart der Briten geht mir gehörig auf den Sack. Ich habe daher für den gesamten Hinterwaldischen Luftraum ein Flugverbot verhängt. Wer dennoch eindringt, wird vom Himmel geholt." Die Hinterwalder Bevölkerung reagierte für Löffelschnitzer-Verhältnisse äußerst aufgebracht auf die unangekündigte Aktion New Englands. Trotz aller Appelle zur Wahrung der Ruhe gingen in Querquell und Barmannstadt britische Flaggen in Flammen auf. Man habe, so ein Demonstrant, langsam genug von den Eskapaden der aufgeblasenen Engländer. 23. August 2011: Schlimme Zeiten nimmt die Arbeit wieder aufQuerquell, Hinterwald. Nach fast zwei Monaten der Fremdbestimmung deutet sich ein Ende der Sekretariatsherrschaft in Hinterwald an. Großkanzler Solon Winckelzug, neuerdings auch einer der Vorsitzenden des WSR, ordnete vor wenigen Stunden an, dass Schlimme Zeiten nun wieder auf Sendung zu gehen habe. Im gleichen Atemzug rief er sein Kabinett aus dem Urlaub zurück, um dem "Weiberregiment" ein Ende zu machen. In ungewohnt guter Verfassung und Laune erschien der Großkanzler vor den herbeizitierten, missmutigen Hinterwalder Presseleuten und diktierte ihnen seine neuesten Entschlüsse in die Blöcke. Hier ein Auszug: "So, meine Damen und Herren, ihr habt lang genug bei Mahongbad am Strand herumgelegen, es wird Zeit, wieder zum Tagesgeschäft überzugehen. Unschönerweise hat es ja in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Ereignissen gegeben, die von euch mit keiner Zeile gewürdigt wurden. Es adelt euch zwar, dass ihr das Sommerloch nicht mit irgendwelchen ungaren Skandälchen gestopft habt, aber dass Hinterwalds Teilnahme beim Sibirska Cup hier keinerlei Erwähnung gefunden hat, das ist das Allerletzte. Herrschaften, wir haben den zweiten Platz errungen! 30. Juni 2011: Urlaub für alle
22. Juni 2011: Finanzminister feuert Sekretär und nimmt Stellung zum angeblichen Luxusburg-BankrottQuerquell, Hinterwald. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten der – nennen wir es einmal Organisation – so genannten L.A.D.E.N. erging gestern abend aus dem Finanzministerium Hinterwald eine seltsame Empfehlung zur Abwertung der luxusburgischen Währung, um den Terroristen bzw. Bankräubern bzw. L.A.D.E.N.-Dieben die Tour zu vermasseln. Dieser hanebüchene Vorschlag fand weder bei Electronia (das um seine eigene Währung fürchtete, die dank Währungsunion an die Luxusburgs gekoppelt ist) noch beim Chef des Rat gebenden Sekretärs Beifall. Hinterwalds Schatzkanzler Moses Stramm ließ den bislang nicht auffällig gewordenen Sekretär namens Eli Schlabber aus dem Schatzamt werfen, wobei sich der Betroffene mehrere Knochen teilweise höchst kompliziert brach. Moses Stramm dazu: „Er hatte sich das Büro im dritten Stock selbst ausgesucht.“ Nach der schnellen und im Gegensatz zu den Brüchen unkomplizierten Bereinigung der Angelegenheit sah sich Stramm dennoch gezwungen, zu den Vorfällen und der Lage ganz im Allgemeinen Stellung zu beziehen, „ganz einfach deshalb“, so der Schatzkanzler, „weil unser werter Großkanzler zur Zeit nichts anderes als Fußball im Kopf hat.“ In Ermangelung weiterer Themen druckt Schlimme Zeiten die Stellungnahme hier in Gänze ab: „Die Aktivitäten der L.A.D.E.N. wie auch die bislang nur einseitig verifizierte finanzpolitische Empfehlung aus meinem Haus stehen weder in direktem noch indirektem Zusammenhang mit Fußball – zumindest ist ein solcher nicht nachweisbar. Sie können daher auf eine Lektüre dieser Stellungnahme verzichten. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
17. Juni 2011: Fußball legt Hinterwald lahmQuerquell, Hinterwald. Seit mehreren Wochen ist Hinterwald fast vollständig von der internationalen Bühne verschwunden, Terrorismus, Epidemien, Krönungen, Krisen, Halbautonomieerklärungen – all das perlt derzeit am Vereinigten Königreich völlig ab. Der Grund: Fußball. Der in knapp einem Monat beginnende Sibirska Cup hat das Land politisch gesehen lahm gelegt, was nicht nur auf dem Umstand zurückgeht, dass weite Teile der Regierung selbst auf dem Rasen stehen, allen voran Großkanzler Solon Winckelzug. In einem der wenigen Interviews, die er in einer Trainingspause zu geben bereit war, meinte er auf die Frage hin, ob eine derartige Vernachlässigung seines Amtes nicht unverantwortlich sei: „Sie sehen doch, die Welt funktioniert auch prima ohne Einmischung von unserer Seite. Herr A. aus A. I. erprobt das Modell der Chinese Democracy, Möchtegernterroristen machen ihren Job so gut wie zuvor, die Fernostfriesen sterben immer noch aus – das alles sind doch furchtbar gute Neuigkeiten. Sie sehen: Die Welt geht nicht unter, nur weil wir uns ein paar Wochen auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.“ Alle Einwände gegen die Trainingspraxis wie auch das fast schon übertriebene Fußballfieber der Hinterwalder können derzeit im Vereinigten Königreich auf wenig Verständnis hoffen. Alles, was im entfernten Bezug auf den Lehrsatz „Ruhig Blut, Leute, es ist doch nur ein Spiel“ nimmt, wird vom Juristenverband mit folgender Stellungnahme beantwortet: „Das Prinzip des zweiten und dritten Platzes erschien uns schon immer rätselhaft.“ 21. Mai 2011: Fehlerteufel finden Kurdistan langweiligVarsallas, Florentia. Wie Großkanzler Solon Winckelzug, derzeit auf großer Auslandsreise in Florentia, am heutigen Morgen verlautbaren ließ, werden sich die zur Verhinderung eines Bürgerkriegs aktiven Aparker Fehlerteufel im Laufe des Tages aus Kurdistan zurückziehen, da ihre Arbeit dort, so Winckelzug, als erledigt anzusehen sei: "Die Fehlerteufel haben gute Arbeit geleistet und verhindert, dass diese zänkischen Idioten sich die Köpfe einschlagen beziehungsweise sich gegenseitig aushungern." Auch die Frage, warum Hinterwald-Apark sich überhaupt in diese Sache eingemischt hat, beantwortete Winckelzug, allerdings noch ein bisschen verkatert und entsprechend übellaunig: "Eigentlich war es mir ziemlich egal, was diese Kasper mit sich anstellen, aber es ging mir auf die Nerven, dass sich mit beleidigendem Stumpfsinn denselben Mist mit der Mauer noch einmal durchziehen wollten. Wenn wir da en passant einen Völkermord verhindert haben: gut. Wenn Sam Pukkad endlich mal die Klappe hält: gut. Wenn die Kurden, also die einen und die anderen, endlich auf interessantere Weise ihren Zwist austragen: auch gut." Trotz der deutlichen Willensbekundungen Winckelzugs wurde bekannt, dass der Rückzug nicht allein auch die Entscheidung des Großkanzlers zurückgeht. Vielmehr scheint es so, als sei bei den im Einsatz befindlichen Fehlerteufeln massive Langeweile aufgekommen. In einem seltenen Exklusivinterview sagte Tiberius Error, leitender Fehlerteufel der Operation: "Bäh, kurdische Literatur. Sowas von öde. Will zurück in vernünftige Schriften, wollen wir alle. Kommen kaum über das Schiefertafelniveau hinaus, diese Kurden. Alles sehr dröge." 20. April 2011: Unbequeme WahrheitenQuerquell, Hinterwald. Auf Drängen der Chefredakteurin von Schlimme Zeiten hat sich Großkanzler Solon Winckelzug bereiterklärt, an einer zweiten Staffel der Erfolgsserie Rate mal, welche unbequeme Wahrheit ich dir gleich sage, kurz RMWUWIDGS, mitzuwirken. Allerdings wurde die Einspielsequenz mit einer Rede Winckelzugs von einem namentlich nicht genannten, jedoch mittlerweile gefeuerten Praktikanten meistbietend an andere Presseorgane verkauft. Damit ist zwar die Auftaktfolge von RMWUWIDGS gescheitert, jedoch haben es Winckelzugs unbequeme Wahrheiten durchaus in sich und dürften das politische Weltklima deutlich erwärmen. So, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn ich Ihnen alle unbequemen Wahrheiten erzählen würde, die ich auf Lager habe, wären wir in einer Woche noch nicht fertig und Ihnen würden mit Sicherheit die Papiertaschentücher ausgehen. Ich will mich aus aktuellem Anlass auf diese 19.-April-Sache in Luxusburg beschränken. Herzlichst, Ihr Solon Winckelzug 08. April 2011: Postapokalyptische Eiszeit (politisch)Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!, Querquell, Hinterwald. Die vor wenigen Stunden durchgeführte Sprengung Italoamerikas durch die Vereinigten Staaten sorgt postwendend für eine schwere diplomatische Krise. In Hinterwald wurde die amerikanische Botschaft geschlossen und die Diplomaten des Landes verwiesen. Alle im Land befindlichen amerikanischen Staatsbürger (2) wurden festgenommen und interniert. Gleiches gilt für Apark, wo eine verirrte Touristengruppe aufgegriffen wurde, die im Süden des Landes unterwegs war. Grund für dieses Vorgehen ist der Umstand, dass die Vereinigten Staaten die Reste von Italo-Amerika vernichteten, obwohl sich nachweislich noch menschliche Lebewesen auf den Inseln befanden - Solon Winckelzug: "Auf den Umgang mit Leuten, die so achtlos mit dem Leben anderer umgehen, können wir getrost verzichten. Diese -Verzeihung - saudämliche Aktion hat tausendmal mehr Menschen das Leben gekostet als der Kommusikalische Krieg." - Trotz deutlicher Stellungnahmen aus den oberen Reihen ist es dennoch schwer, einen Überblick zu bekommen. Um ein wenig Licht ins Dunkel hinter dieser Sache zu bekommen, ist unsere Chefredakteurin Sara Thilozin nun verbunden mit dem Generalgouvaneur von Apark, Herrn Prof. Dr. Itzach Uforst. Thilozin: Herr Uforst, sie haben drei Amerikaner verhaften lassen, die sich zu Urlaubszwecken in Apark befanden. Halten Sie das für die richtige Reaktion auf die Italo-Amerika-Sprengungs-Krise? 07. April 2011: Tsunami scheitert an der FünfprozenthürdePrinz-Mahongbad, Hinterwald. Gegen 2:00 Uhr prallte die vom Seebeben vor Saga ausgelöste Flutwelle als Tsunami auf die östlichen Küsten Hinterwalds. Entgegen erster Befürchtungen richtete die Flutwelle jedoch nicht das befürchtete Ausmaß der Schäden an. Gerade im äußerst bedrohten Prinz-Mahongbad scheiterte die Welle an der so genannten Fünfprozenthürde, also jenem Hügel, auf dem die Stadt erbaut ist. Die wenigen verbliebenen Einwohner der Stadt hatten sich zudem versammelt und Wetten darüber abgeschlossen, wie weit es die Welle wohl schaffen würde. Es gewann Herr Luis Mannherr, der getippt hatte, dass es die Welle allenfalls bis zum Fußabstreicher des Eckhauses in der Krummen Gasse 12 schaffen würde - er behielt recht und gewann den Jackpot in Höhe von fast 2.000 Itzer Pfund. 05. April 2011: Apark - Autorenquartett nimmt Hauptdarstellerin vom SpielplanAbend. Ein Garten in Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!. Die Szenerie entstammt einem Drama, die Figuren jedoch nicht. An einem Tisch sitzen sich Sharon Holm auf der einen Seite, und Barthommed Wortclauber, Phineas Borke, Levi Randenthaun und Itzach Uforst auf der anderen gegenüber. Holm: Was passt euch eigentlich daran nicht, wie ich Apark regiere? (die vier arrivierten Herren schauen sich kurz an und nicken dann synchron.) Holm: Nein! Das kann nicht sein, das ist falsch! Das könnt ihr nicht tun! (kurze Pause, in denen alle die letzten Worte im Geiste wiederholen.) Borke: Aber der Himmel ist blau. (Die vier Herren sehen sich lange an.) Uforst: Aber wenn du all das weißt, warum sollen wir es dann noch sagen? (Schweigen.) Uforst: Ähm… nein? (Schweigen.) Uforst: Tja dann… Tschüss Sharon. (Alle gehen ab.)
10. März 2010: Monologische Pressekonferenz im GroßkanzleramtQuerquell, Hinterwald. Hinterwalds Großkanzler Solon Winckelzug stellte sich vor wenigen Minuten zusammen mit der Sharon Holm, der Regierungschefin des neuen Hinterwalder Dominions Apark den Fragen der Presse. Anlass für den Termin sind die neuesten Entwicklungen im Kommunistischen Krieg, insbesondere dem irren Spiel, das Florentia gerade treibt. Aus Gründen der internationalen Contenance mussen daher einige Passagen Winckelzug betritt das Podium, auf dem zwei Rednerpulte aufgestellt sind. Ihm folgt im protokollarisch festgelegten Abstand Sharon Holm. Aus den Reihen der anwesenden Journalisten erklingt erwartungsvolles Klatschen. Protokollchef Sehr verehrte Pressevertreter, ich darf Sie im Namen des Großkanzlers und der Chefredakteurin von Apark recht herzl... Winckelzug Können wir das bitte abkürzen, ja? In letzter Zeit habe ich mich hier nicht häufig blicken lassen, und Sie alle hier dürfen mal tief in sich gehen und überlegen, warum das so ist... Da, ich sehe, da geht schon die erste Hand hoch, wahrscheinlich eine Frage. Auf dieses Spiel habe ich heute aber keine Lust. Ich werde Ihnen einfach die wichtigsten Dinge, die sie wissen müssen, in die Blöcke diktieren, alles andere überlasse ich Ihrem journalistischen Spürsinn... vielleicht lösen sie dabei auch das spannende Rätsel, warum der Kotbär diesen Namen trägt - egal. Kommen wir zu den zentralen Punkten:
Protokollchef Meine Damen und Herren Pressevertreter, Sie dürfen nun Fr... Klatschreporter Herr Winckelzug, Frau Holm - Haben sie was mit einander? Protokollchef Was ist das denn für ein Ton? Sie sprechen her m... Winckelzug Lass gut sein, Baruch. Diese Frage kann ich beantworten. Die Antwort lautet: kein Kommentar. Klatschreporter Also ja. Winckelzug Nein. Klatschreporter Was denn nun? Sara Thilozin Schluss jetzt, du Wurm, es gibt wichtigere Fragen. Frau Holm, Apark ist eine extrem gefährdete Angelegenheit, besonders dann, wenn irgendjemand das Manuskript in die Finger bekommt. Wo befindet sich dieses jetzt? Holm (lächelt fein) Ich stimme Ihnen zu, Frau Thilozin. Eine Entwendung oder Veränderung des Manuskripts wäre ein Desaster oder noch schlimmer. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass das Manuskript in Sicherheit ist. Ohne jedes Restrisiko. Thilozin Meiner Erfahrung nach gibt es keine absolute Sicherheit. Nehmen wir mal an, die Pflaume Lightening bekommt das Manuskript in die Hand und malt eines seiner infantilen Bildchen hinein - Holm Ich versichere Ihnen nochmals: Soetwas ist vollkommen ausgeschlossen, weil es... Klatschreporter Andere Frage: Habt Ihr es schon miteinander getr... Solon Winckelzug stürmt vom Podium herab und versetzt dem Journalisten einen ziemlich heftigen rechten Haken. Der Getroffene sinkt unter dem Beifall des übrigen Publikums zusammen. Winckelzug Ich darf Ihnen mitteilen, dass im hinteren Teil des Saales kostenlos Exemplare des Apark-Buches erhältlich sind - die ersten zwanzig erhalten ein limitiertes Lesezeichen gratis dazu. Die Konferenz ist damit been... Die letzten Worte Winckelzugs gehen im allgemeinen Durcheinander unter, das von der zur Bücherausgabe hastenden Journalistenmeute verursacht wird. Sharon Holm tritt neben Winckelzug und beide betrachten das Schauspiel der Schlacht um den Büchertisch mit dem wohlwollenden Gesichtsausdruck, den ein Biologe seinen Labormäuse schenkt, bevor er testet, ob Salzäure tatsächlich die Sehfähigkeit der Tierchen einschränkt. Leise, kaum hörbar, murmelt Holm dem Großkanzler zu: "Und, was denkst du - kommen sie dahinter?" Ein Lächeln huscht kurzzeitig über Winckelzugs Gesicht. "Es ist nicht auszuschließen, aber verdammt unwahrscheinlich. Aber selbst wenn - was nützt es ihnen?" 26. Februar 2011: Rede zur Lage des Vereinigten KönigreichsLiebe Hinterwalder! Vor jeder Rede, die ich vor euch halte, lasse ich mir von möglichst vielen Experten Vorschläge unterbreiten, was ich euch wie sagen soll, und vor allem, was ich euch lieber nicht sage. Diese Vorschläge sind für mich sehr hilfreich, denn ich weiß, dass deren Nichtbeachtung ein idiotensicherer Weg zum Erfolg ist. Wir kämpfen in Ostfriesland, weil wir es wollen, nicht, weil wir müssen. Das Wollen, nicht das Müssen, ist der Schlüssel zu unserem Handeln. Wir wollen nicht, dass Ostfriesland ein weiteres Mal nach der Weltherrschaft greift, und zugleich wollen wir nicht, dass skrupellose Ideologenärsche dieses Volk unterjochen. Die Demonstranten, die sich in völliger Unkenntnis er größeren Zusammenhänge aufgemacht haben, dem Weltsicherheitsrat eins auszuwischen – diese Demonstranten haben nichts gegen uns persönlich, und andersherum haben wir nichts gegen sie persönlich. Aber sie verachten das, wofür wir stehen, und umgekehrt halten wir es genauso. Und aus diesem Grund, der ganz und gar im Wille ruht, im Wille, die Entwicklungen nicht zu ignorieren, die Tyrannei nicht zu ertragen – aus diesem Grund nehmen wir gern in Kauf, von diesen Leuten als Tyrannen wahrgenommen zu werden. Das ist der Preis für unseren Willen, und wir werden ihn zahlen. Wir sehen unsere Truppen, wie sie mutig und ohne Zögern die ostfriesischen Strände sturmreif schießen, um die Sicherheit eines jeden Heims hier bei uns in Hinterwald an diesen fernen Gestaden zu sichern. Die Matrosen und Piloten unserer Flugscheiben mögen sich dabei fragen: Wie kann dieser eine Gegner, dieses aufs Ganze gesehen so kleine Land, wie kann dies den Rest der Welt so in Atem halten? Wir müssen einsehen: Niemals zuvor in der Geschichte menschlicher Auseinandersetzungen verdankten so viele so wenigen soviel Ärger. Ostfriesland ist nicht böse, Ostfriesland ist nicht gut. Es ist keine Frage der Moral mehr, und wir dürfen daher auch nicht nach diesem Maßstab handeln. Die Frage für uns darf nur sein: Wollen wir das zulassen? Doch die Frage darf nicht sein, was ein Toter wollte. Sein Tod ist traurig genug, als dass wir ihn zum Instrument unseres Wollens machen sollten. Eines unserer Schiffe ist angegriffen und schwer beschädigt worden, doch glücklicherweise haben wir dort nur Verletzte zu beklagen - es ist schlimm genug. Das ist der Preis des Wollens, und wir zahlen ihn. Die IMS Krummer Hund wird Kurs auf Electronia, um dort instand gesetzt zu werden und dann erneut gegen die kommunistisch-ostfriesische Bedrohung unserer Insel und der ganzen Welt anzugehen. Wir sollten es ähnlich halten.
21. 02. 2011: Krieg! Diesesmal ein kommunistischer!
18. Februar 2011: Ostfrieslandkonflikt - "Erst schießen, dann Fragen stellen"Prinz-Mahongbad, Hinterwald. Das Vereinigte Königreich Hintewald stellt sich offensichtlich auf einen aus der derzeitigen Ostfrieslandkrise erwachsenden internationalen Konflikt ein. Wie bekannt wurde, bestätigte Generalleutnant Schimon S. Scheinwall - seines Zeichens Stellvertreter des Oberkommandierenden Esra Lynchhausen - die am 06. Februar 2011 verhängte Alarmstufe für Heer, Marine und Luftwaffe. Zudem wurde bekannt, dass sich sowohl Großkanzler Solon Winckelzug als auch Lynchhausen sich auf dem Weg zurück nach Hinterwald befinden. Seit dem Bekanntwerden der Besetzung Schwediens durch ostfriesisch-kommunistisch-afrikanische Truppen ist die Lage international äußerst angespannt, erste Stimmen fordern ein Eingreifen des Welsicherheitsrates. Wenngleich damit zunächst vor allem die politische Ebene aktiviert wird, scheint man in Hinterwald davon auszugehen, dass es sich darau nicht beschränken wird. Der nie um ein saftiges Statement verlegene Brigadegeneral Schmulik Dakota vom 7. Panzerballett sagte denn auch gegenüber Schlimme Zeiten: "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass diese afrikanischen Hungerleider sich auf Ostfriesland und Schwedien beschränken werden. Wenn's sein muss, schippern die Genossen auch in einer leere McDonalds-Verpackung über die Ozeane, um ihre durchgeknallten Ideen zu verbreiten. Wir sollten uns auf den ehrbaren Grundsatz der Quatratler Polizei besinnen: 'Erst schießen, dann Fragen stellen' - wobei mir persönlich nur eine Fragen einfällt, die ich diesen Typen stellen möchte: 'Auf's Maul?!'" Ungeachtet der rabiaten - aber typischen und irgendwie auch verständlichen - Haltung des bärbeißigen Brigadegenerals werden in Hinterwald auch Stimmen laut, die die Teilmobilmachung von Heer, Luftwaffe und Marine für übertrieben und sogar kontraproduktiv halten, so etwa General a. D. Itzach Uforst: "Die ganze Mobilmachung ist blöd. Was sollten abgerissene KVAler denn überhaupt in Hinterwald? Würde mich wundern, wenn die überhaupt wissen, wo das liegt. Lasst wir sie doch einfach im eigenen Sud garkochen." - Dakota dazu: "Der Alte mag recht haben - es macht aber keinen Spaß." 18. Februar 2011: Großkanzler unter Beschuss - Doktorarbeit angeblich nicht abgeschrieben!Querquell, Hinterwald. Im hauptstädtischen Journalistenverband grummelt es gewaltig. Der frühere Leiter der Universität und heutige Großkanzler Prof. Dr. Solon Winckelzug wird seit kurzem beschuldigt, in seiner Dissertation nicht abgeschrieben, sondern alles selbst verfasst zu haben, was besonders das Sprachrohr des Hinterwalder Journaillenadels, Sara Thilozin, regelrecht auf die Palme bringt. So erklärte Sie am heutigen Morgen auf der Reichspressekonferenz: "Wie sollen wir dem Kerl unter solchen Bedingungen denn überhaupt etwas vorwerfen?! Gut, er vergreift sich im WSR im Ton. Ja, er unterschlägt uns wahrscheinlich eine ziemlich illegale Flottenaktion gegen diesen Spinner Tim Ooten. Und ja, er spielt sich auf wie ein kleiner Sonnenkönig oder Gott, der selbstgefällig über Hinterwald regiert - Aber all das ist doch Kinderkacke. Einen ordentlichen Sexskandal bräuchten wir, eine gefälschte Arbeit, was auch immer! Aber so wie jetzt macht das überhaupt keinen Spaß." Der angegriffene Großkanzler indes schweigt bis jetzt zu den Vorwürfen - ganz einfach, weil er sich offenbar ohne Ankündigung außer Landes begeben hat. Derzeit wird er in Neu-Neapel auf der Müllschieberinsel beim Weltsicherheitsrat vermutet, genaueres ist aber leider nicht zu erfahren, da der Regierungschef die für den Großkanzler reservierte Reichsflugscheibe selbst dorthin geflogen hat. Zudem wurde aus internen Kreisen bekannt, dass auch Esra Lynchhausen mit Abwesenheit glänzt - angeblich befindet er sich an Bord der IMS Greisenfaust derzeit in der Nähe der Reste von Magica - Kurs auf Nordost, volle Fahrt voraus. 16. Februar 2011: Die Expedition beginntItz, Hinterwald. Das vor kurzem von Großkanzler Winckelzug persönlich in die Wege geleitete Hinterweltprogramm wird morgen seinen vorläufigen Höhepunkt mit einer ersten Expedition in die unendlichen Weiten des K-Raumes finden.Einer offiziellen Mitteilung der Universitätsleitung zufolge wird sich ein Team aus Experimentalphilologen und Großwildjägern morgen über ein stabilisiertes K-Raumportal in die literarische Interdimension von Pimminella Zychtigongs Backebackekuchen mit Herrn Ente und Frau Karpfen begeben – eben jenes Werk, in dem Quadratl mehrere Wochen lang eingeschlossen war. Ziel ist es, dem dringenden Wunsch des Großkanzlers nachzukommen, den verbrecherischen Ganter zu finden und zur Strecke zu bringen, der die Schuhe des Regierungschefs beschmutzte. 10. Februar 2011: Regierung startet HinterweltprogrammItz, Hinterwald, . Noch euphorisiert von der Entdeckung der Reichsflugscheibe haben herausragende Köpfe der in Itz versammelten Forschergemeinde des Vereinigten Königreiches (Körpergröße über 1,65 m) in einem heute vorgelegten Forschungsbericht einen Teil der noch immer offenen Frage beantworten können: Was geschah mit Quadratl? Das etwa einmonatige Verschwinden der Stadt (Schlimme Zeiten berichtete) sowie die Flucht der Hinterwalder in den K-Raum vor dem damals drohenden Dimensionscrash warf im Rückblick immer wieder die Frage auf: Wo zur Hölle waren wir da überhaupt? Schlimme Zeiten Wissenschaft - Hinterwald geht in die LuftItz, Hinterwald, 04. 02. 2011. Das bislang aus Luftfahrtkreisen weitestgehend ausgeschlossene Hinterwald macht mit der neuesten Entwicklung der Experimentalphilologen der Universität Itz einen gewaltigen Sprung vorwärts. Den Forschern gelang der Bau eines ersten funktionstüchtigen Prototypen des einstweilen Reichsflugscheibe genannten Flugobjekts. Die Grundidee eines kreisrunden Flugzeugs ist zwar sowohl in dieser als auch anderen Welten alles andere als neu, jedoch scheiterten entsprechende Versuche in dieser Richtung stets an der Antriebsmethode. Dieses Problem ist, wie der Rektor der Universität Itz nun stolz verkündete, nun gelöst: „Eigentlich ist es mir ein Rätsel, warum bis jetzt noch niemand darauf gekommen ist, ein Flugobjekt mit Literatur anzutreiben. Allein die Form legt das doch nahe: Die Reichsflugscheibe kreist genau wie die Literatur um sich selbst und ihr gelingt es ebenso wie einem guten Roman, in ungeahnte Höhen vorzustoßen – der Schritt vom Literaturbetrieb zum Literaturantrieb ist also nur ein winzig kleiner für die ganze Menschheit, aber anscheinend ein großer für den einzelnen Forscher.“ Das Wirkungsprinzip des Literaturantriebs ist – wenn man einmal darauf kommt – vergleichsweise simpel. Grundsätzlich basiert es auf dem „Wie-jeder-weiß“: Jeder weiß, dass im Literaturbetrieb ein Roman den anderen jagt. Arrangiert man nun die richtigen Romane in der richtigen Reihenfolge in einer mühlradähnlichen Konstruktion, setzt sich diese unweigerlich in Bewegung, da jeder Roman seinen Vorgänger abzulösen versucht, während er gleichzeitig vor seinem Nachfolger davon rennt. Die Schwierigkeit besteht einzig und allein im Schließen des Kreises – daran scheiterten bisher alle Experimente in dieser Richtung. Da sich literarische Moden aber zirka alle dreißig bis hundertzwanzig Jahre wiederholen, muss das Intervall nur vernünftig angesetzt werden: Den Itzer Experimentalphilologen gelang es nun, die Lücke mittels eines nicht näher benannten Vampirromanes für hoffnungslos romantische, verklemmt- pubertierende Mädchen zu schließen, die aller Jubeljahre wieder in minimaler inhaltlich-stilistischer Variation als absolute Neuheit erscheinen. Die Entdeckung fand bei ihrer Vorstellung tosenden Applaus. Insbesondere der Großkanzler und ehemalige Rektor der Universität Itz, Solon Winckelzug, ließ es sich nicht nehmen, den ersten Testflug mit Erfolg selbst vorzunehmen. Im Anschluss zeigte er sich in einer beinahe ungesunden Weise aufgekratzt und sprach davon, in Hinterwald eine ganze Reihe von Flugscheibenfabriken errichten zu wollen. Insbesondere die kürzlich für einen Centbetrag erworbene, im Hafen von Prinz-Mahongbad vor sich hin modernde Steckbausatz-Flugzeugfabrik solle hierfür den Grundstein legen. Mit dieser Erfindung erübrige sich die lange mit Sorge erwogene Einführung des Automobils in Hinterwald – Mampfbahnen und Flugscheiben seien mehr als hinreichend, um den heutigen wie auch den zukünftigen Verkehr zu bewältigen. Kritik kam lediglich aus den Reihen der Orthodoxen Philologen und der Professionellen Glaskugelleser. Sie bemängelten die Zweckentfremdung literarischen Gutes in dieser – von ihnen als ketzerisch empfundenen – Weise. Zwar gestanden sie zu, dass der Literaturantrieb vorrangig mit Schund betrieben werde, jedoch wurde deutlich, dass es ihnen an die Nieren ging, dass mit Hochliteratur offenbar kein Antrieb möglich ist. Sie kündigten jedoch eigene Studien mit klassischer Hochliteratur und Experimentaldichtung an, die ein für alle mal zeigen sollten, dass diese weit höhere Kräfte entfalten könne als literarische Massenware. Auch der Name des Projekts war Gegenstand der Kritik, immerhin greife er etwas auf, das in einer anderen Welt schon einmal von extrem zweifelhaften Spinnern und Fanatikern durchgekaut worden sei. Großkanzler Winckelzug tat die Sache aber mit einem deutlichen „Unsinn!“ ab:
30. Januar 2011: Reise nach JerusalemQuerquell, Hinterwald. Als Reaktion auf die im Zuge der ZORNIG-Krise geäußerte Kritik stellte Prof. Dr. Solon Winckelzug am Abend völlig überraschend ein neues Kabinett vor, um seine schon beinahe völlig verstummten Kritiker endlich ganz zum Schweigen zu bringen. Dem Vorwurf, dass er nun schon wieder mit der Tür ins Haus falle und sich an keinerlei Fristen und Absprachen halte, hielt er entgegen: "Die Könige finden es Klasse und ich wollte das Vereinigte Königreich international auf Höhe der Zeit halten. Da in letzter Zeit so ziemlich alle ihre Regierung gewechselt haben, müssen wir einfach mitziehen." Für diese Bemerkung erntete Winckelzug Beifall, der sich noch steigerte, als er das neue Kabinett, das 273. in der Geschichte HInterwalds, vorstellte. Im Grunde bleibt alles beim alten, sieht man davon ab, dass fünf Minister einfach einen Stuhl weitergerutscht sind. Winckelzug sprach in diesem Zusammenhang von einer "typisch Hinterwaldischen Lösung. Warum die Jungs ihren Schreibtisch auslehren lassen - wir tauschen einfach die Schilder draußen am Ministerium." Entsprechend dieser Logik setzt sich die neue Regierung wie folgt zusammen:
Damit ist der schwelende Konflikt zwischen Lynchhausen und Winckelzug beendet, die in den letzten Monaten gewissermaßen im Tandem das Amt des Großkanzlers ausfüllten. Lynchhausen zeigte sich sichtlich erleichtert, immerhin kehrt er in seine alte Profession zurück und kündigte an, die Modernisierung der Hinterwalder Armee in den nächsten Monaten voranzutreiben. Nach der Vorstellung des neuen Kabinetts ließ Winckelzug sofort einen zweiten Schreibtisch in seinem Büro aufstellen.
29. Januar 2011: Mitgliederliste der ZORNIG löst Regierungskrise ausQuerquell. Das Bekanntwerden der Aufnahme von Fernostfriesland in die ZORNIG löste im Vereinigten Königreich einen Sturm der Entrüstung aus. Spontane, aber leicht desorientierte Veteranen der Querquellarmee drohten damit, die Banken durch den Fordereingang zu stürmen und durch den damit verbundenen Verfall der fiktiven Renten die Finanzkrise zu beenden. Zugleich warfen sie die drängenden Fragen auf, warum a) Esra Lynchhausen, Großkanzler de jure, nichts unternehme und b) Solon Winckelzug, Großkanzler b. a. D., sich eigentlich ständig in alles einmische. Die aufgebrachte Menge forderte einen völligen Regierungsumbau, wobei sich sowohl die Parlamente als auch die sonst wenig an Politik interessierten Halbkönige Mahong III. und Afrodo I. dem Protest anschlossen. Zudem solle in Sachen ZORNIG endlich Klarheit geschaffen werden: Mit den Fernostfriesen wolle man sich kein Bündnis teilen müssen. Es wurden auch Stimmen laut, die ein Wiederaufleben der Pensionistischen Republik Rentenwald forderten, was von der Menge erstaunlicherweise bejubelt wurde. Das Vereinigte Königreich Hinterwald sieht sich damit völlig unerwartet in seiner Existenz gefährdet: Sollten nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden, droht ein zweiter Bürgerkrieg. 28. Januar 2011: Hinterwald hilftIn einer ziemlich spontanen Geste hat das Vereinigte Königreich beschlossen, dem bedrohten Ost-Alkurdis-Irgendwas mit der Bereitstellung der Hinterwalder Luftschiffflotte zu helfen. Der Initiator, Großkanzler b. a. D. Prof. Dr. Solon Winckelzug, meinte dazu: "Wir helfen auch dann, wenn der Name des Bedürftigen unaussprechlich ist." Die ersten Einheiten starteten vor wenigen Minuten beladen mit medizinischer und kulinarischer Fracht. Die Zeppelinflotte nimmt dabei die direkte Route über Russland - Rakete - Franzoséland (das die Flotte wohl am Sonntag erreichen wird), vor allem aber fliegt sie unbewaffnet und ohne Geleitschutz, was Winckelzug herbe Kritik von General Schmulik Dakota einbrachte. Letzterer hatte wenigstens das 29. Jagd-Teppich-Geschwader der Kgl.-Hinterwaldischen Luftwaffe mitschicken wollen, was Winckelzug aber vehement ablehnte: "Dort gibt es", so der beinahe außer Dienst befindliche Großkanzler, "zuviele Teppichhändler. Wir wären unser Geschwader in weniger als einer halben Stunde los im Tausch gegen dreißig fußlahme, demente Kamele oder sowas." General Dakota kündigte daraufhin Klage gegen das Zitat "zunehmend selbstherrliche Handeln dieses alten Schreibtischtäters" an. Abzuwarten bleiben daher die Folgen der Hilfsaktion: Sollte der Luftflotte irgendetwas zustoßen oder die Aktion in Ost-Al-Irgendwas nicht reibungslos verlaufen, wird Winckelzug mit einigem Gegenwind rechnen müssen - selbst seine (verfassungsrechtlich tatsächlich bedenkliche) Position im Vereinigten Königreich stünde dann wohl zur Disposition. 12. Januar 2011: Solon Winckelzug erfindet die Sportart WeltbashingVöllig unerwartet bemächtigte sich in den Mittagsstunden Solon Winckelzug, ehemaliger Großkanzler von Hinterwald und jetziger Lord-Bürgermeister von Quadratl, der Mikrofone im Studio von Schlimme Zeiten und feuerte im Beisein des völlig verstört wirkenden Esra Lynchhausen eine saugrobe Rede in die Welt hinaus – urteilen Sie selbst: Wäre ich ein Papst oder irgendein diplomatischer Leisetreter aus der zweiten Reihe, würde ich jetzt wahrscheinlich sagen: Die beunruhigenden weltpolitischen Verwerfungen der letzten Wochen lassen es mir als angeraten erscheinen, zu euch allen zu sprechen, lassen mich blablabla… Zum Glück bin ich bloß Bürgermeister, und das gibt mir das verdammte Recht, die Dinge beim Namen zu nennen, und dabei nach Herzenslust zu fluchen. Die Lage in der Welt ist nicht irgendwie beunruhigend, nein, sie ist Scheiße noch mal hochexplosiv, und die irre Geisterfahrt einiger ansonsten doch geschätzter Nachbarn treibt mir die Zornesröte ins Gesicht: Blingbling-Piraten vor Sibirska, bescheuerte Affen irgendwo am Arsch der Welt, ein an akutem Sterben erkrankter Günter,… äh, ja. Weiterhin ein mit den Hufen scharrender Hauke A., eine dahinsiechende Weltwirtschaft – Ich will mal die politische Bilanz ziehen: So löblich es sein mag, etwas gegen die Krise zu tun, aber indem man einfach neues Geld druckt ist nichts erreicht. Herr Blechheld und Herr Bokassa können froh sein, dass aus Hinterwald keine plötzliche Währungsabwertung gekommen ist, denn ansonsten wären sie jetzt arm wie die Kirchenmäuse. Das Weltwirtschaftsproblem kann nur im Verbund gelöst werden, und zwar im Verbund aller: Alle Staaten weltweit müssen weg von der reinen Relation der Währungen untereinander (da hat uns ja in diese beschissene Situation gebracht), und an einem bestimmten Tag die Relation ihrer jeweiligen Währung zu einer allgemeinen Standardgröße festlegen – gemeinsamer Standard, Ende der Deflationskrise. Letzter Punkt bringt mich besonders auf die Palme: Die ZORNIG wird in letzter Zeit immer mehr zu einer reinen Kriegsallianz – eigentlich abzusehen bei einer Organisation, die allzu deutlich von Frieden faselt. Was den ganzen Interventionismus der letzten Zeit angeht, bin ich ganz Hinterwalder Patriot: Die verdammten Fernostfriesen sind in unser Land eingedrungen, und auch wenn sie nur das Gras plattgelegen haben, es waren Invasoren – deren angeblich gute Absichten interessieren mich nicht, und Mitleid hab ich gleich gar nicht. So, nun hab ich mich schön in Rage geredet, und so folgt nach der politischen Bilanz die politische Konsequenz: Ich denke, wir sollten diese irre Geisterbahnfahrt nun endgültig beenden. Esra Lynchhausen ist ein guter Kerl, aber als Großkanzler völlig überfordert, stimmt’s alter Drückeberger? (Winckelzug klopft dem neben ihm sitzenden Großkanzler jovial auf die Schulter. Lynchhausen vollführt eine eingeschüchterte Geste, die alles bedeuten könnte) Genau. Und deshalb gehe ich für ihn die Schritte, die er sich nicht traut. Zweitens. Hinterwalds Mitgliedschaft in der ZORNIG ruht so lange, bis die Entscheidungsprozesse in diesem Bündnis eine angemessene Qualität annehmen. Wir sind nicht Bokassas Handlanger und Verfügungsmasse. Sollte das imperiale Gebaren des Vereins sich nicht ändern, sind wir draußen (Winckelzug schaut kurz zu Lynchhausen, der einen flehenden Gesichtsausdruck angenommen hat). Drittens. Unabhängig von Aufnahme oder Ablehnung Hinterwalds im Weltsicherheitsrat bitte ich diesen, ein weltweites Verfahren zur Stabilisierung der Währungen und Finanzen einzuleiten und einen globalen Standard einzuführen. Hinterwald wird sich der Entscheidung des Gremiums beugen – selbst dann, wenn wir Moses Stramm, den alten Scharlatan, dafür aus seinem Büro zerren müssen. 04. Januar 2011: Neue NachbarnItz, Hinterwald. Seltsam tuckernde Geräusche sorgten am späten Vormittag in der alterwürdigen Universitätsstadt für Aufregung und rissen die vom Steinigungsfest noch reichlich verkaterten Studenten und Dozenten gegen 11:30 verfrüht aus den Betten. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Flugzeug aus den Vereinigten Moghulaten von Ustbekistan, einem bisher noch völlig unbekannten Land der Spiegelwelt. Das Luftfahrzeug kam dabei aus einer völlig ungewohnten Richtung - nämlich aus dem Osten - und schoss in beängstigendem Tiefflug wie eine flügellahme Ente über die Universität hinweg, um schließlich auf dem nahen Wasserflugfeld eine halbe Bruchlandung hinzulegen. Die dem Gerät entsteigenden Personen ware nicht weniger merkwürdig, jedoch erwies sich die Tatsache, dass sie in Itz landeten, als vorteilhaft: Die Gelehrten konnten sich mit den Neuankömmlingen imerhin in lateinischer Sprache verständigen. So erfuhr man schließlich von dem dem neuen Nachbarstaat im Osten und hieß sie willkommen. Auch aus Quadratl kam ein Gruß von Lord-Bürgermeister Solon Winckelzug. Zwar bedauerte dieser, dass die Nachbarinsel damit als staatenloses Territorium verlorengehe, in denen er selbst seinen Jagdneigungen nachgehen könne, jedoch freute er sich zugleich über die neuentdeckte Insel der Zivilisation. Er sei Zitat "gerührt darüber, dass es immer noch Leute gibt, die aus eigener Kraft über das Höhlen- und Faustkeilniveau hinauskommen. Deshalb auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen." 23. Dezember 2010: Zeichen und Wunder geschehen – Quadratl wieder aufgetaucht!Ehemals-Quadratl, Hinterwald. Gegen 9:00 ereignete sich im Gebiet der am 10. November 2010 verschwundenen ehemaligen Hauptstadt Quadratl eine weitere gewaltige Briefbombenexplosion, ausgelöst von Abermillionen Glückwunschkarten, die anlässlich des morgigen Steinigungsfestes eintrafen. Hatte die erste Briefbombe das Verschwinden der Stadt samt Umland zur Folge, führte die zweite Bombe zum genauen Gegenteil: Quadratl ist wieder da! Offenbar schickte ein Großteil der Hinterwalder aus alter Gewohnheit die üblichen Glückwunschkarten und Geschenke nach Quadratl versandt, woraufhin die Hinterwalder Post sie pflichtgewohnt zuzustellen versuchte. Zusammen mit dem im vergangenen Monat unzustellbar gebliebenen Rechnungen, Mahnungen und Drohbriefen bildete sich in Sekundenschnelle eine weitere kritische Masse an geschriebenen, die im so genannten Postdepot Ehemals-Quadratl zu einem K-Raum-Kollaps führte. Wenige Sekunden später erschien die Stadt in der vor gut einem Monat entstandenen Bucht. Erste Luftaufnahmen zeigen, dass Quadratl nunmehr auf einer Insel liegt. Was zur Hölle habt ihr mit meinem Land angestellt, ihr Bastarde?! Was soll das heißen: Wirtschaftkrise? Wer ist hier der verdammte Großkanzler, und was soll das heißen: Ich sei tot? (Winckelzug verpasst dem eben noch belobigten Postboten einen mächtigen rechten Haken) Junge, du wurdest gerade von einem angeblich Toten niedergeschlagen, das macht dich zu etwas ganz Besonderem! Nur eine Stunde später traf Großkanzler Esra Lynchhausen ein, was zu einem mehr als frostigen Treffen zwischen dem ehemaligen und dem aktuellen Staats- und Regierungschef führte. Leider fand das anschließende Gespräch unter vier Augen statt, so dass Schlimme Zeiten nur von der anschließenden, von Winckelzug und Lynchhausen gemeinsam abgehaltenen Pressekonferenz berichten kann (Von den vier bei dem vorangegangenen Gespräch anwesenden Augen waren lediglich drei unverletzt; die Anwesenden bemerkten aber anerkennend, dass Lynchhausen das blaue Auge gut stehe und bekundeten auch, dass er es sich offensichtlich verdient habe). Zur Zeit im K-Raum äußerte sich Lord-Bürgermeister Winckelzug trotz wiederholte Nachfrage sehr zugeknöpft. Ja, man habe dort leben können, doch nein, schön sei es nicht gewesen. Man habe feststellen müssen, dass man in einer Dimension gelandet sei, die von Enten regiert werde und in der Kekse nach Fisch schmecken - auf Dauer sei das ein untragbarer Zustand, so dass man sich durchaus glücklich schätze, endlich wieder zuhause im guten alten Hinterwald zu sein. 10. Dezember 2010: Schatzkanzler lässt Banken zumauern, um die Krise nicht zu gefährdenAngesichts der grassierenden Spiegelweltwirtschaftskrise, die Hinterwald zu einer unfassbaren Inflation und im Rest der Welt zu einer ebensolchen Deflation geführt hat, mehren sich die Versuche von Hinterwaldern, ihre theoretischen Rentenbeträge abzuheben, wodurch diese unwiderruflich verfallen. Schatzkanzler Moses Stramm wandte sich daher in einer kurzen Ansprache an die Rentner des Vereinigten Königreiches: Liebes Volk! Immer häufiger versuchen einige schwarze Schafe unter euch, an ihre Renten zu kommen, was ich hiermit auf das Schärfste verurteile. Denkt bitte daran, dass euch diese Summen nur theoretisch zustehen, praktisch existiert das Geld nicht und kann auch nicht abgehoben werden. Leider sieht die vor kurzem erlassene Restaurationsregelung vor, dass im Falle eines Einforderungsversuches die theoretischen Rentenbeträge gelöscht werden, folglich die Geldmenge kleiner wird, wenn es jemand versucht. Solange dies nur in Einzelfällen geschieht, spielt das kaum eine Rolle, aber im großen Stil praktiziert macht es uns die wunderschöne Krise kaputt, die wir gerade durchleben. Lasst die Dinge bitte einfach laufen, wenn ihr nichts davon versteht, ich verspreche euch: alles wird gut. Und damit ihr nicht weint oder beschließt, dumme Sachen zu machen, habe ich eine dynamische Inflationsanpassung der Renten beschlossen: Mit einer Verzögerung von jeweils drei Tagen werden die Rentenregelsätze mit einem Satz von 10 Prozent an das derzeitige Inlandspreisniveau angeglichen – und das auch rückwirkend. Euer Schatzkanzler PS: Der Großkanzler ist zum Weltsicherheitsrat gereist und steht mit einer Klingelbüchse vor dem Haupteingang, um Spenden zur Bewältigung der Krise zu sammeln. Er lässt euch alle lieb grüßen und ausrichten, er habe schon 4 Franc und 72 Centimes von mitleidigen Franzoséländern erhalten. Wenn wir wollen, können wir uns davon die Südsee oder Lupercania kaufen. Es bleibt sogar noch was übrig. 08. Dezember 2010: Lynchhausen macht KlarschiffNach dem unrühmlichen Ende des Hinterwalder Rentenkrieges durch eine irrsinnige Gemeinschaftsaktion von Luxusburg und Fernostfriesland überraschte der geschäftsführende Großkanzler Esra Lynchhausen am heutigen Morgen Hinterwald wie auch den Rest der Welt durch die endgültige Liquidierung der ehemaligen Pensionistischen Republik Rentenwald, die Wiederherstellung des Vereinigten Königreiches und die Verhaftung Solomon Hasenpfooths, des ehemaligen Präsidenten der Rentenwalder. Ohne jede größere Vorankündigung trat Esra Lynchhausen gegen 10:00 Uhr Ortszeit vor die eilig einbestellte Presse, die vor Ort über die Auflösung des Separatistenstaates und die nur wenige Minuten zuvor erfolgte Festsetzung des ehemaligen Staatsoberhauptes informiert wurde. Die folgerichtige Vermutung der Journalisten, dass Lynchhausen damit den Anlass für einen zweiten Abspaltungsversuch des Südens und ein erneutes Aufleben der Rentenfrage geschaffen habe, konnte der geschäftsführende Großkanzler unmittelbar entkräften, indem er seinen bereits abrollenden Plan für die Wiederherstellung Hinterwalds darlegte: 1. Zur Lösung der Rentenfrage werden alle aus dem Dimensionscrash entstehenden Ansprüche der Hinterwalder auf Rente in vollem Umfang anerkannt, jedoch gilt dies nur so lange, wie niemand den Versuch unternimmt, tatsächlich auf die entsprechenden Summen zuzugreifen.
Rein theoretisch verfügt also jeder Bürger vom Säugling bis zum Greis über ein millionenschweres Guthaben bei den Hinterwalder Rentenkassen, das allerdings in dem Moment verfallen würde, indem der einzelne Rentner versuchen würde, es abzuheben. Die Idee fand unmittelbar einhelligen Beifall, schließlich habe man Ersparnisse auch nicht auf der hohen Kante, um sie zu verprassen: es genüge das Wissen, dass sie da seien. 2. Zur Wiederherstellung des Vereinigten Königreiches wird die international nicht anerkannte Pensionistische Republik Rentenwald mit sofortiger Wirkung aufgelöst, allerdings wird dessen Fahne zur Hinterwalder Staatsflagge.
Diese wurden befragt, was ihnen an ihrem Separatstaat am wichtigsten und erhaltenswertesten sei, woraufhin in 99,95% der Fälle als Antwort „die Flagge“ genannt wurde (die 0,05% der Stimmen gehen auf Solomon Hasenpfooths Konto, er gab als Antwort: „Ich.“). Daher wird mit sofortiger Wirkung die Flagge der ehemaligen Pensionistischen Republik Rentenwald zur Staatsflagge des Vereinigten Königreichs Hinterwald; die alte Flagge verbleibt allein bei der Region Hinterwald. O-Ton Lynchhausen: „Diese Lösung kostet uns nichts und beruhigt alle Gemüter – was will man mehr? Billiger kann man kaum wegkommen.“ 3. Um jedes neue Aufflammen des Konfliktes zu vermeiden wird Solomon Hasenpfooth mit sofortiger Wirkung aller Ämter enthoben und dem Gewahrsam zugeführt – nicht nur, um den Rest der Welt vor ihm, sondern auch, um ihn vor sich selbst zu schützen.
Esra Lynchhausen deutete an, dass trotz aller humanitären Einwände (die wohlgemerkt die Katastrophilianer betreffen) einen inoffiziellen Auslieferungsgesuch Katastrophilias stattgegeben werden könnte, nachdem man Zitat „hier bei uns gebührend Rache an diesem eitlen Gockel genommen hat.“ Die durch die Flaggenlösung positiv gestimmten Gefolgsleute Hasenpfooths unterstützen dieses Ansinnen der Regierung, da ihnen nach eigenen Angaben damit eine gewaltige Last von den Knochen genommen worden sei, immerhin müssten sie sich dadurch nicht selbst um Hasenpfooth kümmern. 4. Die im Zuge des Dimensionscrashs verschwundene Hauptstadt Quadratl wird ebenfalls mit sofortiger Wirkung unwiderruflich für tot erklärt. Die neue Hauptstadt des Vereinigten Königreiches wird Querquell – ein weiteres Zugeständnis an die Pensionisten.
Lynchhausen ließ die Beweggründe für diesen Schritt weitgehend im Dunkel, allerdings ist wahrscheinlich, dass staatsrechtliche und fiskalische Fragen den Ausschlag dazu gaben: Solange die Quadratl-Frage noch in der Schwebe war, flossen staatliche Zuweisungen weiterhin an die Stadt, die qua Nichtexistenz durch die wenigen Einwohner der Stadt vertreten wurde, die zum Zeitpunkt des Verschwindens nicht in der Stadt weilten. Es muss davon ausgegangen werden, dass Lynchhausen mit der Erklärung des Todes einer ganzen Stadt dem Abschöpfen gewaltiger Summen durch ziemlich übel beleumundete Zeitgenossen einen Riegel vorschieben will. Zudem gilt damit auch Großkanzler Solon Winckelzug offiziell als tot, wodurch Lynchhausen als dessen Stellvertreter nun offiziell in das Amt des Großkanzlers aufrückt. Für Anfang Januar ist eine große Trauerfeier am Rand des vom Meer gefluteten Kraters geplant, den das Verschwinden der Stadt zurückgelassen hat. Damit, so schloß Lynchhausen die Pressekonferenz, sei zumindest der innenpolitische Status Hinterwalds nun wieder eindeutig und vor allem friedlich: abgesehen von Hasenpfooth gebe es niemanden, der an einer erneuten Eskalation interessiert sei. Erwähnenswert ist, das der neue Großkanzler beim Verlassen des Saals über eine aufgeregt schnatternde Ente stolperte, die einen eigenartig nach Fisch riechenden Keks fallen ließ und das Weite suchte. 28. November 2010: Bürgerkrieg endet in Union der geballten FäusteWitwenthal, Hinterwald. Auf die aufwühlenden Ereignisse des letzten Tages folgte eine ebenso spannende Nacht, die völlig überraschend mit einem Friedensschluss zwischen dem abtrünnigen Süden und dem Vereinigten Restkönigreich Hinterwald endete. Beide Seiten bemerkten in einem akuten Anfall von gesundem Menschenverstand, dass es so nicht weitergehen kann. 27. November 2010: Bürgerkrieg!! Rentnerrepublik bricht bewaffneten Konflikt vom Zaun!Querquell, abtrünnige Republik Rentenwald | Witwenthal, Vereinigtes Königreich Hinterwald. Nachdem der selbsternannte Präsident der so genannten Pensionistischen Republik Rentenwald nach einer saugroben Rede am Morgen Opfer eines fernostfriesischen Attentats wurde und mit ernsten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde, erklärte der Rentenwalder Generalstabschef Schmulik Dakota dem Vereinigten Königreich Hinterwald den Krieg. Generaldekan Esra Lynchhausen versetzte die Streitkräfte in höchste Alarmbereitschaft. Aus Hauptquartier des Hinterwalder Heeres drangen bislang keine Informationen nach draußen, jedoch geht Schlimme Zeiten davon aus, dass im Falle des Ausbruchs von Kämpfen (und angesichts der Rentenwalder Entschlossenheit, jeden Anlass für einen Krieg zu nutzen, ist dies wahrscheinlich) der kommandierende Generaldekan die Generalmobilmachung gegen den Süden anordnen wird. Schlimme Zeiten fordert als autorisierte Stimme der Nation:25. November 2010: Irrsinn – Der Süden erklärt sich für unabhängigWitwenthal, Hinterwald (SZ). Der seit dem Verschwinden der Hauptstadt Quadratl und dem Beinahe-Crash der Welten schwelende Konflikt um die Anerkennung der aus der allgemeinen Zeitumstellung resultierenden Rentenansprüche der Hinterwalder (auf dem Papier sind diese um etwa 208 Jahre gealtert und damit theoretisch samt und sonders rentenberechtigt) erreichte in den frühen Morgenstunden einen vorläufigen Höhepunkt. Vom Fenster des Querqueller Altersheims „Die besten Jahre“ (ehemals ein Jugendzentrum gleichen Namens) aus verkündete Solomon Hasenpfooth aka Häuptling Rauchendes Hirn den Austritt des südlichen Hinterwalds aus dem Vereinigten Königreich und die Gründung der Pensionistische Republik Rentenwald. In seiner mehr als einstündigen Rede prangerte Hasenpfooth die Methoden des Zitat „Regimes“ an, dass gegen die Zitat „völlig legitime Besetzung von Straßen, Bahnen und öffentliche Gebäude durch vorbildliche Marodeure…äh, Bürger zu Zwecken der Erpressung der Regierung“ schlussendlich sogar mit Gewalt vorgegangen sei, wobei sich einer der Pensionisten genannten Aktivisten durch Polizeigewalt einen Fingerknöchel verstaucht habe. Derlei Zitat „maßlose Tyrannei seitens der Ordnungskräfte“ könne man, so Hasenpfooth weiter, nicht einfach hinnehmen, dagegen müsse man sich wehren. Daher löse er den von den Pensionisten besetzten Süden aus dem Vereinigten Königreich: „Der Staat ignoriert unsere völlig berechtigten Forderungen seit mehr als einer Woche – mehr als Beschwichtigungen und Polizeischikanen bekommen wir nicht. Es wird Zeit, diesen unerträglichen Zustand zu ändern: wenn uns der Staat nicht ernst nimmt, dann machen wir eben unseren eigenen Staat.“ 04. Oktober 1802 / 15. November 2010: Verschmelzung der Welten löst Rentenkrieg ausHinterwald (SZ). Nach der überstürzten Flucht aus Ozeanien kehrten in den letzten Stunden die ersten Flüchtlinge aus dem K-Raum bzw. von Vermutlich-Ding zurück und stellten fest, innerhalb der vergangenen Tage um mehr als zweihundert Jahre gealtert zu sein. Die abrupte Alterung der Bevölkerung auf ein Durchschnittalter von 247,65 Jahre ist zwar rein rechnerischer Natur (sie basiert auf der Umstellung von OZR auf AZR), jedoch ist dies für Rentenbezüge ohne jede Bedeutung: Auf dem Papier ist jeder, wirklich JEDER Hinterwalder seit dem gestrigen Tag rentenberechtigt. 30. September 1802: Briefbombe erschüttert Quadratl – Großkanzler samt Stadt verschwundenEhemals Quadratl, Hinterwald. Die größte lautlose Explosion in der Geschichte des Landes und vielleicht auch ganz Ozeaniens erschütterte heute Morgen das Mündungsdelta der Quadranau im Nordwesten des Landes und ließ die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches von einem Augenblick zum nächsten verschwinden. Die Experten stehen leider vor keinem Rätsel. Mehrere tausend Zeugen (allesamt Postboten) berichteten übereinstimmend, die Stadt sei vor ihren Augen einfach verschwunden, als habe der Erdboden sie verschlungen. Da Augenzeugen die so ziemlich unzuverlässigste Quelle sind – besonders dann, wenn sie auffallend Gleiches erzählen –, gehen die verbliebenen führenden Köpfe davon aus, dass es vollkommen anders ablief. Der Leiter des AZAB-Projekts, Generaldekan Esra Lynchhausen, der sich zum Zeitpunkt des Verschwindens in Prinz-Mahongbad aufhielt, erklärte in einer ersten Stellungnahme:
28. September 1802: Think-stupid-Contest - Großkanzler verlost Fahrkarten nach Vermutlich-DingQuadratl, Hinterwald. Der Hinterwalder Inlandsgeheimdienst HINTERHALT wurde vor wenigen Stunden Opfer einer journalistischen Attacke. Geheimste Informationen wurden von freischaffenden Klatschreportern in einer Nacht- und Nebelaktion entwendet und sofort publik gemacht. Schlagzeile: Großkanzler plant Verlosung von Eintrittskarten Der Leiter der HINTERHALT brach unmittelbar nach der Veröffentlichung in Tränen aus. Angeblich sei es nicht fair, wenn die Presse besser Bescheid wisse als der Geheimdienst. Auch im Großkanzleramt empfand man wenig Freude über den Coup, zeigte aber Verständnis für die Aktion: eine „freie, gemeine, straßenkampferprobte Presse sei das schärfste Schwert im Waffenschrank eines Volkes. Auch wenn man sich hin und wieder daran schneidet – man weiß, dass es einen Feind zu Hackfleisch macht, wenn man es auf ihn loslässt.“
Allerdings sei es so, dass in der Kürze der Zeit wahrscheinlich nicht möglich sei, alle Bewohner von Hinterwald durch die engen Portale nach Vermutlich-Ding zu evakuieren, außerdem gebe es ja eine Reihe von Leuten wie etwa den Zitat „Vollidioten“ Hasenpfooth aka Rauchendes Hirn, die man auf keinen Fall dabeihaben wolle. Deswegen erhielten nur diejenigen Fahrkarten für die Portale, die einen guten Vorschlag für die Lösung der Katastrophilia-Affäre an das Großkanzleramt schicken. 27. September 1802: Großkanzler sagt "Think stupid things!"Quadtratl, Hinterwald. Nach Tagen des Schweigens aus dem Großkanzleramt äußert sich der nunmehr oberste Mann im Staate Hinterwald in einer kurzen, nicht freiwilligen Rede. Man musste dem Großkanzler mit dem Entzug seiner akademischen Grade drohen, um ihn zu einer Wortmeldung zu bewegen. Liebe Hinterwalder! Euer Großkanzler 25. September 1802: Großkanzler sagt "Kein Teamgeist!"Quadratl, Hinterwald. Nach dem Scheitern des Hinterwalder Archivbombenprogramms erfasste eine Welle der Beunruhigung das Land. Besonders in den Vorstädten und so genannten Elendsquartieren sammeln sich Unterprivilegierte, um das Land möglichst schnell zu verlassen. Ziel der rätselhaften Auswanderungswelle ist in den allermeisten Fällen die Nordküste Katastrophilias. Schlimme Zeiten konnte mit einem Anführer der Bewegung sprechen, der aber aus offensichtlichen Gründen anonym bleiben möchte. Er gab an, der drohende Untergang der Welt verunsichere den kleinen Mann auf der Straße (der Sprecher wollte wohl das Wort Mob vermeiden) doch sehr, und wenn der Großkanzler nichts Konstruktives vorweisen könne, müsse man eben auf eigene Faust nah einer Lösung suchen. Weiterhin nannte er als Ziel die Nordküste Katastrophilias, weil dieses Land Zitat "seinen Weltuntergang schon vor einer ganzen Weile gehabt hat, und es uns folglich dort nicht erwischen kann. Der einzige sichere Ort auf diesem Planeten ist derzeit Katastrophilia." 14. September 1802: Großkanzler sagt "Was für ein S*****-Tag!"Liebe Hinterwalder!
10. September 1802: Großkanzler sagt "Wir werden nicht weichen!"Unfassbar! Es ist erstaunlich, wie viel an nur einem Tag geschehen kann. Dinge, die Jahrhunderte, ja, Jahrtausende Bestand hatten werden einf… Was? Ich soll nicht schwafeln sondern… Ach? Und Sie sind…? Oh, natürlich, dann, äh… Bürger von Hinterwald, es spricht zu Ihnen Ihre, äh, Ihr… Großkanzler Solon Winckelzug: Liebe Hinterwalder! Unter uns, ein Loch, auch ein schwarzes, ist eigentlich kein Ding an sich. Alles andere drumherum ist etwas, aber ein Loch ist und bleibt die Abwesenheit von etwas. Und genau da setzen wir an. Ich darf verkünden, dass wir die intensiv betriebenen Forschungsarbeiten der Universität Itz dazu nutzen werden, in kürzester Zeit eine Archivbombe zu bauen, die wir von Prinz-Mahongbad aus mitten in dieses verdammte Nichts schicken werden. Ihr könnt euch jetzt wahrscheinlich nichts unter einer solchen Bombe vorstellen – ich ehrlich gesagt auch nicht – aber seid versichert, das Ding funktioniert. Es hat viel mit Quanten, Raumkrümmung und auch Büchern zu tun… Zu gegebener Zeit werde ich Details veröffentlichen lassen, und den anderen Staatsoberhäuptern sage ich auch noch Bescheid. Bis dahin – und zum Teufel mit den Schreiberlingen von Schlimme Zeiten – macht euch nicht allzu viele Sorgen, wir kriegen das Kind schon geschaukelt. Schönen Tag noch! 10. September 1802: K-Raum-Expedition droht zu platzen (Ursache: Platzwunde)Tag eins seit der Eröffnung dieses Zentralorgans der rückhaltlosen Wahrheit, und schon die erste Hiobsbotschaft! Meine Damen und Herren, es spricht zu Ihnen: Ihre Regierung (selbst gewählt). 09. September 1802: Schlimme Zeiten stehen bevor!Das ausführende Organ des von Ihnen gewählten und von Ihren Steuergeldern bezahlten Parlaments, kurz: Ihre Regierung, sieht es als notwendig an, Sie zukünftig über aktuelle Ereignisse in unserem Land, unserer Welt und dem ganzen eigenartigen Rest zu informieren. Wir beugen uns damit den Zwängen der Zeit. Um dieses Ziel zu erreichen, hat es Ihre Regierung als notwendig angesehen, diesen Pressedienst namens Schlimme Zeiten einzurichten. Unser Programm ist entwaffnend einfach: Wir werden Sie nicht belügen. Wir werden keine Informationen zurückhalten. Wir werden nichts beschönigen, falsch oder nur halbrichtig darstellen, wir werden Ihnen keinen Interpretationsspielraum lassen, es wird keine Möglichkeit geben, hier irgendetwas zwischen den Zeilen zu lesen. Wir werden Sie, ja, genau SIE, mit der ganzen verdammten Wahrheit konfrontieren, und Sie werden sich Sorgen machen, versprochen. |
(13. 09. 2011)</small> Aus ebenso vertraulichen wie auch verlässlichen und selbstverständlich anonymen Quellen (sprich: von absolut ahnungslosen Idioten, die sich gern wichtig machen und mitquatschen) war zu erfahren, dass Großkanzler Winckelzug selbst den Auftrag zu dieser neuen Buchbahnstrecke gegeben hat. Dabei kommt ihm der Umstand entgegen, dass sich die führenden Häupter der Aparker Sezessionsfraktion derzeit... irgendwo anders aufhalten - Genaueres war hier nicht zu erfahren. Wie die Entspannungspolitik gegenüber Fernostfriesland von der Hinterwalder Bevölkerung aufgenommen wird, bleibt indes fraglich. Die Vorurteile gegen die Bewohner dieses reizenden Landes im östlichen Ozean sind seit dem Rentenkrieg und der damit verbundenen fernostfriesischen Invasion nicht unbdingt kleiner geworden. (06. 05. 2011) Ungeachtet der behördlichen Skepsis wurden insbesondere in Prinz-Mahongbad und anderen Städten an der Ostküste Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, die schnell in eine Massenflucht umschlugen - Auslöser hierfür war der Umstand, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter des besagten Marineministerium plötzlich dringende Termine und unaufschiebbare Dienstreisen im Hinterland hatte. Anschließend brach der Mampfbahnverkehr brach fast völlig zusammen. Das Eintreffen der Welle wird in den Nachtstunden erwartet. (06. 04. 2011) (08. 03. 2011) (27. 02. 2011) (26. 02. 2011) (25. 02. 2011) Sowohl im Marineministerium, dem Oberkommando und dem Großkanzleramt war plötzlich niemand mehr für Schlimme Zeiten zu sprechen - ein beunruhigendes Zeichen. Kurz darauf bekamen wir direkt aus dem Flottenkommando Süd die Information zugespielt, dass die fragliche Flottille unter der Führung der IMS Greisenfaust mit einem Abfangauftrag in Richtung Ostfriesland unterwegs ist, wobei in diesem Zusammenhang der Name Tim Ooten mehrfach fiel. Sollten sich diese Meldungen bestätigen, dürften nicht nur auf das Geschwader, sondern auch auf die Hinterwalder Regierung stürmische Zeiten zukommen. Schlimme Zeiten hält sie weiterhin auf dem Laufenden. (06. 02. 2011) Ursache für diesen angesichts der grassierenden Wirtschaftskrise umso eigenartigeren Zustand ist die von Esra Lynchhausen gestartete Welteinkaufstour. Die vom ehemaligen Großkanzler im Foyer des Weltsicherheitsrates gesammelten Spenden in Höhe von etwa 30 Franc in verschiedenen Währungen reichten aus, um anschließend dank der Deflation ungeheure Mengen von Rohstoffen und Waren zu erwerben. Allein die so gebunkerte Rohölmenge reicht aus, um Hinterwald bis ans Ende aller Tage Energiesicherheit zu gewähren, gleiches gilt für Erze und die meisten unverderblichen Güter. Jedoch stapeln sich auch Waren und - offizielle Bezeichnung - Maschinenbauprodukte an den Kais. Neben acht hypermodernen, in Electronia erworbenen Fregatten drängelt sich eine fabrikneue Panzerdivision, auch eine komplette Flugzeugfabrik nach Steckbausatzprinzip blockiert die Seelager in Prinz-Mahongbad. Regierung, Heeresleitung und ganz besonders das Finanzministerium reagierten äußerst zugeknöpft auf Anfragen in Richtung der gewaltigen Gütereinlagerung. Man sei, so ein Sprecher, "zugegebenermaßen so etwas wie Importweltmeister" - zu den moralischen Implikationen schwieg man allerdings. Abzuwarten bleibt, wie die Welt auf den die Krisengewinne Hinterwalds reagiert - immerhin hat das Land die Deflation erst losgetreten. Der enttäuschte Geschwaderkommandeur Abraham Grobklotz sagte dazu am Telefon: "Blödes Gefühl, hier anzukommen und in lauter hämische Gesichter zu blicken. Die wussten alle, dass die Sache schon längst gelaufen ist, aber niemand hielt es für nötig, uns mal Bescheid zu geben. Aber immerhin, wir sind in Franzoséland, und das wollen wir ausnutzen: Heute Abend geht die gesamte Besatzung der Flotte mal ordentlich einen heben." Electronische und Luxusburgische Verbände probten auf Grollendug den Aufstand, auch das dort stationierte Hinterwalder Panzerballett wurde unruhig. Solon Winckelzug, Großkanzler b. a. D. ordnete in ziemlich heiterer Stimmung dessen Rückkehr nach Hinterwald und den sofortigen Austritt Hinterwalds aus der ZORNIG an. Die innenpolitische Krise verliert damit einiges an Schärfe, was General a. D. Schmulik Dakota mit "Schade" kommentierte. Im allgemeinen Chaos, das auf die Attacke des Jan Delay im Verbund mit dem ostfriesischen Präsidenten folgte, konnte er aus der Dingfeste bei Querquell fliehen - vormutlich sogar ohne Hilfe. Dennoch standen nach Augenzeugenberichten zwei Personen mit pensionistischen Fähnchen vor dem Haupttor und nahmen den ehemaligen Staatschef und mutmaßlichen Kriegsverbrecher freudig in Empfang. Häuser und ganze Stadtviertel gingen in Flammen auf, Schädel explodierten - in Barmannstadt wankten zombieartige - mittlterweile als Janbots bezeichnete - Opfer des JAN DELAY durch die Straßen und griffen alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Der Bürgermeister der Stadt kam so zu Tode. |
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