Spiegelwelten:Schlimme Zeiten

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Bürger von Hinterwald, hier spricht Ihre Regierung. Sie haben uns gewählt, also tragen Sie auch die Konsequenzen.
Ältere Meldungen aus der Zeit vor dem 01. Januar 2011 gibt es hier.


10.03.2012: Zwölfender unter sich

10:00 Runde 1

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Wie uns soeben aus dem halbköniglichen Palast mitgeteilt wird, hat Mahong III. vor wenigen Minuten Großkanzler Solon Winckelzug seines Amtes enthoben. Eine gesamte Bevölkerungsschicht, die der Juristen, wurde dadurch in helle Aufregung versetzt, denn jedes Schulkind in Hinterwald weiß, dass das nicht geht. Allerdings ist die von Mahong III. gelieferte Erklärung derart windungsreich, dass wir die Entscheidung über Sinn und Unsinn unserem Publikum überlassen wollen. Wir drucken daher die Erläuterung in Gänze ab:

Liebe Staatsbürger genannte Untertanen! Ich finde es ganz empörend, dass mir heimlich Tabletten ins Essen gemischt werden, aber mir gefällt meine neue Fähigkeit, Gedanken über mehrere Sekunden hinweg logisch – weshalb ich ja auch den Frühling so genieße. Mich stört auch, dass jetzt plötzlich das Ausland eine so große Rolle spielt, wo ich doch das Wort Südsee nicht mit Konflikt verbinden möchte. Außerdem bin ich ja hier in Hinterwald, weshalb ich mich frage, warum das Interesse dann nicht auch Hinterwald und mir gilt, sondern diesem Südseekonflikt. Ist doch komisch oder? Was soll daran schon interessant sein? Außer, dass Solon unsere Armeen angeblich gleich komplett verliert, wobei mir ein Vögelchen gezwitschert hat, dass das so nicht stimmt. Jedenfalls – ich will mal zum eigentlichen kommen. Winckelzug hat alles falsch gemacht und dazu noch meinen Königskollegen brutal um die Ecke bringen lassen, da bin ich mir ganz sicher. Es ist ja nicht Afrodos Schuld, dass er nach seinem Tod noch Geld abheben musste. Jedenfalls enthebe ich Solon Winckelzug hiermit seines Postens als Großkanzler. Offiziell darf ich das gar nicht, aber ich darf Großkanzler ernennen. Deshalb entlasse ich Solon und mache mich selbst zum Großkanzler. Und mich könntet ihr nur loswerden, wenn ich mich selbst widerrechtlich absetzen würde und einen anderen an die Stelle setze. Da ich das zwar kann, aber nicht will, bleibt es alles dabei. Ich bin jetzt Großkanzler und – die Gardinen waren auch schon mal weißer. Interessant ist auch, dass es für Großkanzlerentlassungen gar keine Regularien gibt – immerhin hatten wir bis jetzt nur zwei: den Eisernen Otto und Solon Winckelzug. Nirgendwo ist festgelegt, wie die Machtbefugnisse eines Großkanzlers aussehen, wie lange sie im Amt bleiben dürfen und wie sie wieder entlassen werden. Eigentlich unfassbar, aber gerade passt mir das sehr gut, immerhin bin ich jetzt – was hab ich gerade gesagt? Nun ja. Ich lasse es mal dabei. Mag Solon sich dazu äußern: als neuer Großkanzler gestatte ich ihm gerne eine Pressekonferenz.

12:00 Runde 2

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Nach der juristisch immer noch nicht geklärten Amtsenthebung trat Solon Winckelzug, der sich nach wie vor als Großkanzler ansieht, vor die Presse, um ebenfalls eine Erklärung abzugeben. Angesichts der unklaren Lage wollen wir von Schlimme Zeiten es uns mit keiner der beiden Seiten verscherzen und drucken deshalb auch Winckelzugs Erklärung in voller Länge ab:

Liebe Hinterwalder! In den Worten unseres Halbkönigs ist ein Fünkchen Wahrheit enthalten: Das Amt des Großkanzlers ist tatsächlich ein außergewöhnliches. Großkanzler wird man durch einstimmigen Beschluss aller Parlamente und der beiden Halbkönige. Der ältere Halbkönig ernennt den Großkanzler, der von da an recht umfassende Machtbefugnisse hat und – mir fällt das selbst auch erst jetzt auf – unkündbar und nicht absetzbar ist. Eigentlich eine recht merkwürdige Situation, aber das ist ja wohl nicht meine Schuld. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir das Theater um die angebliche Ermordung Afrodos ziemlich auf die Nerven geht – wir haben wichtigeres zu tun, ich sage nur Südseekonflikt. Und weil es wichtigeres zu tun gibt, habe ich beschlossen, tatsächlich eine Pressekonferenz abzuhalten, in der viele der hanebüchenen Problemchen ein für alle mal beseitigt werden. Die Konferenz wird im Spiegelsaal des königlichen Palastes stattfinden, anwesend sein werden neben dem Halbkönig und mir auch herausragende Persönlichkeiten wie Schatzkanzler Moses Stramm und Schlimme-Zeiten-Chefredakteurin Sara Thilozin. Mehr sage ich vorerst nicht, 14 Uhr geht’s los. Bis dahin habe ich mich um einen Krieg zu kümmern.

07. März 2012: Angeblich toter Halbkönig plündert eigenes Konto

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald, 07. 03. 2012. Eine nicht abreißende Kette von Vorwürfen unterspült das Fundament der Macht des Großkanzlers. Der schwerste Vorwurf von allen: Winckelzug soll Halbkönig Afrodo I. um die Ecke gebracht haben. Hierfür fehlen zwar letztlich Beweise, Motiv und wirklich belastbare Indizien, aber die Behauptung ist so praktisch und vor allem gut verkäuflich, dass niemand davon lassen will. Winckelzug selbst wehrt sich zwar vehement gegen die Vorwürfe, bleibt aber den Gegenbeweis schuldig, dass Afrodo noch lebt. Eine verfahrene Situation also – in die plötzlich Bewegung kommt.

Wie Schatzkanzler Moses Stramm am Morgen mitteilte, wurden gestern mehrere tausend Pfund aus dem Privatsafe Afrodos entnommen – und zwar ganz legal. „Unsere Safes für die Reichen und Begüterten sind verdammt gut gesichert. Man braucht ein absurd kompliziertes Passwort, eine positive Stimmidentifikation sowie die richtigen Finger- und Netzhautabdrücke. All das wurde von unserem Kunden ohne Probleme beigebracht. Daraus lässt sich nur schlussfolgern, dass jemand Afrodos Erinnerungen, Stimme, Augen und Hände in seinen Besitz gebracht hat – dass es Afrodo selbst ist, wäre natürlich viel zu nahe liegend. Weniger wahrscheinlich, aber dafür umso spannender ist der Gedanke, dass es sich um einen äußerst gerissenen Mörder handelt.“

Merkwürdigerweise mindert das den Druck auf den Großkanzler nicht. Vielmehr fordern mittlerweile auch seine engsten Vertrauten eine Erklärung. „Ich verstehe nicht, warum er nicht einfach Afrodo vor die Kamera zerrt und durch eine Gegenüberstellung von Afrodo und Mahong aller Welt zeigt, dass an den Mordgerüchten nichts dran ist“, sagte uns hinter vorgehaltener Hand Esra Lynchhausen. Winckelzug hingegen sträubt sich mit Nachdruck gegen diese Forderung: „Es gibt da überhaupt nichts zu erklären. Beide Halbkönige sind da, so dass wir insgesamt die eine Planstelle voll besetzt haben. Beide kommen ihrem Job nach, indem sie die Bevölkerung durch ihr exzentrisches Gebaren von der echten Politik ablenken. Wie überall gibt es auch bei unseren Monarchen eine Arbeitsteilung: Der eine gibt den Volksnahen, der andere den Unnahbaren. So, und jetzt ratet mal, welcher von beiden Afrodo ist. Und da das nun geklärt wäre können wir uns endlich wieder langweiligen Dingen zuwenden, zum Beispiel so banalen Dingen wie drohenden Kriegen in unserer Nachbarschaft.“

EILMELDUNG: EWIGE OPPOSITION FORDERT AUFHEBUNG VON WINCKELZUGS IMMUNITÄT

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald, 06. März 2012. Wie soeben bekannt wurde, beantragte der Führer der per Los ermittelten Opposition im Hinterwalder Parlament die Aufhebung der Immunität des Großkanzlers. Als Grund gab er an, dass auch ein Großkanzler mal krank werden müsse. Winckelzug selbst reagierte mit Unverständnis auf die Aktion: "Wenn es wenigstens um diese völlig alberne Behauptung gehen würde, dernach ich den König umgebracht habe. Aber so ist es der Neidreflex eines kränklichen Stubenhockers." Der Oppositionsführer betonte, dass er hoffe, den Großkanzler bald mit einer Erkältung oder Grippe darniederliegen zu sehen. In diesem Zuge könne man dann auch gleich "alles weitere bereinigen. Wenn Solon ein Gentleman wäre, würde er sich eine tödliche Krankheit zuziehen, dann wären wir von einem Augenblick auf den nächsten aller Sorgen ledig." Inwiefern diese Entwicklung Auswirkungen auf die Königsmord-Affäre haben wird, bleibt einstweilen noch abzuwarten. Schlimme Zeiten Hält Sie in jedem Fall auf dem Laufenden.

04. März 2012: Großkanzler in misslicher Lage

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald, 04. März 2012. Nach den gestern von Halbkönig Mahong III. erhobenen Vorwürfen gleicht das Großkanzleramt einer von Dunkeldeutschen umringten, belagerten Festung. Die intensiven Nachforschungen förderten weitere Unstimmigkeiten zutage.

So hat Afrodo I. seine Mahlzeiten seit dem 14. Januar nicht mehr angerührt, obwohl sie dreimal täglich in seine Gemächer gebracht wurden. "Wir haben bis jetzt keinen Anstoß daran genommen", so der Küchenchef des Palastes, "doch jetzt, wo das alles bekannt wird, wundern wir uns natürlich schon. Der Geruch der mittlerweile verschimmelten Speisen ist ja kaum auszuhalten. Da könnte man glatt eine Leiche überriechen, wenn man die Gemächer... oh, das bringt mich gerade auf einen Gedanken. Ohoh..." Die gestern eingeschalteten Ermittler des Reichskriminalamtes machten sich hierzu eifrig Notizen, ordneten bislang aber nur an, die Fenster des halbköniglichen Gemächer weit zu öffnen. Man wolle mit der Untersuchung erst beginnen, wenn keine akute Lebensgefahr bestehe.
Derweil tauchen noch andere Vorwürfe gegen Winckelzug auf. So habe seine Familie vor dreihundert Jahren ihren Landsitz auf Itz durch von Freunden geliehene Leibeigene errichten lassen. "Diese Art der Vorteilsnahme ist skandalös", so der Sprecher der per Losverfahren bestimmten Opposition im Hinterwalder Parlament. "Wir können es nicht dulden, dass solche Mauscheleien ungestraft bleiben, ganz egal, wie lange die Sache auch zurückliegt."
Großkanzler Winckelzug hingegen trat vor die Presse und erklärte, dass die ganze Sache völlig aus der Luft gegriffen sei. Dem Halbkönig gehe es gut, man brauche sich da keine Sorgen machen, er habe ihn erst gestern noch sprechen hören. Derzeit befinde er sich bei einem ausgedehnten Frühstück, wobei er höchstwahrscheinlich mit der Kaffeetasse ein Komplott gegen vierhebige Jamben schmiede. Im übrigen sei die Sache mit dem Landsitz derart absurd, dass er sich weigere auch nur darauf einzugehen.
Nur eine Viertelstunde später trat Halbkönig Mahong III., der während Winckelzugs Erklärung ebenfalls sein Frühstück zu sich genommen hatte, vor die Presse und ließ sein Volk folgendes wissen:

Wabbeldiwapp, der Kuchenkrümel muss geraucht werden! Da brat' mir doch einer... wenn ich nicht dabin. Sonst immer. Hab ich's euch nicht gesagt? Wo ist er denn nun? Trau keinem unter einer Decke, das gibt nur Ärger. Bis jetzt nur Ausflüchte. Wer ist eigentlich der Kollege des Kollegen? Wahrscheinlich der Gärtner. Es ist immer der Gärtner. Wohin das alles nur führen soll, wenn ich mal da bin. Seht ihr denn nichts? Alles eine Frage der Optik. Ich will einen Hirsch auf Rädern, sonst mach ich nicht mehr mit. Ich bin da!

Soweit Seine Halbmajestät, Mahong III. - Schlimme Zeiten hält sie über die weiteren Entwicklungen in dieser Affäre auf dem Laufenden.

Halbkönig verschwunden!

Mahong III. erhebt schwere Vorwürfe gegen Großkanzler Solon Winckelzug

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald, 03. März 2012. Hinterwalds Könige haben nur eine Pflicht: Anwesenheit. Dieser Aufgabe scheinen die beiden Halbkönige Mahong III. und Afrodo I. nun nicht mehr nachkommen zu können, denn offensichtlich wird Halbkönig Afrodo I. vermisst. Am heutigen Morgen gab Mahong III. im Foyer des königlichen Palastes eine alarmierende Erklärung ab, in der er Großkanzler Solon Winckelzug der Ermordung des anderen Halbkönigs beschuldigte:

Seine Halbmajestät Mahong III.
Bürger und Rasierspiegel meines Landes! Eine Katastrophe! Wir befinden uns nicht in Scoutopia, aber vielleicht direkt nebenan. Ich habe heute morgen Zwieback - das war schon was. Mein Kollege Halbkönig Afrodo I. ist weg! Wenn der Rasen nicht schleunigst gemäht wird, könnte man ihn nie wiederfinden. Auf Seite 33 ist ein schönes Bild. Ich bin doch da! Aber Afrodo I. ist weg. Mit einem Taschentuch ließe sich das beheben, aber Winckelzug hindert mich daran. Meine Schuhe könnten mal wieder geputzt werden, wenn wir genug Sonnenschein einkaufen. Der Großkanzler steckt dahinter. Der Zwieback war übrigens - das hättet ihr sehen sollen. Wurde bestimmt um die Ecke gebracht. Alle müssen sich in einer Reihe aufstellen, geordnet nach der Unterhosenfarbe. Alle wollen sparen, auch Solon. Wer braunes Glas in die Kiste für Gemüse legt, braucht niemals einen Spaten. Man muss ihn zur Rede stellen. Sofort nach dem Blumengießen.

Unmittelbar nach dieser Verlautbarung stürmten die versammelten Journalisten hinüber zum Großkanzleramt und baten nachdrücklich um eine Stellungnahme des Großkanzlers. Zunächst ruhig ließ er sich über Halbkönig Mahongs Anschuldigungen in Kenntnis setzen, wobei er sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Das geforderte Statement fiel überraschend knapp aus: "Mit Halbkönig Afrodo ist alles in bester Ordnung, darauf mein Wort."
Leider lehnte es der Großkanzler ab, auf die Frage nach dem aktuellen Aufenthaltsort des angeblich verschwundenen Halbkönigs konkret zu antworten. Mehr als ein "Bin ich etwa seine Anstandsdame? Der Kerl könnte mittlerweile überall sein" war Winckelzug nicht zu entlocken. Es bleiben daher mehr als nur vage Zweifel an der Behauptung des Großkanzlers. Die ersten Nachforschungen der segensreichen unabhängigen Presse ergaben, dass sich tatsächlich nirgendwo eine Spur des Vermissten finden lässt. Seine Gemächer im königlichen Palast scheinen der Staubschicht auf dem Boden und den Möbeln nach zu urteilen seit mehreren Monaten nicht benutzt worden zu sein. Zudem konnte sich keiner der Bediensteten daran erinnern, wann Afrodo I. zum letzten Mal gesehen wurde. Daher muss davon ausgegangen werden, dass an den Aussagen seiner Majestät Mahongs III. durchaus etwas Wahres ist - inklusive der Annahme, dass Winckelzug etwas damit zu tun hat.

08. Februar 2012: Die Irren von nebenan

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald, 08. Februar 2012. Der bis vor kurzem noch völlig unbekannte Zwergstaat Republik Al-Tschak.png Republik Al-Tschak schiebt sich seit ein paar Tagen bedenklich in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, und zwar vor allem mit unflätigen und leicht größenwahnsinnigen Kommentaren zu den aktuellen Entwicklungen in Luxusburg und im Franzoséland. Im Gespräch mit Schlimme Zeiten – Chefredakteurin Sara Thilozin diagnostizierte Großkanzler Solon Winckelzug Al-Tschak eine „anscheinend ziemlich unglückliche Kindheit, wie sonst wird man zu einem derart überheblichen Kotzbrocken – aber schreib das ja nicht auf.“

Wir wollten wissen, wie viel an dieser Sache dran ist und sprachen daher mit Pjotr Tschaschlik-Matt, dem Kanzler der Republik Al-Tschak. Leider konnten wir das Interview nur postalisch führen, da der werte Herr Kanzler ein direktes Gespräch abgelehnt hat. Daraus ergibt sich das Problem, dass einige berechtigte Zwischen- bzw. Anschlussfragen nicht gestellt werden konnten. Die reichlich merkwürdigen und gelinde gesagt ziemlich gefährlichen Ansichten zu Hauke Ackermann hätten wir einerseits gerne noch weiter hinterfragt, aber andererseits bietet sich hier großes Straßentheater – kaum jemand kann von sich behaupten, bei vollkommen unnötigem, aber unterhaltsamem politischem Selbstmord live dabei gewesen zu sein, wir schon.

SZ: Schwarz beginnt, weiß gewinnt – so oder so ähnlich lautet ja der Spruch. Wie sieht’s mit Ihnen und Ihrem Staatsoberhaupt aus, wer ist weiß wer ist schwarz?
Zunächst möchte ich Sie darauf hinweisen, dass nach den offiziellen Schachregeln, weiß beginnt, doch ich schweif ab. Unser Staatsoberhaupt König Aleksandr I zeigt sich oft als mächtig und prächtig.
Nun ist es so, dass ich die Staatsgewalt innehabe und somit ich die Gesetze mache. Aleksandr I ist nur eine Person, die das Volk sehen will. Er hat alle guten Eigenschaften für einen geliebten Herrscher.
SZ: Schach als Lebensinhalt und Staatsprinzip – das wirkt zunächst einmal reichlich undemokratisch, besonders dann, wenn man an die Bauern denkt. Ist ihr Land den Anforderungen einer liberalen, egalitären Welt gewachsen oder stecken Sie noch im Mittelalter fest?
Sie sind auch kein gebürtiger Tschakire! Die Bauern sind im Vergleich zu anderen Ländern reicher, da sie derzeit den ganzen Staat versorgen. Und noch besser: Ich habe schon ein Edikt abgegeben, worüber jetzt abgestimmt wird, dass Bauern Förderungen bekommen, somit macht die Mittel- und Oberschicht gute Geschäfte. Könnten sie sich einen Staat ohne Nahrung vorstellen. Außerdem liebt das Volk das System und es kam bisher nicht zu Protesten oder zumindest zu Forderungsbriefen!
SZ: In Sachen nationaler Identität stehen Sie ja in deutlicher Konkurrenz zu ihrem Nachbarn Russland – immerhin ist Schach dort Nationalsport. Müssen wir (also die Spiegelwelt) uns auf einen Kulturkampf zwischen David und Goliath einstellen?
Unsere Kultur ist und bleibt selbstständig. Mein König erwartet Exilrussische Einwanderer aus Luxusburg. Mit deren Geld werden wir Kunst- und Kulturstätten bauen und sorgen dafür, dass jeder davon profitiert. Russland wäre eigentlich schon vor einem Jahr gar erobert worden, wenn nicht dieser machtgeile Ackermann den Laden übernommen hätte. Ihren David-Goliath-Vergleich können Sie sich abschminken! Ich bleibe lieber bei unseren 32 Göttern.
SZ: Ihr Land legt ja vom Prinzip her ein Schwarz-Weiß-Denken nahe, was sich bezogen auf das internationale Mächteverhältnis als schwierig erweisen könnte. Wie sehen Sie selbst die Machtverhältnisse in der Spiegelwelt, stehen wir zwischen Weiß und Schwarz, zwischen Licht und Schatten, zwischen WSR und dem Ackermann-Imperium?
Ich denke, dass Ackermann zu stark geworden ist. Zwar hat er unsere Welt gerettet, doch dadurch kann man nicht verantworten die halbe Welt zu erobern! Ich hoffe, dass wir seine Macht irgendwann brechen werden, da wir sonst spätestens in 2 Jahren in einem Superreich befinden der von einem übermächtigen Despoten regiert. Dann seh' ich schwarz. Da hilft der WSR auch nicht.
SZ: Ihr Staatsoberhaupt legt einige Ambitionen an den Tag, was die zukünftige Rolle Al-Tschaks in der Spiegelwelt betrifft. Ihr König sympathisiert ganz offen mit gewissen Großmachtvorstellungen, was ihm bereits jetzt die Abneigung einiger Staatsoberhäupter eingebracht hat. Welche Rolle soll ihr Land ihrer Meinung nach zukünftig in der Spiegelwelt spielen?
Sie alle überschätzen den energischen Herrscher. Selbst, wenn er offen Russland den Krieg erklärt, dann wird es nicht zu einem kommen, da weder ich noch das Parlament darüber beraten haben. Ihr alle habt vergessen: ER IST NUR REPRÄSENTANT! Ihr müsst seine Meinung nicht ernst nehmen. Jedoch kann ich mich nicht offen beschweren, denn er kann mich jederzeit entmachten. Unser Land wird wahrscheinlich kein Krieg führen. Schaut doch unsere Streitmacht an. Die ist doch nicht ernstzunehmen! Aber wir werden die Vorstellungen unseres Herrschers früher oder später nachgehen müssen, da der König amsonsten mich entlässt und vielleicht einen zum Kanzler deklariert, der dieselben Vorstellungen wie er hat. Das wäre fatal.

Schlimme Zeiten bedankt sich herzlich für dieses Gespräch und wünscht dem tschakirischen Kanzler alles Gute - wir sind uns ziemlich sicher, dass er alle guten Wünsche ziemlich bald gut gebrauchen kann. Weil uns der Enthusiasmus gefällt, mit der hier jemand sein eigenes Grab schaufelt, haben wir leider ganz vergessen, den tschakirischen Kanzler auf gewisse Erlebnisse eines anderen Staatsoberhauptes hinzuweisen. Allerdings: Wir sind uns sicher, dass bald noch jemand davon zu berichten weiß.

08. Dezember 2011: Vorbereitungen zum Steinigungsfest auf Hochtouren

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Angesichts des erneuten, unerwarteten und für große Teile der Hinterwalder Bevölkerung ärgerlichen Aufflammens von religiösen Regungen in der Spiegelwelt bereitet sich das Land in diesem Jahr besonders intensiv auf das anstehende Steinigungsfest vor. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, soll sich Großkanzler Winckelzug persönlich am Steinesammeln beteiligen, um pünktlich zum 24. Dezember nicht den Teufel, dafür aber die Religion auszutreiben.
Trotz des alljährlich wiederkehrenden Rituals sorgt das Steinigungsfest in diesem Jahr für besonderes Aufsehen. Nicht nur der Vatikan übersandte eine gepfefferte Protestnote, sondern auch aus diversen anderen religiös engagierten Kreisen kam erstmals Protest. So soll es auch bei den Harmonisten ziemlich miese Stimmung der anstehenden Glaubensaustreibung wegen geben. Wie aus vertrauenswürdiger Quelle zu erfahren ist, empfindet man das Steinigungsfest als ein Zitat „barbarisches und verstandesmäßig nicht nachvollziehbares Aufbäumen des dumpfen Ressentiments“. Großkanzler Winckelzug dazu: „All das zeigt uns, wie recht wir damit haben.“

12. November 2011: Hinterwalder werden nach Strich und Faden beschissen und fühlen sich auch so

Flaggeoeykl.png Öy. Unter den Itzer Forschern, die derzeit auf dem Öyer Dampfsegler SH3K in Richtung Heimat reisen, regt sich ernstlicher Unmut. Abgesehen vom Ende der Altmayr-Forschungsmission in Südbasnana, die der Existenz Öys wegen aufgegeben musste, verderben gewisse kulturelle Unterschiede das grundsätzlich gute Klima zwischen Öyern und Hinterwaldern. So mussten die Forscher nach dem ersten gemeinsamen Essen nicht nur deutliche Rationskürzungen hinnehmen, sondern auch auf alle alkoholischen Wohlbefindlichkeitsmittel verzichten - die Öyer Mannschaft des Schiffes räumte sie einfach in ein höher gelegenes Regal, dass für die 1,50 Meter großen Wissenschaftler schier unerreichbar ist. Allein das senkte die soziale Raumtemperatur merklich. Richtig unzufrieden wurden die gelehrten und dem Wohlleben ganz zugetanen Herren aus Itz jedoch erst, als ihnen das gute Omen, das als Signal zum Aufbruch der Öyer Expedition galt, als Vogelkotfladen auf den Köpfen landete. Anders als die Öyer sahen die Hinterwalder darin kein gutes Omen, sondern den Tropfen der das Fass bis zum Rand füllt. Mithilfe eines mitgeführten Hydrofons nahmen sie Kontakt mit Hinterwald auf und ließen nicht locker, bis sie endlich Großkanzler Winckelzug am Apparat hatten. Dieser empfahl den Forschern jedoch ebenso wenig diplomatisch wie hilfreich, Zitat, "das Beste aus der Situation zu machen. Schlagt drei Fliegen mit einer Klappe: Schießt die verdammte Möwe ab. Das löst A) euer Ernährungsdefizit, zeigt B) der Möwe, was ihr von ihr haltet und demonstriert C) den Öyern, dass die Freundschaft beim Essen und der Esoterik endet."

11. Oktober 2011: Alarm aufgehoben

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Der vorgestern verhängte Alarmzustand der Hinterwalder Truppen wurde heute wieder aufgehoben, der Luftraum ist wieder offen. Bis auf wenige Ausnahmen kehren alle Truppen nun in ihre Quartiere und damit ihren Alltag zurück. Dennoch werden der Luftraum, die Meerenge zwischen Hinterwald und Usty sowie bestimmte Bereiche der englischen Literatur weiter überwacht.

Die Frage, wie der Vorfall mit der englischen Luftflotte zu bewerten sei, beantwortete der Großkanzler auf einer außerplanmäßigen Pressekonferenz so: "Es ist ja ganz unterhaltsam, wie die Engländer jetzt die gekränkte Unschuld vom Lande spielen. Fakt ist aber zunächst: Das 'Manöver' - schreibt ja die Anführungszeichen mit! - war eine Hinterald direkt betreffende militärische Bewegung und entsprechend haben wir reagiert. Dass die Flugzeuge unbewaffnet waren und daher von Hauke Ackermanns Truppen durchgelassen wurden, steht auf einem anderen Blatt. Die ganze Aktion mag als harmloses Missverständnis hingestellt werden, aus meiner Perspektive ist es keines, im Gegenteil: Die ganze Aktion ist ein klares, unmissverständliches Statement der englischen Regierung."

Angesprochen auf die englische Abkehr vom auf Papier gedruckten Wort zeigte sich der Großkanzler erstaunlich amüsiert: "Ich finde dieses Bekenntnis zur eigenen Barbarei und Unbildung bemerkenswert. Sicher, man könnte den Engländern jetzt raten, Bücher lieber zu lesen, anstatt sie zu verbieten, aber allen wohlfeilen Spott schenken wir uns jetzt mal. Wenn die Engländer der Meinung sind, auf Bücher verzichten zu können, werden wir applaudieren und den verbotenen Büchern gerne Asyl in Hinterwald oder Apark gewähren. Und weil ich ihre fragenden Gesichter schon vor mir sehe: Nein, wir werden nicht intervenieren. Die Rechte Aparks werden vom englischen Buchverbot nicht berührt. Selbst wenn die Engländer die Bücher anzünden sollten, gäbe es - abgesehen von der persönlichen Ablehnung eines derart stumpfsinnigen und kleingeistigen Aktes - weder eine Handhabe noch einen Grund, etwas zu unternehmen. Man mag das Medium auslöschen - die Werke selbst bleiben davon unberührt."

9. Oktober 2011: Großkanzler verfügt Generalmobilmachung

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Großkanzler Solon Winckelzug verfügte am heutigen Morgen die Generalmobilmachung aller Hinterwalder Streitkräfte einschließlich der Truppen aus den Dominions. Auslöser hierfür ist der Umstand, dass die gesamte britische Luftwaffe den eigenen Luftraum verlassen und Kurs nach Westen genommen haben.

Auf Anfrage teilte das Großkanzleramt mit, dass die von New England ausgehende Truppenbewegung in keiner Form angekündigt worden sei noch irgendwelche näheren Informationen hierzu vorliegen. So sagte der Großkanzler: "Wir haben keine Ahnung, was diese ganze Aktion soll, aber der westliche Kurs macht mir Sorgen. Es muss keine böse Absicht dahinterstecken, aber diese selbstgefällige Gutsherrenart der Briten geht mir gehörig auf den Sack. Ich habe daher für den gesamten Hinterwaldischen Luftraum ein Flugverbot verhängt. Wer dennoch eindringt, wird vom Himmel geholt."
Aus den Hinterwalder Dominions war zu vernehmen, dass Apark seine literarischen Armeen ebenfalls in höchste Alarmbereitschaft versetzt hat. Mehrere Regimenter werden im Laufe des Nachmittags im Subtext nicht näher genannter Werke Stellung beziehen. Aus gut informierten Kreisen war jedoch zu hören, dass der Aparker Aufmarsch über die Werke William Shakespeares stattfinden soll, insbesondere die Dramen King Lear und Was ihr wollt. Die zuständigen Ministerien in Querquell und Tatorth dementierten dies umgehend, jedoch haben eifrige Leser im King Lear bereits Figuren ausmachen können, die eigentlich nicht in das Stück gehören.

Die Hinterwalder Bevölkerung reagierte für Löffelschnitzer-Verhältnisse äußerst aufgebracht auf die unangekündigte Aktion New Englands. Trotz aller Appelle zur Wahrung der Ruhe gingen in Querquell und Barmannstadt britische Flaggen in Flammen auf. Man habe, so ein Demonstrant, langsam genug von den Eskapaden der aufgeblasenen Engländer.

23. August 2011: Schlimme Zeiten nimmt die Arbeit wieder auf

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Nach fast zwei Monaten der Fremdbestimmung deutet sich ein Ende der Sekretariatsherrschaft in Hinterwald an. Großkanzler Solon Winckelzug, neuerdings auch einer der Vorsitzenden des WSR, ordnete vor wenigen Stunden an, dass Schlimme Zeiten nun wieder auf Sendung zu gehen habe. Im gleichen Atemzug rief er sein Kabinett aus dem Urlaub zurück, um dem "Weiberregiment" ein Ende zu machen. In ungewohnt guter Verfassung und Laune erschien der Großkanzler vor den herbeizitierten, missmutigen Hinterwalder Presseleuten und diktierte ihnen seine neuesten Entschlüsse in die Blöcke. Hier ein Auszug:

"So, meine Damen und Herren, ihr habt lang genug bei Mahongbad am Strand herumgelegen, es wird Zeit, wieder zum Tagesgeschäft überzugehen. Unschönerweise hat es ja in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Ereignissen gegeben, die von euch mit keiner Zeile gewürdigt wurden. Es adelt euch zwar, dass ihr das Sommerloch nicht mit irgendwelchen ungaren Skandälchen gestopft habt, aber dass Hinterwalds Teilnahme beim Sibirska Cup hier keinerlei Erwähnung gefunden hat, das ist das Allerletzte. Herrschaften, wir haben den zweiten Platz errungen!
Bevor ihr euch jetzt in irgendwelchen Ausreden flüchtet, will ich ganz klar sagen, wie ich die Sache sehe: Euch war es ganz recht, dass diese Frau aus Quadratl mit ein paar juristischen Kniffen das Ruder an sich gerissen hat. Meine werten Minister hatten es ja ziemlich eilig, ihr alle Macht im Staate zuzuschieben. Deshalb beende ich hiermit offiziell die Urlaubsperiode, womit diese absurde Urlaubsvertretung durch Frau Mauerblum ihr Ende findet. Punkt, aus, Ende. Was aus ihrer Konstruktion wird, dieser Sekretariatsliga, werde ich mit ihr zu gegebener Zeit erörtern. So, und jetzt zurück an die Arbeit, ihr abt lange genug auf der faulen Haut gelegen. Ich erwarte euch morgen vormittag zu einer Pressekonferenz. Wen ich nicht antreffe, schnappe ich mir persönlich, um ihm die Ohren langzuziehen. Schönen Tag noch."

30. Juni 2011: Urlaub für alle



Wir sind im Urlaub. Unsere Vertretung erreichen Sie hier.

Dieser Unfug hat jetzt ein Ende. gez. Großkanzler Solon Winckelzug

22. Juni 2011: Finanzminister feuert Sekretär und nimmt Stellung zum angeblichen Luxusburg-Bankrott

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten der – nennen wir es einmal Organisation – so genannten L.A.D.E.N. erging gestern abend aus dem Finanzministerium Hinterwald eine seltsame Empfehlung zur Abwertung der luxusburgischen Währung, um den Terroristen bzw. Bankräubern bzw. L.A.D.E.N.-Dieben die Tour zu vermasseln. Dieser hanebüchene Vorschlag fand weder bei Electronia (das um seine eigene Währung fürchtete, die dank Währungsunion an die Luxusburgs gekoppelt ist) noch beim Chef des Rat gebenden Sekretärs Beifall. Hinterwalds Schatzkanzler Moses Stramm ließ den bislang nicht auffällig gewordenen Sekretär namens Eli Schlabber aus dem Schatzamt werfen, wobei sich der Betroffene mehrere Knochen teilweise höchst kompliziert brach. Moses Stramm dazu: „Er hatte sich das Büro im dritten Stock selbst ausgesucht.“

Schatzkanzler Moses Stramm zur Beute der L.A.D.E.N.:
"Meine Güte, es ist nur Papier!"

Nach der schnellen und im Gegensatz zu den Brüchen unkomplizierten Bereinigung der Angelegenheit sah sich Stramm dennoch gezwungen, zu den Vorfällen und der Lage ganz im Allgemeinen Stellung zu beziehen, „ganz einfach deshalb“, so der Schatzkanzler, „weil unser werter Großkanzler zur Zeit nichts anderes als Fußball im Kopf hat.“ In Ermangelung weiterer Themen druckt Schlimme Zeiten die Stellungnahme hier in Gänze ab:

„Die Aktivitäten der L.A.D.E.N. wie auch die bislang nur einseitig verifizierte finanzpolitische Empfehlung aus meinem Haus stehen weder in direktem noch indirektem Zusammenhang mit Fußball – zumindest ist ein solcher nicht nachweisbar. Sie können daher auf eine Lektüre dieser Stellungnahme verzichten. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Da ich damit 99,9% meiner Leserschaft eingebüßt haben dürfte, möchte ich anmerken, dass die derzeitige Krise ein klassisches Sommerloch-Phänomen halte. Natürlich sind die Luxusburger verwirrt – nach all den Krisen der letzten Zeit ist ihnen das nicht zu verdenken (vielleicht hat ja auch die Verwirrtheit zu ihnen geführt – das ist jedoch ein eher philosophisches Problem). Mir ist aber nicht ganz klar, warum die Luxusburger jetzt so ein Fass aufmachen und so tun, als seien sie bankrott… wie sollte das denn aussehen? Das ganze Geld ist doch nicht weg! Es ist sogar sehr offensichtlich vorhanden – alle Welt weiß jetzt, dass das bislang nur vermutete Vermögen der Luxusburger tatsächlich existiert, dass also dieser Staat wie keiner sonst kreditwürdig ist. Ich gehe davon aus, dass die Aktienkurse luxusburgischer Unternehmen, insbesondere diejenigen, an denen der luxusburgische Staat Anteile hält, einen gewaltigen Wertzuwachs verzeichnen werden. Ich betone nochmals: Das Geld ist nicht weg, es schwimmt den Luxusburgern nur ein bisschen davon… vielleicht sollte ich auch etwas deutlicher werden, anscheinend sind die offensichtlich verwirrten Herren der luxusburgischen und electronischen Regierung für die sanften Zwischentöne nicht zu haben:

Erstens. Luxusburg ist nicht bankrott oder insolvent oder irgendetwas in der Art, es ist mehr denn je kreditwürdig. In Vorbereitung auf die geifernden Kommentare will ich den Herren aus Luxusburg und Electronia nur eine Frage stellen: Wann haben Sie das letzte Mal Staatsausgaben mit barer Münze bezahlt? Eben. Das System basiert auf Glauben und Trauen, nicht auf dem Überreichen von Geldkoffern. Das machen nur kleine korrupte Beamte; in Staatszusammenhängen spielt Bargeld keine Rolle.
Zweitens. Der L.A.D.E.N. ist es gelungen, eine Menge Papier zu erbeuten, aber sie können nichts damit machen. Selbst wenn sie es anzünden: Der Wert, den es repräsentiert, geht dadurch nicht verloren. Bevor Sie Dummheiten mit Ihrer Flotte oder Ihrer Armee machen, sollten Sie vielleicht einfach die Kreditkarten sperren, die diesen Kaspern übergeben wurden und anschließend das verdammte Schiff mit den verdammten Geldscheinen versenken. Meine Güte, es ist nur Papier! Der Wert bleibt doch. Es ist doch nicht so, dass diese Jungs Ihnen wirklich an die Wertreserven gegangen wären… stellen Sie es sich als ein Brettspiel vor: Sie haben Figuren, von denen jede ein Bataillon Ihrer Armee repräsentiert. Diese Typen haben Ihnen die Spielfiguren geklaut. Sind die Bataillone nun etwa verschwunden? Nein. Das Spielbrett ist auch noch da und die Figuren kann sich ihr Spielpartner auch vorstellen, wenn es sein muss. Da man angesichts Ihrer offensichtlichen Solvenz lieber mit Ihnen als der L.A.D.E.N. spielen wird, werden Ihre Spielpartner darauf eingehen.
Drittens. Ich empfehle dringend die Investition eines gewissen Betrages in langfristige Edukationssysteme. Das mag anfangs als herausgeschmissenes Geld wahrgenommen werden, zeigt aber besonders bei Bevölkerungen Wirkung, die schnell zum Verwüsten und Anzünden von Innenstädten neigen. Angesichts der jüngeren Geschichte Luxusburgs kann ich nur nachdrücklich eine solche Investition empfehlen.“

17. Juni 2011: Fußball legt Hinterwald lahm

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Seit mehreren Wochen ist Hinterwald fast vollständig von der internationalen Bühne verschwunden, Terrorismus, Epidemien, Krönungen, Krisen, Halbautonomieerklärungen – all das perlt derzeit am Vereinigten Königreich völlig ab. Der Grund: Fußball.

Der in knapp einem Monat beginnende Sibirska Cup hat das Land politisch gesehen lahm gelegt, was nicht nur auf dem Umstand zurückgeht, dass weite Teile der Regierung selbst auf dem Rasen stehen, allen voran Großkanzler Solon Winckelzug. In einem der wenigen Interviews, die er in einer Trainingspause zu geben bereit war, meinte er auf die Frage hin, ob eine derartige Vernachlässigung seines Amtes nicht unverantwortlich sei: „Sie sehen doch, die Welt funktioniert auch prima ohne Einmischung von unserer Seite. Herr A. aus A. I. erprobt das Modell der Chinese Democracy, Möchtegernterroristen machen ihren Job so gut wie zuvor, die Fernostfriesen sterben immer noch aus – das alles sind doch furchtbar gute Neuigkeiten. Sie sehen: Die Welt geht nicht unter, nur weil wir uns ein paar Wochen auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.“
Die Position des Großkanzlers ist dabei symptomatisch für den Zustand des gesamten Vereinigten Königreiches. Nicht nur die Nationalmannschaft absolviert ein ungeheures Trainingspensum (nicht zuletzt die juristischen Schulungen der Spieler gehen bisweilen bis in die Nachtstunden hinein), sondern auch die Hinterwalder zeigen sich solidarisch: Sie unterstützen ihre Mannschaft, indem sie ebenso eifrig trainieren – sowohl mit dem Ball als auch dem Gesetzbuch. Angeblich hat der Juristenverband Hinterwalds bereits mehrere Musterklagen vorbereitet, die es erlauben, in einer brenzligen Situation eines Spiels blitzschnell einen Prozess vor dem Weltsicherheitsrat zu führen, bei dem jedem beliebigen Teilnehmerstaat der Status als Nation aberkannt werden könne, so dass sie noch während des laufenden Spiels wegen Falschaussage (nämlich Staat zu sein), Vorspiegelung falscher Tatsachen (die jeweilige Flagge suggeriert entgegen der Sachlage Staatlichkeit) und Bildung einer terroristischen Vereinigung (Nationalmannschaft) disqualifiziert werden müsste.

Alle Einwände gegen die Trainingspraxis wie auch das fast schon übertriebene Fußballfieber der Hinterwalder können derzeit im Vereinigten Königreich auf wenig Verständnis hoffen. Alles, was im entfernten Bezug auf den Lehrsatz „Ruhig Blut, Leute, es ist doch nur ein Spiel“ nimmt, wird vom Juristenverband mit folgender Stellungnahme beantwortet: „Das Prinzip des zweiten und dritten Platzes erschien uns schon immer rätselhaft.“

21. Mai 2011: Fehlerteufel finden Kurdistan langweilig

Varsallas, FlaggeFlorentia.png Florentia. Wie Großkanzler Solon Winckelzug, derzeit auf großer Auslandsreise in Florentia, am heutigen Morgen verlautbaren ließ, werden sich die zur Verhinderung eines Bürgerkriegs aktiven Aparker Fehlerteufel im Laufe des Tages aus Kurdistan zurückziehen, da ihre Arbeit dort, so Winckelzug, als erledigt anzusehen sei: "Die Fehlerteufel haben gute Arbeit geleistet und verhindert, dass diese zänkischen Idioten sich die Köpfe einschlagen beziehungsweise sich gegenseitig aushungern."

<center>Kurdische Literatur:
"Alles sehr dröge."

Auch die Frage, warum Hinterwald-Apark sich überhaupt in diese Sache eingemischt hat, beantwortete Winckelzug, allerdings noch ein bisschen verkatert und entsprechend übellaunig: "Eigentlich war es mir ziemlich egal, was diese Kasper mit sich anstellen, aber es ging mir auf die Nerven, dass sich mit beleidigendem Stumpfsinn denselben Mist mit der Mauer noch einmal durchziehen wollten. Wenn wir da en passant einen Völkermord verhindert haben: gut. Wenn Sam Pukkad endlich mal die Klappe hält: gut. Wenn die Kurden, also die einen und die anderen, endlich auf interessantere Weise ihren Zwist austragen: auch gut."
Dennoch steht Winckelzug hinter vorgehaltener Hand seines Vorpreschens wegen in der Kritik, aber auch hierzu fand er deutliche Worte: "Dieses ganze Gelaber von wegen Souveränität, unbefugtes Eindringen, Zerstören von kurdischem Staatseigentum und so weiter - das ist doch alles Blödsinn. Ich möchte folgendes betonen: Die Kurden selbst haben diese unsägliche Mauer zerstört. Wir haben vielleicht ein bisschen nachgeholfen, aber für meine Begriffe spielt sich das alles im Rahmen normaler Diplomatie ab. Es wurde keine Grenze verletzt (kein Fehlerteufel hat je kurdischen Boden betreten; die blieben immer schön in den Büchern und Schriftstücken), es wurde nichts kaputtgemacht, es kam - abgesehen von Sam Pukkads Ego - niemand zu Schaden. Also, was soll die Debatte?"

Trotz der deutlichen Willensbekundungen Winckelzugs wurde bekannt, dass der Rückzug nicht allein auch die Entscheidung des Großkanzlers zurückgeht. Vielmehr scheint es so, als sei bei den im Einsatz befindlichen Fehlerteufeln massive Langeweile aufgekommen. In einem seltenen Exklusivinterview sagte Tiberius Error, leitender Fehlerteufel der Operation: "Bäh, kurdische Literatur. Sowas von öde. Will zurück in vernünftige Schriften, wollen wir alle. Kommen kaum über das Schiefertafelniveau hinaus, diese Kurden. Alles sehr dröge."

20. April 2011: Unbequeme Wahrheiten

Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Auf Drängen der Chefredakteurin von Schlimme Zeiten hat sich Großkanzler Solon Winckelzug bereiterklärt, an einer zweiten Staffel der Erfolgsserie Rate mal, welche unbequeme Wahrheit ich dir gleich sage, kurz RMWUWIDGS, mitzuwirken. Allerdings wurde die Einspielsequenz mit einer Rede Winckelzugs von einem namentlich nicht genannten, jedoch mittlerweile gefeuerten Praktikanten meistbietend an andere Presseorgane verkauft. Damit ist zwar die Auftaktfolge von RMWUWIDGS gescheitert, jedoch haben es Winckelzugs unbequeme Wahrheiten durchaus in sich und dürften das politische Weltklima deutlich erwärmen.

So, meine sehr verehrten Damen und Herren,

wenn ich Ihnen alle unbequemen Wahrheiten erzählen würde, die ich auf Lager habe, wären wir in einer Woche noch nicht fertig und Ihnen würden mit Sicherheit die Papiertaschentücher ausgehen. Ich will mich aus aktuellem Anlass auf diese 19.-April-Sache in Luxusburg beschränken.
Die unbequeme Wahrheit Nummer eins ist, dass ich all diejenigen enttäuschen muss, die sich auf ein paar freie Staatstrauertage wegen der auch Hinterwaldischen Opfer gefreut und möglicherweise schon Urlaub gebucht haben. Daraus wird nichts, denn derzeit ist noch völlig unklar, ob überhaupt Hinterwalder davon betroffen sind - bei mir hat sich noch niemand gemeldet, dass er vermisst wird; ich habe auch bei einer repräsentativen Gruppe von Angehörigen nachgefragt: sie vermissen niemanden. Die Luxusburger faseln zwar etwas von 130 Opfern aus unserem Land, jedoch ist das – unbequeme Wahrheit Nummer zwei – nur ein billiger Versuch, uns in ihre – unbequeme Wahrheit Nummer drei – so was von durchschaubare Kriegspolitik gegen Bushland hineinzuziehen. Es ist leider – unbequeme Wahrheit Nummer vier – nur allzu offensichtlich, dass die Pfeffersäcke zwar gut mit Geld, aber weniger gut mit Kanonen umgehen können. Wenn ich richtig zähle, ist das nun schon der dritte Versuch, den Bushländern Teile ihrer Territorien zu entreißen.
Der Versuch, – unbequeme Wahrheit Nummer fünf – nun mit über internationale Solidarität erzwungener Waffenhilfe doch noch den Durchbruch zu schaffen, ist leider noch unsympathischer als Bushland selbst, was mich zur unbequemen Wahrheit Nummer sechs (eigentlich eine Mehrfachwahrheit, die zählt doppelt) bringt: Das Vereinigte Königreich Hinterwald wird alles in seiner Macht stehende tun, um die Drahtzieher hinter diesen Anschlägen ausfindig zu machen, allerdings impliziert dies keine voreilige Blankovollmacht für die Luxusburger; das Geschwafel von Krieg geht mir ganz massiv auf den Zünder, weil es mit der Sache nichts zu tun hat: die Anschläge sind ein Verbrechen, nicht mehr und nicht weniger, und ist damit Sache der Polizei – nicht des Militärs.
Um es rund zu machen kommt hier die unbequeme Wahrheit Nummer sieben: Bei aller Solidarität und allem Mitgefühl mit den Opfern wird es mit Hinterwald keine Operation an den Regularien des Weltsicherheitsrates vorbei geben – solches Handeln – unbequeme Wahrheit Nummer acht – scheint ja in letzter Zeit Mode zu werden, vor allem wenn ich an die Sprengung Italo-Amerikas denke; die erste Frage, die wir uns stellen ist: Wem nützt es? – Und da ist Bushland leider auf den untersten Rängen.

Herzlichst, Ihr Solon Winckelzug

08. April 2011: Postapokalyptische Eiszeit (politisch)

Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!, Querquell, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Die vor wenigen Stunden durchgeführte Sprengung Italoamerikas durch die Vereinigten Staaten sorgt postwendend für eine schwere diplomatische Krise. In Hinterwald wurde die amerikanische Botschaft geschlossen und die Diplomaten des Landes verwiesen. Alle im Land befindlichen amerikanischen Staatsbürger (2) wurden festgenommen und interniert. Gleiches gilt für Apark, wo eine verirrte Touristengruppe aufgegriffen wurde, die im Süden des Landes unterwegs war.

Grund für dieses Vorgehen ist der Umstand, dass die Vereinigten Staaten die Reste von Italo-Amerika vernichteten, obwohl sich nachweislich noch menschliche Lebewesen auf den Inseln befanden - Solon Winckelzug: "Auf den Umgang mit Leuten, die so achtlos mit dem Leben anderer umgehen, können wir getrost verzichten. Diese -Verzeihung - saudämliche Aktion hat tausendmal mehr Menschen das Leben gekostet als der Kommusikalische Krieg." - Trotz deutlicher Stellungnahmen aus den oberen Reihen ist es dennoch schwer, einen Überblick zu bekommen. Um ein wenig Licht ins Dunkel hinter dieser Sache zu bekommen, ist unsere Chefredakteurin Sara Thilozin nun verbunden mit dem Generalgouvaneur von Apark, Herrn Prof. Dr. Itzach Uforst.

Thilozin: Herr Uforst, sie haben drei Amerikaner verhaften lassen, die sich zu Urlaubszwecken in Apark befanden. Halten Sie das für die richtige Reaktion auf die Italo-Amerika-Sprengungs-Krise?
Uforst: Nein, sonst hätte ich die drei schon längst in die Ewigen Felder schicken lassen.
Thilozin: Im Ernst?
Uforst: Natürlich nicht. Aber wir müssen ein deutliches Zeichen setzen. Obama hat nicht nur gegen jedes Menschenrecht gehandelt, sondern... ach mir fällt kein anderer Begriff ein als vorsätzlich-dämlich - der Mann wusste, dass auf den Inseln noch Menschen lebten, er hat es in seiner Rede selbst gesagt. Und dennoch drückt er ohne jede Scheu den roten Knopf. Als ob es keine Alternativen gegeben hätte...
Thilozin: Gab es die denn?
Uforst: Meine Güte, es wäre doch kein Problem gewesen, diese Damen auf eine unbewohnte Insel vor der Küste Aparks umzusiedeln, da gibt es genug. Obama hätte nur fragen müssen. Wir hätten einfach ein Buchportal nach Italo-Amerika geöffnet und diese Nymphomaninnen mit ein paar männlichen Gummipuppen auf die andere Seite gelockt - fertig.
Thilozin: Tja, der Drops ist gelutscht. Wie werden sie weiter vorgehen?
Uforst: Ich meine es ernst, wenn ich sage, dass wir auf Umgang mit den Amerikanern zukünftig keinen Wert mehr legen. Wir werden alle nach Apark führenden K-Raum-Verbindungen in die amerikanische Literatur kappen und versiegeln. Zeitweise haben wir den sogar den Einsatz von Spezial-Fehlerteufeln gegen Obamas Comic- und Schmuddelheftsammlung erwogen, allerdings...
Thilozin: ...käme das einem kriegerischen Akt gleich.
Uforst: Frau Thilozin - Obama sprengt einfach irgendwelche Länder samt Bewohnern in die Luft - wie sollten wir denn da Ihrer Meinung nach reagieren? Im Ernst: Obama tut so, als wäre das eine Lappalie, doch ich versichere Ihnen: es ist keine. Wir werden in jedem Fall einen Ausschluss der USA aus dem Weltsicherheitsrat anstrengen. Es kann nicht sein, dass ein Massenmörder dort fröhlich die Stühle plattsitzt, sich gegenüber anderen als die Moral vom Dienst aufspielt und selbst unfassbare Verbrechen begeht.
Thilozin: Herr Uforst...
Uforst: Ja?
Thilozin: Vielen Dank für das Gespräch.

07. April 2011: Tsunami scheitert an der Fünfprozenthürde

Prinz-Mahongbad, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Gegen 2:00 Uhr prallte die vom Seebeben vor Saga ausgelöste Flutwelle als Tsunami auf die östlichen Küsten Hinterwalds. Entgegen erster Befürchtungen richtete die Flutwelle jedoch nicht das befürchtete Ausmaß der Schäden an.

Gerade im äußerst bedrohten Prinz-Mahongbad scheiterte die Welle an der so genannten Fünfprozenthürde, also jenem Hügel, auf dem die Stadt erbaut ist. Die wenigen verbliebenen Einwohner der Stadt hatten sich zudem versammelt und Wetten darüber abgeschlossen, wie weit es die Welle wohl schaffen würde. Es gewann Herr Luis Mannherr, der getippt hatte, dass es die Welle allenfalls bis zum Fußabstreicher des Eckhauses in der Krummen Gasse 12 schaffen würde - er behielt recht und gewann den Jackpot in Höhe von fast 2.000 Itzer Pfund.
Auch die Hinterwalder Marine zeigte sich erleichtert. Sie hatte den in Prinz-Mahongbad vor Anker liegenden Teil der Hinterwalder Marine noch in den Abendstunden auslaufen lassen, so dass die Schiffe bereits auf hoher See auf die Welle trafen. Bis auf zwei Tassen, die aus den Schränken der Offiziersmesse der IMS Greisenfaust fielen, wurden keine Schäden verzeichnet. Allerdings werden die Schiffe noch einige Tage auf See bleiben müssen, da es in ihrem Heimathafen trotz des glimpflichen Ausgangs der Beinahe-Katastrophe aussieht wie in Winckelzugs Arbeitszimmer.

Prinz-Mahongbad (hier vor dem Tsunami)

05. April 2011: Apark - Autorenquartett nimmt Hauptdarstellerin vom Spielplan

Abend. Ein Garten in Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!. Die Szenerie entstammt einem Drama, die Figuren jedoch nicht. An einem Tisch sitzen sich Sharon Holm auf der einen Seite, und Barthommed Wortclauber, Phineas Borke, Levi Randenthaun und Itzach Uforst auf der anderen gegenüber.

Sharon Holm
Phineas Borke
Barthommed Wortclauber
Itzach Uforst
Levi Randenthaun

Holm: Was passt euch eigentlich daran nicht, wie ich Apark regiere?
Wortclauber: Ach, du regierst? Davon hab ich noch gar nichts bemerkt.
Borke: Das Teeniegekuschel mit Winckelzug war so nicht vorgesehen.
Holm: Und weiter?
Randenthaun: Es ist ja nicht nur dein Geschmuse mit Winckelzug, sondern auch Gefummel zwischen Apark und Hinterwald.
Uforst: Um ehrlich zu sein – alles.
Holm: Was? Aber ihr habt doch…
Borke: Aber nicht so.
Wortclauber: Genau.
Randenthaun: Genau, nicht so.
Uforst: Aber wir wünschen dir natürlich alles Gute und so.
Randenthaun: Und viel Glück.
Borke: Und beste Gesundheit.
Wortclauber: Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.
Uforst: Auf jeden Fall alles Gute.
Holm (verwirrt): Moment, seid ihr euch da sicher?

(die vier arrivierten Herren schauen sich kurz an und nicken dann synchron.)

Holm: Nein! Das kann nicht sein, das ist falsch! Das könnt ihr nicht tun!
Borke: Und ob.
Uforst: Warum auch nicht?
Randenthaun: Wir sind die Autoren, wir könnten den Himmel blau und die Wiesen grün machen, wenn wir das wollten.

(kurze Pause, in denen alle die letzten Worte im Geiste wiederholen.)

Borke: Aber der Himmel ist blau.
Wortclauber: Und die Wiesen sind auch grün. Meistens. Wenn nicht gerade Herbst ist.
Borke: Oder Winter.
Wortclauber: Oder sehr zeitig im Frühjahr.
Randenthaun: Eben. Sag ich doch.
Wortclauber (schüttelt den unangenehmen Gedanken ab): Auf jeden Fall haben wir doch nicht nächtelang über dem Text gebrütet, um Solon jetzt mit dir im Arm durch unseren Vorgarten schlendern zu sehen.
Borke: Genau.
Wortclauber: Ja.
Holm (winkt ab): Das meine ich doch nicht. Ihr habt ein Stück Dialog vergessen.
Randenthaun: Was?
Holm: Der Dialog ist kaputt. Ihr habt vergessen, mir zu sagen, dass ich abgesetzt bin, dass ich ja nicht versuchen soll, euch umzustimmen, dass ich bloß keinen Aufstand machen und mich in die Gegebenheiten fügen soll, dass es besser für alle, besser für Solon und auch besser für mich ist, wenn ihr nun das Regiment in Apark übernehmt und es aus seiner Unmündigkeit, seiner devoten Schoßhündchenhaltung gegenüber Hinterwald herausführt.

(Die vier Herren sehen sich lange an.)

Uforst: Aber wenn du all das weißt, warum sollen wir es dann noch sagen?
Borke: Ja, was soll das alberne Herumgerede?
Holm (wirkt entsetzt): Ähm, wie wär’s mit „dramatischer Kurve“ als Argument? Ihr könntet auch ein bisschen verrückt kichern, ihr könntet sagen, dass die Machtergreifung in Apark nur euer erster Schritt in Richtung Weltherrschaft ist, und dann könntet ihr im Chor mit einem völlig verrückten HAHAHAHAHA oder so ähnlich schließen.

(Schweigen.)

Uforst: Ähm… nein?
Borke: Weltherrschaft?
Wortclauber: Verrückt kichern?
Randenthaun: Sharon, meine Gute… wir wollen hier kein schräges Literaturimperium aufbauen. Wir finden bloß, dass wir zuviel Zeit und Mühe in dieses Land hineingebuttert haben, als dass man es so läppisch nebenher laufen lassen kann wie Winckelzug es tut. Dem ist Apark doch – abgesehen von dir – egal.
Borke: Blöder Sack, der.
Wortclauber: Ja.

(Schweigen.)

Uforst: Tja dann… Tschüss Sharon.
Randenthaun: Adieu.
Borke: Auf Wiedersehen, die Dame.
Wortclauber: Habe die Ehre.

(Alle gehen ab.)

Kurznachrichten

BESUCH FÜR PUKKAD
Tatorth, Apark Flagge.png Apark
. Auf Bitten des kurdischen Parlamentskanzlers Janshed Kurkud gestattet die Hinterwalder Regierung eben diesem Kurden eine Reise nach Apark. Kurkud tritt die Reise mit der zwischen Apark und Kurdistan bestehenden Buchbahnverbindung an, um den derzeit auf der Robinson-Crusoe-Insel inhaftierten Samuel Pukkad aufzusuchen. Es wird damit gerechnet, dass Kurkud noch heute dort eintrifft und seine ach so wichtigen Unterredungen mit seinem Chef abhält. Nach Aussage Solon Winckelzugs sei man zuversichtlich, den Gast "schon morgen gegen 10:00 wieder nach Kurdistan zurückgebracht zu haben. Ich meine, was wollen die groß bequatschen? Pukkad kommt aus dieser Sache wohl kaum noch heraus, also soll er ruhig mit seinen Untergebenen sein politisches Testament besprechen. Ich bin mir sicher: Pukkad wird unser Dominion nicht mehr als Politiker oder Amtsträger in Kurdistan verlassen."

(02. 03. 2012)


APARK KAUFT BUCHSTABENSUPPE AUF
Tatorth, Apark Flagge.png Apark
. Aus bislang unbekannten Gründen hat Itzach Uforst, Generalgouverneur von Apark, massive Investitionen seitens des Aparker Staates in die Wege geleitet. Überall auf der Spiegelwelt erschienen Emissäre der Regierung und kauften alle Instant-Buchstabensuppen auf. Supermärkte in vielen Spiegelweltstaaten weisen nun im Nudelsortiment eine nicht zu übersehende Lücke auf. Gleiches gilt für so genanntes Russisch Brot. Ganze Großlager und teilweise auch Fabrikbestände wurden aufgekauft. Wozu Apark diese Nahrungsmittel benötigt bleibt dabei völlig unklar. Die Chefredaktion in Apark verweigerte jeden Kommentar.

(13. 09. 2011)


ACHSE APARK-FERNOSTFRIESLAND
Tatorth, Apark Flagge.png Apark. Seit wenigen Stunden beobachten Passanten am Tatorther Hauptbuchhof, wie anscheinend unter Hochdruck eine neue Buchbahntrasse nebst Buchportal installiert werden. Allen Dementis der Verantwortlichen zum Trotz verdichten sich die Hinweise, dass hier eine K-Raum-Verbindung nach Fernostfriesland Flagge.png Fernostfriesland eingerichtet wird.

Aus ebenso vertraulichen wie auch verlässlichen und selbstverständlich anonymen Quellen (sprich: von absolut ahnungslosen Idioten, die sich gern wichtig machen und mitquatschen) war zu erfahren, dass Großkanzler Winckelzug selbst den Auftrag zu dieser neuen Buchbahnstrecke gegeben hat. Dabei kommt ihm der Umstand entgegen, dass sich die führenden Häupter der Aparker Sezessionsfraktion derzeit... irgendwo anders aufhalten - Genaueres war hier nicht zu erfahren. Wie die Entspannungspolitik gegenüber Fernostfriesland von der Hinterwalder Bevölkerung aufgenommen wird, bleibt indes fraglich. Die Vorurteile gegen die Bewohner dieses reizenden Landes im östlichen Ozean sind seit dem Rentenkrieg und der damit verbundenen fernostfriesischen Invasion nicht unbdingt kleiner geworden.

(06. 05. 2011)

Die Bauarbeiten an der neuen Buchbahn-Trasse Apark - Fernostfriesland sind in vollem Gange.

TSUNAMIGEFAHR AN UNSEREN KÜSTEN
Prinz-Mahongbad, Hinterwald Flagge Neu.png Hinterwald. Wie das Marineministerium soeben mitteilte gibt es eindeutige Hinweise darauf, dass eine von Saga ausgehende gewaltige Flutwelle auf die Küsten Hinterwalds zurollt - wörtlich sagte der Sprecher: "Es kam gerade in den Nachrichten, es könnte also stimmen. Oder auch nicht, das weiß man bei SNC nie so genau."

Ungeachtet der behördlichen Skepsis wurden insbesondere in Prinz-Mahongbad und anderen Städten an der Ostküste Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, die schnell in eine Massenflucht umschlugen - Auslöser hierfür war der Umstand, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter des besagten Marineministerium plötzlich dringende Termine und unaufschiebbare Dienstreisen im Hinterland hatte. Anschließend brach der Mampfbahnverkehr brach fast völlig zusammen.
Das Eintreffen der Welle wird in den Nachtstunden erwartet.

(06. 04. 2011)


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Hinterwald - Hund abschaffen, selber bellen.



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