Spiegelwelten:Schlimme Zeiten: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | == 10. März 2010: Monologische Pressekonferenz im Großkanzleramt == | ||
+ | '''Querquell, {{Land-Flagge|HIN}}. Hinterwalds Großkanzler Solon Winckelzug stellte sich vor wenigen Minuten zusammen mit der Sharon Holm, der Regierungschefin des neuen Hinterwalder Dominions {{Land-Flagge|APK}} den Fragen der Presse. Anlass für den Termin sind die neuesten Entwicklungen im [[Spiegelwelten:Kommunistischer Krieg|Kommunistischen Krieg]], insbesondere dem irren Spiel, das Florentia gerade treibt. Aus Gründen der internationalen Contenance mussen daher einige Passagen <s>zensiert</s> geschönt werden, um nicht nahtlos von einem Krieg in den nächsten zu wechseln.'''<br> | ||
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+ | [[Datei:Pressekonferenz.jpg|500px|center]]<br> | ||
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+ | ''Winckelzug betritt das Podium, auf dem zwei Rednerpulte aufgestellt sind. Ihm folgt im protokollarisch festgelegten Abstand Sharon Holm. Aus den Reihen der anwesenden Journalisten erklingt erwartungsvolles Klatschen.''<br> | ||
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+ | '''Protokollchef''' Sehr verehrte Pressevertreter, ich darf Sie im Namen des Großkanzlers und der Chefredakteurin von Apark recht herzl... | ||
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+ | '''Winckelzug''' Können wir das bitte abkürzen, ja? In letzter Zeit habe ich mich hier nicht häufig blicken lassen, und Sie alle hier dürfen mal tief in sich gehen und überlegen, warum das so ist... Da, ich sehe, da geht schon die erste Hand hoch, wahrscheinlich eine Frage. Auf dieses Spiel habe ich heute aber keine Lust. Ich werde Ihnen einfach die wichtigsten Dinge, die sie wissen müssen, in die Blöcke diktieren, alles andere überlasse ich Ihrem journalistischen Spürsinn... vielleicht lösen sie dabei auch das spannende Rätsel, warum der Kotbär diesen Namen trägt - egal. Kommen wir zu den zentralen Punkten:<br> | ||
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+ | :'''Erstens, der Kommusikalische Krieg - Einschwenken auf die Siegesallee'''<br> | ||
+ | : Ich darf vermelden, dass es für unsere Alliierten und uns gut läuft. Die ostfriesische Expansionsgefahr ist fürs erste gebannt, auch unsere Truppen stehen vor und in Kirchdorf, und wenn wir uns nicht ganz dämlich anstellen, können wir vereint die letzte Tanzschlacht siegreich schlagen. Das 7. Panzerballett hat sich ja schon reichlich mit Rum bekleckert, und wer weiß, vielleicht kommt uns ja noch eine gewisse Rolle beim ''Final Countdown'' zu.<br> Weit besorgniserregender ist die Situation in Florentia, oder anders formuliert: Florentia selbst gräbt lässt die Falten auf meiner Stirn sprießen. Anfangs hatte ich die Hoffnung, dass sich diese Wald- und Wiesentheokraten Stück für Stück den internationalen Gegebenheiten anpassen würden, doch das Gegenteil ist der Fall. Diese Spinner ziehen ihren albernen religiösen Nationaltulpinismus durch, ohne dabei nach links und rechts zu sehen, und man muss sich fast schämen, mit solchen Idioten den gleichen Kontinent zu teilen.<br> Also Konsequenz daraus werde ich dem [[Spiegelwelten:Sitzungssaal des Weltsicherheitsrates|Weltsicherheitsrat]] einen internationalen Friedenskongress vorschlagen, der sich sowohl mit der Ostfriesland- als auch der Florentiafrage befassen soll. Wir sollten die Gelegenheit beim Schopfe packen und beide Länder möglichst für alle Zeiten daran zu hindern, solchen irrsinnigen Mist noch einmal abzuziehen.<br> | ||
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+ | :'''Zweitens, Die Wirtschaftskrise - Hinterwald hat die Welt bei den Eiern'''<br> | ||
+ | : Der ostfriesische Immermalwieder-Präsident [[Lightening]] hat ja ganz offiziell die Wirtschaftskise beendet - dafür möchte ich ihm danken, vor allem weil er Hinterwald nur noch mehr ins Zentrum der internationalen Finanzwirtschaft gerückt hat. Schatzkanzler Moses Stramm hat die Welt immer wieder davor gewarnt, dass ohne einen gemeinsamen Währungsstandard derselbe Mist immer wieder passieren wird - auf ihn hören wollte niemand. Moses wird das sicherlich demnächst auf dem [[Spiegelwelten:Weltrettungsforum|Weltrettungsforum]] genauer erläutern, derzeit sieht es aber so aus: [[Spiegelwelten:Schlimme Zeiten/Archiv#10. Dezember 2010: Schatzkanzler lässt Banken zumauern, um die Krise nicht zu gefährden|Wenn in Hinterwald die Rentner die Banken durch den Vordereingang stürmen sollten]], kommt es in großen Industriestaaten wie dem Franzoséland zu einer beispiellosen Inflation - das Papier der Scheine ist dann abermillionenmal mehr wert, als der monetäre Nennwert. Ins Abendgebet solcher Länder sollte folglich die Bitte aufgenommen werden, dass die Rentner in Hinterwald diszipliniert bleiben. Hinterwald hat damit die Hand fest um die Eier der Welt geschlossen, was irgendwie witzig ist, wenn ich so darüber nachdenke, dass sich die Franzosé als die Weltmacht schlechthin gerieren.<br> Unabhängig davon geht's Hinterwald auch Klasse: Wir haben dank der Krise gewaltige Rohstoffmengen horten können, die uns nun auf Jahre unabhängig von Importen machen - Fazit: prima Situation, weiter geht's.<br> | ||
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+ | :'''Drittens, Apark - Erster Baustein im Literarischen Weltenreich'''<br> | ||
+ | : Sie alle hier haben wahrscheinlich schon einiges über den bahnbrechenden Erfolg des [[Spiegelwelten:Hinterweltprogramm|Hinterweltprogramms]] gehört, den ich hier nun offiziell bestätigen möchte: [[Spiegelwelten:Hinterweltprogramm#08. 03. 2011: Hinterwelt 2.0 - Hinterwald legt sich eine Kolonie zu|Hinterwald hat sich um einiges vergrößert]]. Zu unserem Staat gehört nun auch das [[Spiegelwelten:Apark|Literarische Dominion Apark]], über dessen Status ja die wildesten Gerüchte existieren: Mal ist es eine Kolonie, mal ist es eine Art Doppelstaat, mal ist Hinterwald die Kolonie... das alles ist Quatsch. Apark gehört einfach zu Hinterwald, so wie es auch Itz oder Rauthen tun. In internationaler Hinsicht sind wir ein Staat, der seit kurzem nicht mehr fünf, sondern knapp siebzig Millionen Einwohner hat. Punkt. Ansonsten ändert sich ersteinmal nichts.<br> Jedoch habe ich zusammen mit Aparks Regierungschefin, der hier neben mir stehenden Sharon Holm, darüber gesprochen, dass Apark womöglich eine noch weiter gehende Autonomie bis hin zur Selbstständigkeit erhalten könnte - dann allerdings im Rahmen eines ''Literarischen Weltenreichs'', in dem beide Staaten eng miteinander zusammenarbeiten. Keinem der beiden Länder ist damit geholfen, wenn wir so kurz nach der Liaison gleich getrennte Wege gehen. Alles weitere ist eine Frage der Zeit, wenngleich auch ich höre, dass in Itz weitere literarische Staaten im Bau sind. Wir werden sehen - vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br><br> | ||
+ | '''Protokollchef''' Meine Damen und Herren Pressevertreter, Sie dürfen nun Fr... | ||
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+ | '''Klatschreporter''' Herr Winckelzug, Frau Holm - Haben sie was mit einander? | ||
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+ | '''Protokollchef''' Was ist das denn für ein Ton? Sie sprechen her m... | ||
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+ | '''Winckelzug''' Lass gut sein, Baruch. Diese Frage kann ich beantworten. Die Antwort lautet: kein Kommentar. | ||
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+ | '''Sara Thilozin''' Schluss jetzt, du Wurm, es gibt wichtigere Fragen. Frau Holm, Apark ist eine extrem gefährdete Angelegenheit, besonders dann, wenn irgendjemand das Manuskript in die Finger bekommt. Wo befindet sich dieses jetzt? | ||
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+ | '''Holm''' ''(lächelt fein)'' Ich stimme Ihnen zu, Frau Thilozin. Eine Entwendung oder Veränderung des Manuskripts wäre ein Desaster oder noch schlimmer. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass das Manuskript in Sicherheit ist. Ohne jedes Restrisiko. | ||
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+ | '''Thilozin''' Meiner Erfahrung nach gibt es keine absolute Sicherheit. Nehmen wir mal an, die Pflaume Lightening bekommt das Manuskript in die Hand und malt eines seiner infantilen Bildchen hinein - | ||
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+ | ''Solon Winckelzug stürmt vom Podium herab und versetzt dem Journalisten einen ziemlich heftigen rechten Haken. Der Getroffene sinkt unter dem Beifall des übrigen Publikums zusammen.'' | ||
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+ | '''Winckelzug''' Ich darf Ihnen mitteilen, dass im hinteren Teil des Saales kostenlos Exemplare des Apark-Buches erhältlich sind - die ersten zwanzig erhalten ein limitiertes Lesezeichen gratis dazu. Die Konferenz ist damit been...<br><br> | ||
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+ | ''Die letzten Worte Winckelzugs gehen im allgemeinen Durcheinander unter, das von der zur Bücherausgabe hastenden Journalistenmeute verursacht wird. Sharon Holm tritt neben Winckelzug und beide betrachten das Schauspiel der Schlacht um den Büchertisch mit dem wohlwollenden Gesichtsausdruck, den ein Biologe seinen Labormäuse anblickt, bevor er testet, ob Salzäure tatsächlich die Sehfähigkeit der Tierchen einschränkt. Leise, kaum hörbar, murmelt Holm dem Großkanzler zu: "Und, was denkst du - kommen sie dahinter?" Ein Lächeln huscht kurzzeitig über Winckelzugs Gesicht. "Es ist nicht auszuschließen, aber verdammt unwahrscheinlich. Aber selbst wenn - was nützt es ihnen?"<br> | ||
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== 26. Februar 2011: Rede zur Lage des Vereinigten Königreichs == | == 26. Februar 2011: Rede zur Lage des Vereinigten Königreichs == | ||
[[Bild: Solon_Winckelzug01.jpg|right|thumb|200px|'''In Sachen Ostfriesland:'''<br>"Niemals zuvor verdankten soviele so wenigen soviel Ärger."]] | [[Bild: Solon_Winckelzug01.jpg|right|thumb|200px|'''In Sachen Ostfriesland:'''<br>"Niemals zuvor verdankten soviele so wenigen soviel Ärger."]] |
Version vom 16. März 2011, 16:44 Uhr
Ältere Meldungen aus der Zeit vor dem 01. Januar 2011 gibt es hier.
10. März 2010: Monologische Pressekonferenz im GroßkanzleramtQuerquell, Hinterwald. Hinterwalds Großkanzler Solon Winckelzug stellte sich vor wenigen Minuten zusammen mit der Sharon Holm, der Regierungschefin des neuen Hinterwalder Dominions Der Parameter „APK“ ist der Vorlage unbekannt! den Fragen der Presse. Anlass für den Termin sind die neuesten Entwicklungen im Kommunistischen Krieg, insbesondere dem irren Spiel, das Florentia gerade treibt. Aus Gründen der internationalen Contenance mussen daher einige Passagen Winckelzug betritt das Podium, auf dem zwei Rednerpulte aufgestellt sind. Ihm folgt im protokollarisch festgelegten Abstand Sharon Holm. Aus den Reihen der anwesenden Journalisten erklingt erwartungsvolles Klatschen. Protokollchef Sehr verehrte Pressevertreter, ich darf Sie im Namen des Großkanzlers und der Chefredakteurin von Apark recht herzl... Winckelzug Können wir das bitte abkürzen, ja? In letzter Zeit habe ich mich hier nicht häufig blicken lassen, und Sie alle hier dürfen mal tief in sich gehen und überlegen, warum das so ist... Da, ich sehe, da geht schon die erste Hand hoch, wahrscheinlich eine Frage. Auf dieses Spiel habe ich heute aber keine Lust. Ich werde Ihnen einfach die wichtigsten Dinge, die sie wissen müssen, in die Blöcke diktieren, alles andere überlasse ich Ihrem journalistischen Spürsinn... vielleicht lösen sie dabei auch das spannende Rätsel, warum der Kotbär diesen Namen trägt - egal. Kommen wir zu den zentralen Punkten:
Protokollchef Meine Damen und Herren Pressevertreter, Sie dürfen nun Fr... Klatschreporter Herr Winckelzug, Frau Holm - Haben sie was mit einander? Protokollchef Was ist das denn für ein Ton? Sie sprechen her m... Winckelzug Lass gut sein, Baruch. Diese Frage kann ich beantworten. Die Antwort lautet: kein Kommentar. Klatschreporter Also ja. Winckelzug Nein. Klatschreporter Was denn nun? Sara Thilozin Schluss jetzt, du Wurm, es gibt wichtigere Fragen. Frau Holm, Apark ist eine extrem gefährdete Angelegenheit, besonders dann, wenn irgendjemand das Manuskript in die Finger bekommt. Wo befindet sich dieses jetzt? Holm (lächelt fein) Ich stimme Ihnen zu, Frau Thilozin. Eine Entwendung oder Veränderung des Manuskripts wäre ein Desaster oder noch schlimmer. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass das Manuskript in Sicherheit ist. Ohne jedes Restrisiko. Thilozin Meiner Erfahrung nach gibt es keine absolute Sicherheit. Nehmen wir mal an, die Pflaume Lightening bekommt das Manuskript in die Hand und malt eines seiner infantilen Bildchen hinein - Holm Ich versichere Ihnen nochmals: Soetwas ist vollkommen ausgeschlossen, weil es... Klatschreporter Andere Frage: Habt Ihr es schon miteinander getr... Solon Winckelzug stürmt vom Podium herab und versetzt dem Journalisten einen ziemlich heftigen rechten Haken. Der Getroffene sinkt unter dem Beifall des übrigen Publikums zusammen. Winckelzug Ich darf Ihnen mitteilen, dass im hinteren Teil des Saales kostenlos Exemplare des Apark-Buches erhältlich sind - die ersten zwanzig erhalten ein limitiertes Lesezeichen gratis dazu. Die Konferenz ist damit been... Die letzten Worte Winckelzugs gehen im allgemeinen Durcheinander unter, das von der zur Bücherausgabe hastenden Journalistenmeute verursacht wird. Sharon Holm tritt neben Winckelzug und beide betrachten das Schauspiel der Schlacht um den Büchertisch mit dem wohlwollenden Gesichtsausdruck, den ein Biologe seinen Labormäuse anblickt, bevor er testet, ob Salzäure tatsächlich die Sehfähigkeit der Tierchen einschränkt. Leise, kaum hörbar, murmelt Holm dem Großkanzler zu: "Und, was denkst du - kommen sie dahinter?" Ein Lächeln huscht kurzzeitig über Winckelzugs Gesicht. "Es ist nicht auszuschließen, aber verdammt unwahrscheinlich. Aber selbst wenn - was nützt es ihnen?" 26. Februar 2011: Rede zur Lage des Vereinigten KönigreichsLiebe Hinterwalder! Vor jeder Rede, die ich vor euch halte, lasse ich mir von möglichst vielen Experten Vorschläge unterbreiten, was ich euch wie sagen soll, und vor allem, was ich euch lieber nicht sage. Diese Vorschläge sind für mich sehr hilfreich, denn ich weiß, dass deren Nichtbeachtung ein idiotensicherer Weg zum Erfolg ist. Wir kämpfen in Ostfriesland, weil wir es wollen, nicht, weil wir müssen. Das Wollen, nicht das Müssen, ist der Schlüssel zu unserem Handeln. Wir wollen nicht, dass Ostfriesland ein weiteres Mal nach der Weltherrschaft greift, und zugleich wollen wir nicht, dass skrupellose Ideologenärsche dieses Volk unterjochen. Die Demonstranten, die sich in völliger Unkenntnis er größeren Zusammenhänge aufgemacht haben, dem Weltsicherheitsrat eins auszuwischen – diese Demonstranten haben nichts gegen uns persönlich, und andersherum haben wir nichts gegen sie persönlich. Aber sie verachten das, wofür wir stehen, und umgekehrt halten wir es genauso. Und aus diesem Grund, der ganz und gar im Wille ruht, im Wille, die Entwicklungen nicht zu ignorieren, die Tyrannei nicht zu ertragen – aus diesem Grund nehmen wir gern in Kauf, von diesen Leuten als Tyrannen wahrgenommen zu werden. Das ist der Preis für unseren Willen, und wir werden ihn zahlen. Wir sehen unsere Truppen, wie sie mutig und ohne Zögern die ostfriesischen Strände sturmreif schießen, um die Sicherheit eines jeden Heims hier bei uns in Hinterwald an diesen fernen Gestaden zu sichern. Die Matrosen und Piloten unserer Flugscheiben mögen sich dabei fragen: Wie kann dieser eine Gegner, dieses aufs Ganze gesehen so kleine Land, wie kann dies den Rest der Welt so in Atem halten? Wir müssen einsehen: Niemals zuvor in der Geschichte menschlicher Auseinandersetzungen verdankten so viele so wenigen soviel Ärger. Ostfriesland ist nicht böse, Ostfriesland ist nicht gut. Es ist keine Frage der Moral mehr, und wir dürfen daher auch nicht nach diesem Maßstab handeln. Die Frage für uns darf nur sein: Wollen wir das zulassen? Doch die Frage darf nicht sein, was ein Toter wollte. Sein Tod ist traurig genug, als dass wir ihn zum Instrument unseres Wollens machen sollten. Eines unserer Schiffe ist angegriffen und schwer beschädigt worden, doch glücklicherweise haben wir dort nur Verletzte zu beklagen - es ist schlimm genug. Das ist der Preis des Wollens, und wir zahlen ihn. Die IMS Krummer Hund wird Kurs auf Electronia, um dort instand gesetzt zu werden und dann erneut gegen die kommunistisch-ostfriesische Bedrohung unserer Insel und der ganzen Welt anzugehen. Wir sollten es ähnlich halten.
21. 02. 2011: Krieg! Diesesmal ein kommunistischer!
18. Februar 2011: Ostfrieslandkonflikt - "Erst schießen, dann Fragen stellen"Prinz-Mahongbad, Hinterwald. Das Vereinigte Königreich Hintewald stellt sich offensichtlich auf einen aus der derzeitigen Ostfrieslandkrise erwachsenden internationalen Konflikt ein. Wie bekannt wurde, bestätigte Generalleutnant Schimon S. Scheinwall - seines Zeichens Stellvertreter des Oberkommandierenden Esra Lynchhausen - die am 06. Februar 2011 verhängte Alarmstufe für Heer, Marine und Luftwaffe. Zudem wurde bekannt, dass sich sowohl Großkanzler Solon Winckelzug als auch Lynchhausen sich auf dem Weg zurück nach Hinterwald befinden. Seit dem Bekanntwerden der Besetzung Schwediens durch ostfriesisch-kommunistisch-afrikanische Truppen ist die Lage international äußerst angespannt, erste Stimmen fordern ein Eingreifen des Welsicherheitsrates. Wenngleich damit zunächst vor allem die politische Ebene aktiviert wird, scheint man in Hinterwald davon auszugehen, dass es sich darau nicht beschränken wird. Der nie um ein saftiges Statement verlegene Brigadegeneral Schmulik Dakota vom 7. Panzerballett sagte denn auch gegenüber Schlimme Zeiten: "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass diese afrikanischen Hungerleider sich auf Ostfriesland und Schwedien beschränken werden. Wenn's sein muss, schippern die Genossen auch in einer leere McDonalds-Verpackung über die Ozeane, um ihre durchgeknallten Ideen zu verbreiten. Wir sollten uns auf den ehrbaren Grundsatz der Quatratler Polizei besinnen: 'Erst schießen, dann Fragen stellen' - wobei mir persönlich nur eine Fragen einfällt, die ich diesen Typen stellen möchte: 'Auf's Maul?!'" Ungeachtet der rabiaten - aber typischen und irgendwie auch verständlichen - Haltung des bärbeißigen Brigadegenerals werden in Hinterwald auch Stimmen laut, die die Teilmobilmachung von Heer, Luftwaffe und Marine für übertrieben und sogar kontraproduktiv halten, so etwa General a. D. Itzach Uforst: "Die ganze Mobilmachung ist blöd. Was sollten abgerissene KVAler denn überhaupt in Hinterwald? Würde mich wundern, wenn die überhaupt wissen, wo das liegt. Lasst wir sie doch einfach im eigenen Sud garkochen." - Dakota dazu: "Der Alte mag recht haben - es macht aber keinen Spaß."
18. Februar 2011: Großkanzler unter Beschuss - Doktorarbeit angeblich nicht abgeschrieben!Querquell, Hinterwald. Im hauptstädtischen Journalistenverband grummelt es gewaltig. Der frühere Leiter der Universität und heutige Großkanzler Prof. Dr. Solon Winckelzug wird seit kurzem beschuldigt, in seiner Dissertation nicht abgeschrieben, sondern alles selbst verfasst zu haben, was besonders das Sprachrohr des Hinterwalder Journaillenadels, Sara Thilozin, regelrecht auf die Palme bringt. So erklärte Sie am heutigen Morgen auf der Reichspressekonferenz: "Wie sollen wir dem Kerl unter solchen Bedingungen denn überhaupt etwas vorwerfen?! Gut, er vergreift sich im WSR im Ton. Ja, er unterschlägt uns wahrscheinlich eine ziemlich illegale Flottenaktion gegen diesen Spinner Tim Ooten. Und ja, er spielt sich auf wie ein kleiner Sonnenkönig oder Gott, der selbstgefällig über Hinterwald regiert - Aber all das ist doch Kinderkacke. Einen ordentlichen Sexskandal bräuchten wir, eine gefälschte Arbeit, was auch immer! Aber so wie jetzt macht das überhaupt keinen Spaß." Der angegriffene Großkanzler indes schweigt bis jetzt zu den Vorwürfen - ganz einfach, weil er sich offenbar ohne Ankündigung außer Landes begeben hat. Derzeit wird er in Neu-Neapel auf der Müllschieberinsel beim Weltsicherheitsrat vermutet, genaueres ist aber leider nicht zu erfahren, da der Regierungschef die für den Großkanzler reservierte Reichsflugscheibe selbst dorthin geflogen hat. Zudem wurde aus internen Kreisen bekannt, dass auch Esra Lynchhausen mit Abwesenheit glänzt - angeblich befindet er sich an Bord der IMS Greisenfaust derzeit in der Nähe der Reste von Magica - Kurs auf Nordost, volle Fahrt voraus. 16. Februar 2011: Die Expedition beginntItz, Hinterwald. Das vor kurzem von Großkanzler Winckelzug persönlich in die Wege geleitete Hinterweltprogramm wird morgen seinen vorläufigen Höhepunkt mit einer ersten Expedition in die unendlichen Weiten des K-Raumes finden.Einer offiziellen Mitteilung der Universitätsleitung zufolge wird sich ein Team aus Experimentalphilologen und Großwildjägern morgen über ein stabilisiertes K-Raumportal in die literarische Interdimension von Pimminella Zychtigongs Backebackekuchen mit Herrn Ente und Frau Karpfen begeben – eben jenes Werk, in dem Quadratl mehrere Wochen lang eingeschlossen war. Ziel ist es, dem dringenden Wunsch des Großkanzlers nachzukommen, den verbrecherischen Ganter zu finden und zur Strecke zu bringen, der die Schuhe des Regierungschefs beschmutzte. 10. Februar 2011: Regierung startet HinterweltprogrammItz, Hinterwald, . Noch euphorisiert von der Entdeckung der Reichsflugscheibe haben herausragende Köpfe der in Itz versammelten Forschergemeinde des Vereinigten Königreiches (Körpergröße über 1,65 m) in einem heute vorgelegten Forschungsbericht einen Teil der noch immer offenen Frage beantworten können: Was geschah mit Quadratl? Das etwa einmonatige Verschwinden der Stadt (Schlimme Zeiten berichtete) sowie die Flucht der Hinterwalder in den K-Raum vor dem damals drohenden Dimensionscrash warf im Rückblick immer wieder die Frage auf: Wo zur Hölle waren wir da überhaupt? Schlimme Zeiten Wissenschaft - Hinterwald geht in die LuftItz, Hinterwald, 04. 02. 2011. Das bislang aus Luftfahrtkreisen weitestgehend ausgeschlossene Hinterwald macht mit der neuesten Entwicklung der Experimentalphilologen der Universität Itz einen gewaltigen Sprung vorwärts. Den Forschern gelang der Bau eines ersten funktionstüchtigen Prototypen des einstweilen Reichsflugscheibe genannten Flugobjekts. Die Grundidee eines kreisrunden Flugzeugs ist zwar sowohl in dieser als auch anderen Welten alles andere als neu, jedoch scheiterten entsprechende Versuche in dieser Richtung stets an der Antriebsmethode. Dieses Problem ist, wie der Rektor der Universität Itz nun stolz verkündete, nun gelöst: „Eigentlich ist es mir ein Rätsel, warum bis jetzt noch niemand darauf gekommen ist, ein Flugobjekt mit Literatur anzutreiben. Allein die Form legt das doch nahe: Die Reichsflugscheibe kreist genau wie die Literatur um sich selbst und ihr gelingt es ebenso wie einem guten Roman, in ungeahnte Höhen vorzustoßen – der Schritt vom Literaturbetrieb zum Literaturantrieb ist also nur ein winzig kleiner für die ganze Menschheit, aber anscheinend ein großer für den einzelnen Forscher.“ Das Wirkungsprinzip des Literaturantriebs ist – wenn man einmal darauf kommt – vergleichsweise simpel. Grundsätzlich basiert es auf dem „Wie-jeder-weiß“: Jeder weiß, dass im Literaturbetrieb ein Roman den anderen jagt. Arrangiert man nun die richtigen Romane in der richtigen Reihenfolge in einer mühlradähnlichen Konstruktion, setzt sich diese unweigerlich in Bewegung, da jeder Roman seinen Vorgänger abzulösen versucht, während er gleichzeitig vor seinem Nachfolger davon rennt. Die Schwierigkeit besteht einzig und allein im Schließen des Kreises – daran scheiterten bisher alle Experimente in dieser Richtung. Da sich literarische Moden aber zirka alle dreißig bis hundertzwanzig Jahre wiederholen, muss das Intervall nur vernünftig angesetzt werden: Den Itzer Experimentalphilologen gelang es nun, die Lücke mittels eines nicht näher benannten Vampirromanes für hoffnungslos romantische, verklemmt- pubertierende Mädchen zu schließen, die aller Jubeljahre wieder in minimaler inhaltlich-stilistischer Variation als absolute Neuheit erscheinen. Die Entdeckung fand bei ihrer Vorstellung tosenden Applaus. Insbesondere der Großkanzler und ehemalige Rektor der Universität Itz, Solon Winckelzug, ließ es sich nicht nehmen, den ersten Testflug mit Erfolg selbst vorzunehmen. Im Anschluss zeigte er sich in einer beinahe ungesunden Weise aufgekratzt und sprach davon, in Hinterwald eine ganze Reihe von Flugscheibenfabriken errichten zu wollen. Insbesondere die kürzlich für einen Centbetrag erworbene, im Hafen von Prinz-Mahongbad vor sich hin modernde Steckbausatz-Flugzeugfabrik solle hierfür den Grundstein legen. Mit dieser Erfindung erübrige sich die lange mit Sorge erwogene Einführung des Automobils in Hinterwald – Mampfbahnen und Flugscheiben seien mehr als hinreichend, um den heutigen wie auch den zukünftigen Verkehr zu bewältigen. Kritik kam lediglich aus den Reihen der Orthodoxen Philologen und der Professionellen Glaskugelleser. Sie bemängelten die Zweckentfremdung literarischen Gutes in dieser – von ihnen als ketzerisch empfundenen – Weise. Zwar gestanden sie zu, dass der Literaturantrieb vorrangig mit Schund betrieben werde, jedoch wurde deutlich, dass es ihnen an die Nieren ging, dass mit Hochliteratur offenbar kein Antrieb möglich ist. Sie kündigten jedoch eigene Studien mit klassischer Hochliteratur und Experimentaldichtung an, die ein für alle mal zeigen sollten, dass diese weit höhere Kräfte entfalten könne als literarische Massenware. Auch der Name des Projekts war Gegenstand der Kritik, immerhin greife er etwas auf, das in einer anderen Welt schon einmal von extrem zweifelhaften Spinnern und Fanatikern durchgekaut worden sei. Großkanzler Winckelzug tat die Sache aber mit einem deutlichen „Unsinn!“ ab:
30. Januar 2011: Reise nach JerusalemQuerquell, Hinterwald. Als Reaktion auf die im Zuge der ZORNIG-Krise geäußerte Kritik stellte Prof. Dr. Solon Winckelzug am Abend völlig überraschend ein neues Kabinett vor, um seine schon beinahe völlig verstummten Kritiker endlich ganz zum Schweigen zu bringen. Dem Vorwurf, dass er nun schon wieder mit der Tür ins Haus falle und sich an keinerlei Fristen und Absprachen halte, hielt er entgegen: "Die Könige finden es Klasse und ich wollte das Vereinigte Königreich international auf Höhe der Zeit halten. Da in letzter Zeit so ziemlich alle ihre Regierung gewechselt haben, müssen wir einfach mitziehen." Für diese Bemerkung erntete Winckelzug Beifall, der sich noch steigerte, als er das neue Kabinett, das 273. in der Geschichte HInterwalds, vorstellte. Im Grunde bleibt alles beim alten, sieht man davon ab, dass fünf Minister einfach einen Stuhl weitergerutscht sind. Winckelzug sprach in diesem Zusammenhang von einer "typisch Hinterwaldischen Lösung. Warum die Jungs ihren Schreibtisch auslehren lassen - wir tauschen einfach die Schilder draußen am Ministerium." Entsprechend dieser Logik setzt sich die neue Regierung wie folgt zusammen:
Damit ist der schwelende Konflikt zwischen Lynchhausen und Winckelzug beendet, die in den letzten Monaten gewissermaßen im Tandem das Amt des Großkanzlers ausfüllten. Lynchhausen zeigte sich sichtlich erleichtert, immerhin kehrt er in seine alte Profession zurück und kündigte an, die Modernisierung der Hinterwalder Armee in den nächsten Monaten voranzutreiben. Nach der Vorstellung des neuen Kabinetts ließ Winckelzug sofort einen zweiten Schreibtisch in seinem Büro aufstellen.
29. Januar 2011: Mitgliederliste der ZORNIG löst Regierungskrise ausQuerquell. Das Bekanntwerden der Aufnahme von Fernostfriesland in die ZORNIG löste im Vereinigten Königreich einen Sturm der Entrüstung aus. Spontane, aber leicht desorientierte Veteranen der Querquellarmee drohten damit, die Banken durch den Fordereingang zu stürmen und durch den damit verbundenen Verfall der fiktiven Renten die Finanzkrise zu beenden. Zugleich warfen sie die drängenden Fragen auf, warum a) Esra Lynchhausen, Großkanzler de jure, nichts unternehme und b) Solon Winckelzug, Großkanzler b. a. D., sich eigentlich ständig in alles einmische. Die aufgebrachte Menge forderte einen völligen Regierungsumbau, wobei sich sowohl die Parlamente als auch die sonst wenig an Politik interessierten Halbkönige Mahong III. und Afrodo I. dem Protest anschlossen. Zudem solle in Sachen ZORNIG endlich Klarheit geschaffen werden: Mit den Fernostfriesen wolle man sich kein Bündnis teilen müssen. Es wurden auch Stimmen laut, die ein Wiederaufleben der Pensionistischen Republik Rentenwald forderten, was von der Menge erstaunlicherweise bejubelt wurde. Das Vereinigte Königreich Hinterwald sieht sich damit völlig unerwartet in seiner Existenz gefährdet: Sollten nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden, droht ein zweiter Bürgerkrieg. 28. Januar 2011: Hinterwald hilftIn einer ziemlich spontanen Geste hat das Vereinigte Königreich beschlossen, dem bedrohten Ost-Alkurdis-Irgendwas mit der Bereitstellung der Hinterwalder Luftschiffflotte zu helfen. Der Initiator, Großkanzler b. a. D. Prof. Dr. Solon Winckelzug, meinte dazu: "Wir helfen auch dann, wenn der Name des Bedürftigen unaussprechlich ist." Die ersten Einheiten starteten vor wenigen Minuten beladen mit medizinischer und kulinarischer Fracht. Die Zeppelinflotte nimmt dabei die direkte Route über Russland - Rakete - Franzoséland (das die Flotte wohl am Sonntag erreichen wird), vor allem aber fliegt sie unbewaffnet und ohne Geleitschutz, was Winckelzug herbe Kritik von General Schmulik Dakota einbrachte. Letzterer hatte wenigstens das 29. Jagd-Teppich-Geschwader der Kgl.-Hinterwaldischen Luftwaffe mitschicken wollen, was Winckelzug aber vehement ablehnte: "Dort gibt es", so der beinahe außer Dienst befindliche Großkanzler, "zuviele Teppichhändler. Wir wären unser Geschwader in weniger als einer halben Stunde los im Tausch gegen dreißig fußlahme, demente Kamele oder sowas." General Dakota kündigte daraufhin Klage gegen das Zitat "zunehmend selbstherrliche Handeln dieses alten Schreibtischtäters" an. Abzuwarten bleiben daher die Folgen der Hilfsaktion: Sollte der Luftflotte irgendetwas zustoßen oder die Aktion in Ost-Al-Irgendwas nicht reibungslos verlaufen, wird Winckelzug mit einigem Gegenwind rechnen müssen - selbst seine (verfassungsrechtlich tatsächlich bedenkliche) Position im Vereinigten Königreich stünde dann wohl zur Disposition. 12. Januar 2011: Solon Winckelzug erfindet die Sportart WeltbashingVöllig unerwartet bemächtigte sich in den Mittagsstunden Solon Winckelzug, ehemaliger Großkanzler von Hinterwald und jetziger Lord-Bürgermeister von Quadratl, der Mikrofone im Studio von Schlimme Zeiten und feuerte im Beisein des völlig verstört wirkenden Esra Lynchhausen eine saugrobe Rede in die Welt hinaus – urteilen Sie selbst: Wäre ich ein Papst oder irgendein diplomatischer Leisetreter aus der zweiten Reihe, würde ich jetzt wahrscheinlich sagen: Die beunruhigenden weltpolitischen Verwerfungen der letzten Wochen lassen es mir als angeraten erscheinen, zu euch allen zu sprechen, lassen mich blablabla… Zum Glück bin ich bloß Bürgermeister, und das gibt mir das verdammte Recht, die Dinge beim Namen zu nennen, und dabei nach Herzenslust zu fluchen. Die Lage in der Welt ist nicht irgendwie beunruhigend, nein, sie ist Scheiße noch mal hochexplosiv, und die irre Geisterfahrt einiger ansonsten doch geschätzter Nachbarn treibt mir die Zornesröte ins Gesicht: Blingbling-Piraten vor Sibirska, bescheuerte Affen irgendwo am Arsch der Welt, ein an akutem Sterben erkrankter Günter,… äh, ja. Weiterhin ein mit den Hufen scharrender Hauke A., eine dahinsiechende Weltwirtschaft – Ich will mal die politische Bilanz ziehen: So löblich es sein mag, etwas gegen die Krise zu tun, aber indem man einfach neues Geld druckt ist nichts erreicht. Herr Blechheld und Herr Bokassa können froh sein, dass aus Hinterwald keine plötzliche Währungsabwertung gekommen ist, denn ansonsten wären sie jetzt arm wie die Kirchenmäuse. Das Weltwirtschaftsproblem kann nur im Verbund gelöst werden, und zwar im Verbund aller: Alle Staaten weltweit müssen weg von der reinen Relation der Währungen untereinander (da hat uns ja in diese beschissene Situation gebracht), und an einem bestimmten Tag die Relation ihrer jeweiligen Währung zu einer allgemeinen Standardgröße festlegen – gemeinsamer Standard, Ende der Deflationskrise. Letzter Punkt bringt mich besonders auf die Palme: Die ZORNIG wird in letzter Zeit immer mehr zu einer reinen Kriegsallianz – eigentlich abzusehen bei einer Organisation, die allzu deutlich von Frieden faselt. Was den ganzen Interventionismus der letzten Zeit angeht, bin ich ganz Hinterwalder Patriot: Die verdammten Fernostfriesen sind in unser Land eingedrungen, und auch wenn sie nur das Gras plattgelegen haben, es waren Invasoren – deren angeblich gute Absichten interessieren mich nicht, und Mitleid hab ich gleich gar nicht. So, nun hab ich mich schön in Rage geredet, und so folgt nach der politischen Bilanz die politische Konsequenz: Ich denke, wir sollten diese irre Geisterbahnfahrt nun endgültig beenden. Esra Lynchhausen ist ein guter Kerl, aber als Großkanzler völlig überfordert, stimmt’s alter Drückeberger? (Winckelzug klopft dem neben ihm sitzenden Großkanzler jovial auf die Schulter. Lynchhausen vollführt eine eingeschüchterte Geste, die alles bedeuten könnte) Genau. Und deshalb gehe ich für ihn die Schritte, die er sich nicht traut. Zweitens. Hinterwalds Mitgliedschaft in der ZORNIG ruht so lange, bis die Entscheidungsprozesse in diesem Bündnis eine angemessene Qualität annehmen. Wir sind nicht Bokassas Handlanger und Verfügungsmasse. Sollte das imperiale Gebaren des Vereins sich nicht ändern, sind wir draußen (Winckelzug schaut kurz zu Lynchhausen, der einen flehenden Gesichtsausdruck angenommen hat). Drittens. Unabhängig von Aufnahme oder Ablehnung Hinterwalds im Weltsicherheitsrat bitte ich diesen, ein weltweites Verfahren zur Stabilisierung der Währungen und Finanzen einzuleiten und einen globalen Standard einzuführen. Hinterwald wird sich der Entscheidung des Gremiums beugen – selbst dann, wenn wir Moses Stramm, den alten Scharlatan, dafür aus seinem Büro zerren müssen. 04. Januar 2011: Neue NachbarnItz, Hinterwald. Seltsam tuckernde Geräusche sorgten am späten Vormittag in der alterwürdigen Universitätsstadt für Aufregung und rissen die vom Steinigungsfest noch reichlich verkaterten Studenten und Dozenten gegen 11:30 verfrüht aus den Betten. Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein Flugzeug aus den Vereinigten Moghulaten von Ustbekistan, einem bisher noch völlig unbekannten Land der Spiegelwelt. Das Luftfahrzeug kam dabei aus einer völlig ungewohnten Richtung - nämlich aus dem Osten - und schoss in beängstigendem Tiefflug wie eine flügellahme Ente über die Universität hinweg, um schließlich auf dem nahen Wasserflugfeld eine halbe Bruchlandung hinzulegen. Die dem Gerät entsteigenden Personen ware nicht weniger merkwürdig, jedoch erwies sich die Tatsache, dass sie in Itz landeten, als vorteilhaft: Die Gelehrten konnten sich mit den Neuankömmlingen imerhin in lateinischer Sprache verständigen. So erfuhr man schließlich von dem dem neuen Nachbarstaat im Osten und hieß sie willkommen. Auch aus Quadratl kam ein Gruß von Lord-Bürgermeister Solon Winckelzug. Zwar bedauerte dieser, dass die Nachbarinsel damit als staatenloses Territorium verlorengehe, in denen er selbst seinen Jagdneigungen nachgehen könne, jedoch freute er sich zugleich über die neuentdeckte Insel der Zivilisation. Er sei Zitat "gerührt darüber, dass es immer noch Leute gibt, die aus eigener Kraft über das Höhlen- und Faustkeilniveau hinauskommen. Deshalb auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen." |
(08. 03. 2011) (27. 02. 2011) (26. 02. 2011) (25. 02. 2011) Sowohl im Marineministerium, dem Oberkommando und dem Großkanzleramt war plötzlich niemand mehr für Schlimme Zeiten zu sprechen - ein beunruhigendes Zeichen. Kurz darauf bekamen wir direkt aus dem Flottenkommando Süd die Information zugespielt, dass die fragliche Flottille unter der Führung der IMS Greisenfaust mit einem Abfangauftrag in Richtung Ostfriesland unterwegs ist, wobei in diesem Zusammenhang der Name Tim Ooten mehrfach fiel. Sollten sich diese Meldungen bestätigen, dürften nicht nur auf das Geschwader, sondern auch auf die Hinterwalder Regierung stürmische Zeiten zukommen. Schlimme Zeiten hält sie weiterhin auf dem Laufenden. (06. 02. 2011) Ursache für diesen angesichts der grassierenden Wirtschaftskrise umso eigenartigeren Zustand ist die von Esra Lynchhausen gestartete Welteinkaufstour. Die vom ehemaligen Großkanzler im Foyer des Weltsicherheitsrates gesammelten Spenden in Höhe von etwa 30 Franc in verschiedenen Währungen reichten aus, um anschließend dank der Deflation ungeheure Mengen von Rohstoffen und Waren zu erwerben. Allein die so gebunkerte Rohölmenge reicht aus, um Hinterwald bis ans Ende aller Tage Energiesicherheit zu gewähren, gleiches gilt für Erze und die meisten unverderblichen Güter. Jedoch stapeln sich auch Waren und - offizielle Bezeichnung - Maschinenbauprodukte an den Kais. Neben acht hypermodernen, in Electronia erworbenen Fregatten drängelt sich eine fabrikneue Panzerdivision, auch eine komplette Flugzeugfabrik nach Steckbausatzprinzip blockiert die Seelager in Prinz-Mahongbad. Regierung, Heeresleitung und ganz besonders das Finanzministerium reagierten äußerst zugeknöpft auf Anfragen in Richtung der gewaltigen Gütereinlagerung. Man sei, so ein Sprecher, "zugegebenermaßen so etwas wie Importweltmeister" - zu den moralischen Implikationen schwieg man allerdings. Abzuwarten bleibt, wie die Welt auf den die Krisengewinne Hinterwalds reagiert - immerhin hat das Land die Deflation erst losgetreten. Der enttäuschte Geschwaderkommandeur Abraham Grobklotz sagte dazu am Telefon: "Blödes Gefühl, hier anzukommen und in lauter hämische Gesichter zu blicken. Die wussten alle, dass die Sache schon längst gelaufen ist, aber niemand hielt es für nötig, uns mal Bescheid zu geben. Aber immerhin, wir sind in Franzoséland, und das wollen wir ausnutzen: Heute Abend geht die gesamte Besatzung der Flotte mal ordentlich einen heben." Electronische und Luxusburgische Verbände probten auf Grollendug den Aufstand, auch das dort stationierte Hinterwalder Panzerballett wurde unruhig. Solon Winckelzug, Großkanzler b. a. D. ordnete in ziemlich heiterer Stimmung dessen Rückkehr nach Hinterwald und den sofortigen Austritt Hinterwalds aus der ZORNIG an. Die innenpolitische Krise verliert damit einiges an Schärfe, was General a. D. Schmulik Dakota mit "Schade" kommentierte. Im allgemeinen Chaos, das auf die Attacke des Jan Delay im Verbund mit dem ostfriesischen Präsidenten folgte, konnte er aus der Dingfeste bei Querquell fliehen - vormutlich sogar ohne Hilfe. Dennoch standen nach Augenzeugenberichten zwei Personen mit pensionistischen Fähnchen vor dem Haupttor und nahmen den ehemaligen Staatschef und mutmaßlichen Kriegsverbrecher freudig in Empfang. Häuser und ganze Stadtviertel gingen in Flammen auf, Schädel explodierten - in Barmannstadt wankten zombieartige - mittlterweile als Janbots bezeichnete - Opfer des JAN DELAY durch die Straßen und griffen alles an, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Der Bürgermeister der Stadt kam so zu Tode. |
Benutzer:Hugo Victor/Hinterwald
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