Sohn: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sohn''' ist eine Berufsbezeichnung für Nachkommen männlichen [[Geschlecht]]s, die von [[Eltern]] [[Fortpflanzung|gezüchtet]] wurden oder zu diesen in sonstiger verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Die Betätigung als Sohn, ist wohl der einzige Broterwerb bei dem man mangels Leistung, auch für die bloße Anwesenheit bezahlt wird. Allerdings wird schon in der Ausbildung die spätere Spezialisierung im Berufsleben eingeleitet.<br />
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'''Sohn''' ist eine Berufsbezeichnung für Nachkommen männlichen [[Geschlecht]]s, die von [[Eltern]] [[Fortpflanzung|gezüchtet]] wurden oder zu diesen in [[sonstiger]] verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Die Betätigung als Sohn ist wohl der einzige Broterwerb, bei dem man mangels Leistung auch für die bloße [[Anwesenheit]] bezahlt wird. Allerdings wird schon in der Ausbildung die [[Abilución|spätere Spezialisierung im Berufsleben]] eingeleitet.<br />
 
Oft gegen den Willen und ohne Wissen des [[Kind|Lehrlings]].
 
Oft gegen den Willen und ohne Wissen des [[Kind|Lehrlings]].
  
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[[Datei:Deprson.png|thumb|230px|Nach Einführung des modernen Arbeitschutzes malocht man heute ja nur noch für Geld, in früheren Zeiten flog einem nicht alles so zu. Froh war man damals, wenn die Prüfungen endlich vorbei waren.]]
 
[[Datei:Deprson.png|thumb|230px|Nach Einführung des modernen Arbeitschutzes malocht man heute ja nur noch für Geld, in früheren Zeiten flog einem nicht alles so zu. Froh war man damals, wenn die Prüfungen endlich vorbei waren.]]
 
Nach [[Ogott|Vater]], Mutter und [[Taschengeld|Fachanwalt für Familienrecht]], kann man Sohn als ältestes Gewerbe der Welt bezeichnen. Historische Quellen verlaufen sich in den Analen der Geschichte, daher ist es ein großes Glück das sich das Sohnemannshandwerk auch heute noch einer [[Zwang|regen Beliebtheit]] erfreut.<br />
 
Nach [[Ogott|Vater]], Mutter und [[Taschengeld|Fachanwalt für Familienrecht]], kann man Sohn als ältestes Gewerbe der Welt bezeichnen. Historische Quellen verlaufen sich in den Analen der Geschichte, daher ist es ein großes Glück das sich das Sohnemannshandwerk auch heute noch einer [[Zwang|regen Beliebtheit]] erfreut.<br />
Sohn wird man nicht, Sohn ist man, und zwar bevor man überhaupt weiß [[Erziehung|wie einem geschieht]]. Andere sogenannte Berufe - die teilweise viel interessanter und lukrativer sind - werden nur zum Nebenerwerb angenommen. Selten aber oft genug, kommt es sogar vor das sich Söhne wirklich einen weniger harten [[Waise|Beruf]] suchen. Mit medizinischer und psychologischer Hilfe ergreifen sie heute sogar den Beruf der Tochter, ein [[Geschlechtsumwandlung|Laufbahnwechsel]] der früher unmöglich gewesen wäre.<br />
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Sohn wird man nicht, Sohn ist man, und zwar bevor man überhaupt weiß, [[Erziehung|wie einem geschieht]]. Andere sogenannte Berufe - die teilweise viel interessanter und lukrativer sind - werden nur zum Nebenerwerb angenommen. Selten aber oft genug, kommt es sogar vor das sich Söhne wirklich einen weniger harten [[Waise|Beruf]] suchen. Mit medizinischer und psychologischer Hilfe ergreifen sie heute sogar den Beruf der Tochter, ein [[Geschlechtsumwandlung|Laufbahnwechsel]], der früher unmöglich gewesen wäre.<br />
  
 
{{ÜS3|Berufsbild}}
 
{{ÜS3|Berufsbild}}
Einsatzbereitschaft, die Identifizierung mit dem Unternehmen, ständige Weiterbildung und ein höfliches aber bestimmtes Verhältnis zur Geschäftsleitung sind unerlässlich, wenn man ein guter Sohn werden - und später einmal selbst ausbilden will. Der Sohn erfüllt zahlreiche Aufgaben innerhalb des Familienbetriebes. Er hilft der [[Eltern|Geschäftsleitung]] ihre  evtl. Lebenswünsche umsetzen oder er dient als Hoffnungsträger und Anlass für Stolz, den sich die Ausbilder in anderen Lebensbereichen nicht selbst verschaffen können. Gegenüber den männlichen Ausbildern, gehört es zu seinen Aufgaben auch Blitzableiter zu sein oder Konkurrent, wenn die [[Sex|Familienarbeit]] gerade mal stagniert. Im Beruf des Sohnes arbeitet man tagtäglich am [[Harmonie|Sozialen Gelingen]] des Familienunternehmens und seiner Corporate Identity mit, ständig in Fühlung mit der Firmenleitung.
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Einsatzbereitschaft, die Identifizierung mit dem Unternehmen, ständige Weiterbildung und ein höfliches aber bestimmtes Verhältnis zur Geschäftsleitung sind unerlässlich, wenn man [[Max Mustersohn|ein guter Sohn werden]] - und später einmal selbst ausbilden will. Der Sohn erfüllt zahlreiche Aufgaben innerhalb des Familienbetriebes. Er hilft der [[Eltern|Geschäftsleitung]] ihre  evtl. Lebenswünsche umsetzen oder er dient als Hoffnungsträger und Anlass für Stolz, den sich die Ausbilder in anderen Lebensbereichen nicht selbst verschaffen können. Gegenüber den männlichen Ausbildern, gehört es zu seinen Aufgaben auch Blitzableiter zu sein oder Konkurrent, wenn die [[Sex|Familienarbeit]] gerade mal stagniert. Im Beruf des Sohnes arbeitet man tagtäglich am [[Harmonie|Sozialen Gelingen]] des Familienunternehmens und seiner Corporate Identity mit, ständig in Fühlung mit der Firmenleitung.
  
 
== Im Betrieb ==
 
== Im Betrieb ==
 
[[Datei:Sobü.png|thumb|left|280px|Augen auf bei der Lehrstellen-Auswahl, bei der Logis ist immer Vorsicht geboten. Als ausgesprochen unbeliebt gelten Kosmetikstudios; Gas, Wasser, Scheiße und ganz besonders das Baugewerbe.]]
 
[[Datei:Sobü.png|thumb|left|280px|Augen auf bei der Lehrstellen-Auswahl, bei der Logis ist immer Vorsicht geboten. Als ausgesprochen unbeliebt gelten Kosmetikstudios; Gas, Wasser, Scheiße und ganz besonders das Baugewerbe.]]
Der Familienbetrieb gliedert sich in verschiedene Abteilungen in denen gleichzeitig gelebt, gelernt und gelehrt wird. Ein festes Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen und absolute Sauberkeit an [[Arbeitsplatz]] sind essenziell für das Unternehmensklima. Dies ist umso wichtiger, da man im Familienbetrieb praktisch nie [[Feierabend]] hat und oft auch die Erholungsphasen miteinander verbringt<br />
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Der Familienbetrieb gliedert sich in verschiedene Abteilungen, in denen gleichzeitig gelebt, gelernt und gelehrt wird. Ein festes Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen und absolute Sauberkeit an [[Arbeitsplatz]] sind essenziell für das Unternehmensklima. Dies ist umso wichtiger, da man im Familienbetrieb praktisch nie [[Feierabend]] hat und oft auch die Erholungsphasen miteinander verbringt.<br />
  
 
<u>'''Das Büro:'''</u><br />
 
<u>'''Das Büro:'''</u><br />
In einem gut geführten Betrieb erhält der Sohn, bald nach dem [[Geburt|Vorstellungsgespräch]], sein eigenes [[Kinderzimmer|Büro]]. Um Kosten zu sparen und die [[Effizienz]] des Sohnes zu steigern, dient dieses auch als Aufenthaltsraum in Ruhephasen. Viele Ausbilder würden es gerne sehen wenn die nötigen [[Knast|Sanitäranlagen auch gleich integriert]] wären. Das Büro ist der einzige Raum im Firmengebäude, in dem „<i>Mein Sohn</i>“ eine gewisse Autonomie in Einrichtungsfragen eingeräumt wird.<br />
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In einem gut geführten Betrieb erhält der Sohn, bald nach dem [[Geburt|Vorstellungsgespräch]], sein eigenes [[Kinderzimmer|Büro]]. Um Kosten zu sparen und die [[Effizienz]] des Sohnes zu steigern, dient dieses auch als Aufenthaltsraum in Ruhephasen. Viele Ausbilder würden es gerne sehen, wenn die nötigen [[Knast|Sanitäranlagen auch gleich integriert]] wären. Das Büro ist der einzige Raum im Firmengebäude, in dem „<i>Mein Sohn</i>“ eine gewisse Autonomie in Einrichtungsfragen eingeräumt wird.<br />
Es dient in den ersten Lehrjahren noch völlig der spielerischen Einarbeitung in die grundsätzlichen Arbeitsabläufe. In seinem Büro, das nicht selten der Multimedia Abteilung eines Saturns gleicht, paukt der Sohn die ihm vorgegebenen Theorie-Bausteine des Sohnemannsberufs.<br style=clear:both />
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Es dient in den ersten Lehrjahren noch völlig der spielerischen Einarbeitung in die grundsätzlichen Arbeitsabläufe. In seinem Büro, das nicht selten der Multimedia-Abteilung eines Saturn gleicht, paukt der Sohn die ihm vorgegebenen Theoriebausteine des Sohnemannsberufs.<br style=clear:both />
  
 
<u>'''Die Kantine:'''</u><br />
 
<u>'''Die Kantine:'''</u><br />
Traditionell ist hier meist eine stinknormale [[Mutter|Bedienung]] als Abteilungsleiterin eingesetzt. Sie dient neben der Nahrungsaufnahme auch als Besprechungsraum, in dem die täglichen [[Befehl|Briefings]] , [[Strafe|Nachbesprechungen]] und [[Sich gegenseitig anbrüllen|Power-Talks]] mit der Geschäftsleitung abgehalten werden. Hauptsächlich wird hier jedoch „Das gemeinsame Abendessen“ ausgegeben.<br />
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Traditionell ist hier meist eine stinknormale [[Mutter|Bedienung]] als Abteilungsleiterin eingesetzt. Sie dient neben der Nahrungsaufnahme auch als Besprechungsraum, in dem die täglichen [[Befehl|Briefings]], [[Strafe|Nachbesprechungen]] und [[Sich gegenseitig anbrüllen|Power-Talks]] mit der Geschäftsleitung abgehalten werden. Hauptsächlich wird hier jedoch „Das gemeinsame Abendessen“ ausgegeben.<br />
Ohne das Genussritual, würde sich das Unternehmen bald in eine gefährliche Bande von Sozial-Desperados entwickeln - die Kinder in Kühlfächer stecken; in den [[Schule|außerbetrieblichen Ausbildungsstätten]] [[Amok]] laufen und ihren [[Unterschicht|Goethe nicht lesen]].<br />
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Ohne das Genussritual würde sich das Unternehmen bald in eine gefährliche Bande von Sozialdesperados entwickeln - die Kinder in Kühlfächer stecken; in den [[Schule|außerbetrieblichen Ausbildungsstätten]] [[Amok]] laufen und ihren [[Unterschicht|Goethe nicht lesen]].<br />
  
[[Datei:Fatherfigure.jpg|thumb|300px|Die Bedienung zeigt einem Azubi wie man sich eine individuelle Vaterfigur bastelt. Durch braves Zusehen, kann der Sohn viel über das ständige Hick Hack in der Chefetage lernen. Die meisten Skulpturen springen allerdings im Brennofen - woran große Kunst dann später meist scheitert.]]
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[[Datei:Fatherfigure.jpg|thumb|300px|Die Bedienung zeigt einem Azubi, wie man sich eine individuelle Vaterfigur bastelt. Durch braves Zusehen kann der Sohn viel über das ständige Hickhack in der Chefetage lernen. Die meisten Skulpturen springen allerdings im Brennofen - woran große Kunst dann später meist scheitert.]]
 
<u>'''Die Produktionsabteilung:'''</u><br />
 
<u>'''Die Produktionsabteilung:'''</u><br />
In der [[Wohnzimmer|Produktionsabteilung ]] wird das eigentliche Produkt des Familienunternehmens, das Familienleben hergestellt, sie ist meistens die sauberste und prachtvollste Abteilung. Hier zeigt die Geschäftsleitung ihre glanzvollen Errungenschaften und man genießt die oft einzigen bequemen Sitzmöglichkeiten im ganzen Gebäude.<br />
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In der [[Wohnzimmer|Produktionsabteilung]] wird das eigentliche Produkt des Familienunternehmens, das Familienleben hergestellt, sie ist meistens die sauberste und prachtvollste Abteilung. Hier zeigt die Geschäftsleitung ihre glanzvollen Errungenschaften und man genießt die oft einzigen bequemen Sitzmöglichkeiten im ganzen Gebäude.<br />
In heutigen Produktionsabteilungen, wird das Familienleben immer öfter durch teure [[Fernseher|Maschinen]] hergestellt, was die allgemeine Qualität des Familienlebens und das Fachwissen der Söhne, in den letzten zwanzig Jahren enorm sinken ließ.
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In heutigen Produktionsabteilungen wird das Familienleben immer öfter durch teure [[Fernseher|Maschinen]] hergestellt, was die allgemeine Qualität des Familienlebens und das Fachwissen der Söhne, in den letzten zwanzig Jahren enorm sinken ließ.
  
 
<u>'''Facility Management:'''</u><br />
 
<u>'''Facility Management:'''</u><br />
Neben dem Personalwesen, ist die Pflege der Liegenschaften der zweite wichtige Grundbaustein im Familienunternehmen, die Aufgabe des [[Vater|Facilitymanagers (FM)]]. Von einem echten Sohn wird natürlich auch die Handhabung von [[Werkzeug|Werkzeugen]] und die Pflege der [[Garten|Außenanlagen]] erwartet.<br />
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Neben dem Personalwesen ist die Pflege der Liegenschaften der zweite wichtige Grundbaustein im Familienunternehmen, die Aufgabe des [[Vater|Facility-Managers (FM)]]. Von einem echten Sohn wird natürlich auch die Handhabung von [[Werkzeug|Werkzeugen]] und die Pflege der [[Garten|Außenanlagen]] erwartet.<br />
Hierzu findet er Arbeitsmittel und Material in den Räumen des [[Werkstatt|Facilitymanagements]], wo er unter den strengen Blicken des Vaters zum Vice- Faciltymanager heranwächst. Wochenendarbeit ist in dieser Phase die Regel und der Sohn lernt einige neue Sohnarbeiten.<br />
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Hierzu findet er Arbeitsmittel und Material in den Räumen des [[Werkstatt|Facility-Managements]], wo er unter den strengen Blicken des Vaters zum Vice-Facilty-Manager heranwächst. Wochenendarbeit ist in dieser Phase die Regel und der Sohn lernt einige neue Sohnarbeiten.<br />
Berühmt-berüchtigt sind das  <i>mal was halten</i>, <i>mal was holen</i> und das ewige <i>sich dieselbe Arbeitsanweisung fünfmal anhören</i>. In den Räumen des Facilitymanagements bewahrt der Manager auch seine heiligen Gegenstände auf:  Ratschenkasten, Grill und Akkuschrauber, in die der Sohn eingewiesen wird. Zeitlebens unverständlich bleibt dem Sohn die Systematik einer Sammlung von  27000 gebrauchten Schrauben, Nägeln, Muttern und Spax, worüber ständig Power-Talks mit dem Manager geführt werden müssen.
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Berühmt-berüchtigt sind das  <i>mal was halten</i>, <i>mal was holen</i> und das ewige <i>sich dieselbe Arbeitsanweisung fünfmal anhören</i>. In den Räumen des Facility-Managements bewahrt der Manager auch seine heiligen Gegenstände auf:  Ratschenkasten, Grill und Akkuschrauber, in die der Sohn eingewiesen wird. Zeitlebens unverständlich bleibt dem Sohn die Systematik einer [[Sammlung]] von  27000 gebrauchten Schrauben, Nägeln, Muttern und Spax, worüber ständig Power-Talks mit dem Manager geführt werden müssen.
  
 
== Ablauf der Ausbildung ==
 
== Ablauf der Ausbildung ==
[[Datei:Sohn Ausbildung.jpg|thumb|left|220px|Falsche Ausbildungsmethoden führen zwar zu einer recht gestauchten Entwicklung, der kleine Tim aus Bückeburg ist aber trotzdem entschlossen alles zu geben.]]
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[[Datei:Sohn Ausbildung.jpg|thumb|left|220px|Falsche Ausbildungsmethoden führen zwar zu einer recht gestauchten Entwicklung, der kleine Tim aus Bückeburg ist aber trotzdem entschlossen, alles zu geben.]]
 
Sind die ersten Hürden wie das Vorstellungsgespräch, das Bekanntmachen mit Kollegen und Ausbildern und die Zuweisung des eigenen Büros überstanden, beginnt auch schon die Einbindung in die Betriebsabläufe. Vorm ersten Arbeitstag an sind strikte Offenheit und soziales Engagement essenziell wichtig, um am Arbeitsprozess gewinnbringend teilzunehmen.<br />
 
Sind die ersten Hürden wie das Vorstellungsgespräch, das Bekanntmachen mit Kollegen und Ausbildern und die Zuweisung des eigenen Büros überstanden, beginnt auch schon die Einbindung in die Betriebsabläufe. Vorm ersten Arbeitstag an sind strikte Offenheit und soziales Engagement essenziell wichtig, um am Arbeitsprozess gewinnbringend teilzunehmen.<br />
Die ersten Monate wird der kleine Sohn traditionsgemäß von der Kantinenchefin in den grundsätzlichen Techniken - Saugen, Singen, Spucken und Laufen (in dieser Reihenfolge) - unterwiesen. Zeitweise übernehmen auch die Azubis aus den oberen Lehrjahren die Aufsicht. Hier ist bei dem  Sohn großes soziales Geschick gefragt, um das oft raue Verhalten der Älteren zu umschiffen. Wie Überall, wird auch im Familienbetrieb in erster Linie dafür gearbeitet, dass man seinen eigenen Job behalten kann - dementsprechend feindselig sind die oberen Lehrjahre dem neuen Sohn gegenüber eingestellt.<br />
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Die ersten Monate wird der kleine Sohn traditionsgemäß von der Kantinenchefin in den grundsätzlichen Techniken - Saugen, Singen, Spucken und Laufen (in dieser Reihenfolge) - unterwiesen. Zeitweise übernehmen auch die Azubis aus den oberen Lehrjahren die Aufsicht. Hier ist bei dem  Sohn großes soziales Geschick gefragt, um das oft raue Verhalten der Älteren zu umschiffen. Wie überall wird auch im Familienbetrieb in erster Linie dafür gearbeitet, dass man seinen eigenen Job behalten kann - dementsprechend feindselig sind die oberen Lehrjahre dem neuen Sohn gegenüber eingestellt.<br />
 
Kein Wunder, denn die Kantinenchefin verbringt nun die meiste Zeit mit dem neuen Lehrling, während die anderen die niederen Arbeiten erledigen, wie zum Beispiel Reststoffentsorgung, Materialbeschaffung oder Reinigung der Sanitäranlagen.<br />
 
Kein Wunder, denn die Kantinenchefin verbringt nun die meiste Zeit mit dem neuen Lehrling, während die anderen die niederen Arbeiten erledigen, wie zum Beispiel Reststoffentsorgung, Materialbeschaffung oder Reinigung der Sanitäranlagen.<br />
Den Facilitymanager, eine sagenumwobene Gestalt die den ganzen Tag unterwegs ist um Kapital zu beschaffen, kennt der Kleine nur aus abschreckenden Erzählungen der Älteren, wodurch der FM oft einen undurchdringlichen Nimbus der Überlegenheit erhält. Lässt sich der Sohn in dieser Ausbildungsphase davon beeindrucken, bildet sich oft die spätere Berufskrankheit des Minderwertigkeitskomplexes aus, unter der der Sohn meist ein ganzes Leben lang leidet, und die an sich nur kompensierbar - aber sehr schlecht behandelbar ist. In den meisten Betrieben hat der Azubi durch ständige Betreuung und ein reiches Ausbildungsfeld allerdings das beste Leben.
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Den Facility-Manager, eine sagenumwobene Gestalt, die den ganzen Tag unterwegs ist, um Kapital zu beschaffen, kennt der Kleine nur aus abschreckenden Erzählungen der Älteren, wodurch der FM oft einen undurchdringlichen Nimbus der Überlegenheit erhält. Lässt sich der Sohn in dieser Ausbildungsphase davon beeindrucken, bildet sich oft die spätere Berufskrankheit des Minderwertigkeitskomplexes aus, unter der der Sohn meist ein ganzes Leben lang leidet, und die an sich nur kompensierbar - aber sehr schlecht behandelbar ist. In den meisten Betrieben hat der Azubi durch ständige Betreuung und ein reiches Ausbildungsfeld allerdings das beste Leben.
  
 
{{ÜS3|Zwischenprüfung}}
 
{{ÜS3|Zwischenprüfung}}
 
[[Datei:Anreißer.png|thumb|300px|Im asiatischen Raum müssen schon die Kleinsten mit anpacken.<br />Wer beim harten Ausbildungspensum jedoch hinterher hinkt, muss den unbeliebten Job des Anreißers machen und den ganzen Tag blöd vor dem Geschäft rumstehen.]]
 
[[Datei:Anreißer.png|thumb|300px|Im asiatischen Raum müssen schon die Kleinsten mit anpacken.<br />Wer beim harten Ausbildungspensum jedoch hinterher hinkt, muss den unbeliebten Job des Anreißers machen und den ganzen Tag blöd vor dem Geschäft rumstehen.]]
Ist der Azubi erst mal aus dem Gröbsten raus und kann schon kleine Arbeiten selbst verrichten, wie z.B. Lebenssinn bringen und einfach wunderbar lieb sein, beginnt auch schon der erste mehrjährige [[Kindergarten|Blockunterricht]]. Hier kommen nun neue Werkstücke wie brav sein; fleissig sein oder still sein, auf den Lehrplan. Danach steht die Zwischenprüfung an, in deren Verlauf der Sohn die wirkliche Härte des Arbeitslebens erfährt. Auf dem Prüfstand stehen vor allem seine bisher erlernten Fähigkeiten, die bis ins kleinste Detail seziert werden. Hier trennt sich das erste Mal die Spreu vom Weizen und dem Sohn wird drastisch eingebläut wie gut oder schlecht es um seine Karrierechancen im weiteren Arbeitsleben bestellt ist. [[Leistung]] ist hier das Schlagwort das der Sohn in mancher Ausprägung zum Inhalt seines weiteren Handelns machen muss, will er gegen die Konkurrenz - die Zuhause schon in den Startlöchern steht - auch nur eine entfernte Chance haben.<br />
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Ist der Azubi erst mal aus dem Gröbsten raus und kann schon kleine Arbeiten selbst verrichten, wie zum Beispiel Lebenssinn bringen und einfach wunderbar lieb sein, beginnt auch schon der erste mehrjährige [[Kindergarten|Blockunterricht]]. Hier kommen nun neue Werkstücke wie brav sein; fleißig sein oder still sein, auf den Lehrplan. Danach steht die Zwischenprüfung an, in deren Verlauf der Sohn die wirkliche Härte des Arbeitslebens erfährt. Auf dem Prüfstand stehen vor allem seine bisher erlernten Fähigkeiten, die bis ins kleinste Detail seziert werden. Hier trennt sich das erste Mal die Spreu vom Weizen und dem Sohn wird drastisch eingebläut, wie gut oder schlecht es um seine Karrierechancen im weiteren Arbeitsleben bestellt ist. [[Leistung]] ist hier das Schlagwort, das der Sohn in mancher Ausprägung zum Inhalt seines weiteren Handelns machen muss, will er gegen die Konkurrenz - die zu Hause schon in den Startlöchern steht - auch nur eine entfernte Chance haben.<br />
Viele Söhne aus schlecht geführten Betrieben unterliegen schon in dieser Phase, dem erbarmungslosen [[Grundschule|Ausleseprinzip ]]. Im Betreib nimmt das Arbeitspensum zeitglich stätig zu und die Tätigkeiten erscheinen dem Sohn immer unsinniger. Hat der Sohn das Sprechen erst mal gelernt, fordert man von ihm plötzlich das er völlig den Mund halten soll (z.B. wenn sich Erwachsene unterhalten) oder man betraut ihn mit Zuhöhrarbeiten. („<i>... was dem Konzept eines Familienbetriebs völlig entgegengsetzt ist.</i>“ - A. S. Neil)<br />
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Viele Söhne aus schlecht geführten Betrieben unterliegen schon in dieser Phase, dem erbarmungslosen [[Grundschule|Ausleseprinzip ]]. Im Betrieb nimmt das Arbeitspensum zeitgleich stetig zu und die Tätigkeiten erscheinen dem Sohn immer unsinniger. Hat der Sohn das Sprechen erst mal gelernt, fordert man von ihm plötzlich, dass er völlig den Mund halten soll (zum Beispiel wenn sich Erwachsene unterhalten) oder man betraut ihn mit Zuhöhrarbeiten. („<i>... was dem Konzept eines Familienbetriebs völlig entgegensetzt ist.</i>“ - A. S. Neil)<br />
  
 
{{ÜS3|Lehrjahre sind keine Herrenjahre}}
 
{{ÜS3|Lehrjahre sind keine Herrenjahre}}
[[Datei:HGML.png|thumb|left|400px|Gerade während man diese blöde Dekolampe aufhängen soll, muss die Domina mit den Nachbarn schwätzen.<br />Ein guter Anlass um den Azubi zur Sau zu machen. Übrigens entwickelten sich aus solchen „Mal was halte - Griffen, diverse Ringsportarten.“]]
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[[Datei:HGML.png|thumb|left|400px|Gerade während man diese blöde Dekolampe aufhängen soll, muss die Domina mit den Nachbarn schwätzen.<br />Ein guter Anlass, um den Azubi zur Sau zu machen. Übrigens entwickelten sich aus solchen „Mal was halte - Griffen, diverse Ringsportarten.“]]
Für den Unterricht muss natürlich auch mehr und mehr Zeit veranschlagt werden, so dass der Sohn sich die Arbeit sogar schon [[Hausaufgaben|mit nach Hause]] nehmen muss. Im Betrieb bekommt er dann wichtige Regeln zum sicheren Verahlten am Arbeitsplatz beigebracht, z.B. das er ja nur für sich selbst arbeitet und nicht etwa für die Ausbilder, Umfang und Inhalt der Arbeit wird ihm allerdings vorgegeben, was meistens zu einer schleichen den Renitenz gegen Ausbilder und Lehrer führt. Stress pur - zumindest für die Stifte im ersten Lehrjahr und das zufällig anwesende [[Haustier|Firmen-Maskotchen]].<br />
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Für den Unterricht muss natürlich auch mehr und mehr Zeit veranschlagt werden, sodass der Sohn sich die Arbeit sogar schon [[Hausaufgaben|mit nach Hause]] nehmen muss. Im Betrieb bekommt er dann [[Lehrerkind|wichtige Regeln zum sicheren Verhalten]] am Arbeitsplatz beigebracht, zum Beispiel, dass er ja nur für sich selbst arbeitet und nicht etwa für die Ausbilder, Umfang und Inhalt der Arbeit wird ihm allerdings vorgegeben, was meistens zu einer schleichenden Renitenz gegen Ausbilder und Lehrer führt. Stress pur - zumindest für die Stifte im ersten Lehrjahr und das zufällig anwesende [[Haustier|Firmen-Maskottchen]].<br />
Etwa im Alter von 11 Jahren werden dann oftmals die letzten Weichen gestellt und entschieden ob der Sohn den Rest des Lebens im Facility Management verbringt oder sich mehr  geistige Sitztätigkeiten verrichtet. Hierbei ist an sich nicht von Belang wie gut die Leistungen sind, sondern vielmehr ob das Familienunternehmen gut genug aufgestellt ist die nötigen Investitionen in die Innovationskraft und Selbstschätzung des Azubis sicher zu stellen.<br />
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Etwa im Alter von 11 Jahren werden dann oftmals die letzten Weichen gestellt und entschieden, ob der Sohn den Rest des Lebens im Facility Management verbringt oder sich mehr  geistige Sitztätigkeiten verrichtet. Hierbei ist an sich nicht von Belang, wie gut die Leistungen sind, sondern vielmehr ob das Familienunternehmen gut genug aufgestellt ist, die nötigen Investitionen in die Innovationskraft und Selbstschätzung des Azubis sicherzustellen.<br />
Zum Glück erhält der Sohn inzwischen seinen ersten [[Taschengeld|Lohn]], mit dem er sich das Leben etwas angenehmer gestalten kann. Je nach Einsatzbereitschaft des Azubis kann der Sohn, laut den Ausbildern, angeblich von nun an frei wählen wie er seinen Beruf in Zukunft ausüben will.<br />
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Zum Glück erhält der Sohn inzwischen seinen ersten [[Taschengeld|Lohn]], mit dem er sich das Leben etwas angenehmer gestalten kann. Je nach Einsatzbereitschaft des Azubis kann der Sohn, laut den Ausbildern, angeblich von nun an frei wählen, wie er seinen Beruf in Zukunft ausüben will.<br />
Weniger ambitionierte Söhne sind vom Betrieb meist schon so entfremdet das sie gar nicht mehr am Blockunterricht teilnehmen und lieber anderweitig tätig werden, z.B. als freiberuflicher [[Dealer|Distributionsmanager]], [[Pfandgeier|Umwelttechniker]] oder als äußerst flexible [[Zeitarbeit|Allroundtalente]]. Der Zwang zum Nebenberuf lässt den Sohn zweifeln ob sich die ganze Mühe der Ausbildung überhaupt gelohnt hat.
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Weniger ambitionierte Söhne sind vom Betrieb meist schon so entfremdet, dass sie gar nicht mehr am Blockunterricht teilnehmen und lieber anderweitig tätig werden, zum Beispiel als freiberuflicher [[Dealer|Distributionsmanager]], [[Pfandgeier|Umwelttechniker]] oder als äußerst flexible [[Zeitarbeit|Allroundtalente]]. Der Zwang zum Nebenberuf lässt den Sohn zweifeln, ob sich die ganze Mühe der Ausbildung überhaupt gelohnt hat.
Die Söhne, die den Blockunterricht aber wirklich [[Abitur|bis zum Ende]] durchhalten, werden nach der Abschlussprüfung meistens mit einer eigenen [[Wohnung|Filiale]] und weiteren [[Studium|Power Tutorials]] belohnt. Leider werden viele von [[Student|ihnen]] auf diesem Weg etwas [[Schlechtes Deutsch|snobistisch]] obwohl sie eigentlich nicht so richtig was geleistet haben, während ihre Kollegen aus umsatzschwächeren Betrieben ihr [[Hartz IV|karges Brot]] auf der [[1-Euro-Job|Straße]] verdienen müssen.
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Die Söhne, die den Blockunterricht aber wirklich [[Abitur|bis zum Ende]] durchhalten, werden nach der Abschlussprüfung meistens mit einer eigenen [[Wohnung|Filiale]] und weiteren [[Studium|Power-Tutorials]] belohnt. Leider werden viele von [[Student|ihnen]] auf diesem Weg etwas [[Schlechtes Deutsch|snobistisch]], obwohl sie eigentlich nicht so richtig was geleistet haben, während ihre Kollegen aus umsatzschwächeren Betrieben ihr [[Hartz IV|karges Brot]] auf der [[1-Euro-Job|Straße]] verdienen müssen.
  
 
== Weiterführende Ausbildungsgänge ==
 
== Weiterführende Ausbildungsgänge ==
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{{ÜS3|Ex-Sohn}}
 
{{ÜS3|Ex-Sohn}}
 
[[Datei:Father and Son.png|thumb|left|280px|Noch ist das Sakko-Futter aus Diamantseide und der Azubi freut sich über das vergangene blaue Wochenende.<br />Der Alte scheint aber irgendwie schon zu merken, dass er abgekocht werden soll. Das ist der richtige Moment, um eine Leibrente anzubahnen.]]
 
[[Datei:Father and Son.png|thumb|left|280px|Noch ist das Sakko-Futter aus Diamantseide und der Azubi freut sich über das vergangene blaue Wochenende.<br />Der Alte scheint aber irgendwie schon zu merken, dass er abgekocht werden soll. Das ist der richtige Moment, um eine Leibrente anzubahnen.]]
Wer hat es noch nicht erlebt, vielleicht sogar am eigenen Leibe, wie es ist wenn der Vater - der [[Halbgott]] im Leisure-Suit - so richtig enttäuscht ist. Hätte man beim Eishockeytraining doch nur nicht immer so schwul geheult.<br />
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Wer hat es noch nicht erlebt, vielleicht sogar am eigenen Leibe, wie es ist, wenn der Vater - der [[Halbgott]] im Leisure-Suit - so richtig enttäuscht ist. Hätte man beim Eishockeytraining doch nur nicht immer so schwul geheult.<br />
Auch die Aktion mit dem eigenmächtig geleasten,  rostfreien [[BMW|633 CSI]], als eigenen Firmenwagen (den man dann vom Taschengeld abgezogen bekam), war nicht so schick. Klar. Das der Alte sich aber dermaßen echauffierte, weil man sich dann einen Job gesucht, das Taschengeld fort an abgelehnt hat und die Betriebsleitung auf den 18.000 Mark alleine sitzen geblieben ist, konnte man vorher ja nicht wissen.<br />
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Auch die Aktion mit dem eigenmächtig geleasten,  rostfreien [[BMW|633 CSI]], als eigenen [[Firmenwagen]] (den man dann vom Taschengeld abgezogen bekam), war nicht so schick. Klar. Dass der Alte sich aber dermaßen echauffierte, weil man sich dann einen Job gesucht, das Taschengeld fort an abgelehnt hat und die Betriebsleitung auf den 18.000 Mark alleine sitzen geblieben ist, konnte man vorher ja nicht wissen.<br />
Gemeinhin führen solche Zerwürfnisse eigentlich zu ein bisschen mehr Ruhe im  Betrieb, was ja zu begrüßen wäre. Für den Sohn sind sie aber meist sehr hinderlich. Wie es ist - wenn man einmal auf der anderen Seite des Tresen steht - merkt man meist erst, wenn man selbst ein eigenes Geschäft eröffnet. Dann ist es jedoch zu spät um noch was zu kitten. Den eigentlichen Grund für das patrimoniale Abgefucktsein erfährt man dann auf dem Tröster des Alten, hier kommt meist eine [[Tante|stille Teilhaberin]] des Unternehmens auf den ehemaligen Traumsohn zu. Bei diesem Anlass kommen dann auch endlich [[Geschwister|gewisse Altlasten]] zum Vorschein. Und natürlich die Leichenberge, die der FM hinter einer geheimen Zwischenwand angehäuft hat.
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Gemeinhin führen solche Zerwürfnisse eigentlich zu ein bisschen mehr Ruhe im  Betrieb, was ja zu begrüßen wäre. Für den Sohn sind sie aber meist sehr hinderlich. Wie es ist - wenn man einmal auf der anderen Seite des Tresens steht - merkt man meist erst, wenn man selbst ein eigenes Geschäft eröffnet. Dann ist es jedoch zu spät, um noch was zu kitten. Den eigentlichen Grund für das patrimoniale Abgefucktsein erfährt man dann auf dem Tröster des Alten, hier kommt meist eine [[Tante|stille Teilhaberin]] des Unternehmens auf den ehemaligen Traumsohn zu. Bei diesem Anlass kommen dann auch endlich [[Geschwister|gewisse Altlasten]] zum Vorschein. Und natürlich die Leichenberge, die der FM hinter einer geheimen Zwischenwand angehäuft hat.
  
 
{{ÜS3|Sozialethisch desorientierter Sohn}}
 
{{ÜS3|Sozialethisch desorientierter Sohn}}
 
[[Datei:Rap-Millionär.jpg|200px|thumb|SdS sieht man den armen Betroffenen schon am Gesicht an. Muffig aufgebläht und stinksauer ist leider keine langfristige Option.]]
 
[[Datei:Rap-Millionär.jpg|200px|thumb|SdS sieht man den armen Betroffenen schon am Gesicht an. Muffig aufgebläht und stinksauer ist leider keine langfristige Option.]]
Sozialethisch desorientierte Söhne kommen sehr oft aus Betrieben in denen ein schlechtes Klima herrscht. Als Beispiel, der deutsche [[Rapper|Liedermacher]] [[Puschy Dogg|Bushido]]: Von den männlichen Ausbildern schon im ersten Lehrjahr mit Missachtung bestraft, weil er beim [[Frühstück]] holen [[BILD-Zeitung|Bildding]] und Binding nicht auseinander halten konnte, wurde er schnell „<i>Zu den Weibern</i>“ (Bertriebsjargon) gesteckt, wo er den Damen viel ungeliebte Extra-Arbeit bescherte, obwohl die ihn immer in Schutz nahmen. Danach brach dann auch noch der Betrieb zusammen und Bushido musste ohne Abschluss sehen wo er blieb. In seinem weiteren [[Existenz|Leben]] entwickelte er sich zu einem maliziös-verstockten [[Betrug|Spieler im sozialen Akt]], dem es gekonnt gelang seine [[Inkompetenz]] hinter großen Gesten zu verstecken. Seine Desorientierung brachte ihn sogar dazu seine „<i>Ausbildung</i>“ in seiner Musik schamlos auszuschlachten, wofür er sich fürstlich bezahlen lies (Während andere Söhne keine Mühen scheuen und sich ständig weiterbilden, nur um dann doch auf der Stelle zu treten).<br />
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Sozialethisch desorientierte Söhne kommen sehr oft aus Betrieben, in denen ein schlechtes Klima herrscht. Als Beispiel, der deutsche [[Rapper|Liedermacher]] [[Puschy Dogg|Bushido]]: Von den männlichen Ausbildern schon im ersten Lehrjahr mit Missachtung bestraft, weil er beim [[Frühstück]] holen [[BILD-Zeitung|Bildding]] und Binding nicht auseinander halten konnte, wurde er schnell „<i>Zu den Weibern</i>“ (Betriebsjargon) gesteckt, wo er den Damen viel ungeliebte Extra-Arbeit bescherte, obwohl die ihn immer in Schutz nahmen. Danach brach dann auch noch der Betrieb zusammen und Bushido musste ohne Abschluss sehen, wo er blieb. In seinem weiteren [[Existenz|Leben]] entwickelte er sich zu einem maliziös-verstockten [[Betrug|Spieler im sozialen Akt]], dem es gekonnt gelang seine [[Inkompetenz]] hinter großen Gesten zu verstecken. Seine Desorientierung brachte ihn sogar dazu seine „<i>Ausbildung</i>“ in seiner Musik schamlos auszuschlachten, wofür er sich fürstlich bezahlen ließ (während andere Söhne keine Mühen scheuen und sich ständig weiterbilden, nur um dann doch auf der Stelle zu treten).<br />
Sein materieller Erfolg und sein, in jahrelanger autodidaktischer Selbstverwurstung erschaffener Irrglaube an sich selbst, machen heute seine überzeugende, ja schon fast (ohne richtige Ausbildung leider unerreichbare) kleinbürgerliche Strahlkraft aus. Mit solch einem Störungsbild gehen leider oft Gewalttätigkeiten in Haltung und Gebaren einher, die oft in verzweifelt-[[Gangster|dilettantischen Körperverletzungsversuchen]] kompensiert werden. Früher oft kriminell, enden Söhne mit SdS heute als sehr reiche, einsame Menschen denen nichts mehr bleibt als das Eigenheim, die Heckenschere und - wie in diesem Fall - billiger Anisschnaps und der [[World of Warcraft|WOW]]-Lifetimeaccount.
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Sein materieller Erfolg und sein, in jahrelanger autodidaktischer Selbstverwurstung erschaffener Irrglaube an sich selbst, machen heute seine überzeugende, ja schon fast (ohne richtige Ausbildung leider unerreichbare) kleinbürgerliche Strahlkraft aus. Mit solch einem Störungsbild gehen leider oft Gewalttätigkeiten in Haltung und Gebaren einher, die oft in verzweifelt-[[Gangster|dilettantischen Körperverletzungsversuchen]] kompensiert werden. Früher oft [[Criminal Minds|kriminell]], enden Söhne mit SdS heute als sehr reiche, einsame Menschen, denen nichts mehr bleibt als das Eigenheim, die [[Heckenmoped|Heckenschere]] und - wie in diesem Fall - billiger Anisschnaps und der [[World of Warcraft|WoW]]-Lifetime-Account.
  
 
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Hurensöhne gehören im Geschäftsleben zu den gnadenlosesten Vertretern und sind höchst gefährlich, besser man geht ihnen einfach aus dem Weg. Besonders schlimm wird es wenn man sich mit einem [[Hurensohn]] ein Büro teilen muss. Geradezu atypisch, fällt einem hier sofort der trurige Fall des [[Radko]] M. aus Kassel-Nordstadt ein.[[Datei:Pitbull-Rado.png|thumb|left|250px|Ohne Sinn für gesunden Mutterwitz hat man es schwer in der Ausbildung. Deshalb hat Radko wohl aufgegeben und macht heute bei „Niedrig und Kuhnt“ als Quotenmigrant mit.]]
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Hurensöhne gehören im Geschäftsleben zu den gnadenlosesten Vertretern und sind höchst gefährlich, besser man geht ihnen einfach aus dem Weg. Besonders schlimm wird es, wenn man sich mit einem [[Hurensohn]] ein Büro teilen muss. Geradezu atypisch, fällt einem hier sofort der LifetimeaccountFall des [[Radko]] M. aus Kassel-Nordstadt ein.[[Datei:Pitbull-Rado.png|thumb|left|250px|Ohne Sinn für gesunden Mutterwitz hat man es schwer in der Ausbildung. Deshalb hat Radko wohl aufgegeben und macht heute bei „Niedrig und Kuhnt“ als Quotenmigrant mit.]]
Radko hat seine ganze Ausbildung in dem Moment an die Wand gefahren, als er seine Eltern mal beim Geschlechtsverkehr überraschte. Das mit den flachen Hierarchien war wohl keine gute Idee. Bei der nächsten Überprüfung des Berichtshefts, konnte der [[Großvater|Ausbildungsleiter]] nur einen einzigen Satz entziffern: „<i>Meine Mutter hat gefickt!</i>“ Nachdem die älteren Azubis noch heimlich „<i>Setzen. Sex.</i>“ in die - ohnehin voll gekritzelte - Kladde geschmiert hatten, lies Radko seine Wut an den sündhaft teuren Produktionsmaschinen aus. Dies zog natürlich die fristlose Kündigung nach sich,  aber Radko konnte auf diese Art gleich zwei weiterführende Ausbildungen auf einmal abschließen und das noch mit Power-Coaching.<br />
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Radko hat seine ganze Ausbildung in dem Moment an die Wand gefahren, als er seine Eltern mal beim Geschlechtsverkehr überraschte. Das mit den flachen Hierarchien war wohl keine gute Idee. Bei der nächsten Überprüfung des Berichtshefts konnte der [[Großvater|Ausbildungsleiter]] nur einen einzigen Satz entziffern: „<i>Meine Mutter hat gefickt!</i>“ Nachdem die älteren Azubis noch heimlich „<i>Setzen. Sex.</i>“ in die - ohnehin voll gekritzelte - Kladde geschmiert hatten, ließ Radko seine Wut an den sündhaft teuren Produktionsmaschinen aus. Dies zog natürlich die fristlose Kündigung nach sich,  aber Radko konnte auf diese Art gleich zwei weiterführende Ausbildungen auf einmal abschließen und das noch mit Power-Coaching.<br />
Kurze Zeit später wurde Radko für arbeitsunfähig erklärt und ging in Frührente. Da er nicht weis was er mit seiner Zeit anfangen soll, macht er heute die Straßen unsicher, wo er versucht eine Schwarzarbeit zu ergattern. Es reicht schon ein harmloses "Wie geht es deiner Mutter..." und Radko schäumt auf die Oma vom Bahnhofskiosk - bevor er mit ihr die Straße wischt.
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Kurze Zeit später wurde Radko für arbeitsunfähig erklärt und ging in Frührente. Da er nicht weiß was er mit seiner Zeit anfangen soll, macht er heute die Straßen unsicher, wo er versucht eine Schwarzarbeit zu ergattern. Es reicht schon ein harmloses "Wie geht es deiner Mutter..." und Radko schäumt auf die Oma vom Bahnhofskiosk - bevor er mit ihr die Straße wischt.
  
 
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Traumatisierte Söhne bringen nicht selten große Werke der [[Kultur]] und [[Wissenschaft]] hervor oder werden mächtige [[Diktator|Staatenlenker]].
 
Traumatisierte Söhne bringen nicht selten große Werke der [[Kultur]] und [[Wissenschaft]] hervor oder werden mächtige [[Diktator|Staatenlenker]].
 
Damit kompensieren sie nicht nur ablehnende Bewertungen bei [[Vorstellungsgespräch]] und Zwischenprüfung, sondern versuchen auch noch den verpassten Stoff aus der Lehrzeit nachzuholen, wozu sie oft ein ganzes Leben lang brauchen.<br />
 
Damit kompensieren sie nicht nur ablehnende Bewertungen bei [[Vorstellungsgespräch]] und Zwischenprüfung, sondern versuchen auch noch den verpassten Stoff aus der Lehrzeit nachzuholen, wozu sie oft ein ganzes Leben lang brauchen.<br />
Als Beispiel Golo Mann ein Sohn von Thomas Mann. Nachdem der Vater ihm beim Vorstellungsgespräch eröffnete das er bei der Abschlussprüfung „<i>...gnadenlos untergehen...</i>“ werde, konnte der Sohn nicht mehr seinen Namen <i>Angelus Gottfried Thomas</i> aussprechen und nannte sich von nun an Golo. Um seine Behinderung zu verdrängen schrieb er später den Klassiker <i>Wallenstein - Sein Leben umständlich erzählt von Golo Mann</i>, in dem er versuchte den Sprachstil aus der Frühzeit des Vaters nachzuahmen.<br />
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Als Beispiel Golo Mann ein Sohn von Thomas Mann. Nachdem der Vater ihm beim Vorstellungsgespräch eröffnete, dass er bei der Abschlussprüfung „<i>...gnadenlos untergehen...</i>“ werde, konnte der Sohn nicht mehr seinen Namen <i>Angelus [[Gottfriedsches Syndrom|Gottfried]] Thomas</i> aussprechen und nannte sich von nun an Golo. Um seine Behinderung zu verdrängen, schrieb er später den Klassiker <i>Wallenstein - Sein Leben umständlich erzählt von Golo Mann</i>, in dem er versuchte den Sprachstil aus der Frühzeit des Vaters nachzuahmen.<br />
Durch mangelndes Lob und fehlende außerbetriebliche Aktivitäten, wurde hier eine Karriere im Sohnemannshandwerk, von der Geschäftsleitung ruiniert, die den Azubi ihrerseits nur als Billig-Kraft sah.
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Durch mangelndes Lob und fehlende außerbetriebliche Aktivitäten wurde hier eine Karriere im Sohnemannshandwerk, von der Geschäftsleitung ruiniert, die den Azubi ihrerseits nur als Billigkraft sah.
  
 
[[Kategorie:Kinder]]
 
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Aktuelle Version vom 18. Juli 2017, 17:04 Uhr

Sohn ist eine Berufsbezeichnung für Nachkommen männlichen Geschlechts, die von Eltern gezüchtet wurden oder zu diesen in sonstiger verwandtschaftlicher Beziehung stehen. Die Betätigung als Sohn ist wohl der einzige Broterwerb, bei dem man mangels Leistung auch für die bloße Anwesenheit bezahlt wird. Allerdings wird schon in der Ausbildung die spätere Spezialisierung im Berufsleben eingeleitet.
Oft gegen den Willen und ohne Wissen des Lehrlings.

Der Beruf Sohn

Nach Einführung des modernen Arbeitschutzes malocht man heute ja nur noch für Geld, in früheren Zeiten flog einem nicht alles so zu. Froh war man damals, wenn die Prüfungen endlich vorbei waren.

Nach Vater, Mutter und Fachanwalt für Familienrecht, kann man Sohn als ältestes Gewerbe der Welt bezeichnen. Historische Quellen verlaufen sich in den Analen der Geschichte, daher ist es ein großes Glück das sich das Sohnemannshandwerk auch heute noch einer regen Beliebtheit erfreut.
Sohn wird man nicht, Sohn ist man, und zwar bevor man überhaupt weiß, wie einem geschieht. Andere sogenannte Berufe - die teilweise viel interessanter und lukrativer sind - werden nur zum Nebenerwerb angenommen. Selten aber oft genug, kommt es sogar vor das sich Söhne wirklich einen weniger harten Beruf suchen. Mit medizinischer und psychologischer Hilfe ergreifen sie heute sogar den Beruf der Tochter, ein Laufbahnwechsel, der früher unmöglich gewesen wäre.

Berufsbild

Einsatzbereitschaft, die Identifizierung mit dem Unternehmen, ständige Weiterbildung und ein höfliches aber bestimmtes Verhältnis zur Geschäftsleitung sind unerlässlich, wenn man ein guter Sohn werden - und später einmal selbst ausbilden will. Der Sohn erfüllt zahlreiche Aufgaben innerhalb des Familienbetriebes. Er hilft der Geschäftsleitung ihre evtl. Lebenswünsche umsetzen oder er dient als Hoffnungsträger und Anlass für Stolz, den sich die Ausbilder in anderen Lebensbereichen nicht selbst verschaffen können. Gegenüber den männlichen Ausbildern, gehört es zu seinen Aufgaben auch Blitzableiter zu sein oder Konkurrent, wenn die Familienarbeit gerade mal stagniert. Im Beruf des Sohnes arbeitet man tagtäglich am Sozialen Gelingen des Familienunternehmens und seiner Corporate Identity mit, ständig in Fühlung mit der Firmenleitung.

Im Betrieb

Augen auf bei der Lehrstellen-Auswahl, bei der Logis ist immer Vorsicht geboten. Als ausgesprochen unbeliebt gelten Kosmetikstudios; Gas, Wasser, Scheiße und ganz besonders das Baugewerbe.

Der Familienbetrieb gliedert sich in verschiedene Abteilungen, in denen gleichzeitig gelebt, gelernt und gelehrt wird. Ein festes Zusammenspiel der einzelnen Abteilungen und absolute Sauberkeit an Arbeitsplatz sind essenziell für das Unternehmensklima. Dies ist umso wichtiger, da man im Familienbetrieb praktisch nie Feierabend hat und oft auch die Erholungsphasen miteinander verbringt.

Das Büro:
In einem gut geführten Betrieb erhält der Sohn, bald nach dem Vorstellungsgespräch, sein eigenes Büro. Um Kosten zu sparen und die Effizienz des Sohnes zu steigern, dient dieses auch als Aufenthaltsraum in Ruhephasen. Viele Ausbilder würden es gerne sehen, wenn die nötigen Sanitäranlagen auch gleich integriert wären. Das Büro ist der einzige Raum im Firmengebäude, in dem „Mein Sohn“ eine gewisse Autonomie in Einrichtungsfragen eingeräumt wird.
Es dient in den ersten Lehrjahren noch völlig der spielerischen Einarbeitung in die grundsätzlichen Arbeitsabläufe. In seinem Büro, das nicht selten der Multimedia-Abteilung eines Saturn gleicht, paukt der Sohn die ihm vorgegebenen Theoriebausteine des Sohnemannsberufs.

Die Kantine:
Traditionell ist hier meist eine stinknormale Bedienung als Abteilungsleiterin eingesetzt. Sie dient neben der Nahrungsaufnahme auch als Besprechungsraum, in dem die täglichen Briefings, Nachbesprechungen und Power-Talks mit der Geschäftsleitung abgehalten werden. Hauptsächlich wird hier jedoch „Das gemeinsame Abendessen“ ausgegeben.
Ohne das Genussritual würde sich das Unternehmen bald in eine gefährliche Bande von Sozialdesperados entwickeln - die Kinder in Kühlfächer stecken; in den außerbetrieblichen Ausbildungsstätten Amok laufen und ihren Goethe nicht lesen.

Die Bedienung zeigt einem Azubi, wie man sich eine individuelle Vaterfigur bastelt. Durch braves Zusehen kann der Sohn viel über das ständige Hickhack in der Chefetage lernen. Die meisten Skulpturen springen allerdings im Brennofen - woran große Kunst dann später meist scheitert.

Die Produktionsabteilung:
In der Produktionsabteilung wird das eigentliche Produkt des Familienunternehmens, das Familienleben hergestellt, sie ist meistens die sauberste und prachtvollste Abteilung. Hier zeigt die Geschäftsleitung ihre glanzvollen Errungenschaften und man genießt die oft einzigen bequemen Sitzmöglichkeiten im ganzen Gebäude.
In heutigen Produktionsabteilungen wird das Familienleben immer öfter durch teure Maschinen hergestellt, was die allgemeine Qualität des Familienlebens und das Fachwissen der Söhne, in den letzten zwanzig Jahren enorm sinken ließ.

Facility Management:
Neben dem Personalwesen ist die Pflege der Liegenschaften der zweite wichtige Grundbaustein im Familienunternehmen, die Aufgabe des Facility-Managers (FM). Von einem echten Sohn wird natürlich auch die Handhabung von Werkzeugen und die Pflege der Außenanlagen erwartet.
Hierzu findet er Arbeitsmittel und Material in den Räumen des Facility-Managements, wo er unter den strengen Blicken des Vaters zum Vice-Facilty-Manager heranwächst. Wochenendarbeit ist in dieser Phase die Regel und der Sohn lernt einige neue Sohnarbeiten.
Berühmt-berüchtigt sind das mal was halten, mal was holen und das ewige sich dieselbe Arbeitsanweisung fünfmal anhören. In den Räumen des Facility-Managements bewahrt der Manager auch seine heiligen Gegenstände auf: Ratschenkasten, Grill und Akkuschrauber, in die der Sohn eingewiesen wird. Zeitlebens unverständlich bleibt dem Sohn die Systematik einer Sammlung von 27000 gebrauchten Schrauben, Nägeln, Muttern und Spax, worüber ständig Power-Talks mit dem Manager geführt werden müssen.

Ablauf der Ausbildung

Falsche Ausbildungsmethoden führen zwar zu einer recht gestauchten Entwicklung, der kleine Tim aus Bückeburg ist aber trotzdem entschlossen, alles zu geben.

Sind die ersten Hürden wie das Vorstellungsgespräch, das Bekanntmachen mit Kollegen und Ausbildern und die Zuweisung des eigenen Büros überstanden, beginnt auch schon die Einbindung in die Betriebsabläufe. Vorm ersten Arbeitstag an sind strikte Offenheit und soziales Engagement essenziell wichtig, um am Arbeitsprozess gewinnbringend teilzunehmen.
Die ersten Monate wird der kleine Sohn traditionsgemäß von der Kantinenchefin in den grundsätzlichen Techniken - Saugen, Singen, Spucken und Laufen (in dieser Reihenfolge) - unterwiesen. Zeitweise übernehmen auch die Azubis aus den oberen Lehrjahren die Aufsicht. Hier ist bei dem Sohn großes soziales Geschick gefragt, um das oft raue Verhalten der Älteren zu umschiffen. Wie überall wird auch im Familienbetrieb in erster Linie dafür gearbeitet, dass man seinen eigenen Job behalten kann - dementsprechend feindselig sind die oberen Lehrjahre dem neuen Sohn gegenüber eingestellt.
Kein Wunder, denn die Kantinenchefin verbringt nun die meiste Zeit mit dem neuen Lehrling, während die anderen die niederen Arbeiten erledigen, wie zum Beispiel Reststoffentsorgung, Materialbeschaffung oder Reinigung der Sanitäranlagen.
Den Facility-Manager, eine sagenumwobene Gestalt, die den ganzen Tag unterwegs ist, um Kapital zu beschaffen, kennt der Kleine nur aus abschreckenden Erzählungen der Älteren, wodurch der FM oft einen undurchdringlichen Nimbus der Überlegenheit erhält. Lässt sich der Sohn in dieser Ausbildungsphase davon beeindrucken, bildet sich oft die spätere Berufskrankheit des Minderwertigkeitskomplexes aus, unter der der Sohn meist ein ganzes Leben lang leidet, und die an sich nur kompensierbar - aber sehr schlecht behandelbar ist. In den meisten Betrieben hat der Azubi durch ständige Betreuung und ein reiches Ausbildungsfeld allerdings das beste Leben.

Zwischenprüfung
Im asiatischen Raum müssen schon die Kleinsten mit anpacken.
Wer beim harten Ausbildungspensum jedoch hinterher hinkt, muss den unbeliebten Job des Anreißers machen und den ganzen Tag blöd vor dem Geschäft rumstehen.

Ist der Azubi erst mal aus dem Gröbsten raus und kann schon kleine Arbeiten selbst verrichten, wie zum Beispiel Lebenssinn bringen und einfach wunderbar lieb sein, beginnt auch schon der erste mehrjährige Blockunterricht. Hier kommen nun neue Werkstücke wie brav sein; fleißig sein oder still sein, auf den Lehrplan. Danach steht die Zwischenprüfung an, in deren Verlauf der Sohn die wirkliche Härte des Arbeitslebens erfährt. Auf dem Prüfstand stehen vor allem seine bisher erlernten Fähigkeiten, die bis ins kleinste Detail seziert werden. Hier trennt sich das erste Mal die Spreu vom Weizen und dem Sohn wird drastisch eingebläut, wie gut oder schlecht es um seine Karrierechancen im weiteren Arbeitsleben bestellt ist. Leistung ist hier das Schlagwort, das der Sohn in mancher Ausprägung zum Inhalt seines weiteren Handelns machen muss, will er gegen die Konkurrenz - die zu Hause schon in den Startlöchern steht - auch nur eine entfernte Chance haben.
Viele Söhne aus schlecht geführten Betrieben unterliegen schon in dieser Phase, dem erbarmungslosen Ausleseprinzip . Im Betrieb nimmt das Arbeitspensum zeitgleich stetig zu und die Tätigkeiten erscheinen dem Sohn immer unsinniger. Hat der Sohn das Sprechen erst mal gelernt, fordert man von ihm plötzlich, dass er völlig den Mund halten soll (zum Beispiel wenn sich Erwachsene unterhalten) oder man betraut ihn mit Zuhöhrarbeiten. („... was dem Konzept eines Familienbetriebs völlig entgegensetzt ist.“ - A. S. Neil)

Lehrjahre sind keine Herrenjahre
Gerade während man diese blöde Dekolampe aufhängen soll, muss die Domina mit den Nachbarn schwätzen.
Ein guter Anlass, um den Azubi zur Sau zu machen. Übrigens entwickelten sich aus solchen „Mal was halte - Griffen, diverse Ringsportarten.“

Für den Unterricht muss natürlich auch mehr und mehr Zeit veranschlagt werden, sodass der Sohn sich die Arbeit sogar schon mit nach Hause nehmen muss. Im Betrieb bekommt er dann wichtige Regeln zum sicheren Verhalten am Arbeitsplatz beigebracht, zum Beispiel, dass er ja nur für sich selbst arbeitet und nicht etwa für die Ausbilder, Umfang und Inhalt der Arbeit wird ihm allerdings vorgegeben, was meistens zu einer schleichenden Renitenz gegen Ausbilder und Lehrer führt. Stress pur - zumindest für die Stifte im ersten Lehrjahr und das zufällig anwesende Firmen-Maskottchen.
Etwa im Alter von 11 Jahren werden dann oftmals die letzten Weichen gestellt und entschieden, ob der Sohn den Rest des Lebens im Facility Management verbringt oder sich mehr geistige Sitztätigkeiten verrichtet. Hierbei ist an sich nicht von Belang, wie gut die Leistungen sind, sondern vielmehr ob das Familienunternehmen gut genug aufgestellt ist, die nötigen Investitionen in die Innovationskraft und Selbstschätzung des Azubis sicherzustellen.
Zum Glück erhält der Sohn inzwischen seinen ersten Lohn, mit dem er sich das Leben etwas angenehmer gestalten kann. Je nach Einsatzbereitschaft des Azubis kann der Sohn, laut den Ausbildern, angeblich von nun an frei wählen, wie er seinen Beruf in Zukunft ausüben will.
Weniger ambitionierte Söhne sind vom Betrieb meist schon so entfremdet, dass sie gar nicht mehr am Blockunterricht teilnehmen und lieber anderweitig tätig werden, zum Beispiel als freiberuflicher Distributionsmanager, Umwelttechniker oder als äußerst flexible Allroundtalente. Der Zwang zum Nebenberuf lässt den Sohn zweifeln, ob sich die ganze Mühe der Ausbildung überhaupt gelohnt hat. Die Söhne, die den Blockunterricht aber wirklich bis zum Ende durchhalten, werden nach der Abschlussprüfung meistens mit einer eigenen Filiale und weiteren Power-Tutorials belohnt. Leider werden viele von ihnen auf diesem Weg etwas snobistisch, obwohl sie eigentlich nicht so richtig was geleistet haben, während ihre Kollegen aus umsatzschwächeren Betrieben ihr karges Brot auf der Straße verdienen müssen.

Weiterführende Ausbildungsgänge

Ex-Sohn
Noch ist das Sakko-Futter aus Diamantseide und der Azubi freut sich über das vergangene blaue Wochenende.
Der Alte scheint aber irgendwie schon zu merken, dass er abgekocht werden soll. Das ist der richtige Moment, um eine Leibrente anzubahnen.

Wer hat es noch nicht erlebt, vielleicht sogar am eigenen Leibe, wie es ist, wenn der Vater - der Halbgott im Leisure-Suit - so richtig enttäuscht ist. Hätte man beim Eishockeytraining doch nur nicht immer so schwul geheult.
Auch die Aktion mit dem eigenmächtig geleasten, rostfreien 633 CSI, als eigenen Firmenwagen (den man dann vom Taschengeld abgezogen bekam), war nicht so schick. Klar. Dass der Alte sich aber dermaßen echauffierte, weil man sich dann einen Job gesucht, das Taschengeld fort an abgelehnt hat und die Betriebsleitung auf den 18.000 Mark alleine sitzen geblieben ist, konnte man vorher ja nicht wissen.
Gemeinhin führen solche Zerwürfnisse eigentlich zu ein bisschen mehr Ruhe im Betrieb, was ja zu begrüßen wäre. Für den Sohn sind sie aber meist sehr hinderlich. Wie es ist - wenn man einmal auf der anderen Seite des Tresens steht - merkt man meist erst, wenn man selbst ein eigenes Geschäft eröffnet. Dann ist es jedoch zu spät, um noch was zu kitten. Den eigentlichen Grund für das patrimoniale Abgefucktsein erfährt man dann auf dem Tröster des Alten, hier kommt meist eine stille Teilhaberin des Unternehmens auf den ehemaligen Traumsohn zu. Bei diesem Anlass kommen dann auch endlich gewisse Altlasten zum Vorschein. Und natürlich die Leichenberge, die der FM hinter einer geheimen Zwischenwand angehäuft hat.

Sozialethisch desorientierter Sohn
SdS sieht man den armen Betroffenen schon am Gesicht an. Muffig aufgebläht und stinksauer ist leider keine langfristige Option.

Sozialethisch desorientierte Söhne kommen sehr oft aus Betrieben, in denen ein schlechtes Klima herrscht. Als Beispiel, der deutsche Liedermacher Bushido: Von den männlichen Ausbildern schon im ersten Lehrjahr mit Missachtung bestraft, weil er beim Frühstück holen Bildding und Binding nicht auseinander halten konnte, wurde er schnell „Zu den Weibern“ (Betriebsjargon) gesteckt, wo er den Damen viel ungeliebte Extra-Arbeit bescherte, obwohl die ihn immer in Schutz nahmen. Danach brach dann auch noch der Betrieb zusammen und Bushido musste ohne Abschluss sehen, wo er blieb. In seinem weiteren Leben entwickelte er sich zu einem maliziös-verstockten Spieler im sozialen Akt, dem es gekonnt gelang seine Inkompetenz hinter großen Gesten zu verstecken. Seine Desorientierung brachte ihn sogar dazu seine „Ausbildung“ in seiner Musik schamlos auszuschlachten, wofür er sich fürstlich bezahlen ließ (während andere Söhne keine Mühen scheuen und sich ständig weiterbilden, nur um dann doch auf der Stelle zu treten).
Sein materieller Erfolg und sein, in jahrelanger autodidaktischer Selbstverwurstung erschaffener Irrglaube an sich selbst, machen heute seine überzeugende, ja schon fast (ohne richtige Ausbildung leider unerreichbare) kleinbürgerliche Strahlkraft aus. Mit solch einem Störungsbild gehen leider oft Gewalttätigkeiten in Haltung und Gebaren einher, die oft in verzweifelt-dilettantischen Körperverletzungsversuchen kompensiert werden. Früher oft kriminell, enden Söhne mit SdS heute als sehr reiche, einsame Menschen, denen nichts mehr bleibt als das Eigenheim, die Heckenschere und - wie in diesem Fall - billiger Anisschnaps und der WoW-Lifetime-Account.

Hurensohn
Hurensöhne gehören im Geschäftsleben zu den gnadenlosesten Vertretern und sind höchst gefährlich, besser man geht ihnen einfach aus dem Weg. Besonders schlimm wird es, wenn man sich mit einem Hurensohn ein Büro teilen muss. Geradezu atypisch, fällt einem hier sofort der LifetimeaccountFall des Radko M. aus Kassel-Nordstadt ein.
Ohne Sinn für gesunden Mutterwitz hat man es schwer in der Ausbildung. Deshalb hat Radko wohl aufgegeben und macht heute bei „Niedrig und Kuhnt“ als Quotenmigrant mit.

Radko hat seine ganze Ausbildung in dem Moment an die Wand gefahren, als er seine Eltern mal beim Geschlechtsverkehr überraschte. Das mit den flachen Hierarchien war wohl keine gute Idee. Bei der nächsten Überprüfung des Berichtshefts konnte der Ausbildungsleiter nur einen einzigen Satz entziffern: „Meine Mutter hat gefickt!“ Nachdem die älteren Azubis noch heimlich „Setzen. Sex.“ in die - ohnehin voll gekritzelte - Kladde geschmiert hatten, ließ Radko seine Wut an den sündhaft teuren Produktionsmaschinen aus. Dies zog natürlich die fristlose Kündigung nach sich, aber Radko konnte auf diese Art gleich zwei weiterführende Ausbildungen auf einmal abschließen und das noch mit Power-Coaching.
Kurze Zeit später wurde Radko für arbeitsunfähig erklärt und ging in Frührente. Da er nicht weiß was er mit seiner Zeit anfangen soll, macht er heute die Straßen unsicher, wo er versucht eine Schwarzarbeit zu ergattern. Es reicht schon ein harmloses "Wie geht es deiner Mutter..." und Radko schäumt auf die Oma vom Bahnhofskiosk - bevor er mit ihr die Straße wischt.

Traumatisierter Sohn
Thomas Mann und "Golo"
Im Hintergrund: der berühmte Musselin-Vorhang für 20 Courantmark pro Meter. Ob der Junge das Glasperlenspiel durchschaute?

Traumatisierte Söhne bringen nicht selten große Werke der Kultur und Wissenschaft hervor oder werden mächtige Staatenlenker. Damit kompensieren sie nicht nur ablehnende Bewertungen bei Vorstellungsgespräch und Zwischenprüfung, sondern versuchen auch noch den verpassten Stoff aus der Lehrzeit nachzuholen, wozu sie oft ein ganzes Leben lang brauchen.
Als Beispiel Golo Mann ein Sohn von Thomas Mann. Nachdem der Vater ihm beim Vorstellungsgespräch eröffnete, dass er bei der Abschlussprüfung „...gnadenlos untergehen...“ werde, konnte der Sohn nicht mehr seinen Namen Angelus Gottfried Thomas aussprechen und nannte sich von nun an Golo. Um seine Behinderung zu verdrängen, schrieb er später den Klassiker Wallenstein - Sein Leben umständlich erzählt von Golo Mann, in dem er versuchte den Sprachstil aus der Frühzeit des Vaters nachzuahmen.
Durch mangelndes Lob und fehlende außerbetriebliche Aktivitäten wurde hier eine Karriere im Sohnemannshandwerk, von der Geschäftsleitung ruiniert, die den Azubi ihrerseits nur als Billigkraft sah.


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