Rücktritt
Der Rücktritt ist die zeitsparendste Bremsmethode für Radfahrer. Er ist besonders bei älteren Menschen und pflegebedürftigen Rentnern beliebt, die beim Down Hill nicht mehr mithalten können oder sich beim Radrennen in den Ritzeln verheddern.
Bremsspuren
Schon von jeher galt es beim Radfahren als Schwierigkeit, dass man- neben dem ewigen Buckeln und Treten, auch den Straßenverkehr im Auge behalten muss. Wenn alles zu spät ist- oder man einfach nur einen Affenzahn drauf hat, empfiehlt es sich zu bremsen, ansonsten sind empfindliche Beschädigungen an Rad und Fahrer die unausweichliche Folge.
Technik
Ziel des Rücktritts ist es eine gefährliche Situation im Straßenverkehr zu beenden bzw. gar nicht erst in eine solche zu geraten. Hierzu werden unkalkulierbare Straßenverläufe oder mangelnde Verkehrsfähigkeit mechanisch ausgeglichen. Der Rücktritt ist die effektivste Methode das Fortbewegungsmittel zum Stillstand zu bringen: es reicht ein einfacher Tritt in den Eigenantrieb- entgegen der Fahrtrichtung und die negative Bewegung wird durch eine Kettenreaktion, rettungsschirmartig auf die Hinternabe übertragen. „Den Bremsvorgang sollte man am besten stehend vollziehen, da es einen mit Sicherheit aus dem Sitz haut.“ (Gerhard Schröder)Der Nachteil beim Rücktritt ist, dass andere Verkehrsteilnehmer in Verwirrung geraten könnten und der gesamte Verkehr ins Stocken gerät, während man blöd angestarrt wird. Der klare Vorteil besteht jedoch darin, dass man im Sinne der StVO nicht mehr belangt werden kann. Leider geht man danach oft mit einem platten Reifen nach Hause.
Verwendung des Rücktritts
Eventuellen Hindernissen ist der Radfahrer viel ungeschützter ausgesetzt als etwa der Kraftfahrer, der sich meist mit einem geschickten Gegenlenken aus der Affäre ziehen kann. Für die dünne Luftbereifung eines Fahrrads sind Fremdkörper im Straßenverlauf ein unüberwindliches Hindernis, besonders wenn es sich um den, selbst auf die Straße gekippten, eigenen Unrat handelt.
Der Rücktritt an sich findet in vielen Situationen Verwendung, z.B. wenn man auf dem Radweg jemandem heimlich den Stinkefinger gezeigt hat und man schnell in die andere Richtung radeln muss, weil irgendwelche Passanten alles mitgekriegt haben. Würde man hier bei einer Handbremse Vorder- und Hinternbremse verwechseln, könnte man sich empfindlich überschlagen und im Streckbett enden. Maßgeblich für die Sicherheit des Radfahrers ist der Rücktritt, wenn er sich die Fahrbahn mit den Königen der Straße, den Brummis, teilen muss. Da er hier meistens gar nicht wahrgenommen wird, weil er sich im toten Winkel befindet, schützt hier nur ein plötzlicher Rücktritt um nicht überrollt zu werden und als Geisterfahrer zu enden.
Der Rücktritt hat schon vielen Radlern das Leben gerettet: wenn man z.B. abends aus der Kneipe kommt und merkt, dass man einfach zu besoffen, zu blöd oder ohne Stützräder einfach zu tatterig ist, kann man sich jederzeit mit einem Rücktritt vor einem drohenden Auffahrunfall bewahren.