Sub:Christentum (Daten & Fakten)

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Jesus verstand es, zu feiern und nutzte jede Gelegenheit dazu. Hier beim Daumen-Lutsch-Contest. Noch heute werden dem Sohn Gottes viele religiöse Feiertage gestiftet.

Christliche Feiertage

Ostern

Karwoche

Die Woche vor Ostern wird Karwoche genannt. Es ist die Woche der Besinnung und dient der Vorbereitung auf die Kreuzigung des Heilands. Strenggläubige verzehren in dieser Woche ausschließlich Kartoffeln, am Ostersonntag kommt traditionell Lamm-Karree, manchmal auch Karpfen, hinzu. In dieser Zeit ruht die Karriere und man lüftet sein Karma. Nur so kann mit Karacho auf die Kreuzigung und das Auferstehen hingesteuert werden.

Die Karwoche wird im Volksmund auch Gesundheitswoche genannt, da man längst erledigte Arzttermine wahrnimmt. Meist wird zunächst der Dentist aufgesucht, bei dem man hofft, dass er Karies-Karenz diagnostiziert, anschließend besucht seinen Kardiologen und bittet um ein Kardiogramm, später kontaktiert man noch den Internisten, der, bitte, bitte, kein Karzinom feststellt. Nachdem der Körper derart medizinisch kartographiert wurde und die kartonierte Kranken-Kartei wieder auf dem neuesten Stand gebracht wurde, überprüft der Mann seinen Karmann Ghia, den er fürs Osterwochenende fit macht. Er putzt und wienert sein Gefährt und wird zur Karikatur seiner selbst, da er mit seinem glänzenden Vehikel nur in einer Auto-Karawane steht und betet, dass es zu keiner Karamboulage kommt.

Innerhalb der kirchlichen Hierarchie trifft das Kartell der Kardinäle wichtige Entscheidungen für die kommenden Prozessionen, Predigten, Auftritte und in den Klöstern wird lebhaft gebüßt. Kartäuser-Mönche beispielsweise sperren gefährdete Kollegen oft für Tage in den Karzer, Karitas-Organisationen fälschen schnell noch einmal die Bilanzen. So sind alle bestens vorbereitet und können gewappnet in das Osterfest gehen.

Gründonnerstag

Auch wenn der Name für den Tag des letzten Abendmahls irritierend anmutet, so gibt es für seine Entstehung doch einen triftigen Grund. Der Name entstand im 4. Jahrhundert als Grone Donerstak, da sich Männer traditionell donnerstags zum Fußballtraining trafen. Zu damaliger Zeit kannte man keine Fußballschuhe, sodass die Feldspieler barfuss spielten und entsprechend grasgrüne Fußsohlen hatten. Da man den Tag aber eucharistisch zu feiern pflegte, war es üblich, sich ausnahmsweise nach dem Spiel die Füße zu waschen. So ist es in anderen Regionen gängige Praxis, den Gründonnerstag als Dies Mandati (Tag der Fußwaschung) zu bezeichnen.

Aus dieser Begebenheit entwickelte sich später ein Brauchtum, der nur grüne Nahrung (Spinat, Kohl, Kräuter, verschimmeltes Brot usw.) sowie grüne Kleidung zuließ. In Niedersachsen ist daher auch heute noch der Gründonnerstag als Tag des Sportschützen bekannt. Sex war zwar nicht verboten, erübrigte sich aber von selbst, da es keine grüne Reizwäsche gab und selbst wenn, diese reziproke Wirkung erzielte.

Heute nutzt man in weniger strenger Glaubensauslegung das verlängerte Wochenende, um eine Fahrt ins Grüne zu starten. Um einen Stau am Freitag zu vermeiden, fahren viele Kurzurlauber schon am Gründonnerstag los und stehen somit einen Tag früher im Stau.

Karfreitag

Der Freitag in der Karwoche ist der Tag, an dem man Jesus kreuzigte. Er ist ein gewerkschaftlich garantierter arbeitsfreier Tag und sofern man nicht mit seinem Auto im Stau steht, kann man mit diesem Tag nicht viel anfangen, da die Fernsehanstalten durch ihren auch kirchlich besetzten Rundfunkrat gezwungen sind, die langweiligsten Filme und Archivstaubfänger zu spielen. Die Jugend verfällt am Karfreitag in eine Depression, da Diskotheken geschlossen haben und es auch sonst am Abend keine sinnige Beschäftigung gibt. Kein Wunder also, wenn die oft geschmähten Heranwachsenden dem Alkohol oder den Drogen verfallen.

In der sakralen Arbeit der Kirchenherrn führt der Karfreitag zu großen Aufräumarbeiten. Alles schmückende oder den Herrn verherrlichende wird aus den Kirchenräumen entfernt. Lichter und Kerzen, die nicht hinausgetragen werden können, werden mit schwarzem Tuch bedeckt. Auf diese Weise entfernt man Spinnenweben und die angesammelte Staubschicht auf den Leuchten. Die Geistlichen halten Predigten, in denen oft die Worte Blut, Wunden, Erlöser und Kreuz vorkommen. Es gibt kein Weihrauch und kein Orgelspiel. Festlicher Höhepunkt ist immer die Prozession der Verhüllten, bei denen zur Unförmigkeit mit Stoff behängte Gegenstände hereingetragen werden, die langsam entblättert werden. Während die Männer noch auf delikaten Inhalt hoffen, entpuppen sich die Gebilde als Kreuze, was die süffisante Schmerzbereitung seitens der Kirche nur verstärkt.

Ostersonntag

Gut versteckt, aber nicht gut genug. Gläubige fanden dieses Schokoladen Oster-Ei relativ schnell.

Ostern, das Fest der Auferstehung. Jesus lebt oder um es in der Sprache der Gläubigen zu sagen, Jesus lebt auch in Dir. Somit stellt Ostern das bedeutendste Fest der christlichen Kirchen dar. Als Zeichen der großen Freude läutet die Kirche das Ende der Fastenzeit, die mit der Karwoche beginnt, ein, erlaubt den Farbwechsel von violett, in der man seine Gardinen aufzuhängen hat, auf weiß und gestattet den Diskothekenbesuch. Alle sollen durch die Auferstehung an der Freude, dem Gejauchze und dem großen Juchei teilhaben. Liturgisch wird das Fest durch frohe Botschaften unterstützt. Man stellt Fragen und gibt den Gläubigen Antworten. Für die meistdiskutierte Ungewissheit, ob Gott zunächst das Ei oder das Huhn erschuf, wird unmissverständlich erklärt, dass der Herr erst das Ei gelegt hat, aus dem dann das Leben hervorging.

So ist es bis heute Brauch, Ostereier zu verstecken. Kinder werden auf diese Art schon frühzeitig in religiöse Fragen einbezogen und erkennen, dass es sich lohnt, nach etwas zu suchen.

Auffallend ist, dass, obwohl der Geburtstag des Heilands auf ein festes Datum festgelegt werden kann, der Todestag jährlich wechselt. Er hängt immer ab vom Vollmond und der frühjährlichen Tagundnachtgleiche. Der nach diesem spektakulären Ereignis stattfindende Sonntag ist Ostern. Da der Mond von Leben und Werk Jesu unbeeindruckt ist, denkt er sich für jedes Jahr ein anderes Datum für sein vollständiges Erscheinen aus und das Osterfest kann mal im März oder im Mai stattfinden.

Ostermontag

Der Montag, der dem Osterfest folgt, dient nach der Freude der Entspannung. Er ist wie der zweite Weihnachtstag und dem Pfingstmontag zwar an das religiöse Ereignis gebunden, jedoch ohne direkten Zusammenhang zu ihm. So gesehen reduziert sich der Ostermontag nur auf einen arbeitsfreien Tag, der Unternehmer immer wieder zur Verzweiflung treibt, da die Löhne weitergezahlt werden müssen, jedoch niemand produktiv ist oder ein Umsatz fließt. Unternehmer-Organisationen sind daher seit langer Zeit bemüht, diese Tage als Feiertage abzuschaffen. Jedoch scheitern sie am Bollwerk der Kirchen.

Für die Arbeitnehmer stellt der Ostermontag den traditionellen Rückreisetag aus dem Kurzurlaub dar, der in aller Regel im Stau verbracht wird.

Christi Himmelfahrt

Nach der Auferstehung stand es Jesus nicht an, sich auszuruhen. Er wusste, nur ein spektakulärer Abtritt würde seiner Legendenbildung Nahrung geben. So baute er sich eine Himmelfahrtsmaschine, die ihn vor den Augen seiner Anhänger an die rechte Seite Gottes katapultieren sollte. Da er geschwächt war und dies nur in größter Heimlichkeit vollenden konnte, dauerte der Bau dieser einfachen Konstruktion fast 40 Tage. Als genügend Zuschauer zugegen waren, löste er die Halteleinen der Schleuder und schoss sich selbst in die Höhe. Da man seinen Leichnam nie wiederfand, gingen die einfältig Gläubigen von einer Auffahrt zu seinem Vater im Himmel aus.

Die Himmelfahrtsfeier findet immer an einem Donnerstag statt. Auch hierbei lässt man das Datum als Indikator einer normalen Datierung außer Acht. Es wird von Ostersonntag an 39 Tage hinzugezählt und am 40. Tag nach der Auferstehung kann die Feier beginnen. Man braucht auch an diesem Tag nicht zu arbeiten, was von neuzeitlichen Männern dazu genutzt wird, dem Vater Jesu, dem eigenen Vater oder sich selbst, so man Vater ist, zu huldigen. Immer, wenn Männer unter sich sind, wird solch ein Ereignis nicht ohne quantitativer Alkoholvernichtung bewerkstelligt. So gehen der im Volksmund Vaddertag genannte Feiertag mit gegen Abend nicht mehr gehen oder sprechen könnenden Männern immer Hand in Hand.

Pfingsten

Die Ausschüttung

Die Pfingstgemeinde kurz vor der Ausschüttung des Heiligen Geistes
Der Heilige Geist verbreitet sich langsam, aber sicher (er ist schließlich auch nicht mehr der Jüngste)
Wenn er sich ausgebreitet hat, muss er wieder abgelöscht werden
(§1 Bundesimmissionsschutzgesetz)

Nachdem Jesu gekreuzigt, auferstanden und gen Himmel gefahren ist, blieben seine Jünger und Apostel einsam und verlassen inmitten irdischer Güter zurück. Sie waren ratlos, weil sie nicht wussten, wie sie nun die Lehre ihres Herrn weitergeben sollten. Ihre Sprachkenntnisse reichten gerade für das nähere Umfeld und spätestens seit der babylonischen Sprachverwirrung gab es kaum Möglichkeiten, alle Sprachen in kürzester Zeit zu lernen. Da traf es sich ganz gut, dass Jesus ihnen mit auf den Weg gab, sich in einem Haus zu versammeln und darauf zu warten, dass er den Heiligen Geist auf sie ausschütte. Am 53. Tag nach der Kreuzigung sollte dann der Empfang des Geistes vonstatten gehen.

Wir wollen uns sammeln, zu zeugen der Gnade Gottes und empfangen den Heiligen Geist, damit er in uns wohne und uns die Kraft gibt, der Worte unseres Herrn Kraft zu verleihen. sprach Petrus und versammelte die restliche Truppe der Jesus-Anhänger um sich. Sie gingen in ein tempelähnliches Haus und debattierten aktuelle Tagesgeschehen, als plötzlich ein Luftzug durch die Räume fegte und ihnen furchtbar heiß wurde. Dieses als Gharra bezeichnete Wetterphänomen, einem heißen Wüstenwind, der von Libyen aus in unregelmäßigen Abständen das Gebiet heimsuchte, war den Leichtgläubigen jener Zeit unbekannt und sie mutmaßten, dass dies die versprochene Ausschüttung war. Aus Angst flüchteten alle Bewohner der Region aus ihren Hütten, um Schutz im auf Stein gemauerten Tempel zu finden. So kam es dazu, dass 3.000 Menschen um den Tempel herum versammelt waren.

Jetzt hatte Jesus ein leichtes Spiel. Er schüttet den Heiligen Geist auf die Menschenmasse und befand, dass sein Werk gut war. Bezeichnend für seinen Erfolg war, dass allen dürstete und sie bedingt durch den heißen Wind ihr Zungen freilegten. Dadurch kam es zu ernsthaften Oral-Verletzungen und die Betroffenen redeten unverständlich und wirr. Wie in damaliger Zeit üblich, glaubten sie an ein übernatürliches Zeichen und vermuteten, dass sie jetzt Fremdsprachen sprechen können. Die Legende von der Ausschüttung nahm ab diesem Zeitpunkt ihren Lauf.

Knapp 300 Jahre später, die Legende hat sich mittlerweile fest in die Denkart der Kirche eingebrannt, entstand der erste Pfingst-Feiertag. Pfingsten galt gleichzeitig als Gründungsdatum der Katholischen Kirche und so wurde den Menschen ein arbeitsfreier Tag, um Jesus Christus, den Vater und den Heiligen Geist zu würdigen, gegönnt. Diese Tradition hat sich bis in die Neuzeit gehalten.

Neuzeitliche Tendenz

Auch wenn heute kaum noch jemand um die Pfingstgeschichte weiß, freuen sich alle auf das Pfingstwochenende. Es wird genutzt, um Brückentage bei der jährlichen Urlaubsplanung zu berücksichtigen, lange Staus in den Karawanen der Autofahrer zu erzeugen oder lustige Bräuche feilzubieten. Da Pfingsten immer in die Zeit zwischen 10. Mai und 13. Juni fällt, ist schönes Wetter garantiert und Frühlingsgefühle erheben den Menschen. So ist erklärlich, dass man Pfingstochsen bunt geschmückt durch die Straßen treibt, Pfingstbäume am Haus seiner Angebeteten pflanzt oder Jugendliche in Pfingstzeltlager treibt.

Um zu zeigen, dass Pfingsten immer noch religiösen Ursprungs ist, verlangt die römisch-katholische Kirche in der Pfingstnovene, der Zeit zwischen Himmelfahrt und Ausschüttung, von ihren Mitgliedern ständiges Beten, damit der Heilige Geist auch ja erscheine. Dieser wird dann innerhalb der Pfingstpredigt mittels Handauflegen durch den Priester übertragen. Pflicht an diesem Tage ist der Gesang der Pfingsthymne Veni, creator Spiritus, die, um ein bestimmtes Versmaß einzuhalten, in zahlreichen Übersetzungen vorliegt.

Fronleichnam

Das Osterfest ist für die christliche Religion das bedeutendste Ereignis. Deutlich wird das durch die Zahlenspiele, die sich die Kirche für ihre Feiertage erdacht hat. 40 Tage nach der Auferstehung ist Christi Himmelfahrt. Dann geht es in 10er Tagesschritten (Dekadenten) weiter. Nach 50 Tagen feiert man Pfingsten und nach 60 Tagen Corpus Christi, das in Deutschland Fronleichnam genannt wird.

Auch dieser Tag zählt zur Zusammenführung von Jesus und dem Heiligen Geist, exempliert durch Oblaten, die häufig an diesem Tage zu bluten anfingen, wenn man sie brach, was als unwiderlegbarer Beweis dafür stand, dass der Körper Jesu ins Brot gezogen ist. Frühzeitig (d. h. vor Luther) nutzte die katholische Kirche diesen Tag, um Ablassgelder einzufordern. Die blutenden Oblaten seien Beweis genug, um sich seiner Sünden freizukaufen. Luther tat diese Methode der Geldeintreibung als Schande der Kirche ab und untersagte seinen Anhängern die Fronleichnamprozessionen.

Heute hat sich das Bild allerdings wieder gewendet. Viele Katholiken beharren heute nicht mehr bedingungslos auf diesen Feiertag und einige Protestanten feiern ihn gerne und nehmen an den Prozessionen teil. Sie hoffen darauf, dass auch in ihrer Region ihnen ein weiterer kirchlicher Feiertag zusteht, nachdem man ihnen den Buß- und Bettag, einer der wenigen rein protestantischen Feiertage, gestrichen hatte.

3. Oktober

Am Abend des 3. Oktobers 1226 starb der heilige Franziskus von Assisi an der Portiunkula, der Geburtsstätte seiner Bruderschaft. Doch anstatt dieses sakrale Datum als kirchlichen Feiertag zu postulieren, setzte die Christlich Demokratische Union (CDU), die 1990 die Regierungsmehrheit stellte, alles daran, den 3. Oktober als weltlichen Gedenktag zu feiern. Man erinnerte an die Verbrüderung von Firmierten und den Absolventen der Jugendweihe, also die Zusammenführung von Christen und Atheisten auf deutschem Boden. Dies wurde möglich, nachdem die die beiden Glaubensformen trennende Mauer eingerissen wurde und dadurch nicht nur den Kirchen neue Mitglieder zugespielt wurden, sondern auch Gebrauchtwagenhändlern, Kapitaldienstanbietern und rechtsgesinnten Gruppierungen neue Kunden. Als die Regierung Dr. Kohl 1994 dann noch den kirchlichen Buß- und Bettag strich, fragten sich viele Wähler, was das Wort christlich in den Unionsparteien noch zu suchen hat.

Totensonntag

Immer wieder werden Stimmen laut, die die Abschaffung des Totensonntags fordern - wer gar für die Abschaffung des Todes eintritt, darf getrost als Ketzer stigmatisiert werden

Der christliche Glaube sieht nicht nur vor, für die Lebenden da zu sein, er gedenkt auch den Verstorbenen. Speziell für die, die in den letzten 12 Monaten ihr Lebenslicht ausgehaucht haben, wurde im Oktober, der Zeit des gedämmten Tageslichts und der beginnenden Schwermut eine sogenannte Trauerwoche, die mit dem Volkstrauersonntag eingeläutet wird, ins Leben gerufen. Ins Leben zurück gerufen fühlten sich auch die, für dieser Sonntag auserkoren war. Sie entsteigen ihren Gräbern und schleichen brummelnd durch die Abenddämmerung. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass diese bizarr anmutete Menschenformation meist in der Nähe von Friedhöfen entdeckt wird.

Sie treffen sich hier mit Jugendlichen, die, schwarz gekleidet und mit gebleichten Gesichtern sich optisch nicht groß von den Erscheinungen entfernen, in Gruften und an markanten Plätzen auf den Friedhöfen. Eine Kommunikation findet nicht statt, da beide in unterschiedlichen Dimensionen leben, die zwar eine optische Begegnung erlaubt, sich Berührungen oder akustischen Signalen verschließt. Für beide Gruppen, sowohl der kajalverfärbten Jugend wie den jungen Leichen ist diese Prozedur erhebend und gleichsam anstrengend, sodass die Lebenden dieser Treffen am nächsten Tag nicht zur Schule oder Ausbildungsstätte gehen können. Im Lehrerkollegium und bei den Ausbildern hat dieser Tag daher den Namen Totenmontag erhalten. Auch die Toten empfinden ihr Erscheinen als strapaziös, sodass die meisten von ihnen auch am Montag morgen wieder verschwunden sind. Nur einige Hartgesottene erscheinen öfter. Manche wandeln sogar in städtischen Gebieten, wo sie wegen aktueller Modetendenzen nicht als lebende Leichen wahrgenommen werden. Am daruf folgenden Sonntag ist Totensonntag, das heißt, dass es den Toten ab jetzt untersagt wird, zwischensphärisch zu erscheinen.

Nach Ablauf der Trauerwoche folgen vier Adventssonntage, an denen man Kerzen entzündet und Kekse backen muss. Danach ist Weihnachten.

Weihnachten

Kommerz war nicht nur während der Entstehung der Weihnacht wichtig, sondern stellt auch in modernen Zeiten eine besondere Begleiterscheinung dar: hier ein rheinischer Weihnachtsmann, der bereits zehn Monate vor dem eigentlichen Fest akquiriert

Nachdem die drei Vollwaisen aus dem Abendland loszogen, um ihre Versicherungsunterlagen nebst Werbegeschenke an den Mann zu bringen, folgten sie einem Stern, der sie am 24. Dezember 0 nach Bethlehem brachte, wo sie die neugeborenen Geschwister Jesus und Brian von Nazareth fanden. Sie beschenkten nur den Erstgeborenen, was zum einen daran lag, dass sie nicht genug Geschenke mithatten und zum anderen, weil sie Brian, den Zweitgeborenen, gar nicht bemerkten. Nach erfolgreicher Übergabe zogen sie wieder ab. Über ihren Verbleib schweigt sich das Neue Testament aus.

Die Kirche nimmt diesen Geburtstag zum Anlass, alljährlich zu feiern. Nachdem Weihnachten in den ersten Jahrzehnten mit einer intensiven Suchaktion nach den windigen Vertreter]n verbunden war, stellte sich die Tradition ein, sich (Werbe-)Geschenke zu machen. Versicherungsverträge werden jedoch nicht mehr, oder wenn, dann nur von ganz hartgesottenen Vertretern abgeschlossen.

Procedere

Der 24. Dezember gilt als Heiliger Abend, an dem sich die Familie trifft und einem fichtenähnlichen Baum huldigt. Er wird, wie früher der Pfingstochse, mit vielerlei Zutaten geschmückt, und gleich einem Opferstock oder Altar, mit niedergelegten Präsenten beschworen. Dann versammelt sich die Familie um den Baum, trägt ihm Gedichte vor oder besingt ihn sogar. Im Anschluss daran nimmt sich jeder die ihm zustehenden Geschenke aus dem Haufen heraus, verteilt das Geschenkpapier großzügig im Altarraum, meist das beheizte Wohnzimmer, und begibt sich zum Esstisch, an dem reichhaltige und fette Nahrung bereit steht.

Mit gefülltem Bauch, den aktuellen Gameboys und Alkohol im Blut macht sich die Familie auf zur Mitternachtsmesse, die in einer nahen Kirche stattfindet. Bis auf die Mutter, die zu Hause verweilt, die Küche und den Wohnraum in Ordnung bringt und sich dann entspannt dem Fernsehprogramm widmet, erleben alle einen ausgesprochen gut besuchten Gottesdienst und geloben, jetzt öfter in die Kirche zu gehen. Genau ein Jahr zuvor gelobten sie das gleiche Versprechen, sodass die Intervalle nicht verkürzt werden.

Es gibt keinen triftigen Grund, warum auch der 25. und 26. Dezember mit in die Geburtsgeschichte des Messias eingeflochten wird, aber alle freuen sich über diese arbeitsfreien Tage. Sofern man keine Brückentage genommen hat, oder die Firma bis zum Neujahrsanfang Betriebsferien macht, müssen alle am 27. 12. wieder zur Arbeit erscheinen. Dann sind die Weihnachtstage vorbei.

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