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Sahnie

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Sahnie (Vordergrund) während eines Konzerts mit der Band "Die Suurbiers" im Frühjahr 1981

Sahnie (*bürgerlich Hans Runge; * 12. Juni 1964 in Berlin) ist unbestritten einer der einflussreichsten und relevantesten Musiker des 20. Jahrhunderts, der Generationen von Musikern entscheidend beeinflusste.

Kindheit

Sahnie wurde in den Wirren des geteilten Berlins der 1960er geboren. Am Tag seiner Geburt überkam die Musikbranche ein wohliger Schauer der Vorahnung; In Liverpool fiel Paul McCartney der Bass aus der Hand und die Stones-Single "Its all over now" ging urplötzlich an die Spitze der Charts. Auf der anderen Seite des Atlantiks hatte Louis Armstrong eine spontane Eingebung und schrieb "What a Wonderful World".

Schon in frühester Kindheit zeigte der junge Hans Runge sein überdurchschnittliches Talent. Kein Kleinkind in Berlin schrie so wohltuend und oktavenübergreifend nach dem Brei wie Runges Junge. Die Nachbarschaft war angetan. Allabendlich klopfte die halbe Straße an Türen und Wände, um die Darbietungen des Hosenscheißers rythmisch zu begleiten. Dies sollte die kommenden Jahre und Jahrzehnte so bleiben, denn Runge war bereits seit seiner Anfangszeit strikt darauf bedacht, dem Publikum zu bieten, was es hören wollte und alle alten Klassiker als Zugabe zu geben. Der Ruhm war vorprogrammiert und reichte weit über die Grenzen Berlins hinaus. In Australien beteuerte Bon Scott zeitlebens, allein die gequälten Bettelschreie des jungen Hans Runge haben ihn zu seinem weltbekannten Gesangsstil inspiriert.

Musikalische Laufbahn

George Harrison campierte oft wochenlang vor Sahnies Haus, in der Hoffnung, einen Song von seinem Idol geschrieben zu bekommen

Schon in frühester Jugend verfügte Runge über ein eigenes Reportoire an selbst komponierten Liedern, welches er jedoch aus purer Nächstenliebe dem holländischen Aknebarden Heintje vermachte, wodurch er diesem eine ansehnliche Karriere verschaffte. Ende 1969 klingelten die Beatles an die Tür der Runges, um anzufragen, ob der Junge Hans für das nächste Album der Fab Four ein paar Lieder beisteuern könne. Als Hans ablehnte, lösten die Beatles sich aus Trauer auf.

Es sollte ein paar Jahre dauern, bis Hans Runge wieder aktiv in die Musikgeschichte eingriff. Mitte der 1970er herrschten zunächst andere Prioritäten; Seinem blendenden Aussehen sei Dank - Manch einer war derart geblendet, dass er sich abwand, sobald Runge auftauchte - wurde er das Werbegesicht der Kinder-Schokolade und legte regelmäßig Überraschungseier.

Als jedoch 1978 die Punk-Bewegung. die in den Jahren zuvor England erobert hatte, Deutschland erreichte, war es um Runge geschehen. Natürlich war er kein Punk. Eher im Gegenteil - Mit der Bewegung selbst konnte er so viel anfangen wie Recep Erdogan mit den Grundbegriffen der Demokratie. Doch der gigantische Haufen völlig orientierungsloser, musikaffiner Jugendlicher, der nun eine Band nach der nächsten gründete, ohne auch nur eine Gitarre richtig herum halten zu können, weckte Runges Mitleid. Fortan nannte er sich "Sahnie, das kleine Sahnebonbon" (Um seine eigene, sahnige Position aus dem Misthaufen der anderen Musiker heraus darzustellen), um möglichst viele der neugegründeten Bands mit seiner Aura und einem unbestreitbaren Talent zu einer Chance zu verhelfen.

Die Bands rissen sich um Sahnie. Bald schon bespielte und gründete er eine ganze Szene und reiste Abend um Abend in seinem VW-Bus umher, um von einem Auftritt zum Nächsten zu gelangen. Bald schon verlor er den Überblick. Als er Anfang 1982 mit der Düsseldorfer Punkband ZK auf der Bühne stand, kündigte er die Band versehentlich als "Die Toten Hosen" an. Da die Bandmitglieder Sahnie verehrten - Sänger Andreas Frege benannte sich aus Ehrerbietung ebenfalls nach einem Sahnebonbon - wagten sie es erst gar nicht, diesem zu widersprechen und behielten den Namen im Anschluss bei. Ebenso spielen sie den Titel "Bis zum bitteren Ende", welchen Sahnie während einer Zugabe für die Band schrieb, bis heute bei jedem ihrer Auftitte.

Im gleichen Jahr gründete er mit zwei desillusionierten Ex-Punks eine Teenieband, die sie "Die Ärzte" nannten. Diese Band wurde sehr bald zur Lieblingsband der Generation Bravo ernannt und erspielte sich einige Achtungserfolge. Doch als die Band ihrem Heilbringer in den kommenden Jahren nicht den gebürenen Respekt zollte, wuchsen die Spannungen. Sahnie beteiligte sich nicht an den Aufnahmen zum 1985er Die Ärzte-Album "Im Schatten der Ärzte", sondern komponierte lieber mit Bruce Springsteen dessen "Born in the USA"-LP und förderte die Karriere der Nachwuchsmusikerin Madonna. Als er auch zu den letzten Aufnahmen des Albums nicht auftauchte und das Album deswegen wie erwartet floppte, warfen Farin Urlaub und Bela B, die weiteren Mitglieder der "Die Ärzte", Sahnie gegen dessen ausdrückliche Warnung, die Band würde sein Gesicht brauchen, aus der Band. Ein Affront, der Sahnie dazu bewegte, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. Die Branche reagierte geschockt. Im Sommer 1985 organisierte Bob Geldorf das Live Aid-Konzert, um Sahnie zum Weitermachen zu bewegen. Doch es war vergeblich.

Nachwirkung

Die Ärzte bei einem ihrer vergeblichen Versuche, Sahnie durch einen Dilettanten (rechts) zu kompensieren

Die Ärzte sollten den Ausstieg ihres Weltklassebassisten bald bereuen. Dessen brachialen Sound konnten sie einfach nie wieder erreichen, egal, was sie versuchten. Einige Jahre noch versuchten die Ärzte, den Bass zunächst mit der gesamten Stadt Hagen, später dann mit dem gesamten Staat Chile zu besetzen. Ohne Erfolg, die Band verschwand ohne Sahnie in der Bedeutungslosigkeit.

Sahnie kehrte nicht wieder in das Musikgeschäft zurück. Ein geplantes Solo-Album im Jahre 1989 wurde kurz vor Veröffentlichung gestoppt, da es alle anderen Veröffentlichungen sämtlicher anderer Künstler der nächsten Jahre automatisch bedeutungslos gemacht hätte. Die Zurückhaltung des bahnbrechenden Sahnie-Albums machte einen Jungen Mann in Seattle dermaßen wütend, dass er bald darauf den Grunge erfand, um dieser Wut Ausdruck zu verleihen. Als Sahnie im Frühjahr 1994 verkündete, dass es trotz der vielen Bitten um ein Comeback ein Solches niemals geben wird, begang besagter junger Mann auf tragische Weise Selbstmord.

Sahnie lebt heute von den Tantiemen seiner Songs, sowie von den Tantiemen jener Songs, die Künstler wie Bob Dylan, Neil Young und Leonard Cohen ihm widmeten. Bereits in den 1980er kaufte er sich davon große Teile des Australischen Outbacks, die er umzäunte und zu einer Rennstrecke umfunktionierte, auf denen er regelmäßige Kamelrallyes veranstaltet. Etwa seit der Jahrtausendwende engagiert er sich in der Südostasiatischen Wirtschaft und besitzt ein Technologiemonopol in Malaysia. Sein Ziel dort ist es, einen perfekten Musikroboter zu erschaffen. Bislang ist es leider noch keinem seiner Forscher gelungen, eine Maschine zu bauen, deren musikalische Fähigkeiten auch nur annähernd die Perfektion Hans Runges erreichen konnten. Experten sind sich mittlerweile relativ einig, dass dies auch niemals gelingen wird.

Schade.


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