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Sportreporter: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ursprung==
 
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Vor dem Beginn des TV-Zeitalters, als das Radio noch das einzige etablierte Live-Medium war, entstand der Beruf des Sportreporters aus dem Sachzwang heraus, das zu übertragende sportliche Geschehen mangels Bildern anschaulich zu beschreiben. Doch schon früh zeigte sich, dass viele Radiokoreporter solche Live-Übertragungen als willkommenes Forum für die Verarbeitung ihrer persönlichen emotionalen und psychischen Probleme betrachteten. Somit kam es in Sportreportagen von Beginn an zu verbalen Ausbrüchen, die sich meist durch unkontrollierte Erhöhung der Lautstärke und hysterisches Ringen nach Worten äußerten (siehe "AUS! AUS! Das Spiel ist AUS! Deutschland ist Weltmeister!").
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Vor dem Beginn des TV-Zeitalters, als das Radio noch das einzige etablierte Live-Medium war, entstand der Beruf des Sportreporters aus dem Sachzwang heraus, das zu übertragende sportliche Geschehen mangels Bildern anschaulich zu beschreiben. Doch schon früh zeigte sich, dass viele Radioreporter solche Live-Übertragungen als willkommenes Forum für die Verarbeitung ihrer persönlichen emotionalen und psychischen Probleme betrachteten. Somit kam es in Sportreportagen von Beginn an zu verbalen Ausbrüchen, die sich meist durch unkontrollierte Erhöhung der Lautstärke und hysterisches Ringen nach Worten äußerten (siehe "AUS! AUS! Das Spiel ist AUS! Deutschland ist Weltmeister!").
  
 
==Im TV-Zeitalter==
 
==Im TV-Zeitalter==
 
Obwohl seit dem Anbruch des TV-Zeitalters auch bewegte Bilder von Sportveranstaltungen ausgestrahlt werden konnten, hatten sich sportbegeisterte Menschen so sehr an eine unaufhörlich quasselnde Stimme gewöhnt, dass der Beruf des Sportreporters im Prinzip erhalten blieb, auch wenn man seither eher von "Kommentatoren" spricht.<br>  
 
Obwohl seit dem Anbruch des TV-Zeitalters auch bewegte Bilder von Sportveranstaltungen ausgestrahlt werden konnten, hatten sich sportbegeisterte Menschen so sehr an eine unaufhörlich quasselnde Stimme gewöhnt, dass der Beruf des Sportreporters im Prinzip erhalten blieb, auch wenn man seither eher von "Kommentatoren" spricht.<br>  
Die Aufgabe eines Kommentators bestand in den folgenden Jahrzehnten darin, dem geneigten Zuschauer Dinge zu beschreiben, die dieser ohnehin selber sehen kann, das Ganze mit völlig nutzlosen Hintergrundinformationen zu garnieren und durch unterschwellige, meist aber offensichtliche Manipulation eine Stimmung zu vermitteln, die den Zuschauer selbst bei einem Fussballspiel der dritten grönländischen Liga glauben lässt, er würde einem historischen und weltbewegenden Ereignis beiwohnen. In den letzten Jahren geht die Tendenz jedoch dahin, dass sich Sportreporter darüberhinaus mit einer enormen Portion Selbstverliebtheit zunehmend selber in den Mittelpunkt von Sportübertragungen schieben.<br>
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Die Aufgabe eines Kommentators bestand in den folgenden Jahrzehnten darin, dem geneigten Zuschauer Dinge zu beschreiben, die dieser ohnehin selber sehen kann, das Ganze mit völlig nutzlosen Hintergrundinformationen zu garnieren und durch unterschwellige, meist aber offensichtliche Manipulation eine Stimmung zu vermitteln, die den Zuschauer selbst bei einem Fußballspiel der dritten grönländischen Liga glauben lässt, er würde einem historischen und weltbewegenden Ereignis beiwohnen. In den letzten Jahren geht die Tendenz jedoch dahin, dass sich Sportreporter darüberhinaus mit einem extremen Hang zur Selbstverliebtheit zunehmend selber in den Mittelpunkt von Sportübertragungen schieben.<br>
 
Während Menschen, die gerne andere für sich denken lassen, für diese Berufsspezies dankbar sind, haben selbständig denkende Personen mit einer gewissen sportlichen Fachkompetenz angesichts der zunehmenden Penetranz verstärkt mit erhöhtem Puls, inneren Blutungen und zerstörten TV-Geräten zu kämpfen.
 
Während Menschen, die gerne andere für sich denken lassen, für diese Berufsspezies dankbar sind, haben selbständig denkende Personen mit einer gewissen sportlichen Fachkompetenz angesichts der zunehmenden Penetranz verstärkt mit erhöhtem Puls, inneren Blutungen und zerstörten TV-Geräten zu kämpfen.
  
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Im Laufe der Jahrzehnte haben sich bestimmte Typen von Sportreportern herauskristallisiert, die sich unterschiedlicher Methodiken bedienen, um echte Sportliebhaber maximalem Psycho-Terror auszusetzen:
 
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich bestimmte Typen von Sportreportern herauskristallisiert, die sich unterschiedlicher Methodiken bedienen, um echte Sportliebhaber maximalem Psycho-Terror auszusetzen:
  
* Der '''Radio-Typ''' beschränkt sich ausschließlich darauf, dem Zuschauer die Dinge, die ohnehin für jeden sichtbar sind, im Detail, aber ohne jeglichen Mehrwert zu beschreiben, so dass man ihm am liebsten zurufen würde: "Hallo! Das seh' ich selber, du Penner!"
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* Der '''Radio-Typ''' beschränkt sich ausschließlich darauf, dem Zuschauer die Dinge, die ohnehin für jeden sichtbar sind, im Detail, aber ohne jeglichen Mehrwert zu beschreiben, so dass man ihm am liebsten zurufen würde: "Hallo, das seh' ich selber, du Penner!"
 
* Der '''Statistiker''' interessiert sich kaum für die eigentliche Sportveranstaltung, sondern nur für damit irgendwie in Verbindung stehende Statistiken, die jedoch in der Regel keinerlei sportliche Aussagekraft besitzen. Dennoch wird der Statistiker nicht müde, bei jeder unpassenden Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die letzten Begegnungen zwischen den Handballnationalteams von Uganda und Französisch Guyana durchschnittlich 22,7349 zu 25,92457 ausgegangen sind, die durchschnittliche Beinbehaarung im Frauenfußball bei 65% liegt oder ein Golfer in einem bestimmten Turnier bis zu 483 Mal nach dem Caddy ruft.
 
* Der '''Statistiker''' interessiert sich kaum für die eigentliche Sportveranstaltung, sondern nur für damit irgendwie in Verbindung stehende Statistiken, die jedoch in der Regel keinerlei sportliche Aussagekraft besitzen. Dennoch wird der Statistiker nicht müde, bei jeder unpassenden Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die letzten Begegnungen zwischen den Handballnationalteams von Uganda und Französisch Guyana durchschnittlich 22,7349 zu 25,92457 ausgegangen sind, die durchschnittliche Beinbehaarung im Frauenfußball bei 65% liegt oder ein Golfer in einem bestimmten Turnier bis zu 483 Mal nach dem Caddy ruft.
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* Eng verwandt mit dem Statistiker ist der '''Märchenonkel'''. Letzterer schlägt die Zeit während einer Sportübertragung jedoch nicht durch die Aufzählung nutzloser Zahlenwerte, sondern durch das Erzählen noch nutzloserer Hintergrundgeschichten tot. Getarnt als vermeintliche Insider-Informationen werden grausame Anekdoten über DInge wie den eingerissenen Nagel einer Spielerfrau, die Bombardierungsdichte des Platzes, auf dem gerade Tennis gespielt wird, im Zweiten Weltkrieg oder die private Zwerghamsterzucht des Hallenwartes auf die gesamte Übertragungdauer ausgewalzt, wodurch selbst bei spektakulärem Spitzensport jeder Ansatz von Stimmung im Keim erstickt wird.
 
* Der '''VIP''' muss zwanghaft immer wieder darauf hinweisen, dass er offenbar mit irgendeiner an der Sportveranstaltung direkt oder indirekt beteiligten Person Kontakt hatte oder sogar eine Bekanntschaft pflegt, oftmals von der Behauptung gekrönt, dadurch exklusive Informationen erhalten zu haben. Dies führt zu so penetranten Äußerungen wie "Als ich neulich mit Franz Beckenbauer - ich darf ihn Franz nennen - eine Partie Golf spielte, verriet er mir, dass der FC Bayern in Kürze einen weiteren Brasilianer unter Vertrag nehmen wird" oder "Beim letzten gemeinsamen Weihnachtsplätzchen-Backen mit Wladimir Klitschko, konnte ich mich persönlich davon überzeugen, was er so alles zu Brei schlagen kann".
 
* Der '''VIP''' muss zwanghaft immer wieder darauf hinweisen, dass er offenbar mit irgendeiner an der Sportveranstaltung direkt oder indirekt beteiligten Person Kontakt hatte oder sogar eine Bekanntschaft pflegt, oftmals von der Behauptung gekrönt, dadurch exklusive Informationen erhalten zu haben. Dies führt zu so penetranten Äußerungen wie "Als ich neulich mit Franz Beckenbauer - ich darf ihn Franz nennen - eine Partie Golf spielte, verriet er mir, dass der FC Bayern in Kürze einen weiteren Brasilianer unter Vertrag nehmen wird" oder "Beim letzten gemeinsamen Weihnachtsplätzchen-Backen mit Wladimir Klitschko, konnte ich mich persönlich davon überzeugen, was er so alles zu Brei schlagen kann".
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Version vom 13. Oktober 2007, 17:28 Uhr

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Ursprung

Vor dem Beginn des TV-Zeitalters, als das Radio noch das einzige etablierte Live-Medium war, entstand der Beruf des Sportreporters aus dem Sachzwang heraus, das zu übertragende sportliche Geschehen mangels Bildern anschaulich zu beschreiben. Doch schon früh zeigte sich, dass viele Radioreporter solche Live-Übertragungen als willkommenes Forum für die Verarbeitung ihrer persönlichen emotionalen und psychischen Probleme betrachteten. Somit kam es in Sportreportagen von Beginn an zu verbalen Ausbrüchen, die sich meist durch unkontrollierte Erhöhung der Lautstärke und hysterisches Ringen nach Worten äußerten (siehe "AUS! AUS! Das Spiel ist AUS! Deutschland ist Weltmeister!").

Im TV-Zeitalter

Obwohl seit dem Anbruch des TV-Zeitalters auch bewegte Bilder von Sportveranstaltungen ausgestrahlt werden konnten, hatten sich sportbegeisterte Menschen so sehr an eine unaufhörlich quasselnde Stimme gewöhnt, dass der Beruf des Sportreporters im Prinzip erhalten blieb, auch wenn man seither eher von "Kommentatoren" spricht.
Die Aufgabe eines Kommentators bestand in den folgenden Jahrzehnten darin, dem geneigten Zuschauer Dinge zu beschreiben, die dieser ohnehin selber sehen kann, das Ganze mit völlig nutzlosen Hintergrundinformationen zu garnieren und durch unterschwellige, meist aber offensichtliche Manipulation eine Stimmung zu vermitteln, die den Zuschauer selbst bei einem Fußballspiel der dritten grönländischen Liga glauben lässt, er würde einem historischen und weltbewegenden Ereignis beiwohnen. In den letzten Jahren geht die Tendenz jedoch dahin, dass sich Sportreporter darüberhinaus mit einem extremen Hang zur Selbstverliebtheit zunehmend selber in den Mittelpunkt von Sportübertragungen schieben.
Während Menschen, die gerne andere für sich denken lassen, für diese Berufsspezies dankbar sind, haben selbständig denkende Personen mit einer gewissen sportlichen Fachkompetenz angesichts der zunehmenden Penetranz verstärkt mit erhöhtem Puls, inneren Blutungen und zerstörten TV-Geräten zu kämpfen.

Die verschiedenen Typen

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich bestimmte Typen von Sportreportern herauskristallisiert, die sich unterschiedlicher Methodiken bedienen, um echte Sportliebhaber maximalem Psycho-Terror auszusetzen:

  • Der Radio-Typ beschränkt sich ausschließlich darauf, dem Zuschauer die Dinge, die ohnehin für jeden sichtbar sind, im Detail, aber ohne jeglichen Mehrwert zu beschreiben, so dass man ihm am liebsten zurufen würde: "Hallo, das seh' ich selber, du Penner!"
  • Der Statistiker interessiert sich kaum für die eigentliche Sportveranstaltung, sondern nur für damit irgendwie in Verbindung stehende Statistiken, die jedoch in der Regel keinerlei sportliche Aussagekraft besitzen. Dennoch wird der Statistiker nicht müde, bei jeder unpassenden Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die letzten Begegnungen zwischen den Handballnationalteams von Uganda und Französisch Guyana durchschnittlich 22,7349 zu 25,92457 ausgegangen sind, die durchschnittliche Beinbehaarung im Frauenfußball bei 65% liegt oder ein Golfer in einem bestimmten Turnier bis zu 483 Mal nach dem Caddy ruft.
  • Eng verwandt mit dem Statistiker ist der Märchenonkel. Letzterer schlägt die Zeit während einer Sportübertragung jedoch nicht durch die Aufzählung nutzloser Zahlenwerte, sondern durch das Erzählen noch nutzloserer Hintergrundgeschichten tot. Getarnt als vermeintliche Insider-Informationen werden grausame Anekdoten über DInge wie den eingerissenen Nagel einer Spielerfrau, die Bombardierungsdichte des Platzes, auf dem gerade Tennis gespielt wird, im Zweiten Weltkrieg oder die private Zwerghamsterzucht des Hallenwartes auf die gesamte Übertragungdauer ausgewalzt, wodurch selbst bei spektakulärem Spitzensport jeder Ansatz von Stimmung im Keim erstickt wird.
  • Der VIP muss zwanghaft immer wieder darauf hinweisen, dass er offenbar mit irgendeiner an der Sportveranstaltung direkt oder indirekt beteiligten Person Kontakt hatte oder sogar eine Bekanntschaft pflegt, oftmals von der Behauptung gekrönt, dadurch exklusive Informationen erhalten zu haben. Dies führt zu so penetranten Äußerungen wie "Als ich neulich mit Franz Beckenbauer - ich darf ihn Franz nennen - eine Partie Golf spielte, verriet er mir, dass der FC Bayern in Kürze einen weiteren Brasilianer unter Vertrag nehmen wird" oder "Beim letzten gemeinsamen Weihnachtsplätzchen-Backen mit Wladimir Klitschko, konnte ich mich persönlich davon überzeugen, was er so alles zu Brei schlagen kann".
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