3 x 3 Goldauszeichnungen von Lightening Evolve, Mad Doc und HarryCane

Statussymbol Esskultur

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San Pellegrino im Weinglas, Bubble Tea, Coffee to go, Vegetarismus, Club Mate, Kaviar, Oreo-Kekse in Weiterverarbeitung, Slow Food, Bioessen - Sandwich mit mehr Salat als Sandwich, ganz wichtig: Sojasoße!! - Die Esskultur ist längst zum Statussymbol des It-Girls/-Boys von heute geworden, und auch wenn man mit Essen nicht spielt, so kann man es doch sehr gut vergleichen.

Abgrenzung

Ich schreibe meine Einkaufsliste und komme wieder mit meinem Jutebeutel voller... Bananen!? cooler Essenssachen! (Level up: Coolness +1)

Schon Udo Lattek erkannte in seinen treffenden Fußballkolumnen [1], dass Missgunst und Neid zwei zentrale Emotionen des menschlichen Miteinanders sind. Das Individuum bemerkt, dass ein Mitmensch etwas hat oder kann, was man nicht hat oder wozu man selbst nicht in der Lage ist. Neid ist die Konsequenz, und so richtig gönnt man es der Person erst recht nicht. Missgunst und Neid beherrschen das Konkurrenzdenken und der Mensch beschließt für sich selbst, dass auch er sich durch etwas aus der grauen Masse der Bevölkerung hervorheben muss. Es entsteht der Drang, sich durch seine Kleidung oder direkt seinen Lebensstil von anderen abzugrenzen.
Bereits den Menschen in der Steinzeit war es ein Verlangen sich von anderen Rudeln abzugrenzen, und daran waren sicherlich nicht kluge Werbestrategien oder globale Trends schuld. Über die amerikanischen Spritschlucker, teure Markenkleidung von Ralph Lauren und Tommy Hilfiger, die Hautfarbe, den eigenen Gott und weitere Statussymbole, ist man inzwischen dabei angekommen sich über seine Essgewohnheiten von anderen abzugrenzen und einen Menschen nicht nur nach seinem Namen, sondern auch nach seinem Essen zu richten.
Dem Geschmack nach zu urteilen kürt die Gesellschaft hierbei rein zufällig, wenn nicht sogar böswillig, Lebensmittel zu Trendlebensmitteln. Diese Aufwertung der entsprechenden Produkte zwingt einen dazu in den nächsten Wochen des Hypes ein Lebensmittel zu konsumieren (vgl. Club Mate), was absolut nicht schmeckt oder was nicht so recht als Lebensmittel durchgehen mag (vgl. Bubble Tea).
Jedoch ist das Haltbarkeitsdatum dieser Lebensmitteltrends relativ schnell abgelaufen. Spätestens nach einem halben Jahr Popularität (≠ erstes Vorkommen) versinkt das Lebensmittel im Nichts und niemand kann sich später mehr daran erinnern. Oder aber das Lebensmittel geht in den Alltagsgebrauch ein und wird als vollkommen natürlich angesehen, wie zum Beispiel die hippe Knolle aus Südamerika, die im 18. Jahrhundert als Kartoffel nach Europa rüber schwappte und heute als Trend längst vergessen ist. Natürlich könnte man sich jetzt auch auf den Bananentrend in Ostdeutschland nach der Wende und ein solch exotisches Lebensmittel beziehen, aber das ist ein alter Hut mit Krempe.

Lebensmitteltrends

Bubble Tea

Was ist das eigentlich?

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Bubble Tea nennt sich der asiatische Versuch, das Heimatprodukt Tee außerhalb Asiens, Ostfrieslands und Großbritanniens bei der U30-Generation zu vermarkten. Die Basis bildet hierbei grüner oder schwarzer Tee, die dazu dienen den Geschmacksträger Fruchtsirup soweit zu verflüssigen, dass man das ganze Spektakel nicht mehr mit Messer und Gabel, sondern via Strohhalm konsumieren kann. Das ginge natürlich auch mit Wasser, doch das ist nicht die verdammte Intention dahinter! Zu diesem Zuckerschock kommen noch kleine Kügelchen hinzu, die klebriger sind als mit Sekundenkleber beschmiertes Ducktape. Der Geschmacksname kann frei gewählt werden, ganz wie bei einer Eisdiele, der Geschmack gleicht jedoch stets purem Zucker.

Das nach einem Whirlpool im Becher klingende Getränk verleiht dir unglaubliche Coolness in drei Stufen! Doch Vorsicht: Wenn du deinen Besuch in einem entsprechenden Café nicht bei Facebook markierst, wird es schnell zur schalen Fehlinvestition. Frei nach dem Motto "Pics or it didn't happen" verleiht dir der Tea-Konsum neue Freunde - wenn du ein Bild vom bestellten Bubbleblubb bei Facebook hochlädst. Tipp: Leg noch einen Retro-Filter über das coole Motiv, dann darfst du dich noch geiler fühlen! Ohne diesen digitalen Beweis bringt das alles jedoch nichts. Zum besseren Verständnis ein paar exemplarische Beispiele (das weise Zitat nie vergessen!) von gefilterten Bildern, denen dadurch ein individuell-unverkennbarer Look verpasst wurde. Sie machen dich außerdem zum Profi-Fotografen:

Flippig-abgefahrene Kombinationen sind hierbei stets eine Mischung aus altbewährten Geschmacksrichtungen und dem unvergesslichen Exotikhauch aus der Raffaello-Werbung. Zum Beispiel Litschi-Erdbeer, Mango-Vanille (auch Piraten-FDP-Mix genannt, in diesem Fall Exotisches mit einfach nur Altem gemischt) oder auch Oreo-Schokolade (Näheres zu diesem besonderen Geschmack siehe weiter unten).

Coffee to go

Entstehung

Für den vollen Genuss bitte vergrößern! Danke!

Der aus den USA (und nicht aus Togo) stammende Coffee to go zählt zu den eher älteren Trends, jedoch dient er erst seit ein paar Jahren zur Profilierung der eigenen Coolness. So ziemlich seit in London und Hollywood vor jedem Starbucks ein Schild steht "Schlange zu lang? Probieren sie es doch bei unserem nächsten Starbucks! 50 m →" und sogenannte Lifestyle-Magazine halb-prominente Modeopfer mit einem Pappbecher in der Hand Strohhalm im Mund abbilden[3] und überaus positiv über diesen Trend berichten, nicht mal sexuelle Anspielungen gab es bis dato, am Strohhalm saugen und so, was man eben erwartet. Aber nein. Der Coffee to go ist allseits beliebt und erobert auch Deutschland.
Doch was macht den Coffee to go so plötzlich zum Lifestyle-Trend? Zu einem Bestandteil der Trinkkultur? Selbstverständlich gehörte Kaffee selbst schon lange zu einem festen Bestandteil des deutschsprachigen Stadtbildes. Die Wiener Kaffeehäuser, allseits bekannt. Doch der Kaffee war eher ein Genussmittel, eine ungefährliche Sucht, der man sich im Plausch mit den Freunden oder beim Frühstück ergab. Heute ist er zu einem instrumentalisierten Trend der Kaffeeindustrie geworden. Denn "was früher nur bei der Oma zum Kaffee gereicht wurde", ist heute "ein fester Bestandteil des Lifestyles". Der Becher in der Hand ist heute oft wichtiger als eine Handtasche[4]. Dabei gilt, wie sonst überall auch: Je mehr du davon hast, desto cooler bist du[5][6][7][8].

Club Mate

Was ist das eigentlich?

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Club Mate war lange Zeit der koffeinierte Eistee für Nerds und Hacker. Erst als die Öffentlichkeit das Gebräu für sich entdeckte, bekam es den Namen "Hustensaft". Es ist der Hackerszene aus Berlin entsprungen und trägt daher auch den Namen "Hackerbrause". Sie ist in 0,33-Liter-Flaschen zu erwerben und so was wie die Bionade der Computer-Freaks. Das einzige Problem ist - und das ist jetzt sehr klischeeerfüllend - dass man die Bude verlassen muss, um sich Club Mate zu kaufen, einen Bestelldienst gibt es noch nicht.
Im Gegensatz zu Bubble Tea macht Club Mate (nicht Englisch aussprechen! Es ist kein Disko-Kumpel, um den es hier geht!) nicht cool, sondern grenzt lediglich ab und ist damit so was wie die schwarze Hautfarbe unter den Getränken.
Normalen Eistee zu trinken soll - abgesehen davon, dass er süchtig machen kann - gesund sein. Warum also nicht die kleine, unschöne Nebenwirkung der Suchtgefahr mit Massen an Zuckerwürfeln kombinieren, damit das Getränk endlich gänzlich ungesund wird? Diese Idee ist nicht mal amerikanisch, aber die Erfinder, ihres Zeichen hipsterige Nerds, orientierten sich an den Rundlichen vom neuen Kontinent.

In einer repräsentativen "Cola-Pepsi-Komplex"-Studie, bei der Tester und Innen Hustensaft und Club Mate im Vergleich tranken und sich für den besseren Geschmack entscheiden mussten und beantworten sollten, welches Becherchen sie als leckerer einstufen (frei nach der genannten Cola-Pepsi-Studie), ergab sich, dass lediglich 31 Prozent der Tester in der Lage waren Club Mate von konventionellem Hustensaft zu unterscheiden. 57 Prozent gaben sogar mit Fingerzeig auf den Hustensaft[9] zu Protokoll, dass ihnen "dieses Becherchen besser schmeckt und ich den ganzen Tag Club Mate trinken könnte". Wohl bekommt's.
Club Mate schmeckt also nach... Medizin, und die war ja immer schon sehr trendig-beliebt in der Szene, ob es nun Steroide, "rein medizinisch verwendetes (wirklich!)" Marihuana, oder Aspirin zum Frühstück ist. Ach ja, das mit dem Marihuana - ich brauch das aus medizinischen Gründen, sonst bin ich da auch voll gegen!


Oreo-Kekse in Weiterverarbeitung

Was ist das eigentlich?

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Oreo-Kekse sind eigentlich ganz normale Kekse, jedoch werden sie in diverse andere Lebensmittel transformiert und sind somit als Oreo-Shake oder Oreo-Eis zu erwerben. Ihren Ursprung finden die Kekse in Spanien, wo man sie zum Frühstück in Milch taucht und dann isst. Außerhalb Spaniens, dort wurde die Tradition noch beibehalten, ist es nun aber bereits möglich, zum Frühstück Oreo-Kekse in Oreo-Milch zu tauchen und anschließend auf einem Teller im Oreo-Keks-Design zu essen.

Oreo-Kekse sind einfach zum Trend geworden. Sie gehören zum Landschaftsbild deutscher Graustädte wie Wasser zu Flüssen und der hochrote Kopf zu Uli Hoeneß. Nun gut, das ist jetzt vielleicht übertrieben, aber es ist festzustellen, dass sich das dunkle Gebäck immer größerer Beliebtheit erfreut.

In den USA haben sie bereits Kultstatus, zudem machen Oreo-Kekse überproportional glücklich. Zumindest lächeln einen massenhaft Leute an, nachdem man Oreo-Kekse gegessen hat. Ob das an den Krümeln um den Mund... verdammt! Ähnlich wie bei der Prinzenrolle ist es zudem für Kinder und Erwachsene, die wieder Kinder sein wollen, eine unglaubliche Herausforderung, ja wenn nicht sogar eine Lebensaufgabe, die Oberseite eines Oreo-Kekses so fein säuberlich abzunagen, dass die mittig liegende Creme-Schicht perfekt freigelegt wird. Und dann gegessen werden kann.

Überhaupt gibt es die verschiedensten Arten, wie man seinen Oreo-Keks essen kann. Da wäre zum Beispiel die Möglichkeit, dass man ihn direkt in den Mund schiebt und nach zwei bis drei Bissen herunterschlingt. Doch man kann auch genießen, kleine Happen essen und danach den übrig gebliebenen Keks ausgiebig analysieren, bevor man wieder abbeißt. Und vielleicht findet man dabei irgendwann, vertieft in ewige Oreo-Analysen, den Weg in das Bernsteinzimmer.

Oder man isst den verdammten Keks einfach ganz normal. Aber das wäre dann irgendwo auch schon wieder vieeel zu sehr Mainstream.

Five Gum

Was ist das eigentlich?

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5 Gum, auch Five Gum ist die zuckerfreie Kaugummisorte aus der verstörenden TV-Werbung mit dem unvergleichlichen Geschmack, der Frische im Mund, dem Sommer am Gaumen! Five Gum bringt die Sonne in deine Geschmackszellen und sorgt für den absoluten Kau-Kick! Vielleicht ist es aber auch nur dieses neuartige Kaugummi, bei dem jede Geschmacksrichtung gleich schmeckt und man nach nur fünf Minuten das Gefühl hat, man habe eine farb- und geschmacklose Knetmischung zwischen den Beißerchen.
Five Gum stimuliert deine Sinne, beglückt dich im Innersten und ist immer da, wenn man es braucht, aber trotzdem ist es kein Ehefrauen-Ersatz. Vielmehr verschafft es seinem Träger einen gewissen Stil. Wenn man schon keinen Anzug tragen kann und noch nicht mal weiß, wie man eine Krawatte bindet, dann kann man immer noch in aller Not auf eine Packung Five Gum zurückgreifen. Diese sollte direkt am Mann oder der Innen Frau platziert sein und braucht nur heraus geholt zu werden. Im eleganten Schwarz stolziert die Verpackung daher (siehe rechts).

Noch ein monstermäßiger Tipp: Wenn du gerade ganz wichtig wirken musst (während eines Meetings z.B.) und daher deine Kaugummi-Packung raus holst (das klingt ja schon bescheuert genug), dann bitte deinen Geschäftspartnern doch direkt auch ein Kaugummi ein. Kichere dabei jedoch wie verrückt, sodass sie denken werden, die Schachtel würde ihnen gleich einen Schock verpassen. Die verunsicherten Reaktionen sind immer wieder der Brüller schlechthin - wenn auch nur für dich. Immerhin sehen die Geschäftspartner nach Ausbleiben eines Schocks dann wenigstens, dass sie dir vertrauen können.

Warum Five Gum allerdings auf einmal zum Trend geworden ist, ist unklar, vermutlich verflüchtigt sich diese Modeerscheinung genauso schnell wieder, wie der Geschmack eines Kaugummis.

Und das Bild musste nicht mal bearbeitet werden, der tolle Filter war schon drauf! Und erst durch ihn wird die Eleganz des Logos offenbart, wie ein Kunstwerk ziert es das erste Element.

San Pellegrino

"Aber Schatz! Doch nicht dieses Wasser! Da sprudelt ja Leitungswasser mehr! Holst du bitte einen Kasten San Pellegrino?" - "Warum? Ist da die Luft luftiger, das Wasser wässriger, die Kohlensäure saurer?" - "Nein, aber es steht San Pellegrino außen drauf."
Bei diesem begehrten Produkt handelt es sich um das Modewässerchen Europas. Wenn man das schon hört, dass es verschiedene Wassermarken und Trends unter diesen gibt, wenn das die Kinder in Afrika hören würden, dann gäbe es aber ein Rambazamba! Aber das kümmert den betuchten Europäer von heute natürlich nicht, einzig die Spanier und Franzosen sind zu entschuldigen, ist San Pellegrino doch schließlich die einzige Wassersorte in den beiden Ländern, die weder nach Chlor schmeckt, noch salzig ist. Doch überall sonst gilt es als chic, San Pellegrino aus dem Weinglas zu süffeln, und wenn man Glück hat, wird man direkt als prominent angesehen oder man wird zu einer Benefiz-Gala eingeladen, wenn sich nicht sofort um einen herum eine ganze Benefiz-Gala aus dem Nichts aufbaut, weil man sieben Euro por ein Liter Wasser aus einem kristallklaren Weinglas trinkt, mein Gott, wie geil! Apropos Gott: Als dieser die Erde schuf, bestanden die Ozeane aus köstlichstem San Pellegrino-Mineralwasser. Sagt die Bibel.

Fazit

Du bist, was du isst.
Und Marihuana, da bin ich wirklich strikt gegen. Ist rein medizinisch. Wegen meines Hamsters... Und so.

Weiterführende Köstlichkeiten

  1. Missgunst und Neid, ein Resümee zu einer treffenden Lattekschen Verhaltensanalyse
  2. Hitler, kann das sein?
  3. Super hippe Typen
  4. Bevor Kaffee trinken zum Lifestyle wurde, hat ihn davor natürlich nieeeemand getrunken.
  5. Richie Madden legt gut vor, zwei Becher in einem Paparazzibild, verteilt auf ihn und seine - man munkelt - Freundin...
  6. Doch eine solche Blamage lässt niemand lange auf sich sitzen, irgendjemand Hochgeschlafenes zieht nach mit zwei Bechern für nur eine Person!
  7. Hey, das zählt nicht, das sind keine zwei Becher, das sind nur zwei Fotos, nächster Versuch!
  8. ..und das ist der Sieg für Ashlee Simpson, drei Becher, das macht ihr so schnell niemand nach, ein Lifestyle-Daumen von uns!
  9. Hustensaft zum Selbermachen
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