Spiegelwelten:Schlimme Zeiten: Unterschied zwischen den Versionen
(Kurdischer Parlamentskanzler Kurkud darf nach Apark reisen) |
(Hat Hinterwalds Großkanzler seinen König ermorden lassen?) |
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+ | {{ÜS1|<center>'''Halbkönig verschwunden!'''<br /><br /><small>Mahong III. erhebt schwere Vorwürfe gegen Großkanzler Solon Winckelzug</small></center>}} | ||
+ | '''Querquell, {{Land-Flagge|HIN}}, 08. Februar 2012. Hinterwalds Könige haben nur eine Pflicht: Anwesenheit. Dieser Aufgabe scheinen die beiden Halbkönige Mahong III. und Afrodo I. nun nicht mehr nachkommen zu können, denn offensichtlich wird Halbkönig Afrodo I. vermisst. Am heutigen Morgen gab Mahong III. im Foyer des königlichen Palastes eine alarmierende Erklärung ab, in der er Großkanzler Solon Winckelzug der Ermordung des anderen Halbkönigs beschuldigte:'''<br /> | ||
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+ | [[Datei:Mahong III.jpg|right|250px|thumb|<center>'''Seine Halbmajestät Mahong III.'''</center>]] | ||
+ | :''Bürger und Rasierspiegel meines Landes! Eine Katastrophe! Wir befinden uns nicht in Scoutopia, aber vielleicht direkt nebenan. Ich habe heute morgen Zwieback - das war schon was. Mein Kollege Halbkönig Afrodo I. ist weg! Wenn der Rasen nicht schleunigst gemäht wird, könnte man ihn nie wiederfinden. Auf Seite 33 ist ein schönes Bild. Ich bin doch da! Aber Afrodo I. ist weg. Mit einem Taschentuch ließe sich das beheben, aber Winckelzug hindert mich daran. Meine Schuhe könnten mal wieder geputzt werden, wenn wir genug Sonnenschein einkaufen. Der Großkanzler steckt dahinter. Der Zwieback war übrigens - das hättet ihr sehen sollen. Wurde bestimmt um die Ecke gebracht. Alle müssen sich in einer Reihe aufstellen, geordnet nach der Unterhosenfarbe. Alle wollen sparen, auch Solon. Wer braunes Glas in die Kiste für Gemüse legt, braucht niemals einen Spaten. Man muss ihn zur Rede stellen. Sofort nach dem Blumengießen.''<br /> | ||
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+ | Unmittelbar nach dieser Verlautbarung stürmten die versammelten Journalisten hinüber zum Großkanzleramt und baten nachdrücklich um eine Stellungnahme des Großkanzlers. Zunächst ruhig ließ er sich über Halbkönig Mahongs Anschuldigungen in Kenntnis setzen, wobei er sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Das geforderte Statement fiel überraschend knapp aus: "Mit Halbkönig Afrodo ist alles in bester Ordnung, darauf mein Wort."<br /> | ||
+ | Leider lehnte es der Großkanzler ab, auf die Frage nach dem aktuellen Aufenthaltsort des angeblich verschwundenen Halbkönigs konkret zu antworten. Mehr als ein "Bin ich etwa seine Anstandsdame? Der Kerl könnte mittlerweile überall sein" war Winckelzug nicht zu entlocken. Es bleiben daher mehr als nur vage Zweifel an der Behauptung des Großkanzlers. Die ersten Nachforschungen der segensreichen unabhängigen Presse ergaben, dass sich tatsächlich nirgendwo eine Spur des Vermissten finden lässt. Seine Gemächer im königlichen Palast scheinen der Staubschicht auf dem Boden und den Möbeln nach zu urteilen seit mehreren Monaten nicht benutzt worden zu sein. Zudem konnte sich keiner der Bediensteten daran erinnern, wann Afrodo I. zum letzten Mal gesehen wurde. Daher muss davon ausgegangen werden, dass an den Aussagen seiner Majestät Mahongs III. durchaus etwas Wahres ist - inklusive der Annahme, dass Winckelzug etwas damit zu tun hat. | ||
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== 08. Februar 2012: Die Irren von nebenan == | == 08. Februar 2012: Die Irren von nebenan == | ||
'''Querquell, {{Land-Flagge|HIN}}, 08. Februar 2012. Der bis vor kurzem noch völlig unbekannte Zwergstaat {{Land-Flagge|RAT}} schiebt sich seit ein paar Tagen bedenklich in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, und zwar vor allem mit unflätigen und leicht größenwahnsinnigen Kommentaren zu den aktuellen Entwicklungen in Luxusburg und im Franzoséland. Im Gespräch mit ''Schlimme Zeiten'' – Chefredakteurin Sara Thilozin diagnostizierte Großkanzler Solon Winckelzug Al-Tschak eine „anscheinend ziemlich unglückliche Kindheit, wie sonst wird man zu einem derart überheblichen Kotzbrocken – aber schreib das ja nicht auf.“'''<br> | '''Querquell, {{Land-Flagge|HIN}}, 08. Februar 2012. Der bis vor kurzem noch völlig unbekannte Zwergstaat {{Land-Flagge|RAT}} schiebt sich seit ein paar Tagen bedenklich in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, und zwar vor allem mit unflätigen und leicht größenwahnsinnigen Kommentaren zu den aktuellen Entwicklungen in Luxusburg und im Franzoséland. Im Gespräch mit ''Schlimme Zeiten'' – Chefredakteurin Sara Thilozin diagnostizierte Großkanzler Solon Winckelzug Al-Tschak eine „anscheinend ziemlich unglückliche Kindheit, wie sonst wird man zu einem derart überheblichen Kotzbrocken – aber schreib das ja nicht auf.“'''<br> |
Version vom 3. März 2012, 11:29 Uhr
Ältere Meldungen aus der Zeit vor dem 01. Januar 2011 gibt es hier.
Mahong III. erhebt schwere Vorwürfe gegen Großkanzler Solon Winckelzug Querquell, Hinterwald, 08. Februar 2012. Hinterwalds Könige haben nur eine Pflicht: Anwesenheit. Dieser Aufgabe scheinen die beiden Halbkönige Mahong III. und Afrodo I. nun nicht mehr nachkommen zu können, denn offensichtlich wird Halbkönig Afrodo I. vermisst. Am heutigen Morgen gab Mahong III. im Foyer des königlichen Palastes eine alarmierende Erklärung ab, in der er Großkanzler Solon Winckelzug der Ermordung des anderen Halbkönigs beschuldigte:
Unmittelbar nach dieser Verlautbarung stürmten die versammelten Journalisten hinüber zum Großkanzleramt und baten nachdrücklich um eine Stellungnahme des Großkanzlers. Zunächst ruhig ließ er sich über Halbkönig Mahongs Anschuldigungen in Kenntnis setzen, wobei er sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Das geforderte Statement fiel überraschend knapp aus: "Mit Halbkönig Afrodo ist alles in bester Ordnung, darauf mein Wort." 08. Februar 2012: Die Irren von nebenanQuerquell, Hinterwald, 08. Februar 2012. Der bis vor kurzem noch völlig unbekannte Zwergstaat Republik Al-Tschak schiebt sich seit ein paar Tagen bedenklich in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, und zwar vor allem mit unflätigen und leicht größenwahnsinnigen Kommentaren zu den aktuellen Entwicklungen in Luxusburg und im Franzoséland. Im Gespräch mit Schlimme Zeiten – Chefredakteurin Sara Thilozin diagnostizierte Großkanzler Solon Winckelzug Al-Tschak eine „anscheinend ziemlich unglückliche Kindheit, wie sonst wird man zu einem derart überheblichen Kotzbrocken – aber schreib das ja nicht auf.“ Wir wollten wissen, wie viel an dieser Sache dran ist und sprachen daher mit Pjotr Tschaschlik-Matt, dem Kanzler der Republik Al-Tschak. Leider konnten wir das Interview nur postalisch führen, da der werte Herr Kanzler ein direktes Gespräch abgelehnt hat. Daraus ergibt sich das Problem, dass einige berechtigte Zwischen- bzw. Anschlussfragen nicht gestellt werden konnten. Die reichlich merkwürdigen und gelinde gesagt ziemlich gefährlichen Ansichten zu Hauke Ackermann hätten wir einerseits gerne noch weiter hinterfragt, aber andererseits bietet sich hier großes Straßentheater – kaum jemand kann von sich behaupten, bei vollkommen unnötigem, aber unterhaltsamem politischem Selbstmord live dabei gewesen zu sein, wir schon.
Schlimme Zeiten bedankt sich herzlich für dieses Gespräch und wünscht dem tschakirischen Kanzler alles Gute - wir sind uns ziemlich sicher, dass er alle guten Wünsche ziemlich bald gut gebrauchen kann. Weil uns der Enthusiasmus gefällt, mit der hier jemand sein eigenes Grab schaufelt, haben wir leider ganz vergessen, den tschakirischen Kanzler auf gewisse Erlebnisse eines anderen Staatsoberhauptes hinzuweisen. Allerdings: Wir sind uns sicher, dass bald noch jemand davon zu berichten weiß. 08. Dezember 2011: Vorbereitungen zum Steinigungsfest auf HochtourenQuerquell, Hinterwald. Angesichts des erneuten, unerwarteten und für große Teile der Hinterwalder Bevölkerung ärgerlichen Aufflammens von religiösen Regungen in der Spiegelwelt bereitet sich das Land in diesem Jahr besonders intensiv auf das anstehende Steinigungsfest vor. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, soll sich Großkanzler Winckelzug persönlich am Steinesammeln beteiligen, um pünktlich zum 24. Dezember nicht den Teufel, dafür aber die Religion auszutreiben. 12. November 2011: Hinterwalder werden nach Strich und Faden beschissen und fühlen sich auch soÖy. Unter den Itzer Forschern, die derzeit auf dem Öyer Dampfsegler SH3K in Richtung Heimat reisen, regt sich ernstlicher Unmut. Abgesehen vom Ende der Altmayr-Forschungsmission in Südbasnana, die der Existenz Öys wegen aufgegeben musste, verderben gewisse kulturelle Unterschiede das grundsätzlich gute Klima zwischen Öyern und Hinterwaldern. So mussten die Forscher nach dem ersten gemeinsamen Essen nicht nur deutliche Rationskürzungen hinnehmen, sondern auch auf alle alkoholischen Wohlbefindlichkeitsmittel verzichten - die Öyer Mannschaft des Schiffes räumte sie einfach in ein höher gelegenes Regal, dass für die 1,50 Meter großen Wissenschaftler schier unerreichbar ist. Allein das senkte die soziale Raumtemperatur merklich. Richtig unzufrieden wurden die gelehrten und dem Wohlleben ganz zugetanen Herren aus Itz jedoch erst, als ihnen das gute Omen, das als Signal zum Aufbruch der Öyer Expedition galt, als Vogelkotfladen auf den Köpfen landete. Anders als die Öyer sahen die Hinterwalder darin kein gutes Omen, sondern den Tropfen der das Fass bis zum Rand füllt. Mithilfe eines mitgeführten Hydrofons nahmen sie Kontakt mit Hinterwald auf und ließen nicht locker, bis sie endlich Großkanzler Winckelzug am Apparat hatten. Dieser empfahl den Forschern jedoch ebenso wenig diplomatisch wie hilfreich, Zitat, "das Beste aus der Situation zu machen. Schlagt drei Fliegen mit einer Klappe: Schießt die verdammte Möwe ab. Das löst A) euer Ernährungsdefizit, zeigt B) der Möwe, was ihr von ihr haltet und demonstriert C) den Öyern, dass die Freundschaft beim Essen und der Esoterik endet." 11. Oktober 2011: Alarm aufgehobenQuerquell, Hinterwald. Der vorgestern verhängte Alarmzustand der Hinterwalder Truppen wurde heute wieder aufgehoben, der Luftraum ist wieder offen. Bis auf wenige Ausnahmen kehren alle Truppen nun in ihre Quartiere und damit ihren Alltag zurück. Dennoch werden der Luftraum, die Meerenge zwischen Hinterwald und Usty sowie bestimmte Bereiche der englischen Literatur weiter überwacht. Die Frage, wie der Vorfall mit der englischen Luftflotte zu bewerten sei, beantwortete der Großkanzler auf einer außerplanmäßigen Pressekonferenz so: "Es ist ja ganz unterhaltsam, wie die Engländer jetzt die gekränkte Unschuld vom Lande spielen. Fakt ist aber zunächst: Das 'Manöver' - schreibt ja die Anführungszeichen mit! - war eine Hinterald direkt betreffende militärische Bewegung und entsprechend haben wir reagiert. Dass die Flugzeuge unbewaffnet waren und daher von Hauke Ackermanns Truppen durchgelassen wurden, steht auf einem anderen Blatt. Die ganze Aktion mag als harmloses Missverständnis hingestellt werden, aus meiner Perspektive ist es keines, im Gegenteil: Die ganze Aktion ist ein klares, unmissverständliches Statement der englischen Regierung." Angesprochen auf die englische Abkehr vom auf Papier gedruckten Wort zeigte sich der Großkanzler erstaunlich amüsiert: "Ich finde dieses Bekenntnis zur eigenen Barbarei und Unbildung bemerkenswert. Sicher, man könnte den Engländern jetzt raten, Bücher lieber zu lesen, anstatt sie zu verbieten, aber allen wohlfeilen Spott schenken wir uns jetzt mal. Wenn die Engländer der Meinung sind, auf Bücher verzichten zu können, werden wir applaudieren und den verbotenen Büchern gerne Asyl in Hinterwald oder Apark gewähren. Und weil ich ihre fragenden Gesichter schon vor mir sehe: Nein, wir werden nicht intervenieren. Die Rechte Aparks werden vom englischen Buchverbot nicht berührt. Selbst wenn die Engländer die Bücher anzünden sollten, gäbe es - abgesehen von der persönlichen Ablehnung eines derart stumpfsinnigen und kleingeistigen Aktes - weder eine Handhabe noch einen Grund, etwas zu unternehmen. Man mag das Medium auslöschen - die Werke selbst bleiben davon unberührt." 9. Oktober 2011: Großkanzler verfügt GeneralmobilmachungQuerquell, Hinterwald. Großkanzler Solon Winckelzug verfügte am heutigen Morgen die Generalmobilmachung aller Hinterwalder Streitkräfte einschließlich der Truppen aus den Dominions. Auslöser hierfür ist der Umstand, dass die gesamte britische Luftwaffe den eigenen Luftraum verlassen und Kurs nach Westen genommen haben. Auf Anfrage teilte das Großkanzleramt mit, dass die von New England ausgehende Truppenbewegung in keiner Form angekündigt worden sei noch irgendwelche näheren Informationen hierzu vorliegen. So sagte der Großkanzler: "Wir haben keine Ahnung, was diese ganze Aktion soll, aber der westliche Kurs macht mir Sorgen. Es muss keine böse Absicht dahinterstecken, aber diese selbstgefällige Gutsherrenart der Briten geht mir gehörig auf den Sack. Ich habe daher für den gesamten Hinterwaldischen Luftraum ein Flugverbot verhängt. Wer dennoch eindringt, wird vom Himmel geholt." Die Hinterwalder Bevölkerung reagierte für Löffelschnitzer-Verhältnisse äußerst aufgebracht auf die unangekündigte Aktion New Englands. Trotz aller Appelle zur Wahrung der Ruhe gingen in Querquell und Barmannstadt britische Flaggen in Flammen auf. Man habe, so ein Demonstrant, langsam genug von den Eskapaden der aufgeblasenen Engländer. 23. August 2011: Schlimme Zeiten nimmt die Arbeit wieder aufQuerquell, Hinterwald. Nach fast zwei Monaten der Fremdbestimmung deutet sich ein Ende der Sekretariatsherrschaft in Hinterwald an. Großkanzler Solon Winckelzug, neuerdings auch einer der Vorsitzenden des WSR, ordnete vor wenigen Stunden an, dass Schlimme Zeiten nun wieder auf Sendung zu gehen habe. Im gleichen Atemzug rief er sein Kabinett aus dem Urlaub zurück, um dem "Weiberregiment" ein Ende zu machen. In ungewohnt guter Verfassung und Laune erschien der Großkanzler vor den herbeizitierten, missmutigen Hinterwalder Presseleuten und diktierte ihnen seine neuesten Entschlüsse in die Blöcke. Hier ein Auszug: "So, meine Damen und Herren, ihr habt lang genug bei Mahongbad am Strand herumgelegen, es wird Zeit, wieder zum Tagesgeschäft überzugehen. Unschönerweise hat es ja in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Ereignissen gegeben, die von euch mit keiner Zeile gewürdigt wurden. Es adelt euch zwar, dass ihr das Sommerloch nicht mit irgendwelchen ungaren Skandälchen gestopft habt, aber dass Hinterwalds Teilnahme beim Sibirska Cup hier keinerlei Erwähnung gefunden hat, das ist das Allerletzte. Herrschaften, wir haben den zweiten Platz errungen! 30. Juni 2011: Urlaub für alle
22. Juni 2011: Finanzminister feuert Sekretär und nimmt Stellung zum angeblichen Luxusburg-BankrottQuerquell, Hinterwald. Im Zusammenhang mit den Aktivitäten der – nennen wir es einmal Organisation – so genannten L.A.D.E.N. erging gestern abend aus dem Finanzministerium Hinterwald eine seltsame Empfehlung zur Abwertung der luxusburgischen Währung, um den Terroristen bzw. Bankräubern bzw. L.A.D.E.N.-Dieben die Tour zu vermasseln. Dieser hanebüchene Vorschlag fand weder bei Electronia (das um seine eigene Währung fürchtete, die dank Währungsunion an die Luxusburgs gekoppelt ist) noch beim Chef des Rat gebenden Sekretärs Beifall. Hinterwalds Schatzkanzler Moses Stramm ließ den bislang nicht auffällig gewordenen Sekretär namens Eli Schlabber aus dem Schatzamt werfen, wobei sich der Betroffene mehrere Knochen teilweise höchst kompliziert brach. Moses Stramm dazu: „Er hatte sich das Büro im dritten Stock selbst ausgesucht.“ Nach der schnellen und im Gegensatz zu den Brüchen unkomplizierten Bereinigung der Angelegenheit sah sich Stramm dennoch gezwungen, zu den Vorfällen und der Lage ganz im Allgemeinen Stellung zu beziehen, „ganz einfach deshalb“, so der Schatzkanzler, „weil unser werter Großkanzler zur Zeit nichts anderes als Fußball im Kopf hat.“ In Ermangelung weiterer Themen druckt Schlimme Zeiten die Stellungnahme hier in Gänze ab: „Die Aktivitäten der L.A.D.E.N. wie auch die bislang nur einseitig verifizierte finanzpolitische Empfehlung aus meinem Haus stehen weder in direktem noch indirektem Zusammenhang mit Fußball – zumindest ist ein solcher nicht nachweisbar. Sie können daher auf eine Lektüre dieser Stellungnahme verzichten. Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
17. Juni 2011: Fußball legt Hinterwald lahmQuerquell, Hinterwald. Seit mehreren Wochen ist Hinterwald fast vollständig von der internationalen Bühne verschwunden, Terrorismus, Epidemien, Krönungen, Krisen, Halbautonomieerklärungen – all das perlt derzeit am Vereinigten Königreich völlig ab. Der Grund: Fußball. Der in knapp einem Monat beginnende Sibirska Cup hat das Land politisch gesehen lahm gelegt, was nicht nur auf dem Umstand zurückgeht, dass weite Teile der Regierung selbst auf dem Rasen stehen, allen voran Großkanzler Solon Winckelzug. In einem der wenigen Interviews, die er in einer Trainingspause zu geben bereit war, meinte er auf die Frage hin, ob eine derartige Vernachlässigung seines Amtes nicht unverantwortlich sei: „Sie sehen doch, die Welt funktioniert auch prima ohne Einmischung von unserer Seite. Herr A. aus A. I. erprobt das Modell der Chinese Democracy, Möchtegernterroristen machen ihren Job so gut wie zuvor, die Fernostfriesen sterben immer noch aus – das alles sind doch furchtbar gute Neuigkeiten. Sie sehen: Die Welt geht nicht unter, nur weil wir uns ein paar Wochen auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren.“ Alle Einwände gegen die Trainingspraxis wie auch das fast schon übertriebene Fußballfieber der Hinterwalder können derzeit im Vereinigten Königreich auf wenig Verständnis hoffen. Alles, was im entfernten Bezug auf den Lehrsatz „Ruhig Blut, Leute, es ist doch nur ein Spiel“ nimmt, wird vom Juristenverband mit folgender Stellungnahme beantwortet: „Das Prinzip des zweiten und dritten Platzes erschien uns schon immer rätselhaft.“ 21. Mai 2011: Fehlerteufel finden Kurdistan langweiligVarsallas, Florentia. Wie Großkanzler Solon Winckelzug, derzeit auf großer Auslandsreise in Florentia, am heutigen Morgen verlautbaren ließ, werden sich die zur Verhinderung eines Bürgerkriegs aktiven Aparker Fehlerteufel im Laufe des Tages aus Kurdistan zurückziehen, da ihre Arbeit dort, so Winckelzug, als erledigt anzusehen sei: "Die Fehlerteufel haben gute Arbeit geleistet und verhindert, dass diese zänkischen Idioten sich die Köpfe einschlagen beziehungsweise sich gegenseitig aushungern." Auch die Frage, warum Hinterwald-Apark sich überhaupt in diese Sache eingemischt hat, beantwortete Winckelzug, allerdings noch ein bisschen verkatert und entsprechend übellaunig: "Eigentlich war es mir ziemlich egal, was diese Kasper mit sich anstellen, aber es ging mir auf die Nerven, dass sich mit beleidigendem Stumpfsinn denselben Mist mit der Mauer noch einmal durchziehen wollten. Wenn wir da en passant einen Völkermord verhindert haben: gut. Wenn Sam Pukkad endlich mal die Klappe hält: gut. Wenn die Kurden, also die einen und die anderen, endlich auf interessantere Weise ihren Zwist austragen: auch gut." Trotz der deutlichen Willensbekundungen Winckelzugs wurde bekannt, dass der Rückzug nicht allein auch die Entscheidung des Großkanzlers zurückgeht. Vielmehr scheint es so, als sei bei den im Einsatz befindlichen Fehlerteufeln massive Langeweile aufgekommen. In einem seltenen Exklusivinterview sagte Tiberius Error, leitender Fehlerteufel der Operation: "Bäh, kurdische Literatur. Sowas von öde. Will zurück in vernünftige Schriften, wollen wir alle. Kommen kaum über das Schiefertafelniveau hinaus, diese Kurden. Alles sehr dröge." 20. April 2011: Unbequeme WahrheitenQuerquell, Hinterwald. Auf Drängen der Chefredakteurin von Schlimme Zeiten hat sich Großkanzler Solon Winckelzug bereiterklärt, an einer zweiten Staffel der Erfolgsserie Rate mal, welche unbequeme Wahrheit ich dir gleich sage, kurz RMWUWIDGS, mitzuwirken. Allerdings wurde die Einspielsequenz mit einer Rede Winckelzugs von einem namentlich nicht genannten, jedoch mittlerweile gefeuerten Praktikanten meistbietend an andere Presseorgane verkauft. Damit ist zwar die Auftaktfolge von RMWUWIDGS gescheitert, jedoch haben es Winckelzugs unbequeme Wahrheiten durchaus in sich und dürften das politische Weltklima deutlich erwärmen. So, meine sehr verehrten Damen und Herren, wenn ich Ihnen alle unbequemen Wahrheiten erzählen würde, die ich auf Lager habe, wären wir in einer Woche noch nicht fertig und Ihnen würden mit Sicherheit die Papiertaschentücher ausgehen. Ich will mich aus aktuellem Anlass auf diese 19.-April-Sache in Luxusburg beschränken. Herzlichst, Ihr Solon Winckelzug 08. April 2011: Postapokalyptische Eiszeit (politisch)Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!, Querquell, Hinterwald. Die vor wenigen Stunden durchgeführte Sprengung Italoamerikas durch die Vereinigten Staaten sorgt postwendend für eine schwere diplomatische Krise. In Hinterwald wurde die amerikanische Botschaft geschlossen und die Diplomaten des Landes verwiesen. Alle im Land befindlichen amerikanischen Staatsbürger (2) wurden festgenommen und interniert. Gleiches gilt für Apark, wo eine verirrte Touristengruppe aufgegriffen wurde, die im Süden des Landes unterwegs war. Grund für dieses Vorgehen ist der Umstand, dass die Vereinigten Staaten die Reste von Italo-Amerika vernichteten, obwohl sich nachweislich noch menschliche Lebewesen auf den Inseln befanden - Solon Winckelzug: "Auf den Umgang mit Leuten, die so achtlos mit dem Leben anderer umgehen, können wir getrost verzichten. Diese -Verzeihung - saudämliche Aktion hat tausendmal mehr Menschen das Leben gekostet als der Kommusikalische Krieg." - Trotz deutlicher Stellungnahmen aus den oberen Reihen ist es dennoch schwer, einen Überblick zu bekommen. Um ein wenig Licht ins Dunkel hinter dieser Sache zu bekommen, ist unsere Chefredakteurin Sara Thilozin nun verbunden mit dem Generalgouvaneur von Apark, Herrn Prof. Dr. Itzach Uforst. Thilozin: Herr Uforst, sie haben drei Amerikaner verhaften lassen, die sich zu Urlaubszwecken in Apark befanden. Halten Sie das für die richtige Reaktion auf die Italo-Amerika-Sprengungs-Krise? 07. April 2011: Tsunami scheitert an der FünfprozenthürdePrinz-Mahongbad, Hinterwald. Gegen 2:00 Uhr prallte die vom Seebeben vor Saga ausgelöste Flutwelle als Tsunami auf die östlichen Küsten Hinterwalds. Entgegen erster Befürchtungen richtete die Flutwelle jedoch nicht das befürchtete Ausmaß der Schäden an. Gerade im äußerst bedrohten Prinz-Mahongbad scheiterte die Welle an der so genannten Fünfprozenthürde, also jenem Hügel, auf dem die Stadt erbaut ist. Die wenigen verbliebenen Einwohner der Stadt hatten sich zudem versammelt und Wetten darüber abgeschlossen, wie weit es die Welle wohl schaffen würde. Es gewann Herr Luis Mannherr, der getippt hatte, dass es die Welle allenfalls bis zum Fußabstreicher des Eckhauses in der Krummen Gasse 12 schaffen würde - er behielt recht und gewann den Jackpot in Höhe von fast 2.000 Itzer Pfund. 05. April 2011: Apark - Autorenquartett nimmt Hauptdarstellerin vom SpielplanAbend. Ein Garten in Tatorth, Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt!. Die Szenerie entstammt einem Drama, die Figuren jedoch nicht. An einem Tisch sitzen sich Sharon Holm auf der einen Seite, und Barthommed Wortclauber, Phineas Borke, Levi Randenthaun und Itzach Uforst auf der anderen gegenüber. Holm: Was passt euch eigentlich daran nicht, wie ich Apark regiere? (die vier arrivierten Herren schauen sich kurz an und nicken dann synchron.) Holm: Nein! Das kann nicht sein, das ist falsch! Das könnt ihr nicht tun! (kurze Pause, in denen alle die letzten Worte im Geiste wiederholen.) Borke: Aber der Himmel ist blau. (Die vier Herren sehen sich lange an.) Uforst: Aber wenn du all das weißt, warum sollen wir es dann noch sagen? (Schweigen.) Uforst: Ähm… nein? (Schweigen.) Uforst: Tja dann… Tschüss Sharon. (Alle gehen ab.) |
(02. 03. 2012) (13. 09. 2011) Aus ebenso vertraulichen wie auch verlässlichen und selbstverständlich anonymen Quellen (sprich: von absolut ahnungslosen Idioten, die sich gern wichtig machen und mitquatschen) war zu erfahren, dass Großkanzler Winckelzug selbst den Auftrag zu dieser neuen Buchbahnstrecke gegeben hat. Dabei kommt ihm der Umstand entgegen, dass sich die führenden Häupter der Aparker Sezessionsfraktion derzeit... irgendwo anders aufhalten - Genaueres war hier nicht zu erfahren. Wie die Entspannungspolitik gegenüber Fernostfriesland von der Hinterwalder Bevölkerung aufgenommen wird, bleibt indes fraglich. Die Vorurteile gegen die Bewohner dieses reizenden Landes im östlichen Ozean sind seit dem Rentenkrieg und der damit verbundenen fernostfriesischen Invasion nicht unbdingt kleiner geworden. (06. 05. 2011) Ungeachtet der behördlichen Skepsis wurden insbesondere in Prinz-Mahongbad und anderen Städten an der Ostküste Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet, die schnell in eine Massenflucht umschlugen - Auslöser hierfür war der Umstand, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter des besagten Marineministerium plötzlich dringende Termine und unaufschiebbare Dienstreisen im Hinterland hatte. Anschließend brach der Mampfbahnverkehr brach fast völlig zusammen. Das Eintreffen der Welle wird in den Nachtstunden erwartet. (06. 04. 2011) |
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