Schrottwichteln

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Daten
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Allgemeines
Name Schrottwichteln
Englische Bezeichnung Wastewichtling
Klassifikation Gesellschaftsspiel
Spielinfo
Altersempfehlung 12-99 Jahre, alles darüber geht absolut nicht.
Spieler Beliebig viele. Sogar zu zweit spielbar.
Wissenschaftlicher Name
Gamigus speicherus aufraeumus
(Hausfrau)

Schrottwichteln ist ein Freundschaft förderndes Gesellschaftsspiel.

Die Erfindung

Die Erfindung des Schrottwichtelns geht zurück bis ins dunkelste Mittelalter, in die Zeit der Burgen mit ihren tiefen Gräben, lieblichen Zinnen und riesigen Kornspeichern. Und wie es auch heutzutage der Fall ist: Mit der Zeit stapelten sich die Dinge, die man im Alltag für eher sinnlos betrachtete, in den Gebäuden auf großen Häufen. Diese warf man entweder, wie in der damaligen Zeit durchaus üblich, zum Fenster heraus, oder er wurde in eine Ecke des Kornspeichers verlegt, wo er erst mal soweit keinen störte.
Der im Laufe des Jahres angesammelte Müll sollte dann eigentlich beim nächsten Frühjahrsputz wieder verschwinden. Wenn die Menschheit neben dem Vergessen noch eins perfekt kann, dann ist es das Verschieben und so kommt es, dass der Frühjahrsputz in den Herbst verschoben wird. Dabei werden all die ehemals abgestellten Dinge aus den Vormonaten in einer Ecke des Kornspeichers gefunden und es stellt sich zwingend die Frage nach dem Wohin?
Die Idee des Schrottwichtelns war geboren. Das Spiel erfüllt seinen Zweck, den Müll wem anders unterzujubeln, macht Spaß, erleichterte den Frühjahrsputz und manchmal waren Geschenke für den Gegenüber sogar Freude bringend.

Der Erfinder

Als Erfinder dieses amüsanten Volkssportes gilt eine österreichische Magd aus Kärnten, der es zugeteilt war den hiesigen Kornspeicher zu entmüllen. Dabei fand sie einen kleinen Kreisel, den sie für ihr Enkelkind mitnahm. Heutzutage wird man für so eine Schandtat fristlos entlassen, doch der damalige Gutsinhaber Alfons Schuhbeck nahm dieses "schwere Verbrechen" (BILD) nicht so ernst und war mit der verrichteten Arbeit der Magd zufrieden.
In dieser keimte jedoch die Idee auf, alle vermeintlich unnützen Dinge aus dem Kornspeicher des Adligen Schuhbeck an Kinder zu Weihnachten zu verschenken, da diese eine Freude dran haben würden. Kinder in Kärnten bekamen Weihnachten 1367 also erstmals nicht nur Geschenke vom Weihnachtsmann, sondern auch eins von seinen fleißigen Helferlein, den Wichteln. Als erster Name stand also "Wichteln" auf dem Papier.
Als diese Erfindung Schuhbeck zugetragen wurde, bezeichnete dieser es als "Schmarrn, Schroat zu verschenkoan. Des is a Schroatwichterln, koan Wichterln". Und da alles stimmt, was Menschen, die höher in der Hierachie stehen als man selber, sagen, hieß das "Wichteln" sehr bald schon "Schrottwichteln".
Eine neue österreicher Leidenschaft war geboren und die Erfindung wurde in halb Europa übernommen, wie später auch das Croissant, das Baguette oder den Seitenscheitel.

Die Geschichte des Schrottwichtelns

Marco Polo brachte das Schrottwichteln in die weite Welt hinaus und verpackte bei seiner ersten Teilnahme sich selbst.

Über 700 Jahre Tradition und Spielgeschichte haben das Schrottwichteln nahezu perfektioniert - Regeln wurden im Laufe der Jahrhunderte verfeinert und/oder neu verfasst, Meilensteine des Schrottwichtelns wurden gesetzt. Nahezu unvergesslich sind hierbei Ereignisse wie der Wechsel von O. Lafontaine zur linken Wahlalternative, im Zuge des SPD-Weihnachtswichtelns (»Größter Erfolg in der Geschichte der SPD«) und der Brüller in Texas war es ja 1936, als A. Elsberg, Seilfabrikant, den einzigen Farbigen aus dem Dorf als Wichtelpartner erwischte (»Legendär rassistisch«).

Der Beginn: Örtliche Tradition

Seine ersten Schritte machte das Schrottwichteln in der Umgebung Kärntens, verbreiten tat es sich nur langsam (wg. hoher Berge und kein Bock), und deshalb verblieb es bis ums Jahre 1400 bei einer netten örtlichen Tradition. Einmal im Jahr, meist in der Weihnachtszeit, wurde geschrottwichtelt. Übliche Geschenke waren Mozartkugeln (Nach denen der spätere Komponist benannt wurde), Heidi-Filme oder Staub, damals noch meist unverpackt oder selten in Schafsdärme gewickelt.

Die Verbreitung: Export in andere Gegenden

So recht traute sich niemand nach Österreich, und wenn doch, dann lief man Gefahr sein Elefanten-Kontingent zu verlieren und mit nichts zurückzukehren. Auf seiner Reise in unbekannte Kulturen und ferne Länder besuchte und durchreiste Marco O'Polo jedoch auch Österreich und im Grunde genommen ist es nur ihm zu verdanken, dass die Welt weiß, dass es Österreich gibt (Über Weltmeisterschaften im Fußball oder ähnliche Großereignisse wurde das Land schließlich nicht selbstständig bekannt → Katar, Togo, Holland). Aus den Aufzeichnungen des jungen Reisenden ist zu entnehmen:
"Zwei Wochen war ich erst unterwegs, hatte Italiens Grenze zu unbekannten Ländern nach bereits 3 Tagen erreicht, doch dann kam ich weit östlich von Mailand an die Grenze zu einem fernen Land, ich nenne es Osterreich, da ich es an Ostern erreichte (Anm. d. Autors: Osterreich wurde nach der Eroberung durch die Türken in Österreich umgenannt), und musste ganz 8 Tage an der Grenze zu diesem mysteriösen Land verweilen, da ich nicht verstand, was die Grenzsoldaten von mir wollten. Nun bin ich 2 Tagesmärsche von der Grenze entfernt mitten im Hochgebirge, mir friert und ich suchte mir ein Heim für die Nacht. Platz fand ich in einer Almhütte, in der nur ein grantiger Großvater und ein pausbäckiges kleines Mädchen saßen. Hier verblieb ich erst einmal, da draußen ein heftiger Schneesturm wehte, der noch bis in den Herbst andauern sollte. Mit dem Abklingen des Schneesturms wurde ich auch in die Tradition des Wichtelns eingeweiht und bekam kurz vor Weihnachten eine Schwalbe geschenkt. Den tieferen Sinn hinter diesem Geschenk verstand ich nicht, doch das Spiel gefiel mir..."
Das Spiel kam so, nach Beendigung der Reise, nach Italien, später auch nach Frankreich und Deutschland. Der genauere Verlauf verebbte und erst mit der französischen Revolution kam das Spiel wieder so richtig auf.

Die Revolution: Die entscheidende Änderung

Grund für die Revolution waren bekanntlich die ansteigenden Brotpreise im Lande, doch was hat die Franzosen daran so sehr gestört? Das Baguette war ein typisches Wichtelgeschenk! Importiert aus Österreich und somit gerne verschenkt, durch die Erhöhung der Brotpreise fiel für viele ärmere Familien das Wichteln aus. Für begeisterte Schrottwichtler war also klar, dass der Sport eine Veränderung benötigte. Von nun an wurde kein Essen mehr verschenkt und die Geschenke gingen nun wirklich in die Richtung Schrott, wie der Name es eigentlich erwarten ließ. Dadurch wurde das Schrottwichteln zu dem, was es heute ist.

Der Ablauf

Schrottwichteln wird innerhalb der Familie, innerhalb des Dorfes, mit Arbeitskollegen oder in der Schule gespielt. Zunächst sollte das Thema an die Tagesordnung gebracht werden, um dann Reglement und Motto zu besprechen. Nun werden die Teilnehmernamen auf kleine Zettel geschrieben, die möglichst so zusammengeknüllt werden, dass sie nicht größer als 1 mm² sind, und wieder an eine andere Person verteilt. Mit einem lauten "Nein!" wird nun verkündet, dass man genau die Person zugelost bekommen hat, die man nicht wollte. Bis zu einem vorher vereinbarten Termin müssen dann die Geschenke besorgt und verschenkt werden - soviel zur trockenen Theorie.

Reglement

Ein Beispiel-Reglement ähe wie folgt aus:

Reglement

‣1 Die folgenden Regeln müssen eingehalten werden, Missachtung führt zu einer Disqualifiktation und öffentlichen Auslachen.
‣2 Jegliche Vorteilsbeschaffung durch Absprache/Doping o.ä. führt umgehend zu einer Disqualifikation und öffentlichen Auslachen.
‣3 Ein Austauschen der Schrottwichtelpartner führt zu einer Disqualifikation und öffentlichen Ausbuhen.
‣4 Wer sein Geschenk nicht rechtzeitig abgibt muss mit einer Disqualifikation und öffentlichen Auslachen rechnen.
‣5 Das Wichtelgeschenk darf nicht mehr als 5 Euro kosten, sonst muss es mit einer Disqualifikation und öffentlichen Auslachen leben.

Dies muss jedoch nicht befolgt werden. In Schulen wird das Auslachen z.B. einfach weggestrichen (Wg. Mobbing) oder am Arbeitsplatz die Vorteilsbeschaffung durch Doping (wg. Kaffee).

Das Motto

Oft werden die Geschenke unter dem heimischen, bzw. öffentlichen Tannenbaum platziert.

Mottos kamen erst so richtig zu den Anfangszeiten der Ultimativen Chartshow von RTL auf, die ja bekanntlich auch immer ein Motto hat (Die 50 besten Hits mit einem Ü im zwölften Wort, Die 50 illegal am meisten gedownloadeten Songs, etc...). Beim Schrottwichteln könnte ein Motto eventuell "Medien" heißen, oder "Natur", oder auch "Heimische Hölzer aus den Sechzigern". Da ist dem Schrottwichtel-Team freie Auswahl überlassen und wer nicht ganz so kreativ ist, der kann auch ganz ohne Themenwahl loslegen.
Hier ein beliebiges Beispielthema:

Artikelwichteln
Für verschneite Winterabende genau das richtige: Mit einem warmen Kakao und einer Decke auf dem Schoß in den Wohnzimmer-Sessel einmummeln, den Laptop auf die Knie und eine Kerze wird angezündet, dazu im Hintergrund Musik von Melanie Thornton oder wahlweise Slayer, damit die gemütliche Stimmung zum Losschreiben gefunden wird.

Das Geschenk

Das Geschenk muss bedacht gewählt sein, immer den Aspekt betrachtend, dass es einerseits den Empfänger ärgern soll, andererseits aber auch etwas Sinn machen sollte. Ein Stein, ein Stift, Staub - eher unnütz. Sei kreativ, fördere überraschendes zutage - kurz: Räum endlich wieder mal auf!

Reaktionen und Emotionen

Von Reaktion wie "Was ist das denn bitte schön für ein Schrott" (pubertierender Bengel, der sich noch 5 Minuten später über die Anspielung auf den Namen Schrottwichteln freut) bis hin zu "Ach wie putzig, so etwas habe ich mir ja schon immer mal gewünscht" (Mittvierzigerin, bricht darauf in Lachen über ihren eigenen Scherz aus, alle anderen Lächeln zwanghaft mit) gibt es alles. Und gerade das macht den Reiz dieses vorweihnachtlichen Rituals doch aus - Werde ich mit einer blutigen Nase oder einem Knutschfleck diesen Ort wieder verlassen? - Das ist doch die Frage. Eventuell zu erwartende Reaktionen von vor Adrenalin nahezu überlaufenden Muskelprotzen sorgen so für den ultimativen Action-Kick, das ist der Thrill am Spiel.

Literatur

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