Schreibforum

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Schreibforum (von altgriech. schreibein "Dummschwätzer" und forumos "anonymes Treffen") wird eine Selbsthilfegruppe im Internet genannt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Texten, die keiner Lesen will, und Autoren, die keiner kennen will, eine Heimat und dubiose Hilfe zu bieten. Beide, Betreiber und Nutzer dieser fragwürdigen Adresse im Netz, sind unheilbar krank.

Die Krankheiten der Betreiber der Seiten

Grundsätzlich ist davon auzugehen, dass es zwei Motive gibt, die jemanden veranlassen können, ein Schreibforum zu gründen:

Geltungssucht

Der/die betreffende Person will durch die Schaffung des Forums die eigenen Unzulänglichkeiten überdecken. Im Alltag und im Beruf gefrustet, sucht sie nach einer Möglichkeit, andere Leute für vermeintliche Fehler zu Recht zu weisen. Auf die Idee, ein Schreibforum zu gründen, ist die Person nur deswegen gekommen, weil es hier nie seltsam anmuten wird, Unmengen an "gutgemeinten" Ratschlägen zu posten und die Nutzer (User) herrisch auf die Mängel ihrer literarischen Ergüsse hinzuweisen.

Mutter Theresa Syndrom

Der/die Person hat die Krankheiten eines Literaten / Literraten selbst durchgemacht und betrachtet sich nun als geheilt. Uneinigkeit unter den Definitionsexperten besteht hier allerdings die Frage betreffend, ob es zureichende Kriterien für eine Genesung geben könne, oder der Literat an sich als krank eingestuft werden müsse. Im ersten Fall, ist der Betreiber möglicherweise gesund, im zweiten sicher nicht. Unabhängig von dieser Diagnose muss jedoch laut dem 5. Kongress der Vereinigung der Internationalen Dummschwätzer 1966 in Oxford das Mutter Theresa Syndrom prognostiziert werden, damit die Möglichkeit, es gäbe soetwas wie gesundes Schrifttum, grunsätzlich ausgeschlossen bleibt.

Die Krankheiten der Nutzer der Seiten

Da es keine Seite im Internet geben kann, ohne dass sich jemand darauf herumtreibt und andersherum niemand sich im Internet herumtreiben würde, wenn es keine Seiten gäbe, ist davon auszugehen, dass so, wie jeder Topf einen Deckel hat, jede Seite im Netz ihre Nutzer findet. Im Falle des Schreibforums, sind alle Nutzer, wiederum laut dem 5. Kongress der Vereinigung der Internationalen Dummschwätzer 1966 in Ochsfort, chronisch krank:

Genaus so viele Möglichkeiten, wie es gibt, einen Satz zu formulieren, so viele Literaturkrankheiten gibt es. Im Folgenden sollen nun exemplarisch die gravierensten Störungen erwähnung finden.

Chronische Plusquamperfektitis

Unter der sog. chronischen Plusquamperfektitis wird das Talent verstanden, Wichtiges und Interessantes in der abgeschlossenen Vergangenheit darzustellen und Nebensächlichkeiten im Präsenz, so dass der Eindruck entsteht, das gar kein Eindruck entsteht.

Beipiel: Das Beispiel hatte er ersonnen, als er, nachdem er von seinem Planeten auf die Erde gedüst war, die Welt gerettet und den Sinn des Lebens herausgefunden hatte, einen Kaugummi kaute, den er gerade jetzt im Mund spürte.

Für diese Form der Literaturkrankheit gibt es (so wie faktisch für alle anderen auch) keine Heilung. Was es gibt ist eine rituelle Handlung und eine Beschwörungsformel, die den Gott des Buchstabens geneigt machen sollen. Die Betroffenen werden angehalten um Mitternacht, bei Mondschein, in der nächst größeren Stadt, nackt, den ihrer Meinung nach besten ihrer Texte (der aller Wahrscheinlichkeit nach der schlechteste ist), zu singen. Nach jeder Zeile müssen sie die Formel "Show don't tell" beten, während sie einen Handstand machen. Diese Therapieform wurde einstimmig von 5. Kongress der Vereinigung der Internationalen Dummschwätzer 1966 in Ochsfort ratifiziert und ist daher in jedem Falle empfelenswert, auch wenn es nichts bringen sollte.

Trolligkeit

Untern der sog. Trolligkeit (nicht zu verwechseln mit Drolligkeit), wird seit Harry Potter, die Gabe verstanden, keine Gabe zu haben.

Beispiel: Als er aus dem Fenster sähte, blummste eine Katse ihm für den Füsee.

Obwohl die Trolligkeit leicht mit der schweren Form von Poesietitis verwechelt werden kann, gibt es einen gehörigen Unterschied. Ein Poet will nichts ausdrücken und wundert sich darüber, dass jemand etwas dergleichen denkt, während ein Troll einfach nicht denkt. Im Unterschied zu den anderen Krankheiten gäbe es hier die Chance auf Heilung. Aufgrund der Ähnlichkeiten der beiden Krankheiten, sollte der Troll sich mit Poesie beschäftigen, und der Poet Trolltexte lesen - da beide soetwas aber unter keinen Umständen tun würden, was ebenfalls ein Symptom der jeweiligen Krankheit ist, bleibt jeder was er ist, auch wenn er es nicht weiß.

Füllwortsucht

Unter der sog. Füllwortsucht wird die Kunst verstanden, möglichst viele Begriffe zu gebrauchen, die erstens überflüssig sind und denen zweitens in der Welt nichts entspricht.

Beispiel: Obwohl oder trotzdem, das war schon noch die Frage.

Eine Therapie muss im Einzelfall durch einen Fachkundigen Experten vorgeschlagen werden. Obwohl oder trotzdem, bleibt allderdings schon noch die Frage.

Schachtelitis

Unter der sog. Schachtelitis wird der Irrglaube verstanden ein Gedanke sei umso besser, je länger er sei.

Beispiel: Aufgrund der Ähnlichkeiten der beiden Krankheiten, sollte der Troll sich mit Poesie beschäftigen, und der Poet Trolltexte lesen - da beide soetwas aber unter keinen Umständen tun würden, was ebenfalls ein Symptom der jeweiligen Krankheit ist, bleibt jeder was er ist, auch wenn er es nicht weiß.

Eine mögliche Therapieform ist die Verfassung eines Artikels über Literaturkrankheiten, Schreibforen etc. Auch wenn die Chance auf Heilung in diesem Falle gleich Null sein sollte, ist der Faktor Spaß hierbei auf keinen Fall zu unterschätzen.


Linktipps: Faditiva und 3DPresso