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Pyrokratie

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Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel behandelt die Regierungsform. Für den Amtswahnsinn siehe Bürokratie.
Ein Pyrokrat nach erfolgreichem Durchsetzen seiner Macht.
Demonstranten werfen den USA gerne vor, eine Pyrokratie zu sein.

Unter der Pyrokratie versteht man autoritäre Herrschaftssysteme, in denen das Feuer eine gewisse Rolle spielt, um die Macht eines Einzelnen, des so genannten Pyrokraten, zu ergreifen, zu legitimieren oder zu festigen. Viele große Figuren der Geschichte waren mehr oder weniger Pyrokraten, vor allem Kaiser Nero oder auch Adolf Hitler bedienten sich der Pyrokratie. Dass man sich bei dem Spiel mit dem Feuer auch durchaus die Finger verbrennen kann, zeigt der bemitleidenswerte Fall der französischen Befreiungskämpferin Jeanne d’Arc, deren Ambitionen bekanntlich am Scheiterhaufen scheiterten.

Pyrokratie...

...in prähistorischer Zeit

Die Pyrokratie ist eine anthropologische Konstante. Es waren unsere Vorvorfahren, die – schon in der Steinzeit – die Pyrokratie entdeckten. Sie waren Feuer und Flamme,sich von den primitiven Affen und Mammuts abgrenzen, und das konnten sie nur durch das Feuer. Während sich das Mammut im kalten Winter seine viel zu großen Zehen abfror, saß der Mensch in seiner Höhle und schmiedete sich Waffen, um dem festgefrorenem Mammut auf den Pelz zu rücken.

Stringenterweise entwickelten sich auch die ersten Hochkulturen im Mittelmeerraum. Hier war es warm, hier gab es öfter Waldbrände, und dementsprechend mehr Feuer. Nicht ohne Grund bestatteten die Ägypter ihre Pharaonen in feuerfesten Pyramiden, damit die sterblichen Überreste ihrer Herrscher vor der Verbrennung geschützt seien. Die Seelen war da schon gen Himmel entstiegen. Ob dieser Aufstieg etwas mit der Auftriebswirkung warmer Luft über einem Feuer zu tun hat, bleibt weiterhin umstritten.

...in Antike und Mittelalter

Im Antiken Rom brannte es ständig, wohl deswegen galt es jahrhundertelang wohl auch als Zentrum der zivilisierten Welt. Manche Kaiser zeigten sogar ihre pyrokratische Macht, indem sie die Stadt abfackelten, und tatsächlich – niemand konnte etwas dagegen tun. Als Konstantin schließlich meinte, es sei besser, mehrere Eisen im Feuer zu haben, machte er Konstantinopel zur eigentlichen Hauptstadt des Reiches. All das tat der Macht der Flammen keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Vor allem, da das Reich unter seiner Regie anfing, christlich zu werden.

Die Christen kannten zwar brennende Dornbüsche, aber ihr geistiger Führer hatte es ganz ohne Pyroeffekte zu einer gewissen Bekanntheit gebracht. Aber nachdem die Christen – natürlich völlig zu Unrecht – verdächtigt worden waren, ein Epic Barbecue in Rom veranstaltet zu haben, kamen auch sie auf die Idee, sich der Macht des Feuers zu bedienen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich der Gedanke der Pyrokatie in der Christenheit. Sie drohen mit der Bedrohung durch Feuerwaffen bei Unfrömmigkeit (im Fachjargon auch Fegefeuer genannt) und der Scheiterhaufen blieb das gesamte Mittelalter hindurch Sicherungsinstrument Nr. 1 der kirchlichen Macht. Schließlich leitet sich auch das Wort Inquisition sich vom lateinischen ignis (Feuer) ab. Anscheinend entscheidet auch das Feuer, wer neuer Oberchefboss der katholischen Kirche wird, denn immer, wenn ein neuer Papst gewählt wird, steigt weißer Rauch zum Himmel auf.

...in der Neuzeit

In der Neuzeit benutzt man Feuer an allen Ecken und Enden, so sei zum Beispiel der Reichstagsbrand genannt, der dem bekanntesten Österreicher aller Zeiten mit zur Macht in Deutschland verhalf. Mittlerweile ist allerdings nicht mehr das Feuer direkt Druckmittel Nr.1 in der internationalen Politik, wohl aber die Möglichkeit, es zu erzeugen. Sei es mit Öl, Gas oder Atombomben.

Der Pyrokrat regiert und regierte durch die Geschichte autokratisch. Und er hat das Volk im Griff. Jedes Jahr an Sylvester huldigt es ihm durch milliardenfachen Abschuss von Leuchtraketen. Er beschäftigt Feuerwehr (oder auch Feuerwehrmacht), als ständige Erinnerung, dass er jederzeit in der Lage ist, alles in Brand zu stecken. Denn er weiß: Wo er nicht löscht, da löscht er aus.


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